Wild campen oder übernachten - Gibt es auch Freisteher?

Langeweile ist so negativ besetzt; das möchte man nicht haben. Meintest du das?

Langeweile hatte ich bei den 250 Übernachtungen im MCV nie, auch nicht bei Regen. Ich habe dann "gefaulenzt", das ist was positives, das man gerne tut ;)

Meistens steh ich auf CP, da gibt es oft einen Aufenthaltsraum und was zu lesen. Ansonsten kann ich stundenlang mit Begeisterung Landkarten studieren oder ich schreibe meine Reiseberichte.
Zur Not verfolge ich die Bahnen, die die Regentropfen an der Scheibe herunter laufen. Andere schauen halt stundenlang auf die Wellen im Meer :D
 
Lange zu faulenzen "Da fehlen mir die Enzyme!".

Ist mir zu langweilig.
Darum ist auch Hotelurlaub nicht so richtig etwas für mich. Am Strand liegen und bruzzeln? Nein danke!

Am Wohnmobil ist immer etwas zu tun. Und wenn es nur das "Scheißhaus" ist, das entleert werden muss.

Irgend etwas gilt es beim campen immer zu schrauben oder zu fixen. Herrlich!
Und wenn es nicht bei uns ist, dann beim Nachbarn.

Heraussuchen von neuen Übernachtungsplätzen und Urlaubszielen kann auch erfüllend sein.
Dazwischen kann lesen oder Gitarre spielen entspannen.

Die Frau und/oder andere Camper zum essen einladen. Neue Rezepte ausprobieren, dafür im Urlaubsland regionale Dinge einkaufen und mit den beschränkten Mitteln im Wohnmobil "zaubern".
Backen auf dem Gasherd, Brot aus der Pflanne, Garneelen vom Grill........

Nur hinaus auf´s Meer sehen mache ich dann, wenn ich alt bin. So ab 85Jahren+++

Bis dahin gibt es noch viel zu entdecken. Egal ob mit dem Dacia als Camper oder dem großen Wohnmobil.

LG Carsten
 
Nochmal zurück zu Dachzelt und/oder Wohnwagen:

Erstmal gibt es auch Dachzelte, die das Vorzelt gleich mitbringen. So eins hatte ich jahrelang für die Urlaube mit meinem Sohn auf dem Kangoo, wobei es unten drin keine Sitzgruppe gab, sondern Stauraum, Spüle, Kühlung und anfangs auch Kochmöglichkeit. Der Küchenbereich war im Heck angeordnet, also vom Vorzelt aus nutzbar. Die Leiter zum Bett war damit auch wettergeschützt und nachts hatte ich mein Portpotti am Fuß der Leiter stehen.

mykangoo2.jpg

Gemacht war das vor allem für Urlaube im Süden, schon eine Übernachtung bei schlechtem Wetter im September auf dem Heimweg in Bayern konnte in dem luftigen Gebilde sehr ungemütlich sein. Umgekehrt konnte man in Griechenland für das Mittagsschläfchen viel Luft reinbringen:

K800_09070107.JPG

Das Zelt kann man vorne und hinten noch weiter hochklappen, sodass es wie ein Baldachin über dem Bett schwebt, davon habe ich aber leider kein Foto. Aber das basiert auf einem eigenen Umbau des Zelts aus den 70ern, kaufen kann man das so nicht. Im Hintergrund rechts sieht man schon, dass dann irgendwann ein Wohnwagen dazu kam:

K800_20190711_103635.JPG

Angeschafft als "Zimmer" für meine Mutter, die nochmal mit nach Griechenland wollte. Nach und nach ging der Wohnwagen mehr in meinen/unseren Gebrauch über. So toll das Dachzelt bei schönem Wetter war, schon alleine der Blick morgens aus dem Bett über den Campingplatz, die Bucht, ..., der Wohnwagen hatte auch seine Reize: Heizung, bequeme Sitzgruppe, eine kleine Küchenzeile an der man auch bei Regen im Warmen stehen kann, ... damit konnte ich auch auch im deutschen Winter bequem übernachten, ob auf einem Campingplatz oder auch bei Feten, Besuchen und Workshops am Straßenrand in einer ruhigen Wohnstraße, auf einem Parkplatz, ... autark, ohne Stromanschluss.

Dann kam der Griechenlandurlaub, in dem mein Sohn und ich zu bequem wurden um überhaupt noch im Dachzelt zu schlafen, der Wohnwagen war so kuschelig. Zwei Jahre später war mein Sohn zu alt, um noch mit seinem ollen Papa in einem Bett zu schlafen, jetzt hatten wir dank Wohnwagen und Dachzelt getrennte Schlafzimmer.

Jetzt habe ich den Wohnwagen am Dokker hängen oder kann auch mit meinem Dokkerausbau ohne Wohnwagen übernachten, das dann aber auch ohne Heizung und "Küchenzeile", an der ich auch bei schlechtem Wetter stehen kann. Wenn mein großer Sohn noch mal mit mir Urlaub machen wil haben wir so aber auch ohne Dachzelt getrennte Schlafzimmer. Oder ich kann den Wohnwagen in Griechenland auf dem Campingplatz stehen lassen und mit dem Dokker in abgelegenen Bergregionen übernachten, in die ich den Wohnwagen nicht über die letzten Kilometer Forstweg ziehen könnte. Oder oder oder ...

