Wild campen oder übernachten - Gibt es auch Freisteher?

Wir hatten während einer 3-wöchigen USA-Reise einen kleinen Van mit Dachzelt. Das hat ganz super funktioniert, einzige Einschränkung war bei Regen, da schleicht sich doch Feuchtigkeit rein und wenn man in der Nacht raus muss wird's lästig.
 
Die größten Feinde des Campers sind Regen und Besuch...

Wir sind seit vielen Jahren Reisecamper mit einem kleinen Wohnwagen (1.000 Kg). Damit machen wir sowohl längere Urlaubsfahrten als auch Kurztrips übers Wochenende.Für die langen Urlaube dann großes Kino mit Vorzelt usw. (da kann der Aufbau der ganzen Sachen gut 2 Std. dauern) und für die Kurztrips dann nur mit Sonnensegel (ruckzuck ist in max 15 Min. alles urlaubsbereit). Klappt beides wunderbar...

Ich schaue mir auch oft Filme über Vanlife oder die Dachzeltnomaden an - das wird ja oft alles ganz toll dargestellt, und da gibt es ja auch ein paar richtig tolle Aus- Umbauten. Und so grundsätzlich finde ich die Kombination HDC mit Dachzelt symphatisch - unten Wohnzimmer, oben Schlafzimmer - reicht eigentlich...

Aber auch nur eigentlich - denn man hat nicht immer den Wettergott auf seiner Seite. Bei schönem Wetter macht das dann alles Spaß - weil sich das Camperleben ja überwiegend im Freien abspielt - aber wehe es regnet mal ein, zwei Tage oder noch länger fast am Stück - dann fällt der ganze Spaß buchstäblich ins Wasser. Dann ist alles feucht und klamm, nirgends kann man die Sachen dann wieder richtig trocknen und mit der Feuchtigkeit kommt dann auch jede Menge Schmutz/Schlamm ins Auto. Wenn man dann auch noch einen klatschnassen Hund im Auto hat....

Auch wenn das Wetter einen ne längere Zeit ins Auto sperrt, weil man nichts oder nur wenig unternehmen kann, kommt in den sehr engen Innenräumen eines HDC nicht wirklich Gemütlichkeit auf - von der sehr eingeschränkter Kopffreiheit ganz zu schweigen.

Und ich habe auch wenig Lust dazu, nachts und womöglich noch bei Regen, aus dem Dachzelt zu krabbeln, mich mit einem Klappspaten zu bewaffen um damit ein kleines Loch zu buddeln in das ich dann genüßlich kacken kann... ...oder oben im Zelt in eine Tüte oder Flasche zu pinkeln...

Und dann kommt noch der Preis dazu. Wenn man den HDC entsprechend ausbaut (bissi schick mit Standheizung usw) nicht das billigste Dachzelt nimmt, noch ein bisschen Schlecht-Wetter-Ausrüstung wie Minivorzelt usw dazu nimmt, das kostet das alles zusammen ganz schnell und locker 5, 6 oder 7.000 Euro.

Und für die Summe bekommt man schon richtig gute kleine gebrauchte Wohnwagen - und die sind dann auch bei schlechtem Wetter uneingeschränkt nutzbar.

OK - mit einem Wohnwagen hält man sich eigentlich immer auf einem CP auf. Wer unbedingt frei stehen will, ist mit einem HDC und Dachzelt besser bedient, aber die ganzen oben beschriebenen Nachteile muss man dann auch in kauf nehmen und sich dabei wohlfühlen, und das könnte ich nicht... Und die vielen kleinen Wowo-Stellplätze sind ebenfalls nicht mein Ding, weil die sehr oft nur max. den Charme eines Parkplatzes versprühen und die ganzen dicken Dinger da dicht an dicht stehen.

Meine eindeutige Meinung ist: wer länger als 2 Tage am Stück steht, ist mit einem kleinen Wohnwagen immer besser bedient.
 
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Das sind einfach unterschiedliche Stilrichtungen.

Wohnwagen bzw. Wohnmobil ist in sich (weitgehend) autark und dafür gebaut als temporärer Fixpunkt zu stehen. Die Meisten stehen Tage bis Wochen sobald mal der perfekte Platz gefunden ist.

