Photovoltaik- Technik / Erfahrungen / Planungen / Empfehlungen / Fragen zur Umsetzung / Diskussion

Man bekommt eine staatliche Unterstützung, aber anstatt "Danke" zu sagen, mault der Deutsche herum, dass es nicht mehr gibt.
Nein, „der Deutsche mault nicht herum“ - Ich wundere mich lediglich über dieses Geschäftsmodell mit der Unterscheidung zwischen Teil- und Volleinspeiser.

Ich decke also meinen Energiebedarf (teilweise) eigenhändig mit erneuerbaren Energien. Lediglich die Überproduktion stelle ich anderen lokal zur Verfügung. In Bezug auf die CO2-Reduktion meines „Footprints“ ein absolut lehrbuchhaftes Verhalten.
Jetzt schwenke ich um und verkaufe 100% meiner erzeugten Energie und decke meinen Eigenbedarf weiterhin mit irgendeinem Stromix und werde obendrein dafür auch noch mit einer höheren Einspeisevergütung belohnt. Das macht logisch gesehen doch überhaupt keinen Sinn…

Auch meine PV-Anlage läuft zu meiner absoluten Zufriedenheit. Derweil verzeichnet mein Smartmeter gute 750 kWh die meinem Eigenverbrauch zuzurechnen sind.
Ich bin gespannt, wie es den Winter über weitergeht, aber dank freistehender Lage und großer Dachneigung hat auch die Wintersonne einiges zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fakt ist: alles wirtschaftlich förderbare Öl und Gas wird auch weiter gefördert und thermisch umgesetzt werden.
Ich bin zynisch genug dir in dem Punkt zuzustimmen.

Es macht keinen Unterschied ob wir jetzt krampfhaft und mit hohen Kosten versuchen nichts mehr davon zu nutzen
Das sehe ich allerdings anders. Es macht schon einen Unterschied ob wir die Vorräte innerhalb 100 Jahren verbrennen und mit gleich bleibendem Tempo den CO2-Anteil in der Atmosphäre hoch treiben oder es auf 1000 Jahre strecken, damit Umwelt und Gesellschaft Zeit geben sich dem Klima anzupassen.

Dazu hoffe ich freilich das der Punkt kommt an dem wir Öl nicht mehr Primär als Brennstoff fördern sondern für höherwertige Güter, die anders nicht herzustellen sind.
PV ist zwar eine schöne Technologie aber wir begeben uns da schon wieder in eine Abhängigkeit weil die Zellen und Elektronik alle aus China kommen und die natürlich eine viel geringere Lebensdauer haben wie z.B. ein Wasserkraftwerk.
Wie lange läuft denn ein Wasserkraftwerk ohne Wartung (wie Ölwechsel) und tausch der Verschließteile? Ohne Generalüberholung? Ohne Ausbaggern des Stausees?
Das reine Vorhandensein der Gesamtanlage ist nämlich irreführend.

Ich glaube nicht das du da tatsächlich einen Vergleich angestellt hast um zu einem vernünftigen Schluss zu kommen.

Erst wenn man über 100 kWp kommt darf man sich diesem Monopol entziehen und den Strom frei an der Börse handeln (lassen).
Ist aber auch ein Risiko, der KWK-Index fürs letzte Quartal liegt bei <7ct/kWh. Der Durchschnitt für die letzten 3 Monate mit 8,3ct/kWh nur ganz knapp über der garantierten Vergütung. Und die Höhenflüge lagen ausgerechnet in den Monaten wo die PV schwächelt.
Da würde ich eher auf Planungssicherheit setzen.
 
Ich glaube nicht das du da tatsächlich einen Vergleich angestellt hast um zu einem vernünftigen Schluss zu kommen.

Hoffen kann man viel, es sind noch viele Länder auf dem Planeten die in den Startlöchern stehen Schwellenländer zu werden und dort wird der Energiehunger mit fossilen gestillt werden.
Außerdem: fällt Europa als Kunde für fossile weg, müssen die Produzenten Alternativen finden. Russland hat schon lange vorher China als den Zukunftsmarkt entdeckt - deshalb die Pipelines. Während bei uns die Rohre, Teil der Infrastruktur und Zugang zu günstiger Energie gesprengt wurden, von wem auch immer.
Auch wieder ein kleiner Baustein der Deindustrialisierung und durch den Ersatz von Schiefergas auch ein Beitrag zur realen Umweltzerstörung durch diese Technologie.

