Steuerkette vs Zahnriemen

Sofern eine vernünftige Steuerkette verbaut wird, ist diese in meinen Augen unschlagbar. Selbst wenn etwas mehr Treibstoff verbraucht wird, wiegt das nicht ansatzweise den Wechsel eines Zahnriemens auf...
 
Zumal ein Zahnriemenriss gleich richtig böse ist - siehe ein Forenmitglied, welches gerade einen neuen Zylinderkopf sucht, nachdem die Nockenwelle blockiert und der Riemen gerissen ist.
 
Moin,

na, ob eine Steuerkette eine blockierte Nockenwelle übersteht????

Das A und O ist ja die Haltbarkeit der Steuerkette und der Bauteile des Kettentriebs.
"Früher" als alles noch besser war gab es durchaus auch Instandsetzungsbedarf bei Steuerketten.
Weil sie durch andauernde Überlastung doch gerissen (Überlastung durch den zusätzlichen Betrieb von Nebenaggregaten) oder durch verschlissene/defekte Kettenspanner. Was allerdings seinerzeit nie oder erst sehr spät auffiel waren gelängte Ketten (mangelnde Leistung höherer Verbrauch spielte kaum eine Rolle).
 
eine anständige steuerkette kostet den hersteller mehr als ein anständiger zahnriemen.
manche hersteller sparen eben am falschen platz.

ACK.
Der Zahnriemen wurde von Anfang an den Ingenieuren von den Kostendrücker-BWLern aufdiktiert, die sonst nach jedem Cent Einsparungsmöglichkeit suchen, und denen die allenfalls paar Dutzend Euro Mehraufwand für eine Steuerkettenkonstruktion ( mehr macht es imo in den Produktionskosten keinesfalls aus ) wohl wie ein "Kostenelefant" vorkamen.

Den "Spaß" haben dann die Autofahrer, die für ein zig-faches und mehr dieser Produktionskosteneinsparung Riemenwechsel vornehmen lassen müssen.

Je vollgepackter und enger die Motorenräume dann wurden, desto höher wurde dieser Aufwand. Ein Kollege von mir - ehemaliger Kfz-Meister u.a. auch bei Renault - meinte, so ab Ende der 80er wurde der Aufwand allmählich schlicht "absurd".

Gewissen Ober-BWL-Strategen in den Autofirmen passte das aber dann durchaus noch aus mehrerer Hinsicht ins Konzept. War doch die Käuferschicht, mit denen sie ihr meistes Geld verdienen .- diejenigen, die sich alle paar Jahre ein neues Auto holen - am wenigsten davon betroffen und spielte in deren Kaufentscheidungen kaum Rolle.
Im Gegenteil: Es stellte sich heraus, dass der erste sich nähernde teure Zahnriemenwechsel ein "hocheffektiver" Zeitpunkt war, auch Kunden ein Angebot über einen Neuwagen schmackhaft zu machen, die sonst noch länger ihren Wagen gefahren hätten. Allein dafür wurde er wohl erfunden, spottete mal jemand.

Auch führen Zahriemenrisse zu einer marktstrategisch erwünschten "Selbstentsorgung" älterer Fahrzeuge, weil per "Domino-Effekt" neuwagenabsatzfördernden Aufwind in der gesamten Gebrauchtwagenpreislandschaft , da etliche Fahrer von Autos mit zweistelligem Alter es "darauf ankommen" lassen, weitere fällige Zahnriemenwechsel nicht mehr vorzunehmen.

Dass Steuerketten jetzt in "Verruf" geraten sind, ist im Wesentlichen dem Desaster bei VW begründet, die tatsächlich das Kunststück fertiggebracht haben, Autos mit Steuerkette zu bauen, die unzuverlässiger als Zahnriemen-Autos waren.
Wahrscheinlich, weil die Controller einerseits gnadenlosen Kostendruck auf die Zulieferer ausgeübt haben und dann noch eine weitere Möglichkeit der Kosteneinsparung entdeckt und "voll ausgenutzt" haben: Die fortlaufende Qualitätskontrolle der zugelieferten Teile zu vernachlässigen.

Nachvolziehbar, wenn da ein treu(doofer) VW-Kunde sagt: "Gottseidank wieder Zahnriemen".