Mit einem Mikrocamper wie Minivan oder HDK ist man grundsätzlich nicht zum "stehen" unterwegs, sondern zum "fahren". In all den Jahrzehnten HDK-Freistehen sind wir vielleicht 2-3x irgendwo länger als 1-2 Nächte einfach "stehen" geblieben, und sogar da sind wir meist Abends in den nächsten Ort essen gefahren.
Und da man mit dem HDK ja nur sehr begrenzt Dinge (für Bequemlichkeit, Zerstreuung und Schutz) mitnehmen kann, macht man bei der geringsten Unpässlichkeit wie Fadisieren, Regen, Wind, lästige Nachbarn usw. das naheliegendste: Man startet den Motor und fährt woanders hin.

Nur Motorradreisende sind noch mobiler...
 
Das sind einfach unterschiedliche Stilrichtungen.

Wohnwagen bzw. Wohnmobil ist in sich (weitgehend) autark und dafür gebaut als temporärer Fixpunkt zu stehen. Die Meisten stehen Tage bis Wochen sobald mal der perfekte Platz gefunden ist.

Mit einem Mikrocamper wie Minivan oder HDK ist man grundsätzlich nicht zum "stehen" unterwegs, sondern zum "fahren". In all den Jahrzehnten HDK-Freistehen sind wir vielleicht 2-3x irgendwo länger als 1-2 Nächte einfach "stehen" geblieben, und sogar da sind wir meist Abends in den nächsten Ort essen gefahren.
Und da man mit dem HDK ja nur sehr begrenzt Dinge (für Bequemlichkeit, Zerstreuung und Schutz) mitnehmen kann, macht man bei der geringsten Unpässlichkeit wie Fadisieren, Regen, Wind, lästige Nachbarn usw. das naheliegendste: Man startet den Motor und fährt woanders hin.

Nur Motorradreisende sind noch mobiler...

Geht mit nem kleinen Wohnwagen auch - man muss den nicht mal abkuppeln. Einfach nur die vier Stützen runterkurbeln - fertig. Dauert keine Minute. Nur das wirkliche freie Stehen geht damit nicht gut, weil das halt auffällt. Aber eigentlich jeder CP hat für ein oder zwei Nächte entsprechende Stellplätze. Wer also viel unterwegs sein will, der fährt dann eben von CP zu CP. Kostet zwar Geld - aber dafür kann man ja auch duschen usw...
 
"gehen" tut sehr viel.
Ich wollte ausdrücken, dass der persönliche Lieblingsstil (den man erst entwickeln muss und der sich über die Zeit auch ändert) die gewählte Ausrüstung bestimmt, und umgekehrt die vorhandene Ausrüstung den Stil beeinflusst.

Ich war in den 80ern mehrmals auf langen Motorradreisen unterwegs und habe immer fasziniert-ungläubig die typischen "Deutsches Pärchen mit Bully" (oder Transit) am Ende der Straße, eigentlich am Ende der Welt, beobachtet.
Die hatten alles mit was man für Wochen autarkes Leben braucht, haben sich auf den vor Ort schönsten/idealsten Platz hingestellt und sind tage-/wochenlang dort geblieben. Aussage eines solchen Transit-Reisenden: "wenn wir weiterfahren wollen, tun wir erst mal einen Tag zusammenräumen".
Wir Motorradreisende konnten kaum Essen für ein paar Tage bunkern, hatten weder Moskito-, noch Sonnen- oder Windschutz und keinerlei Zerstreuung ausser baden, fischen und Freundin.
Nach spätestens 2-3 Nächte war wir erholt, der Reiz des Platzes aufgebraucht und die Landstraße lockte wieder.
In den allermeisten Fällen haben wir uns jeden Tag weiterbewegt.

Ich will nicht sagen dass der eine Stil schlechter oder besser als der andere sei.
Es ist halt einfach so, dass man nur glücklich wird wenn man den eigenen Stil findet und die dazu passende Ausrüstung hat.

Übrigens, haben wir die früheren monatelangen Motorradreisen weitgehend damit "finanziert" dass wir fast nie für's schlafen was bezahlt haben. Also immer "Freistehen" (OK, eher nur "Freiliegen").
Damit waren die langen Reisen nahezu kostengleich mit daheim leben.
 
