Das waren noch Zeiten: Autos können auch fast ewig halten

Ja, ja, dieser Thread lädt ein in Nostalgie zu versinken und jeder kramt in seiner Erinnerung
Aber nicht alles war früher besser, denn wir betrachteten es damals schon als großes Glück, wenn unser Fahrzeug nach dem versalzenen Winter ohne größere Roststellen das Licht des Frühlings erblickt hatte.

Sobald die ersten wärmenden Sonnenstrahlen und trockenes Wetter da waren, knieten, hockten ganze Straßenzüge lang die Fahrzeubesitzer vor ihren Autos, kratzten Rost ab, klebten mit harzgetränkten Glasfasermatten die Rostlöcher zu, füllten mit Prestolit um anschließend spachteln und schleifen zu können.

Und das erste Frühlingsmäßige Vogelzwitschern wurde übertönt vom klackern und rasseln dutzender geschüttelter Farbspraydosen.

Nur so schafften wir es unsere Fahrzeuge bis zum Alter von 6 oder 8 Jahren in einem halbwegs leidlichen optischen Zustand zu erhalten ............ bis zum nächsten Winter.

Wir bauten auf, wir rissen nieder, so gab es Arbeit immer wieder.

So gesehen haben wir heute bei unseren Fahrzeugen eigentlich ein durchschnittliches Qualitätsniveau, von dem in den 70ern niemand zu träumen wagte.
 
Sagen wir es mal so. Lopez war nicht unfähig. Sein Kerngedanke dabei war, dass Produktionszuwächse ohne Investitionen bei den Fahrzeugherstellern zustande kommen sollten. Diese Investitionen sollten bei den Zulieferern stattfinden. Außerdem nutzte er die Marktmacht der Hersteller aus um ohne Rücksicht auf Verluste die Einkaufskosten zu reduzieren. Die Folge war dann nachlassende Qualität. Das Problem waren aber in den Aktienkonzernen die Vorstände, die die Lorbeeren von Lopez ernteten und damit ihre eigenen Boni erhöhten.
 
Ja,es liegt aber auch an den Preisen. Im Verhältniss zum Verdienst,sind Autos seit den 80,er Jahren sehr teuer geworden. Da fährt man auch schonmal länger das gleiche Fahrzeug un Gebrauchte sind natürlich auch sehr gefragt,nicht Jeder ist Großverdiener.

Ob das wirklich so ist, oder wie groß der Einfluss sein könnte müsste man durch weitere Statistiken erstmal erkunden, bzw. beweseen werden - aber dann wird es schon zu sehr OT-lastig.

Die Zahlen der Autos auf deutschen Straßen nimmt stetig zu, daher scheint hier Geld nicht die Rolle zu spielen.

Schau wir uns auch dazu die Zahlen an:

1980 waren insgesamt 23,1 Millionen Autos auf unseren Straßen. 1990 waren es schon 30,6 Millionen PKWs. 2000 waren es 38,4 Millionen und 2010 41,7 Millionen und heute (2020) sind es schon 47,7 Millionen.

Und schauen wir uns noch die Neuzulassungen an:

1960 0,9 Millionen
1970 2,1 Millionen
1980 2,4 Millionen
1990 3,0 Millionen
2000 3,4 Millionen
2010 2,9 Millionen (im Jahr 2009 noch 3,8 Millionen, bedingt durch die Abwrackprämie wurden scheinbar Investitionen vorgezogen)
2019 3,6 Millionen

Alles im allen: Die Neuzulassungen unterliegen in den letzen 20 Jahren Schwankungen (was zu erwarten war), aber eine Abwärtstendenz der Neuzulassungen sind nicht zu erkennen.

Fazit:
Ungeachtet, ob die Kaufkraft der Bürger verändert (egal in welche Richtung) gibt es bei den Neuzulassungen eine relative Konstanz in den letzten 20 Jahren. Dagegen ist der gesamt Bestand kontinuierlich gestiegen.
Daher ist es relativ eindeutig, dass immer mehr Menschen sich ein Auto leiten können und Autos immer länger gefahren werden.

Für mich ist die Sachlage eigentlich klar:
Die Autos sind scheinbar besser als früher.