Normalität bei Steuerketten ist: Längungsprobleme treten - wenn überhaupt - erst weit jenseits der 200.000 km allmählich auf, sind akustisch eindeutig identifizierbar, und lassen einem dann auch noch Zeit. Plötzliches Versagen mit in Folge meist kapitalem Motorschaden, sprich Steuerkettenrisse sind im Vergleich zu Zahnriemenrisssen höchst selten.

Mit ein Aspekt beim Nissan-Motor: Er wird auch in deren Hauptmarkt - Nordamerika - in hohen Stückzahlen eingesetzt. wo deutlich höhere typische Jahresfahrleistungen die Regel sind.
Dort werden Zahnriemenmotoren von vielen schlicht als "indiskutabel" angesehen ( und sind auch kaum auf dem Markt ) und kein Hersteller will sich in den von der Fachpresse veröffentlichten - statistisch fundierten - car longevity surveys nachsagen lassen, dass ihre Autos im Durchschnitt(!) weniger als 200.000 Meilen(!) halten.
Die Spitzenrankings in diesen Listen machen schon seit etlichen Jahren die Japaner fast nur unter sich aus - und in Konsequenz auch die Verkaufsrankings bei Normalautos jenseits der "big 3 trucks".

Über deutsche Autos habe ich da noch die Schlagzeile im Kopf
"German cars lose out in reliability survey"
..mit Ausnahme von Mercedes, die wohl nicht zuletzt auch daher die erfolgreichste deutsche Marke in den USA sind.
 
Moin,

ACK.
Der Zahnriemen wurde von Anfang an den Ingenieuren von den Kostendrücker-BWLern aufdiktiert, die sonst nach jedem Cent Einsparungsmöglichkeit suchen,
Also ganz so ist es ja nun nicht.
Der Zahnriemen wurde ja schon in den 60ern eingesetzt als diese Centdrückerei noch keine so große Rolle spielte und BWLer sowieso nicht.

Den "Spaß" haben dann die Autofahrer, die für ein zig-faches und mehr dieser Produktionskosteneinsparung Riemenwechsel vornehmen lassen müssen.
Der Spaß wird aber bei einer defekten Steuerkette umso größer. Da die Konstrukteure wohl eher davon ausgehen, dass die Steuerkette eine Motorleben lang hält. Und den Wechsel gar nicht erst vorsehen und entsprechend konstruieren. Es gibt genügend Fahrzeuge wo für den Steuerkettenwechsel der Motor raus muß.
Während sie beim Zahnriemen wissen, dass er gewechselt werden muß. Und wie oft apssiert so ein Wechsel in einem Autoleben? Ein Mal, vielleicht 2 Mal. Also nicht überdramatisieren.
 
Wahrscheinlich, weil die Controller einerseits gnadenlosen Kostendruck auf die Zulieferer ausgeübt haben .......

Dazu aus einem älteren Thema:
Kenn ich von einem Bekannten, der als Zulieferer mit CNC-Teilen tätig war.

Da wird um 1/1000 Cent am Stückpreis gefeilscht, gleichzeitig werden die Toleranzen auf wahnwitzige Maße gedrückt.

Bei simplen Haltestiftchen mit kleinem Bund gelten anstatt 2/100, plötzlich 3/1000 Toleranz.
Das verzigt-facht die Ausschußquote.

Und das bei einem Primitivanforderungsteil, wo 1/10mm vollauf genügen würde.
 
VW und steuerkette, das waren noch nie gute freunde.

vielleicht erinnern sich manche noch an den grandiosen VR6.

bei mercedes wurde der gleiche motor eingesetzt, allersings mit einer duplex- anstatt einer simpexkette:D


bei mercedes gab es auch mal probleme beim hauseigenen V6.
da gab es probleme mit dem unteren kettenritzel.

bei opel gab es probleme mit dem 1.0l dreizyliner und den 2.2er benziner.

bei bmw machte der kettenspanner beim 116i (1.6l) gerne schlapp.
wobei der ganze motor schlapp ist.

richtig ärgerlich sind die steuerkettenprobleme beim N47 diesel.
sehr intelligente ingenieuere haben da zu allem überfluss auch noch getriebeseitig verbaut:wall:
 
Ich kann mir nicht vorstellen,das die Hersteller auf die Zahnriemen Einnahmequelle ersatzlos verzichten!
Könnte bedeuten,das man Steuerketten verbaut die nicht ein Autoleben halten!?
 
Und wie oft apssiert so ein Wechsel in einem Autoleben? Ein Mal, vielleicht 2 Mal. Also nicht überdramatisieren.