Die größten Feinde des Campers sind Regen und Besuch...
Damit es sich auch reimt: Des Campers Fluch ist Regen und Besuch.:whistle: (Klugscheißermodus aus.)
Und ich habe auch wenig Lust dazu, nachts und womöglich noch bei Regen, aus dem Dachzelt zu krabbeln, mich mit einem Klappspaten zu bewaffen um damit ein kleines Loch zu buddeln in das ich dann genüßlich kacken kann... ...oder oben im Zelt in eine Tüte oder Flasche zu pinkeln.
Nun, zum Einen ist das verboten und macht auch keinen Spaß, zum Anderen gibt es da ganz andere Möglichkeiten.

Wenn Du ein Dachzelt nutzt, kannst Du auch eine Markise daran bekommen, die über der Leiter angebracht ist.
Damit kommt man schon einmal trocken rein und raus.
Hier einmal eine ganz billige Variante - 5-8 Personen Dach Schutz Auto Reisen Zelt Wasserdicht Markise Anhänger Camping | eBay es geht aber auch besser.
Für das "stille Örtchen" - das ja gar nicht immer so still ist - gibt es das PortaPotti im poppup Toilettenzelt oder dem Wageninnenraum, der ja jetzt durch das Dachzelt mehr Platz hat.

Aber grundsätzlich bin ich ganz bei Dir. Diese Art des reisen ist ziemlich pfadfindermäßig und sehr Wetterabhängig.
Doch darin liegt auch ein gewisser Reiz.
Um drei Wochen, womöglich noch mit Kindern oder Hund zu verreisen und auf dem Campingplatz zu stehen, ist die Sache vielleicht nicht gedacht. Obwohl sicher auch das geht.

Wie Alles hat auch der Wohnwagen seine Vor- und Nachteile:
Wo lassen, wenn der Urlaub rum ist?

Wir haben lange gesucht, bis wir für unser Wohnmobil eine Standplatz in der Nähe gefunden haben.
Zudem sind laufenden Kosten auch noch vorhanden.
Hauptuntersuchung alle zwei Jahre, alle 6 Jahre neue Reifen, Steuer und Versicherung, Gasprüfung alle zwei Jahre und eben die Abstellkosten, die wohl den größten Teil ausmachen werden.

Nicht Jeder hat ein eigenes Haus vor dem er das Teil parken kann. Hier kann selbst so ein Minicamper mit Dachzelt einen gewissen Luxus darstellen.

Ich habe aktuell selbst Hartschalendachzelte für unter 2.000€ gefunden. PRIME TECH Hartschalen-Autodachzelt Fahrzeugzelt Cottage 145 cm ABS Weiss Beige | eBay
Weichzelte gibt es neu schon ab ca. 950,-€ Autodachzelt Fahrzeugzelt Wasteland Dachzelt beige 240 x 140 x130 cm Prime Tech | eBay

Wir haben für den Lodgy ein großes Heckzelt. Geschlafen wird, schön trocken, im Auto. Auf den Lattenrost geht, mit etwas drücken, eine 140cm x 200cm Matratze.

Früher, mit Wohnwagen, haben wir uns im Sommerurlaub auch kaum im Caravan selbst aufgehalten.
Zumeist nur zum schlafen und die Betten waren auch nicht größer oder besser als im Lodgy.

Gekocht (gegrillt) und gegessen wurde im, oder vor dem Vorzelt. Das geht beim Minicamper genau so.

Will sagen, es kommt auf den Bedarf an. Wenn ich im Sommer nach Spanien oder an die Adria fahre, rechne ich im Regelfall nicht mit tagelangem Dauerregen.
Die Kosten und der Aufwand ist gering, dagegen der Nutzen recht hoch.

Wir nutzen den Lodgy als Camper nur für Festivalbesuche, weil ich da bestimmt nicht mir meinem 7,5m Wohnmobil hinfahren werde. Oder die erwachsenen Kinder nehmen den Dacia, damit sie ihre eigene Privatsphäre haben.
Dafür haben sie dann auch so ein Heckzelt dabei. https://www.obelink.de/*-uni-van-busvorzelt.html
Dann können sie auch mal eben weg fahren und das Zelt bleibt stehen.

Platz ist in der kleinsten Hütte. Jedem das Seine.