Ich stehe mit dem Wohnwagen oft nur eine Nacht und fahre am nächsten Tag weiter. Selbst wenn ich länger stehe, nutze ich die Stützen bei ebenem Gelände eher nicht. Abgekuppelt ist in einer Minute, die Markise steht in einer Minute. Das geht also viel schneller als der Aufbau des Dachzelts. Und bei unebenem Gelände müsste ja auch das Fahrzeug unterm Dachzelt justiert werden. Der ausgebaute Dokker ohne Dachzelt auch.

Will sagen: Es gibt so viele Varianten und Zwischenlösungen, da muss jeder ihren Weg finden. Das umständliche am Wohnwagen sind eher die Nutzer als der Wohnwagen als solcher. Ich war dieses Jahr auf einem Campingtreffen und habe amüsiert bis fassungslos zugeschaut, wie andere stundenlang(!) aufgebaut und am Ende wieder abgebaut haben. Vorzelt, Außenküche, Solarmodule aufstellen und ausrichten, ... aber die haben da Spaß dran, also ist das auch gut.
 
Wenn ich mit dem Wohnmobil mehr als 10 Minuten für Auf- oder Abbau brauche, habe ich etwas verkehrt gemacht.

Ausnahme: Wir bleiben mehr als eine Woche an einem kühlen Ort. Da darf das Vorzelt ein paar Minuten mehr beanspruchen.

LG Carsten
 
Will sagen: Es gibt so viele Varianten und Zwischenlösungen, da muss jeder ihren Weg finden
Ein toller Satz, dem eigentlich nichts hinzuzufügen ist. Vor- und Nachteile der verschiedenen Campingmöglichkeiten dürften jedem klar sein, der hier mitschreibt. Camping-greenhorns dürften die Ausnahme im Forum sein...

Das Wichtigste: Was für einem selbst das absolute No-Go ist, mag für den anderen gerade das Salz in der Suppe (oder die Brocken im Glulasch) sein...

Ich selbst halte es "keep it simple" (ja, heute ist Anglezismentag :lol:) und schaue ab und an mit Verwunderung, wie andere sich abplagen. Ein schlechtes Wort direkt ausgesprochen mag ich aber nicht aussprechen.

Auch schau ich mir andere Dinge gerne an, vielleicht kann man ja aus einem "Projekt" eines anderen einen kleinen Part für sich adaptieren. Und letztendlich kann man seine eigene Meinung und seine eigene Art des Urlaubs ändern....
 
#183 @DonCarlos und #184 @Chauffeur

Zwei sehr schöne Berichte! Lachen musste ich über: "Das Umständliche am Wohnwagen sind eher die Nutzer als der Wohnwagen als solcher." Da hast du mir beim Aufbauen wohl heimlich zugeguckt. Wenn wir länger bleiben und dann wirklich alles mitnehmen und aufbauen, was der Campingkeller hergibt, können schon ein paar Stunden ins Land gehen. Macht irre Spaß.

Und wenn ich solche "Verrückten" dann als Nachbarn habe - nehme ich mir nen Stuhl und nen Kaffee und schaue denen dann unauffällig aber aufmerksam beim Ab- oder Aufbau zu. Ist besser als Kino. Natürlich komme ich dann immer zu dem Ergebnis, das DIE noch viel schlimmer sind als wir... ;-) Aber leider kommt man bei diesen Beobachtungen auf weitere Ideen oder sieht Dinge, die man selber noch nicht hat - aber ab sofort dringend braucht... ;-)

Aber ich kann auch anders: bei den Kurztrips gibt es nur ein Sonnensegel - zwei Stühle und Tisch drunter - fertig.

Trotzdem gebe ich - die längeren Urlaube mit dem großen Aufbau sind mir lieber - da bin ich ganz bei DonCarlos:

"Am Wohnmobil ist immer etwas zu tun. Und wenn es nur das "Scheißhaus" ist, das entleert werden muss.Irgend etwas gilt es beim campen immer zu schrauben oder zu fixen. Herrlich!"

Genau so ist es! In diesem Jahr haben wir uns ein Fresh up set für die Cassettentoilette gegönnt. Nun hat die Cassette auch Rollen (hatte die alte nicht). Und die wird nun beim Campen konsequent täglich ausgeführt - egal ob voll oder nicht.

Das ist ja das Schöne am Campen: trotz aller Unterschiedlichkeit ticken doch alle Camper irgendwie gleich...
 
Ich habe einmal nachgesehen, wie man den Dokker oder Lodgy Campingreifer machen könnte.

Nachdem wir ja schon ein Bettgestell für den Lodgy gebaut haben und wir feststellen konnten, dass man gut darin schlafen kann, überlege ich das Konzept vielleicht doch zu ändern/ zu ergänzen.