Wir bauten auf, wir rissen nieder, so gab es Arbeit immer wieder.

Oh, ja. Bei meinen Vater war der Lackstift immer im Auto dabei...

...ich glaube es gab halt damals sehr große Unterschiede bei der Qualität. Während ein Mercedes Diesel gefühlt eine Ewigkeit hielt, gemalten andere Autos einfach weg.

Aber eines hatten fast alle Autos gemeinsam: Rost. Rost, Rost!
Auspuff? Mindestens alle 4 Jahre einen neuen...
...und heute?

Mein alter Getz ist mit einem Auspuff ausgekommen. Der TÜV schrieb nach 10 Jahren: "Leichte Korrosion"... ...aber nur im Unterbau, sonst nirgendwo - nichts schlimmes.

Und wie habe ich den Getz gepflegt?
Keinen Unterbodenschutz, keine wachsen des Lacks, nur regelmäßige Ölwechsel und was sonst noch so verschleißt ausgetauscht. Nach dem Winder mal eine Unterbodenwäsche (wenn überhaupt), und sonst alle 2 Monate mal gewaschen - das war alles! Für mich ist ein Auto ein Nutztier.

Ich habe relativ wenige Reparaturen gehabt und das mit über 250.000 Kilometer Laufleistung. Und ich habe diesen dann mit ein Jahr TÜV noch weiter verkauft.

Klar das ist auch nur die Momentaufnahme eines Autos. Aber meine Erfahrungen decken sich mit der Statistik...
,,,dagegen waren viele Autos meines Vaters ein reinste Katastrophe. Nur der Benz war die Ausnahme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein erster VW war Baujahr 1963 und schon 1970 nur noch rollender Schrott und wurde nur noch vom Dreck zusammen gehalten. Der zweite ein 1500 hielt zwei Jahre länger brauchte aber nach 100 Tsd. Kilometer eine neue Maschine. Verbrauch so zwischen 12 und 14l, und das bei einem 40l Tank. Ich habe zwar viele schöne Erinnerungen daran, aber heute möchte ich solche Wagen im täglichen Betrieb nicht mehr fahren. Ich kenne Dacias, noch mit dem blauen Flaschenöffner, die sehen aus als kämen sie gerade aus dem Showroom.

Erinnerungen verklären die Vergangenheit, die Fakten sprechen eine andere Sprache.
 
Verbrauch so zwischen 12 und 14l, und das bei einem 40l Tank.

Das ignorieren viele auch heute komplett und blenden das aus. Der Mercedes Diesel von meinem Vater, hat so zwischen 8 und 10 Liter verbraucht (wenn ich mich richtig erinnere)...
...damals war das soweit OK und relativ günstig, Und er hatte nur 55 PS, bei 1,3 Tonne (oder so). Und Spitze war er mit 135 Kilometer angegeben.

Gewicht und Höchstgeschwindigkeit erinnern doch teilweise an ein E-Mobil von heute...
...allerdings heute sagen viele das ist ein Manko, bei alten Fahrzeugen ist das aber scheinbar OK
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #83
Mein erster VW war Baujahr 1963 und schon 1970 nur noch rollender Schrott und wurde nur noch vom Dreck zusammen gehalten. Der zweite ein 1500 hielt zwei Jahre länger brauchte aber nach 100 Tsd. Kilometer eine neue Maschine. Verbrauch so zwischen 12 und 14l, und das bei einem 40l Tank. Ich habe zwar viele schöne Erinnerungen daran, aber heute möchte ich solche Wagen im täglichen Betrieb nicht mehr fahren. Ich kenne Dacias, noch mit dem blauen Flaschenöffner, die sehen aus als kämen sie gerade aus dem Showroom.

Erinnerungen verklären die Vergangenheit, die Fakten sprechen eine andere Sprache.
Selbstverständlich hält ein Dacia länger,als ein VW ( Käfer ? ) aus den 60,er Jahren,sollte er zumindest. Das Thema hier sind ja bestimmte Fahrzeuge aus den 90,er Jahren,die ein extrem langes Autoleben erreichen und damit sehr wahrscheinlich die Dacias und viele andere moderne Autos in den Schatten stellen.
 
