Runderneuerte Reifen - ein Sicherheitsrisiko?

Man weiss halt nie, wie die Runderneuerung qualitativ durchgeführt wurde. Für evtl. ca. 200 EUR Ersparniss riskiere ich keinen Total- und evtl. Personenschaden, sorry.
 
Ich hatte nie Probleme mit runderneuerten Reifen. Nur in der jetzigen Zeit lohnt es sich kaum noch. Neureifen sind nicht mehr soviel teurer
Ich kaufe Reifen eh nur im Balticum.
 
Fotos ohne von Reifen ohne DOT Nummer im zeitlichen Zusammenhang mit der Veröffentlichung nehme ich nicht ernst
Du nimmst etwas Falsches an, denn der Zeitpunkt der Veröffentlichung von Bildern hier muss nicht zwangsläufig mit der DOT übereinstimmen. In meinem Fall, denn von mir stammen die Fotos, waren die Reifen von 2014 und 2016 mussten sie ausgetauscht werden. Die Fotos habe ich damals gemacht um zu zeigen, welche "Qualität" die Reifen der Fa. Hinghaus zu diesem Zeitpunkt hatten. Umtauschen ging eh nicht, denn die Sachmängelhaftung ist bei ihnen auf ein Jahr begrenzt. Primär wurden die Reifen aber gar nicht wegen der Risse ausgetauscht, sondern wegen ausgeprägten Höhenschlags. So etwas hatte ich bei diversen Anbietern runderneuerter Reifen, von denen heute die meisten im PKW-Bereich nicht mehr existieren, nie erlebt. Nur diese extreme negative Erfahrung hat mir gereicht und ich habe für mich entschieden, dass mir keine runderneuerten mehr aufs Auto kommen. Das kann und muss aber natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
 
Ich hab mich Anno 2017 dann für die neuen Platin RP 100 Ganzjahresreifen entschieden die bei einem Markenhersteller gefertigt werden. Nächstes Jahr nach rund 40000km werde ich die Reifen an der Vorderachse wohl tauschen müssen. Hinten ist noch wesentlich mehr Profil. Laut Reifenlable ist das auch kein Top Reifen,aber bei Motorleistung und der Dynamik die der Wagen erreichen kann hatte ich noch nie Probleme . Ich werde den Reifen wieder kaufen.
 
Das mit den runderneuerten Reifen im PKW Sektor muss jeder selbst entscheiden. Die Technologie ist da mit
Sicherheit einen Schritt weiter als Anfang der Achtziger Jahre....

Im LKW Bereich kann ich folgendes dazu sagen: Bei Gefahrgut Transportern ( A1) sind Runderneuerte auf der Lenkachse nicht erlaubt. Auf den Trailern haben die meisten Fuhrparkleiter und die allermeisten Fahrer die auch nicht
gern gesehen.
Bei Baustellenfahrzeugen die oft und viel abseits der regulären Strassen - sprich im lokalen Umfeld unterwegs - sind,
haben sie auch heute eine Daseinsberechtigung.

Die letzten runderneuerten Reifen habe ich privat auf meinem MZ Motorradgespann gefahren. Das war aber dem
Umstand geschuldet das diese eine spezielle "flache" Lauffläche haben, und etwa 3-5 mal länger hielten als reguläre
"runde" Motorradreifen. Und das bei einem geringeren Preis...
 
Bei Baustellenfahrzeugen die oft und viel abseits der regulären Strassen - sprich im lokalen Umfeld unterwegs - sind,
haben sie auch heute eine Daseinsberechtigung.

Prinzipiell eine richtige Überlegung.
Aber selbst bei Kippern, die innerhalb einer großen Baustelle unterwegs sind, relativiert sich die Kostenfrage spätestens nach der zweiten Reifenpanne wenn das Fahrzeug erst mal ne Weile steht und ausfällt. Der Bagger (plus Maschinist) wartet, der Materialfluß stockt usw...
Und auf der Straße verwenden wir diese Art Reifen sowieso nicht mehr.
 
Wenn er noch steht hat er Glück gehabt, bei einem Reifenplatzer an der Vorderachse wird die ganze Fuhre unbeherrschbar mit der Folge daß man im Graben landet. Oder die Mittelleitplanke platt macht und in den Gegenverkehr rauscht.
Drum kommen Runderneuerte nur an die Hinterachsen, nie an die Lenkachsen.

