Wartung - nicht mehr bezahlbar?

JerryCan

Mitglied Platin
Fahrzeug
Logan II Diesel Berlină
Das Thema ist in einzelnen Unterforen ja
Dauerbrenner
aber ist denke ich mal einen zentralen Thread Wert.

Ich habe ja seit ein paar Monaten eine neue Renault Werkstatt. Am vergangenen Montag habe ich dort einen Aushang gelesen das sich die Werkstatt Preise geändert haben. Eine Arbeitsstunde kostet jetzt 195 Euro. Und die Preise für evtl. Benötigte Leihwagen haben sich auch geändert. Ein Leihwagen (Clio) kostet jetzt 15 Euro täglich, plus 25 Cent für jeden gefahrenen Kilometer.

Das kann nicht wahr sein! Fazit: Schei... auf Werksgarantie, das rechnet sich nicht. Sollen die Geldgierigen auf ihren überteuerten Preisen sitzen bleiben. Am besten auch keine Neuwagen mehr. Die sind eh schlechter als die Vorgänger.

[....Motoröl]

nicht höher sondern unverschämt bei 300%. Nur was kann man tun außer Fachwerkstätten zu meiden?


Über die Gründe dafür:
z.B. wie ein Autohaus mit Markenvertrag seine ebenfalls explodierenden Kosten kalkulieren muss, (Miete, Personal für Vertrieb, Werbung etc) hat man sicher auch genug gesprochen... - Das die Autos dann auch noch stehen weil es keine Ersatzteile gibt und man dann monatelang Zug und Bus fahren soll ist das andere Thema...
"Wegen der Garantie" noch hinfahren, in der Hoffnung das man wenn nach der Garantie was kaputtgeht man irgendwelche "freiwiligen Kulanzzahlungen" von Renault bekommt halte ich mittlerweile auch für etwas naiv, das wird alles irgendwo eingerechnet, und Renault als Konzern hat lange nichts mehr zu verschenken.

Die Preise bei vielen Renault Autohäusern haben mittlerweile ein Niveau erreicht was sich vor "Premium-Marken" nicht verstecken braucht... Aber bei 200€ Brutto Werkstattstunde kann man auch (zu) Mercedes, BMW oder Audi fahren...

Defakto sind diese Preise schon länger für viele Autofahrer, mit einem normalen Medianeinkommen oder schon in Rente so auch nicht mehr bezahlbar.
Eine kleine Wartung mit Ölwechsel, und vielleicht neuen Bremsen und über 1000€ und damit fast ein ganzes Monatseinkommen sind weg.


Also, was kann man tun um die Wartungskosten und damit den Unterhalt des Fahrzeugs möglichst noch auf die Reihe bekommen?

1. Schlechteste Idee - kommt aber sehr häufig vor.
Einfach keine Kundendienste mehr machen, Ölwechsel überziehen und Warnlampen ignorieren bis Auto nicht mehr fährt - dann weinen.

2. Die komplette Wartung selbst machen.
Schön wenn man es kann, ohne Platz, Werkzeug, Knowhow oder körperlich eingeschränkt auch nicht für jeden möglich - und man muss auch die Zeit haben.
Garantie sofern noch vorhanden verfällt hier auch.

bleibt nur

3. Freie Werkstätten, Ersatzteile selber beschaffen und/oder Eigenleistungen und Teilschritte selber erledigen.

Natürlich kann man die Meinung haben, "hach, ich bring ja auch nicht mein eigenes Fleisch ins Restaurant mit..." Das ist alles richtig. Aber den Luxus im Restaurant zu essen muss man sich leisten können.

Hier muss man auch drauf achten, freie Werkstätten müssen auch Geld verlangen, wenn es über 100€ pro Stunde sind kann man aber auch fast zu Renault fahren, und manche gleichen die "niedrigeren Verrechnungssetze" dann darüber aus, das alles immer doppelt so lange dauern soll.... Trau schau wem...



Wenn ein Auto noch in der Garantie ist:
Wichtig ist die (minimale) Wartung durch eine Meisterwerkstatt nach Herstellervorschrift durchführen lassen. Hier sollte man die Werkstatt dann auch "machen lassen".
Evtl Öl. und Filter bereitstellen. Natürlich nur das richtige Markenöl ab Werk und die Rechnung dafür aufbewahren.
Viele vernünftige Werkstätten haben damit auch kein Problem, und keine Lust Kanister und Fässer für spezifische Öle von zig verschiedenen Kundenautos rumstehen zu haben.
Maximale Arbeit zum "selbermachen", den Luftfilter austauschen.

