Und die Pakete, die man bestellen muß, obwohl man evtl. nur ein Zubehör will, das ist bei Dacia genau so , wie bei allen anderen Marken.
Denn um etwas bestimmtes zu bekommen, muß man erst mal ne höhere Ausstattungsvariante kaufen.
..was aber knallharte organisatorische und betriebswirtschaftliche Hintergründe hat.
Die Fertigung niedrigerer Ausstattungsvarianten wird immer in dedizierten Produktionsschichten zusammengefasst, bei denen längst nicht alle Arbeitsplätze am Band besetzt sind. Nur so lassen sich diese auch niedrig kalkulieren.
Bei völlig frei zusammenstellbaren Ausstattungen hätte ständig ein erklecklicher Teil der Beschäftigten an ihren Plätzen am Band gar nichts zu tun, müssten aber dennoch bezahlt werden. Niedrigere Ausstattungsvarianten könnte man dann nur mit dem Betrag der wegfallenden (Grenz-)kosten für Material&Komponenten preiswerter anbieten, und die machen da nicht wirklich viel aus. Du würdest dich wundern, wie teuer plötzlich ein Essentiel selbst ohne ein einziges Extra vorneweg schon wäre.
Ähnliches gilt für Produktion & Logistik von Anbaúteilen, Paradebeispiel Türen:
ZV und eFH werden ja nicht am am Band eingebaut, sondern die komplett vorausgestatteten Türen an das Band herangeführt, wo das entsprechende Auto für beides zusammen durch entsprechende Vorarbeiten am Band ( an einem in einer Schicht durchgehend zu besetzenden Bandplatz ) entweder einen aus der Scharniersäule kommenden Stecker hat oder nicht. Soll man wegen wenigen Prozenten, die Autos mit ZV, aber ohne eFH wollen beziehungsweise auch umgekehrt, in der Vorproduktionslinie der Türen vier verschiedene Varianten ( nochmal multipliziert mit der Anzahl der erhältlichen Farben ) fertigen, um diese vorzuhalten ?
Da gibt es nun mal Erfahrungswerte aus der automobilen Produktionsgeschichte, dass die "Buchungsraten" solcher Kombinationen eher "exotischer" Natur war, und die Komplikation der Produktion samt z.B. Extra-Anbau an der Produktionshalle dafür nicht vernünftig kalkulierbar ist.
Beispiel Diesel. Diesel-Entscheidungen sind in der überwigenden Mehrzahl Ergebnis von Erwägungen, die anhand der km-Laufleistung getroffen werden.
Wer also einen Diesel kauft, verbringt tendenziell auch viel Zeit im Auto und deshalb würde das auch bei völliger "Buchungsfreiheit" so stark mit der Buchung höherer Austattungsdetails einhergehen, das entsprechend seltene Extra-Würste a la "simpelst ausgestattet, aber Diesel" der Horror für die Produktionsplaner, Schichteinteiler und Produktionskosten-Controller wäre.
Da legt man lieber bei Produktionschichten von einfachen Ausstattungen das zuführende Vorproduktionsband der Diesel-Powertrain/Vorderachseinheit vor dem Hochzeitspunkt am Hauptband komplett still.
Diesel in der niedrigen Ambiance-Ausstattung gibt's z.B. beim Dokker, aus gutem Grund: Wegen dessen nicht selten gewerblichen Charakters ist die Nachfrage dort dafür gerade eben noch ausreichend hoch.
Bereits ein Dutzend signifikante Austtattungsdetails, die ablauftechnisch zwingend ( mit einer Schichtbesatzung ) am Band zu organisieren wären ( herzlich wenige Zusatzfeatures lassen sich -kostenmäßig oder überhaupt - einigermaßen sinnvoll after-line in der Ausgangshalle ohne den unmittelbaren zeitlichen Verzahnungszwang des Produktionsbandes "nachrüsten" ) und dabei frei zu- und abwählbar wären, ergäben schon Tausende Varianten desselben Autos mit einem nach Exponentialgesetzen explodierenden Rattenschwanz an Effizienz-Problemen für das Produktionsmanagement, dessen Ergebnis schlicht und ergreifend höchst unerfreuliche, ganz andere Zahlen beim Klicken auf "Preise & Austattung" auf der Dacia-Website wären.
So ist er eben, der Unterschied von "Manufaktur" und Serienfertigung. Darüber wird schon seit Henry Ford immer wieder gemault. Aber der immense Kostenvorteil der Serienfertigung bedingt nun mal auch weniger "Freiheiten".