Photovoltaik- Technik / Erfahrungen / Planungen / Empfehlungen / Fragen zur Umsetzung / Diskussion

Ich kenne es so, dass im Speicher immer eine vordefinierte Menge an Strom verbleibt und schon viel früher aus dem Netz gezogen wird - für den Fall eines Stromausfalls.

ja das gibt es tatsächlich. Blöd ist nur das eine solche Steuereinheit seit ca. 9 Monaten nicht mehr bestellbar ist. Das hätte ich gerne. Hat mal 1.700 € ohne Installationskosten gekostet.
 
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Dann steuere ich mal ein paar Erfahrungen, Daten und Fakten zum Thema PV und Solarthermie bei:

Meine PV mit Speicher hat – über 20 Jahre gerechnet – Erzeugungskosten von 11 ct/kWh.

Mit 7000 ins Netz eingespeisten kWh f. 9 ct/kWh erwirtschafte ich erst einmal einen Verlust von 2 ct/kWh.
Die muß ich meinem Eigenverbrauch von 2700 kWh p.a. als Kosten aufbürden, ergibt zusätzliche 5 ct/kWh Kosten für den Eigenverbrauch.
Da ich für den (selbst erzeugten und) selbst verbrauchten Strom auch noch ca. 5 ct/kWh Umsatzsteuer ans Finanzamt abführen muß, kostet mich eine von der PV erzeugte und selbst verbrauchte kWh 11+5+5 =
21 ct/kWh für Strom.

Meine Solarthermie hat Erzeugungskosten – auch über 20 Jahre gerechnet – von 7 ct/kWh für warmes Wasser.
Praktisch keine Betriebskosten, keine Steuern, keine Verluste, keine Anmeldung, keine Regulierung, keine Bürokratie.

Mit der Edelenergie Strom machst du aber alles:
Computer, Handys, Satellitenanlagen betreiben, schweißen, kochen, E-Auto laden.
Mit warmen Wasser kannst du baden, duschen, heizen …....... das war es auch schon, mit warmen Wasser kann man nicht telefonieren und auch nicht Straßenbahn fahren.

Deshalb ist es eigentlich ein energetischer Frevel mit Strom Wasser im großen Stil zu erhitzen, Ausnahme über WP.
Wenn ich also „nur“ minderwertiges warmes Wasser will, dann nutze ich eine simple, kostengünstige Technik die genau nur das macht.
Warum soll man 21 ct/kWh zahlen, wenn man das gleiche Ergebnis für 7 ct/kWh bekommt?

Deshalb genau habe ich eben genau die Kombination auf dem Dach, eine 50 m² große 10 kWp-PV und eine 11m² Solarthermie.
Die große PV erzeugt knapp 10.000 kWh Strom p.a., die viel kleinere ST-Fläche aber auch schon knapp 5000 kWh p.a. warmes Wasser - also 1/5 der Fläche, aber bereits 50% Energie der PV in schnöden kWh betrachtet.

Meine Gas-Heizungsanlage schalte ich Mitte April aus und Mitte September wieder ein.
Trotz einstelliger Temperaturen nachts im Herbst und Frühjahr hier an der stürmischen Nordseeküste habe ich es immer warm, mind 21,5°C im Wohnbereich und 23°C im Bad, weil ich eben in der Übergangszeit mit Solarthermie heize(!) und außerdem immer heißes Wasser von 50°C bis 75°C im 600 ltr Pufferspeicher.

Und natürlich habe ich eine ausreichende Meßwerterfassung:
Wärmemengenzähler für die Heizkreise und Warmwasser und natürlich einen Gaszähler für den Gaskessel.
Ich erfasse alle meine Verbräuche immer mind, 1x monatlich und weiß damit, wann und was meine energetischen Anlagenkomponenten so treiben.