Die Medianfahrleistung ( ≠ Durchschnittsfahrleistung ) von Autos in Deutschland beträgt nur knapp über 10tkm, bei Benzinern noch weniger. Das Durchschnitts(!)alter des Fahrzeugbestands mittlerweile über 9 (!) Jahre. Da ist bei Wechseintervallen von 5 oder 6 Jahren die Notwendigkeit eines zweiten Riemenwechsels eher die Regel.

Da ist imo eher zu vermuten, dass selbst dritte Zahnriemenwechsel häufiger sind als überhaupt Steuerkettenwechsel bei zahnriemenlosen Motoren ( bei denen es ja keine witterungsbedingte zeitliche Alterung gibt ).

PS: Habe mal Google Trends "befragt"
Der Suchbegriff "Zahnriemen wechseln" war bei Nutzung von Google seit Anbeginn "Dauerbrenner". Bis Ende 2008 war dort der Suchbegriff "Steuerkette wechseln" unterhalb der Messbarkeitsgrenze, und tauchte erst just zu dem Zeitpunkt auf, als die ersten VW-Problemmotoren ihre Garantiezeit hinter sich hatten. Die deutsche Presse bekam afaik erst im Spätsommer 2009 ersten Wind von den Problemen bei VW.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe beim Stern gelernt und bin nach der Lehre zu den drei Diamanten gewechselt.......während der gesamten Lehre ist mir kein Motor mit gerissener Kette unter gekommen.......höchstens mal den Schuh vom Spanner oder den Spanner selbst gewechselt......weil, das hört man schon lange vorher......beim Japaner war der Riemen das Tagesgeschäft......entweder Intervallmäßig oder wenn gerissen gleich mit teurer Motorinstandsetzung......und wenn hier geschrieben wird, Riemen lassen sich einfacher Tauschen......lol......der 2,4 L Galant De Luxe......war einfacher den Motor raus zu wuchten und man war sicher, die Steuerzeiten richtig eingestellt zu bekommen, so eng war das.
Und es soll ja Hersteller geben, da muss/soll so ein Riemen schon bei 50.000 km gewechselt werden, dazu kommt noch, das viele über die Wapu gespannt sind, was wiederum bedeutet, Wapu erneuern, bzw mindestens ne neue Dichtung.
Nur weil die Wolfsburger wissentlich Murks verbauen, sollte man die Kette nicht verdammen.

Gruß
Totti
 
Nur weil die Wolfsburger wissentlich Murks verbauen, sollte man die Kette nicht verdammen.

seh ich auch so.

ich hatte bisher noch nie probleme mit der steuerkette, egal ob auto oder motorrad.

allerdings habe ich mir auch noch nie fahrzeuge mit problemmotoren angeschafft.

bei audi kan so ein zahnriemenwechsel auch mal gut 1000-1200€ kosten.
da wird dann die komplette front demontiert.
 
Wenn man die Bilder von den Tce-Motoren seht die hier im Forum zu sehen waren/sind hat die Steuerkette scheinbar mehrere parallele Kettenglieder,sollte schon halten,einfach gemacht sieht das jedenfalls nicht aus.;)

Im Moment fahre ich den MPI mit Zahnriemen,Wechselintervall 4 Jahre/60.000 km.

Da ich recht viel fahre nutze ich zumindest die 60.000 km immer aus,Wenigfahrer erreichen die oft nicht was noch ärgerlicher ist dann.

Bei nun 197.000 km Fahrleistung läuft nun also der 4. Riemensatz,die Kosten für das Wechseln sind nicht unerheblich.

Das beeinflusst natürlich auch die Kaufentscheidung,wird irgendwann mal ein Nachfolgefahrzeug nötig,wobei im Moment wohl der MCV II am höchsten im Kurs steht wäre dann der Kettengetriebene Tce der interessanteste von allen angebotenen Motoren.

PS: Was mich da schon wundert ist das Renault den Benziner mit Kette und die dci nur mit Zahnriemen bestückt,da eig. die jährliche Durchschnittslaufleistung beim Diesel deutlich höher liegt.
 
den 1.5 dci gibt es seit 2001.

die neueren 1.6 dci (ab 2011) haben eine steuerkette.

für unsere fahrzeuge ist der motor einerseits zu teuer, andererseits mit >130PS auch nicht gewollt.
 
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