eine anständige steuerkette kostet den hersteller mehr als ein anständiger zahnriemen.
manche hersteller sparen eben am falschen platz.
ACK.
Der Zahnriemen wurde von Anfang an den Ingenieuren von den Kostendrücker-BWLern aufdiktiert, die sonst nach jedem Cent Einsparungsmöglichkeit suchen, und denen die allenfalls paar Dutzend Euro Mehraufwand für eine Steuerkettenkonstruktion ( mehr macht es imo in den Produktionskosten keinesfalls aus ) wohl wie ein "Kostenelefant" vorkamen.
Den "Spaß" haben dann die Autofahrer, die für ein zig-faches und mehr dieser Produktionskosteneinsparung Riemenwechsel vornehmen lassen müssen.
Je vollgepackter und enger die Motorenräume dann wurden, desto höher wurde dieser Aufwand. Ein Kollege von mir - ehemaliger Kfz-Meister u.a. auch bei Renault - meinte, so ab Ende der 80er wurde der Aufwand allmählich schlicht "absurd".
Gewissen Ober-BWL-Strategen in den Autofirmen passte das aber dann durchaus noch aus mehrerer Hinsicht ins Konzept. War doch die Käuferschicht, mit denen sie ihr meistes Geld verdienen .- diejenigen, die sich alle paar Jahre ein neues Auto holen - am wenigsten davon betroffen und spielte in deren Kaufentscheidungen kaum Rolle.
Im Gegenteil: Es stellte sich heraus, dass der erste sich nähernde teure Zahnriemenwechsel ein "hocheffektiver" Zeitpunkt war, auch Kunden ein Angebot über einen Neuwagen schmackhaft zu machen, die sonst noch länger ihren Wagen gefahren hätten. Allein dafür wurde er wohl erfunden, spottete mal jemand.
Auch führen Zahriemenrisse zu einer marktstrategisch erwünschten "Selbstentsorgung" älterer Fahrzeuge, weil per "Domino-Effekt" neuwagenabsatzfördernden Aufwind in der gesamten Gebrauchtwagenpreislandschaft , da etliche Fahrer von Autos mit zweistelligem Alter es "darauf ankommen" lassen, weitere fällige Zahnriemenwechsel nicht mehr vorzunehmen.
Dass Steuerketten jetzt in "Verruf" geraten sind, ist im Wesentlichen dem Desaster bei VW begründet, die tatsächlich das Kunststück fertiggebracht haben, Autos mit Steuerkette zu bauen, die unzuverlässiger als Zahnriemen-Autos waren.
Wahrscheinlich, weil die Controller einerseits gnadenlosen Kostendruck auf die Zulieferer ausgeübt haben und dann noch eine weitere Möglichkeit der Kosteneinsparung entdeckt und "voll ausgenutzt" haben: Die fortlaufende Qualitätskontrolle der zugelieferten Teile zu vernachlässigen.
Nachvolziehbar, wenn da ein treu(doofer) VW-Kunde sagt: "Gottseidank wieder Zahnriemen".
Normalität bei Steuerketten ist: Längungsprobleme treten - wenn überhaupt - erst weit jenseits der 200.000 km allmählich auf, sind akustisch eindeutig identifizierbar, und lassen einem dann auch noch Zeit. Plötzliches Versagen mit in Folge meist kapitalem Motorschaden, sprich Steuerkettenrisse sind im Vergleich zu Zahnriemenrisssen höchst selten.
Mit ein Aspekt beim Nissan-Motor: Er wird auch in deren Hauptmarkt - Nordamerika - in hohen Stückzahlen eingesetzt. wo deutlich höhere typische Jahresfahrleistungen die Regel sind.
Dort werden Zahnriemenmotoren von vielen schlicht als "indiskutabel" angesehen ( und sind auch kaum auf dem Markt ) und kein Hersteller will sich in den von der Fachpresse veröffentlichten - statistisch fundierten - car longevity surveys nachsagen lassen, dass ihre Autos im Durchschnitt(!) weniger als 200.000 Meilen(!) halten.
Die Spitzenrankings in diesen Listen machen schon seit etlichen Jahren die Japaner fast nur unter sich aus - und in Konsequenz auch die Verkaufsrankings bei Normalautos jenseits der "big 3 trucks".
Über deutsche Autos habe ich da noch die Schlagzeile im Kopf
"German cars lose out in reliability survey"
..mit Ausnahme von Mercedes, die wohl nicht zuletzt auch daher die erfolgreichste deutsche Marke in den USA sind.