Ob der Wartungsplan für die Garantie ausreichend/mittelfristig gut für das Auto ist, halte ich in vielen Fällen für
fraglich. Ist aber anderes Thema. Wenn man sich aber selbst um das "Management" hier kümmert, dann kann man hier natürlich frühzeitig eingreifen, was besser ist als Jahre abzuwarten wenn ein großer Verschleiss bereits eingetreten ist.

Nach der Garantie ist man "freier", auch in der Wahl der Ersatzteile.

Wenn man die Kosten auf ein Minimum beschränken will:
- Ich würde bei nem älteren Auto eine "Hybridlösung" empfehlen, also beim Kundendienst alles erledigen was man selbst machen kann.
also z.B. Luftfilter, Türscharniere schmieren, Wischwasser auffüllen und all diesen Kleinkram. Die Werkstatt macht dann die "Facharbeit".


Ersatzteile selber kaufen und durch einen Fachbetrieb mit Rechnung einbauen ist ein zweischneidiges Schwert, es nimmt aber auch mangels Alternativen immer weiter zu.

Die Teilehändler im Internet müssen auch Gewährleistung dafür geben, aber auch wenn man sich gut auskennt kann es immer vorkommen das falsche Teile kommen, nicht passen oder anderes wo man Zeit verliert, und falls man sowas "billig online" macht, dauern Rückabwicklung usw. länger. - Auch sollte man aus sicheren Quellen kaufen und auf die Qualität achten. Gefälschte Artikel und unseriöse Händler sind bei Ebay etc. heute kein großes Thema mehr, es kann aber immnoch vereinzelt vorkommen.
-
Werkstätten haben in der Regel mehrere lokale Lieferanten von Ketten und die gängigen Sachen sind innerhalb oft nur einiger Stunden zumeist verfügbar, allerdings kostet dieser Service und die Bereitstellung, das ist dann häufig 300% 400%, 500% mehr und die Rabatte welche die Werkstätten haben helfen da auch nur wenig.
Weswegen man sich da durchaus Zeit im Vorfeld nehmen sollte, und bei Sachen die im Autoleben wiederholt drankommen dokumentieren was man verbaut hat um genau dieselben Sachen nochmal zu bestellen.


Aber auch bei der Werkstatt gilt "Leben und Leben lassen".
- Sicherheitsrelevante Teile/Reparaturen durch die Werkstatt beschaffen lassen, welche diese einbaut, und hier auch dafür haftet und Gewährleistung gibt, auch wenn es ein paar % teurer sein mag. Bremsen, Fahrwerkteile, Lenkung, und bei großen Sachen wie dem Zahnriemen.
Aber nach den Kosten fragen, Werkstätten können über ihre Lieferanten auch günstigere Sachen in guter Qualität einkaufen, man muss es als Kunde halt auch kommunzieren dass der Preis nicht unwichtig ist. Aber nicht vergessen, ihr braucht die Werkstatt, die Werkstatt braucht euch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem ist das die Fahrzeuge vollgestopft mit Elektronik sind, die anderen Arbeiten lassen sich oft kostengünstig erledigen.
Ölwechsel / Bremsscheiben / Beläge selber oder mit Freund, Bekannter in einer Selbsthilfewerkstatt machen.
Luft/ Pollenfilter lassen sich bei trockenem Wetter auch auf der Straße tauschen.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #4
Das Problem ist das die Fahrzeuge vollgestopft mit Elektronik sind, die anderen Arbeiten lassen sich oft kostengünstig erledigen.

Sind sie das bei Dacia denn wirklich? Die richtig teuren Sachen wie die Assistenzsysteme fehlen. Die Motorelektronik ist nicht die neuste und funktioniert in der Regel doch sehr zuverlässig. Es gibt auch im Gegensatz zu früher auch wenig Potentiometer/Schalter oder sowas die jetzt mechanisch verschleißen an der Elektronik im Auto.
Zwischendrin geht vielleicht mal ein Sensor kaputt.

Renault und Fiat gelten zwar traditionell in Deutschland für Elektrik und Elektronikprobleme "berüchtigt", aber kann das aus der Praxis eigentlich nicht bestätigen.
Begründung dafür würde ich meistens auf Vernachlässigung zurückführen.