Kostenvergleich Wasserkraft brauche ich nicht erfinden, das haben schon viele andere gemacht.
Wasserkraft ist günstig. Kraftwerk Lebensdauer teils über 100 Jahre (in meiner Nähe ist so eines mit historischer Elektrik und am Netz) und die Wartung und Ersatzteile sind einfach ohne China zu erledigen.
Und Wasserkraft ist Grundlastfähig bzw es ist in Form von Pumpspeicherkraftwerken auch ein optimaler low tech Speicher. Nicht umsonst werden global so viele Wasserkraftwerke gebaut, auch in China. Am weltweiten Strommix - siehe Grafik darunter - hat Wasserkraft einen festen Anteil. Was man aber auch bemerkt: der Anteil war schon mal höher - hier wäre es wichtig nachzubessern.
Nachteil: 100% Wasserkraft ist nicht möglich, also ist es nur ein Baustein im Energiemix.
Aber: es gibt noch viel Ausbaupotential. Vor allem im KWK Bereich. Bei uns wurde in der Nähe ein klassisches kleines Mühlrad modernisiert zur Stromerzeugung. Läuft konstant Tag und Nacht. Liefert pro Jahr > 10.000 kwh. Nicht die Welt aber auch nicht wenig. Vor allem: low tech.
Es gäbe auch viele umweltneutrale Fischgängige Kraftwerkstypen die kaum Gefälle benötigen und bei vielen Bächen installiert werden könnten. Richtig koordiniert, mit seriengefertigten Bauteilen zur Kostenreduktion, wäre das eine von vielen Lösungen die man vor dem PV Ausbau in Betracht hätte ziehen müssen.
Wasserwirbelkraftwerk – Wikipedia

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Am besten ist es ja wohl weniger Energie zu verbrauchen, damit diese nicht produziert werden muss.

Also das Haus nach neuesten Erkenntnissen dämmen, energiehungrige Geräte gegen effizientere austauschen und vielleicht Geräte dann nutzen, wenn die eigene Solaranlage, egal wie sie auch dimensioniert ist, den Verbrauch reduzieren kann.

Ist nur die Frage: Wie bekomme ich die träge Menschenmasse zum Umdenken, zum handeln?

Meist nur über den Geldbeutel. Aber egal was sich der Staat da ausdenkt, der Bürger ist dagegen.

Das ist schade, denn es gibt neue Techniken, die nur zu wenig genutzt werden, obwohl sie schon vorhanden sind.

Waschmaschinen, Trockner, Spülmaschinen und viele Geräte mehr können zeitversetzt genutzt werden, aber nur in wenigen Haushalten wird das gemacht.
Warmwasserspeicher könnten auch zu einem Teil in der Mittagszeit beheizt werden.
Das E-Bike oder E-Auto kann in der Mittagszeit geladen werden.
Rund 23% der Deutschen ist über 65 Jahre alt. Ein Großteil davon nimmt noch aktiv am Leben Teil. Dazu kommen noch 3 Mio. Rentner unter 65 Jahren. Diese Zielgruppe gilt es auch zu animieren.

Ich sehe da noch sehr viel ungenutztes Potential.

LG Carsten
 
Dann verschwende doch keine Zeit mit gelabere
So unterschiedlich sind die Ansichten; Für mich ist es verschwendete Zeit, sich mit Menschen abzugeben, die einen solchen Umgangton pflegen…
vielleicht Geräte dann nutzen, wenn die eigene Solaranlage, egal wie sie auch dimensioniert ist, den Verbrauch reduzieren kann.
Ich denke den meisten fehlen schlicht und Ergreifend die Informationen über ihren eigenen tatsächlichen Stromverbrauch. Ohne Smartmeter kann man den ja auch nur grob Schätzen.
Wenn die smarten Stromzähler mal flächendeckend ausgerollt sind, wird sich sich dieses Verhalten auch flächendeckend einstellen, vorausgesetzt man beschäftigt sich mit seinem Verbrauchsverhalten, der Anlage und deren Leistungsdaten selbst.
 
