Also spätestens seit Einführung der sequenziellen Anlagen ist die LPG-Technik ausgereift.
Ich hatte im Clio eine Nachrüstanlage, da gab es in über 100.000km einen einzigen durchgebrannten Injektor (60€), ansonsten keine Probleme. Wenn jemand innerhalb dieser Laufleistung im reinen Benziner eine defekte Einspritzdüse beklagen würde, würde da kein Hahn nach krähen.
Die Einbaubetriebe sind hier immer die schwarzen Schafe. Der Einbau besteht aus drei grundsätzlich verschiedenen Arbeiten:
Der Einbau der Gas führenden Teile. Dafür gibt es Schulungen, man sollte also nicht viel falsch machen. Pfusch gibt es allerdings immer mal wieder, der wird aber immer seltener, weil man jeden Fehler nachweisen kann.
Der Kabelbaum. Hier gibt es die meisten Unterschiede. Wegen der diversen Ausstattungen werden die Kabelbäume oft ziemlich lang geliefert. Jetzt kann der Umrüster die Kabellänge anpassen, neue Pins ancrimpen und alles ist schön. Oder er entschließt sich, die zu langen Kabel aufzuwickeln und als Knäul irgendwo mit Kabelbindern festzubasteln. Dass dabei der Platz zum Wechseln einer Glühbirne zugebaut wird (war bei mir so) oder die Kabelrollen an drehende oder heiße Teile kommen, passiert leider viel zu oft. Das hat aber nichts mit der Anlage zu tun. Der Umrüster wird aber fast nie sagen "Da haben wir Mist gebaut", der sagt eher "Mit Gasanlagen hatten wir bisher oft Probleme". Anlagenhersteller benutzen bei den zu kürzenden Kabeln schon länger simple SuperSeal-Stecker oder kompatible Pins, damit die Werkstatt die passende Ausrüstung da hat. Leider gibt es immernoch "Experten", die die Kontakte mit einer Spitzzange crimpen.
Die Software. Hier ist es mittlerweile einfach. Kennfeld für den Motor aufspielen, die Feinanpassung macht das Motorsteuergerät über die Lambdareglung. Wenn die Werte im Gassteuergerät zu weit danebenliegen, lernt das Motorsteuergerät, die Fehler auszugleichen. Mit diesem gelernten Ausgleich läuft das Auto irgendwann im Gasbetrieb super aber im Benzinbetrieb eher suboptimal, da hört man dann aber vom Umrüster "Mit dem Benzinbetrieb haben wir nichts zu tun, da ist die Gasanlage gar nicht aktiv". Dabei wäre eine Anpassung gar nicht so schwierig, wenn man sich mit der Software auskennen würde.
Also wenn sich der Umrüster mit dem Fahrzeug und der Anlage auskennt oder zumindest geistig auseinandersetzt, sollte es heutzutage nur noch in absoluten Ausnahmefällen Probleme geben. Die oben aufgeführten Fehler durch Pfusch sind die Ausnahme und NICHT die Regel. Die Anlagen und deren Bauteile sind ausgereift und millionenfach bewährt.
Gruß
MadGyver