Monatelang nicht gewaschen, Staub/Dreck/Salz
Abflusslöcher, Wasserkästen etc. mit Laub verstopft, irgendwann Feuchtigkeit drin,
Massepunkte, Stecker etc. korrodieren, und dann bekommt man diese Kränkeleien.
 
...
Also, was kann man tun um die Wartungskosten und damit den Unterhalt des Fahrzeugs möglichst noch auf die Reihe bekommen?
...
Du hast ja eigentlich alles aufgeführt, was einem bei dem Thema durch den Kopf gehen kann/sollte.
Bei meinem in 2022 gelieferten Duster bin ich dem Verkäufer wirklich dankbar, dass er mit mir sachlich die Kosten des "Sorgenfrei-Paket" durchgesprochen hat. Er hat mir die schon bei der Bestellung im Dezember 2021 hohen Werkstattkosten genannt und mich darauf hingewiesen, dass ich eine allgemeine Kostensteigerung unbedingt bedenken sollte.
Ich habe dann ein 5 Jahres-Paket abgeschlossen - und freue mich immer noch darüber.
Mir war/ist aber auch klar, dass ich kurz nach Ende der Vertragslaufzeit Rentner sein und mir dann absolut nicht eine Vertragswerksatt werde leisten können.
Nach Vertragslaufzeit werden typische Verschleißreparaturen selbst/durch Schrauberfreund erledigt werden, dass ist noch finanzierbar. Solange der Schrauberfreund (gleiches Alter wie ich) noch in der Selbsthilfe körperlich dazu in der Lage ist, wird er auch sehr viel anderes (inkl. Schweißen) machen können.
Ich bin mir aber bewußt, dass es auch Schäden geben könnte, die nur durch einen teuren Werkstattaufenthalt beseitigt werden könnten, dann müsste ich mich von dem Fahrzeug trennen, und vermutlich endet dann meine Autofahrerzeit.
Das war mir aber schon vor den derzeitigen Preis"explosionen" klar ...
 
Solange man Garantie hat, bleibt einem ja nur die Wartung beim Vertragshändler, aber auch da kann man vieles wie Luftfilter, Scheibenwischer etc. selbst vor dem Service machen und die Werkstatt bei der Auftragsannahme darauf hinweisen. Hier bei Dacia ist da der Vorteil der "geringen Garantie". Gut jetzt sind es auch schon 5 Jahre ab 2023. Danach sollte man aus Kostengründen eh zum " Freien" fahren. Unser Toyo hat seit diesem Jahr 15 Jahre Garantie, vorher 10, wenn ich jedes Jahr den Service bei Toyota machen lassen . Also bin ich da auch gebunden, nur divers länger. Ich habe schon immer alles auch in der Garantie selbst gemacht, wenn es nicht unbedingt die Werkstatt machen sollte. Manche Werkstätten akzeptieren sogar mitgebrachtes Öl mit Herstellerfreigabe und im originalverschlossenem Gebinde. Auch das habe ich schon gemacht, fast 80 Euro gespart.
Bei uns in der Werkstatt wäre das ein no go. Hält halt jeder anders. Eine Möglichkeit zum sparen sind auch Servicebetriebe, heisst, diese haben einen Servicevertrag, aber keinen Händlervertrag. Dürfen aber dadurch alle Arbeiten am Fahrzeug nach Herstellervorgabe, genau wie Händler, durchführen und abrechnen.

Gruss
Steffen
 
Bei unserem Renault Händler hier kostet die Stunde 122€ ungefähr
 
Es ist natürlich eine Zwickmühle.
Habe ich wenig Geld, tendiere ich zum bezahlbaren Neuwagen, z.B. Dacia, da ich mir i.d.R. 3-6 Jahre keine Gedanken bei Garantiefällen machen muss.
Dafür dann die hohen Wartungskosten.
Oder für 15.000€ einen Gebrauchtwagen, bei dem ich Glück haben oder tief in die Schxxx greifen kann.
Zumal ich da auch die Wartungskosten zahlen muss (Ölwechsel, Bremsen, Zahnriemen), auch wenn sie in einer freien Werkstatt niedrigen sind (es kann nicht jeder selbst schrauben). Dafür kommen bei einem Gebrauchtwagen die teuren Instandhaltungskosten früher auf einen zu (Zahnriemen, Steuerkette, Stoßdämpfer, mal eine Lima usw).
Kurz: Egal wie ich es drehe und wende, Autofahren ist teuer.

Und mir ist es bewußt, dass auch Leute mit wenig Geld oftmals auf ein Auto angewiesen sind.