Inspiriert durch solche Berichte, kommt mir ein Hartschalendachzelt als recht interessante Lösung vor.

Für zwei Personen sind wohl 1,40m Breite genug.

Im Gegenzug hat man dann den Fahrzeuginnenraum zur freien Verfügung.
Da es hier ja nicht um Stealthcamping, sondern um frei stehen geht, ist so ein Dachzelt vielleicht nicht schlecht.

Darüber hinaus sehe ich die Möglichkeit, dieses Dachzelt auch den "Kindern" anzubieten, damit sie damit Urlaub machen können.

Ist erst einmal nur eine Überlegung. Mal sehen was die "Kinder" dazu sagen.

LG Carsten
Was mir an Dachzelten nicht gefällt:
Das Dachzelt liegt immer auf dem Dach, auch wenn es an 90 Prozent der Tage nicht benutzt wird. Ein echter Spritfresser halt.
Decathlon hat aber jetzt ein Zelt ganz neu entwickelt, welches nach der Übernachtung auf dem Dach einfach wieder abgebaut wird und im Kofferraum landet. Leider bisher nur für VW - Busse gedacht.
Aber vielleicht gibt es auch Leute, welche das Teil auf einem HDK anbringen demnächst.
 
Das mit dem erhöhten Spritverbrauch ist ein Fakt, trifft aber hauptsächlich für Anreise und längere Überstellungsfahrten zu.
Für die während des Urlaubs häufigen lokalen Ausflüge macht es eher weniger aus, weil man da typischerweise eher bummelt.
Wir hatten auf unseren Urlauben meist eine große eckige (selbstgedengelte) Dachbox drauf, also ein schlimmerer Windfang als ein Dachzelt, und hatten im Urlaub trotzdem einen deutlich niedrigeren Durchschnittsverbrauch als daheim im Alltag.
 
Also wir verbrauchen mit dem Dachzelt und bei viel Autobahnfahrt einen knappen, aber wirklich nur knappen Liter mehr Sprit als ohne. Und wenn wir es längere Zeit nicht brauchen, dann ziehen wir es mittels Deckenlift vom Auto und es hängt im Carport. Das finde ich effektiver, als dauerhaft mit einer "Schrankwand" durch die Gegend zu fahren, die mich zusätzliche Gebühren kostet, ob Steuern, Versicherung, Maut oder bei Fährgebühren, vom Stellplatz ganz zu schweigen. Aber wie schon gesagt, das Beste beim Campen, ob Freistehen oder nicht, ist halt, das jeder nach seiner Fasson selig werden kann. Ich drücke also allen Campenden und Freistehern ganz doll die Daumen, das es bei ansteigenden Temperaturen endlich wieder ohne Einschränkung möglich wird :prost:
 
Nochmal zum Thema "Auto mit Dachzelt vs Wohnwagen".

Ich habe ein schönes Video dazu gefunden - Dachzelt bei schlechtem Wetter:


Das muss man schon mögen und damit klarkommen...
 
Und genau das mag ich : das direkte Miterleben jeglicher Wetterlagen. Ich hätte allerdings den Mittelpunkt meines Lagers nicht in einer Senke aufgebaut. Aber ansonsten hantieren die Beiden ganz locker weiter mit ihren Laptops trotz Nässe. Trocken genug also unter dem Vordach. Für das Dachzelt Modell gibt es auch ein geschlossenes Vorzelt mit Boden. Übrigens kann man sogar Regengüsse super gut im Dachzelt miteinander überbrücken, das eine gigantische Liegefläche von 2,10 x 1,90m hat :D Wir haben einen Dokker und keinen Duster: dadurch haben wir noch eine zusätzliche Sofaecke im Wagen, wenn es denn doch zu sehr gewittert. Aber jeder wird auf seine Art glücklich, hoffe ich doch wenigstens. Ich hab auch gar nix gegen Wohnwagen. Ich bin nur irgendwie Dachzelt und Dokker verrückt. Allerdings nicht freistehend, um mal zum Thema zurück zu kehren :whistle:
 
Hallo,
ich habe am Wochenende feststellen dürfen, daß Kassel eine wohnmobilfreundliche Stadt zu sein scheint.
Ich habe in Höhe des Orangerie - Park eine Reihe Parkplätze vorgefunden, die von WoMo genutzt werden können, aber auch am rechten Fuldaufer findet sich ein "wilder Parkplatz", welcher ebenfalls von WoMo genutzt worden ist.
Für Kanuten interessant: es gibt dort unmittelbar eine Einsatzstelle für kleine Boote.
Weil die Fulda gestaut ist, kann man auch mit dem Paddelboot eine Hin - und Rücktour durch Kassel machen (an der Kasseler Schleuse sind Betonrampen zum Umtragen) und die Stadt vom Wasser aus erleben.
 
... aber ich hab mal als Tipp bekommen, man soll sich auf den Parkplatz von nem Schwimmbad stellen.
Und ein Grund, warum man schon am Abend vorher angereist ist, gibt es auch: man wollte der erste sein, um einen Parkplatz dicht am Eingang zu bekommen :)
 
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