...(Wertverlust nach DAT über die gesamte Baureihe für 4 Jahre alte PKW mit 60.000km)
In der Rubrik "Kleinwagen" hat der Sandero dort mit 45,9% den geringsten Wertverlust, der Citroen C3 mit 60,4% den Höchsten.
Falls bei diesen Berechnungen der Listenpreis des Neuwagens zugrunde gelegt wurde, dann wäre da ein erheblicher (!) Denkfehler im System *). Denn was interessiert den Käufer eines Citroen, der weit verbreitet für 30% unter Liste verkauft wird, ein theoretischer Wertverlust von 60% (vom Listenpreis), wenn er den Wagen für 70% des Listenpreises gekauft hat?
Dann wird aus den atemberaubenden 60% Wertverlust nämlich nur ein wesentlich harmloserer Wertverlust von ca. 33% des von ihm
tatsächlich ausgegebenen Geldes. Womit der Citroen dann schon wieder
wesentlich besser dastünde als der Dacia, bei dem davon auszugehen ist, dass Listenpreis gleich tatsächlich ausgegebenes Geld war.
Anzumerken ist außerdem, dass zumindest in meinen Augen der prozentuale Wertverlust ohnehin völlig egal ist. Was zählt, ist der Wertverlust in EUR, denn das ist die Summe, die aufzubringen ist, um nach dem Zeitraum x einen gleichwertigen Neuwagen zu erwerben (plus Preissteigerung, versteht sich).
In anderen Worten: selbst wenn eine S-Klasse einen Wertverlust von nur 10% bei einem Neupreis von 100' hätte, wäre das immer noch ein Tausender mehr, der für einen Neuwagen aufzuwenden wäre, als bei einem Sandero mit einem Wertverlust von 90% und einem Neupreis von 10'.
Ferner darf man bei jeglicher Wertverlust-Diskussion (in
absoluten Beträgen) wohl nicht vergessen, dass sich die meisten Menschen Autos kaufen, deren
absoluten Wertverlust sie sich leisten können. Angenommen, wir redeten generell von einem Wertverlust von 50% über den Zeitraum x. Der Käufer eines 100'-Autos verliert also 50', der Käufer eines 30'-Autos nur 15'. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass beide den Verlust als genauso schlimm (oder genauso akzeptabel) empfinden, weil es vermutlich beiden genauso "weh tut", die Lücke zwischen Altauto-Erlös und Neuwagen-Preis aufzufüllen.
Das wäre dann sozusagen die IMHO viel realistischere Rechnung des Wertverlusts in Monatsgehältern des Käufers. Was kümmert ein Wertverlust von 50', wenn man 20' p.m. verdient? Da ist ein Wertverlust von "nur" 10' bei einem Einkommen von 2' doch viel schmerzhafter.
*) Denkfehler getreu dem uralten Satz
"Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast." 