Ich möchte anmerken, dies gilt nur für LKWs
Für Pkws ist es genau andersherum:

Der Unfallexperte der Dekra erklärt zuerst, dass man das Platzen eines Reifens an der Vorderachse mit der Lenkung kompensieren, also ausgleichen kann. An der Hinterachse sei es jedoch der Super-Gau für den Autofahrer, da dies die so genannte spurführende Achse ist. Die Hinterräder laufen exakt in der Spur der Vorderräder und sorgen dafür, dass das Fahrzeug gerade bleibt. Platzt hinten ein Reifen und man reagiert falsch, bricht das Fahrzeug aus und es kann zum Unfall kommen. Dabei ist es egal, ob das Fahrzeug Front- oder Heckantrieb hat.
 
Anfang der 80er Jahre hatte ich eine Laufflächen-Ablösung bei 110 km/h mit dem Käfer. Von den 4 runderneuerten Reifen war es der Italiener - die 3 Deutschen waren OK. Seitdem tanke ich etwa 0,2 bar mehr Luft als vorgeschrieben. Runderneuerte verwende ich auch nicht mehr - der Preisunterschied ist zu gering. Man braucht ja oft nur 2 Neureifen. Ein Kumpel hatte im Winter jahrelang runderneuerte und war immer zufrieden. Und zur Fahrsicherheit, wenn die Reifen nicht kaputtgehen: einfach nicht ans Limit gehen, dann sollte es klappen. Aber wie gesagt: lohnt sich beim Pkw finanziell eigentlich nicht.
Gruß
Jürgen
 
Ich möchte anmerken, dies gilt nur für LKWs
Für Pkws ist es genau andersherum:

Der Unfallexperte der Dekra erklärt zuerst, dass man das Platzen eines Reifens an der Vorderachse mit der Lenkung kompensieren, also ausgleichen kann. An der Hinterachse sei es jedoch der Super-Gau für den Autofahrer, da dies die so genannte spurführende Achse ist. Die Hinterräder laufen exakt in der Spur der Vorderräder und sorgen dafür, dass das Fahrzeug gerade bleibt. Platzt hinten ein Reifen und man reagiert falsch, bricht das Fahrzeug aus und es kann zum Unfall kommen. Dabei ist es egal, ob das Fahrzeug Front- oder Heckantrieb hat.
Darum sollte man auch nicht schon stark abgefahrene Reifen von der Vorderachse auf die Hinterachse tauschen .
 
@Dokker220
Runderneuerte Reifen sind ja nicht kreuzgefährlich. Sie müssen Tests bestehen und das tun sie auch. Nur sind sie halt manchen Neureifen unterlegen. Das kommt zum einen davon, dass die Gummimischungen der Laufflächen der Markenhersteller geheim sind, steckt doch da das große know-how drin. Zum anderen hast Du meist nicht vier gleiche Karkassen (die Grundkonstruktion der Reifen) auf Deinem Auto. Bei Neureifen der gleichen Charge schon. Somit gibt es auch Unterschiede im Abroll- und Walkverhalten, sowie im Seitenführungsvermögen bei den Runderneuerten. Das ist meist nicht schlimm und hat auch keine große Relevanz. Spürbar ist es im direkten Vergleich schon.
Ich hatte selbst jahrelang im Winter ausschließlich runderneuerte Reifen gefahren und konnte mich nicht beschweren. Doch die meisten deutschen Anbieter gibt es im PKW-Bereich nicht mehr. Leider. So blieb nur Reifen Hinghaus übrig. Doch genau mit deren Reifen haben ich eben schlechte Erfahrungen gemacht. Es mag sein, dass sie Probleme hatten und diese mittlerweile behoben sind. Aber zum einen sind die Preisunterschiede zwischen Neu- und runderneuertem Reifen mittlerweile relativ gering und zum anderen kennst Du sicherlich den Spruch "gebranntes Kind scheut das Feuer". Da ich diese Erfahrung nicht mehr machen möchte habe ich eben für mich entschieden zukünftig keine runderneuerten Reifen mehr zu verwenden. Aber trotzdem würde ich auch hier niemals nie sagen. Wer weiß was die Zukunft bringen wird?
 
Zum anderen hast Du meist nicht vier gleiche Karkassen (die Grundkonstruktion der Reifen) auf Deinem Auto. Bei Neureifen der gleichen Charge schon.
Bei einem Neuauto von Dacia hast du die linken Reifen von März und die rechten von Juli und die sind, wenn du Glück hast, aus der gleichen Fabrik, niemals vom selben Gummi. Grüßle
 
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