Eine Anmerkung zum Schluß:
Ich mach den ganzen Zirkus nicht wg. der Wirtschaftlichkeit, wenn die sich ergibt - auch gut.
Meine - mit Abstand größte - Priorität ist möglichst hohe Autarkie, auch deshalb lege ich in meinem eigenen privaten Energiebereich nicht alle Eier in einen Korb und verlaß mich nicht auf nur eine Ressource.
Deshalb gibt es auch noch einen Holzscheitofen im Haus mit wasserseitiger Einbindung in die Heizungsanlage und inzwischen - deshalb bin ich ja hier - das kleine E-Auto, den Spring, mein erstes Auto das mit selbst produzierten "Kraftstoff" fährt. :)
Mein Problem ist nicht die prinzipielle Funktionalität von Kollektoren sondern die eingeschränkte Nutzung.
Wenn der Speicher voll ist liegt das Zeug unnütz rum. Wenn man das durchrechnet, einmal Speicher warm am Tag im Sommer, dann ist der Ertrag bescheiden. Wer arbeiten geht und das im Sommer auch muss, verbraucht eben kein Wasser zwischendurch. Letztlich muss man auch nur die theoretische Einspeisevergütung gegenrechnen, nur die geht ja "verloren" . Heizen mit Strom geht über Wärmepumpe auch in der Übergangszeit.

Wenn ich nur WW im Sommer rechne wird das alles noch irrer. Die bischen Kosten für WW im Sommerhalbjahr sind lächerlich, da wäre jede zusätzliche Installation raus geschmissenes Geld. Das Warmwasser macht meine Heizung für unter 10cent/kwh CO" neutral. Speicher warm haltern benötigt etwa 1,5kwh also 15cent /Tag dann kommt noch der Verbrauch dazu.

Für die Einliegerwohnung ist der Regelaufwand für den Warmwasserspeicher minimal. Ich erfasse nur den Ertrag der Solaranlage und wenn der die Höhe der Heizleistung hat, schaltet der Speicher zu. Kostet 20€ Material. Ist der Speicher warm wird die Energie anderweitig verwendet.
 
  • Danke
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Praktisch keine Betriebskosten, keine Steuern, keine Verluste, keine Anmeldung, keine Regulierung, keine Bürokratie.
Die Liste der Vorteile im Verhältnis zu PV ist deutlich geschrumpft.
Seit 2019 [Korrektur:] 2021 gibt es eine bundesweite Arbeitsanweisung an die Finanzämter das PV-Anlagen bis 10kWp mit Eigenverbrauch als Liebhaberei anzusehen sind. Es wird keine Einkommensüberschussrechung erwartet und damit auch keine Einkommenssteuer erhoben. Hintergrund ist eine Reduzierung des Aufwands in den Ämtern.
Zudem ist die Abführung der Umsatzsteuer nicht nötig. Kleinunternehmerregelung bietet schon geraume Zeit die Möglichkeit einer vereinfachten Abrechnung. Mann zahlt halt die MWSt für die Anlage, spart dafür aber den Aufwand (ev. Steuerberaterkosten).

Man kann den ganzen Tanz führen wenn man unbedingt möchte, ist aber (als Arbeitnehmer mit PV auf dem EFH) nicht mehr dazu verpflichtet.

Aktuell soll das sogar bis 22 kwp-PV-Anlagen gelten.
Das hatten wir hier schon. Mir ist aber nicht klar wie du drauf kommst das wäre schon in trockenen Tüchern...
Wäre für mich toll wenn sie das dieses Jahr noch hinkriegen, dran glauben (oder gar damit planen) tu ich aber nicht.

außerdem immer heißes Wasser von 50°C bis 75°C im 600 ltr Pufferspeicher.
Ich hab nur so viel Warmwasser im Puffer wie ich tatsächlich brauche, d.h. weniger Speicherverluste.

Viele vergessen gerne welche Energiemenge die Warmwasserbereitung verschlingt.
Man kalkuliert bei Auslegung mit 1200-1500kWh/a pro Person. Das sind ca. 150l Öl oder 150m³ Gas.
Ausgehend vom Bundesdurchschnitt entspricht das ca. der jährlichen Heizenergie die für 10m² Wohnfläche nötig ist.
Ich finde das vergleichsweise gering. Vor allem im Hinblick das man dieses Warmwasser, ohne signifikanten Invest, aus der eh schon nötigen Heizung bekommt.

Mit Rücksicht auf CO2 ist der zusätzliche Invest es wert. Ich bevorzuge aber die ST sein zu lassen und stattdessen die Dachfläche mit mehr PV zu belegen.
Wegen der 70% Regel seh' ich da auch gute Gründe für. Die billigste Form die 30% nicht auf dem Dach versauern zu lassen ist sie als Wärme zu speichern.