Mal eine Verständnisfrage, verdient ein BMW-Mechatroniker mehr als einer von Renault? Ist der Strom für ein Mercedeshaus teurer als für das Renault-AH? Sind Renault-Mechaniker schlechter, als die von VW?
Da oft das Argument kommt, dass man dann ja gleich zu Mercedes oder BMW gehen kann.

Einsparpotential bieten die Werkstattketten, wie die mit den 3 Buchstaben, nicht. Die rufen in den meisten Fällen an, dass sie beim Bremsbelagwechsel noch was festgestellt hätten

Wirklich ein schwieriges Thema.

@Duster4WD
Wir haben auch den Full Service auf 5 Jahre abgeschlossen.
Aber wer sich Gedanken über die Werkstattkosten machen muss, wird es sich auch mehrfach überlegen, ob er 2.700 € +- zusätzlich zum Kaufpreis auf den Tisch legen will oder kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal eine Verständnisfrage, verdient ein BMW-Mechatroniker mehr als einer von Renault? Ist der Strom für ein Mercedeshaus teurer als für das Renault-AH? Sind Renault-Mechaniker schlechter, als die von VW?
Da oft das Argument kommt, dass man dann ja gleich zu Mercedes oder BMW gehen kann.
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berechtigte Frage die ich gern mit einer Gegenfrage beantworten möchte :
ist die Dr. Oetker Pizza besser weil sie von Dr. Oetker kommt oder braucht sie mehr Strom in der Herstellung wie die Aldi Pizza nur weil die Aldi Scheibe preiswerter ist? Es sind meist einfach nur die Namen die einfach mitbezahlt werden. Die Bezahlung der Mechaniker liegt am Betreiber des Autohauses, egal ob da der Stern oder die Renault Raute über dem Haus schwebt.

Gruss
Steffen

Wir haben letztens mal anonym eine Abfrage bei verschiedenen Markenhändlern hier im Umkreis gemacht, was diese für die Einlagerung von Sommer/ Winterreifen nehmen. Bei wurden Kurse aufgerufen die jenseits von gut und böse waren. Teilweise Unterschiede im 3 ( drei) stelligen Bereich. Solange die Kundschaft zahlt ist doch alles ok.
 
... Es sind meist einfach nur die Namen die einfach mitbezahlt werden ...
Ich habe vier Jahre in einer Agentur gearbeitet, deren Geschäftsmodell es war, die Marken der Kundschaft "wertvoll" zu machen. Vielleicht steigert man den Umsatz nur gering, aber mit ein bisschen Geschick vervielfacht man den Gewinn.
 
  • Danke
Reaktionen: ssc
Wieso hohe Wartungskosten? Die Dacia-Wartung kostet doch immer noch weniger als bei anderen Automarken.

Nachtrag: auf Seite 3 stehen die Kosten der Marke Dacia, das ist im Vergleich günstig:
https://assets.adac.de/Autodatenbank/Autokosten/autokostenuebersicht_d-l.pdf
Ich bezog mich auf den TE, der sehr oft die „extrem hohen Preise“ bei Renault mit dem Zusatz „dann kann man gleich zu Mercedes gehen“ anführt.
Zumindest bei meinem AH finde ich die Preise ok (PKW-Stunde 103.-€).

Ich sehe aber auch, dass 1000.- für eine Inspektion incl. Bremsen und Öl, für jemanden, bei dem das fast einem Monatslohn entspricht, ein richtiges Problem darstellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Autos heute sind halt vollgestopft.
Teilweise muss man um 1 Teil auszutauschen 3 andere erstmal wegbauen um drangekommen und danach natürlich auch wieder montieren,das kostet Zeit und damit auch Geld.

Ältere Fahrzeuge sind Service freundlicher.
 
Ich vergleiche die Inspektion/Reparaturkosten mit unserem ehemaligen Dacia und unserem Elektrofahrzeug. Großer Unterschied bei den Kosten. Je länger ich ein Fahrzeug benutze, entstehen bei einem Dacia hohe Kosten. Egal ob ich das selbst oder nicht erledigen kann.

Daher nie ein älteres Fahrzeug. Max. 3 oder 4 Jahre und weg damit. In nachhinein hätten wie unseren Dokker leasen sollen. Leider zu spät. Nun fahren wir das zweite geleaste Fahrzeug. Ist die Leasingzeit/Werksgarantie abgelaufen, weg damit.
 
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