...Ich kenne Dacias, noch mit dem blauen Flaschenöffner, die sehen aus als kämen sie gerade aus dem Showroom....
Ich hätte auch heute wieder von einer Ur-Logon-Limo (bestimmt nicht älter als 2004/5) ein Foto machen können, die in einem 1A Zustand am Straßenrand stand.
Besser sahen sie im Autohaus auch nicht aus.
Und das Auto wird regelmäßig gefahren.
Soviel zu der rein spekulativ vermuteten Dacia-Nicht-Langlebigkeit.

Den muß ich aber auch noch loswerden:
2006 als „SUV“ im Vergleich zu 2020 eher noch im Säuglingsstadium waren, war Dacia der Zeit wohl weit voraus:

Logan Studie.jpg
Dacia Logan – Wikipedia

Der würde Dacia heute wohl von den eher praktisch veranlagten Nutzern mit SUV Ambitionen aus den Händen gerissen werden.

Wer meint das das ja Überwiegend nur „optisch“ wäre, sollte bedenken das auch heute Minimum 99% der SUV Nutzer das Auto auch nicht abseits von Europäischen Luxusstraßen bewegen, es also auch nur auf leicht erhöhte Sitzposition und „Optik“ hinausläuft.

Er wäre heute wohl ein Mittelding aus „SUV“ und „Stepway“, vielleicht auch der „Besserere Stepway“.
Ich fände ihn einfach nur: :yes:
 
Das Thema hier sind ja bestimmte Fahrzeuge aus den 90,er Jahren,die ein extrem langes Autoleben erreichen und damit sehr wahrscheinlich die Dacias und viele andere moderne Autos in den Schatten stellen.

Ja und Nein...

...wenn man den verlinkten SPON-Artikel des TEs nimmt dann schon, wenn ich den Titel des Threads nehme, dann ist es allgemein gemeint.
 
Aber mit der Logik wäre die unausweichliche letzte Konsequenz überhaupt nicht mehr selbst zu fahren, sondern vollautonom fahren (lassen).
Das wäre mit der Logik am sichersten!
Denn mit jedem neuen Model, jedem Jahr und jedem Facelift kamen/kommen neue Assistenzsysteme hinzu.
Irgendwann bleibt da kein nämlich eigenes Handeln mehr übrig.
Die Hersteller meinen es ja so gut mit uns. :rolleyes: ;)
Assistenten die dem Fahrer normales elementares(!) Handeln abnehmen, z.B.
den Abstand selbst zu halten,
die Spur selbst zu halten,
stets bremsbereit zu sein
,
nur so schnell zu fahren das man jederzeit rechtzeitg zum Stehen kommen kann,
wach zu bleiben!,
das Licht selbst einzuschalten,
das Fernlicht bei sich näherndem Gegenverkehr selbst abzublenden,
den Scheibenwischer,
….
etc...

Ich begrüsse das vollautonome Fahren sehr, denn irgendwann bin ich auch so alt und werde die in der Schweiz obligatorische medizinische Prüfung für den Führerschein nicht mehr bestehen und dann dank einem autonom fahrenden Auto eine möglichst grosse Autonomie und Freiheit bewahren.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

:yes:
Menschen die nicht schrauben wissen ja nicht, was sie alles versäumen.

Anhang anzeigen 97388
:D

Es gibt noch viele andere noch schönere Dinge im Leben die ich nur deswegen nicht versäume, weil ich lieber andere für mich schrauben lasse und daher viel mehr Freizeit habe, eben für die wirklich schönen Dinge im Leben.
 
In Punkt der robusteren Stepway Optik sicher. Aber die Stepwayvarianten selbst sind auch nur nachgemacht, denn sowas ähnliches gab es bereits 2004 als um 20 mm höhergelegten Polo Fun. Übrigens, als 1.4 Benziner und als TDI ist er sogar haltbar...

Da würde ich sogar den noch früheren Simca Rancho Talbot-Matra Rancho – Wikipedia in die Diskussion werfen.
Optisch stark an SUV erinnernd, technisch wie die meisten eigentlich ein Blender, da nur Frontantrieb und auf Basis des Simca 1100.
 
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