Deshalb ist es eigentlich ein energetischer Frevel mit Strom Wasser im großen Stil zu erhitzen, Ausnahme über WP.
Schuldig im Sinne der Anklage. :whistle:
Das kommt zum Teil aber auch daher weil meine Vergütungszusage aus einer Zeit stammt in welcher der Preis fällt wenn weniger wie 10% im Objekt verbraucht werden. Da bin ich nur knapp drüber. Wenn ich meinen Bedarf an Strom fürs Warmwasser um 50% reduziere komm ich unterm Strich schlechter weg...
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Bei meinem Huawai-Speicher sind das 1 %.
Das heißt bei 1% Restkapazität wird aus dem Netz nachgeladen?

Wie weit runter fällt der Speicher in der Regel? Vergleich Sommer gegen Winter wäre interessant.
 
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Ich werde mich jetzt auch mal in diese Interessante Diskussion einklinken. Ich hatte auch immer vor, mir eine Thermische Anlage fürs Warmwasser zu bauen. Als ich das Ganze dann durchrechnete und den Aufwand mit Rohre, Wärmwetauscher, Frostschutz und Überhitzungsbegrenzung angeschaut habe, habe ich es mit anders überlegt. Da ich mit Holz heize, brauche ich sowieso einen Stapelplatz für das Brennholz, und dieser braucht ein Dach. Und da ich gerade eine Ladung 35 Jahre alte PV Module vor der Entsorgung retten konnte, habe ich mich dazu entschlossen, diese dafür zu "misbrauchen". Der Strom aus den Panels geht direkt als DC auf den 2.5kW Not-Heizstab im 900-Liter Hygienespeicher, der zufälligerweise genau den Richtigen Widerstand hatte um die Panels direkt zu betrieben. Das ist zwar wegen Lichtbogen und so höchst illegal (zumindest bei uns in CH), ist aber momentan nur ein Testaufbau und könnte man z.B. mit einer DC-ELWA legalisieren. Alle anderen Komponenten sind ebenfalls aus der Recycling-Tonne, und das System hat praktisch nichts, das kaputt gehen könnte. So kostet mich das kW genau 0.00 (wenn ich meine Bastelzeit nicht rechne). Bei sehr sonnigem Wetter kann ich in der übergangszeit sogar den Brauchwasserspeicher "kannibalisieren" um das Wohnzimmer zu heizen. Ich brauche so ca. 4 Ster weniger Holz pro Jahr und muss den Kessel ungefähr von März bis November nicht oder nur 1-2 mal anwerfen (vorher auch im Sommer 1x pro Woche fürs Warmwasser).
 

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Das heißt bei 1% Restkapazität wird aus dem Netz nachgeladen?
Wenn der 1%-Puffer unterschritten ist, wird nachgeladen, bis die 1% wieder erreicht sind. Nachgeladen wird ständig mit mit mind. 0,1 kw, sofern der Speicher leer ist.
Der Strom dafür kommt vom Dach, denn das bisschen erzeugt die PV-Anlage immer. Im Moment regnet es und der Himmel ist bedeckt. Trotzdem kommen 0,5 kw vom Dach.IMG_1544.jpeg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich hab nur so viel Warmwasser im Puffer wie ich tatsächlich brauche, d.h. weniger Speicherverluste.
Welche Rolle spielt der Speicherverlust wenn die Wärme sowieso vom Dach kommt?
Mehr Wasser erhöht da dennoch den Nutzungsgrad.


Weiter ist es natürlich immer super schon vorhandenes Material möglichst weiter zu nutzen statt es zu entsorgen wie hier eben die PV Module.
Bei uns werden mittlerweile erheblich viele Module nach 20 Jahren entsorgt um eine neue Anlage mit Förderung zu errichten und die noch funktionierenden Module werden entsorgt.....
Leider lohnt sich das nicht, jedoch fahren viele Containerschiffe quasi halb leer in die Produktionsländer zurück mit gutem PV Potenzial und wenig PV Ausbau und die Container müssen schließlich auch wieder zurück.
 
Nun habe ich den verlinken Beitrag zweimal gelesen. Für mich ergibt sich das pro Messstelleneinrichtung nur eine PV-Anlage möglich ist wenn eingespeißt wird, Zudem haben die Netzbetreiber eine Art Monopol. Die sind Grundversorger und geben dieses nicht aus der Hand.