Wenn die smarten Stromzähler mal flächendeckend ausgerollt sind, wird sich sich dieses Verhalten auch flächendeckend einstellen, vorausgesetzt man beschäftigt sich mit seinem Verbrauchsverhalten, der Anlage und deren Leistungsdaten selbst.
Da sehe ich eben das Problem.
Ich höre, dass die Mitmenschen sich immer über die Strompreise aufregen. Fragt man sie einmal nach dem eigenen Verbrauch, sieht man oft Achselzucken.
Ein Smartmeter wird daran leider kaum etwas ändern.
Es sei denn, es hinge mitten in der Wohnung wie eine Ampel und würde von grün bis dunkel rot leuchten und zum Schluss noch klingeln. :badgrin:

Scherz bei Seite, aber das muss sehr simpel gestrickt sein, sonst hat's keinen Effekt.

LG Carsten
 
Scherz bei Seite, aber das muss sehr simpel gestrickt sein, sonst hat's keinen Effekt.
Auch dann muss noch Interesse bestehen. Würde eine entsprechende Anzeige zur Pflicht kannst du Gift drauf nehmen das es von etlichen als Gängelung aufgefasst wird.

Ich sehe da noch sehr viel ungenutztes Potential.
Sehe ich auch so. Die von dir genannten Punkte werden in diesem Haushalt schon nach Möglichkeit umgesetzt.

Allerdings konnte ich auch das Gegenstück beobachten: Eine Frühaufstehende in der Gemeinschaft mit der seltsamen Angewohnheit schon vor Sonnenaufgang das Bügeleisen zu benutzen...
Zwar wird dort zwischenzeitlich mit einem kleine Akku gegengesteuert. Aber bedingt durch die nachträgliche Installation sind die Möglichkeiten doch arg eingeschränkt.

Kostenvergleich Wasserkraft brauche ich nicht erfinden, das haben schon viele andere gemacht.
Ich habe mir deine Quelle angesehen und mir stellen sich gehörig die Nackenhaare.

Es mag zwar korrekt sein das Erzeugern wie Wind und Solar ein Backup beizustellen, es dann aber gleichzeitig bei der Kalkulation von Voll-/Systemkosten für Atomkraft unter den Tisch fallen zu lassen ist höchst fragwürdig. Wusstest du z.B. das die EnBW einen signifikanten Anteil ihrer Kapazität von Pumpspeicherkraftwerken nicht für Erneuerbare nutzen konnte weil sie vertraglichen den Kernkraftwerken zugesichert war?
Wir wissen ja alle das Kernkraftwerke nicht beliebig geregelt werden können und unsicherheiten beim Verbrauch anderweitig ausgeglichen werden müssen. Geht aber noch ein Stück weiter: Ausfälle anderer Kraftwerke müssen, aus Sicherheitsgründen, mit schwarzstartfähigen Backups gepuffert werden.
Nur leider tauchen die bei deiner Quelle nicht auf...

Eine ähnlichen Trick vermute ich bei den Abzinsungskosten. Während bei Kern- und Wasserkraft z.B. die Versicherungskosten als Mittel zum "Schlechtrechnen" herangezogen werden tut man genau das bei den Erneuerbaren mit der Abzinsung. Man tut so als sein Ein Betrieb über die Finanzierung hinweg durch die Bank unüblich.
Dem kann ich nur widersprechen: Die bei mir installierte Anlage war nach 10 Jahren aus der Einspeisevergütung bezahlt. Auch der Tausch des Wechselrichters (ich hatte mich, ohne Notwendigkeit, gegen eine Reparatur entschieden) ist bereits abbezahlt. Wohlgemerkt: Einspeisevergütung. Der vermiedene Netzbezug (da liegt der Zaster) ist in der Kalkulation gar nicht berücksichtigt.

Was die Kosten des Backups angeht gibt es eine jüngere Studie die deiner Quelle widerspricht.

Was das Potential von Wasserkraft angeht bin ich nicht ganz deiner Ansicht. Die Möglichkeiten sind zu großen Teilen ausgeschöpft und die nötigen Eingriffe in Fließgewässer werden gesellschaftlich noch weniger akzeptiert als bei Windkraft.
Aktuelle Pumpspeicherkraftwerke in BaWü werden unterirdisch (aus-) gebaut um dem Umweltaspekt aus dem Weg zu gehen. Glücklicherweise sind sie wohl nicht viel teurer als oberirdische Anlagen.
 
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