Weiterhin darf ein PV-Anlagenbetreiber zwar den erzeugten Strom selbst verbrauchen und einspeißen aber nicht an dritte verkaufen.
 
Wenn ich die Erläuterungen richtig verstehe, dürfen auch mehrere Personen in einem Haushalt jeweils eine PV Anlage bis 10kwp als Liebhaberei laufen lassen.
Neues Wahlrecht bei Fotovoltaikanlagen rechtssicher ausüben
Da hast du aber ziemlich viel Wunschdenken in den Artikel reininterpretiert: Die Anlagen des Ehemannes liegen mit 30kWp deutlich drüber, keine Vereinfachungsregel für ihn.

Für mich ergibt sich das pro Messstelleneinrichtung nur eine PV-Anlage möglich ist wenn eingespeißt wird,
Doch, es ist möglich. Bei der Kombi PV und BHKW z.B. installiert man eine Zählerkaskade so das beides Systeme Einspeisen aber auch Eigenbedarf decken können.
So eine Kaskade ist auch nötig wenn man PV zu unterschiedlichen Zeitpunkten in Betrieb nimmt und unterschiedliche Vergütungen erhält.

Das man bei so einer Kaskade von unterschiedlichen Betrieben sprechen kann halte ich aber für unwahrscheinlich.
Zu dem Schluss komme ich weil die Regeln in Bezug auf Mietobjekte mit Eigenverbrauch schon nicht ohne sind. Gerade auch wegen so Details wie freier Wahl des Stromanbieters (Hintergrund: dabei geht es um Mietobjekte mit Erzeugeranlage welche den Strom direkt an die Mieter verkauft. Kniffliges Thema, auch schon ohne Zählerkaskade).
 
Ja, da seine Anlage in sich geschlossen 30kwp bringt.
Im Einfamilienhaus mit zwei Stockwerken pro Stockwerk eine Zähleinrichtung pro Etage ist durchaus möglich.
Der Ehemann betreibt mit der unteren Zähleinrichtung eine 10kwp Anlage und die Ehefrau mit der Zähleinrichtung im Obergeschoss eine 10kwp Anlage.
Dazu noch einen zentralen Zähler am Netzanschluss. Et voila.
 
Dazu noch einen zentralen Zähler am Netzanschluss. Et voila.
So einfach ist es leider nicht.

Zu aller erst hast du das Problem das an dem zentralen Zähler nur ein Kunde hängt. Und nur dieser eine Kunde tatsächlich Energie verkauft (bzw. einspeist). Es ist möglich das dieser Kunde weiter verkauft (wie oben schon angesprochen Mehrparteienmietobjekt), damit gehen aber eine ganze Reihe zusätzlicher Pflichten einher.

Selbst wenn die Stockwerkzähler Zweirichtung sind ist, mit einfachen parallel betreiben an dem zentralen Zähler, der Stromfluss nicht eindeutig. Es ist denkbar das Anlage A erzeugt während Stockwerk B bezieht. Das erzeugt bei den Zählerständen Diskrepanzen. In Stockwerk B wird denn nämlich Energie gezählt die über den zentralen Zähler nie bezogen wurde. Genau dieses Problem löst die Zählerkaskade. Und nur die Zählerkaskade.
Im Bezug auf Mehrparteien ist da auch eindeutig geregelt wo im Schema die Sekundärkunden anzubinden sind.

Dabei ist wichtig zu Wissen das bei Zählerkaskade ein Erzeuger immer "bevorzugt" den Eigenverbrauch liefert. So ist eine eindeutige Bilanz (Verrechnung der Zählerstände miteinander) gewährleistet.


Ich denke, wenn man das durchziehen möchte, kommt man an zwei Netzzugangspunkten mit separaten Zählern (die ein einem Zählerkasten sein dürfen) nicht vorbei.
 
Zuletzt bearbeitet:
soweit geht mein Wissen nicht, was spricht jedoch dagegen?
Aus den Summen aus Eigenverbauch und Einspeisung geht das doch am Ende eindeutig hervor wo wie und was.
Auch in unserem Mehrfamilienhaus gibt es noch einen zentralen Vorzähler, der die verbrauchte Energie einfach summiert darstellt
 
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