LG Carsten
 
Zuletzt bearbeitet:
Übrigens, für geplante Einbauten kann man auch hier vielleicht etwas finden:
Thomann Amp-Cases
Da gibt es Cases in allen Größen und Preisklassen. Vielleicht kann man so ein Case als Küchenkontainer umbauen.
Das ist Stabil, hat im Regelfall gute, versenkte Griffe und wenn man das Material und die Arbeit zusammenrechnet, kommt man günstiger davon als es selbst zu zimmern.

LG Carsten

P.S.: Hier ein Ideenträger:
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@DonCarlos Ja, die Unterhaltung eines Womo geht richtig ins Geld. Bei unserer Wohndose hält sich das in engen Grenzen. Mit dem Abstellplatz hatten wir Glück - er steht in einer Scheune eines Bauern in der Nähe für 120 € pro Jahr. Zusammen mit Versicherung, Steuer, TÜV usw. liegen wir bei umgerechnet 20 Euro/mtl. - das ist ein Betrag, der eigentlich gar nicht auffällt. Selbst wenn der Abstellplatz teurer ist, viel mehr als 30/35 Euro monatlich wird ein kleiner Wohnwagen im Unterhalt nicht kosten.

Und da die Kosten der Anschaffung durchaus ähnlich sind (gebrauchter Wohnwagen vs HDC plus Dachzelt, nur der Campingumbau, nicht das Auto driekt) würde ich mich immer für den Wohnwagen entscheiden, weil die laufenden Kosten wie oben beschrieben vernachlässigen kann.

Beim Womo sieht das natürlich anders aus - da kommt man bei Anschaffung/Unterhalt in ganz andere Regionen.
 
@DonCarlos Ja, die Unterhaltung eines Womo geht richtig ins Geld. Bei unserer Wohndose hält sich das in engen Grenzen. Mit dem Abstellplatz hatten wir Glück - er steht in einer Scheune eines Bauern in der Nähe für 120 € pro Jahr. Zusammen mit Versicherung, Steuer, TÜV usw. liegen wir bei umgerechnet 20 Euro/mtl. - das ist ein Betrag, der eigentlich gar nicht auffällt. Selbst wenn der Abstellplatz teurer ist, viel mehr als 30/35 Euro monatlich wird ein kleiner Wohnwagen im Unterhalt nicht kosten.
Hi Tom.

Ich weiß ja nicht in welcher Gegend Du wohnst, aber hier in der Köln-Bonner Bucht bekommst Du, auch beim netten Bauern auf dem Land, keinen Stellplatz unter freiem Himmel unter 30,- € im Monat.
In der Scheune wird derzeit ein Kurs von ca. 60-70€ aufgerufen!
Kommt darauf an, ob dort Strom vorhanden ist, oder nicht.

Halte Dich also mit Deinen Bauern in der Nähe gut! So ein Angebot bekommst Du nicht wieder!

So gerne ich tiefer auf die Kosten eingehen würde, wir schreiben hier unter dem falschen Thema!
Diese Unterhaltung kann man ja unter einem andern Thema gerne fortsetzen.

LG Carsten
 
Das Bild der Cases erinnert mich an eine Wildsteher Episode.
Wir haben ein paar Jahre lang beim "Freisteher-Urlaub" so robuste Zarges Alu-Boxen verwendet.
Die Küchenbox war im Eigenbau mit Isoliermaterial ausgekleidet, um die Vorräte etwas kühl zu halten. Diese Box haben wir meist über Nacht unter's Auto gestellt.

Eines Morgens war die Box voll Ameisen!
Hätte gedacht dass diese Boxen absolut dicht sind, aber naja, Ameisen können sehr viel, wenn sie wollen.
Blöderweise war es unmöglich die Ameisen aus der Box rauszukriegen, die haben sich einfach in der Isolierauskleidung verkrochen.

Also haben wir aus der Essensbox eine Wüstenwaschmaschine gemacht:
Essen raus, Schmutzwäsche, Waschpulver und Wasser rein, Box auf den Dachträger fixiert, und ein paar Stunden Schlechtwege im Gebirge gefahren.
Die Box hats zwar ordentlich durchgebeutelt, aber leider war die Box wirklich nicht wasserdicht.
Das Wasser, angereichert mit Waschmittel und etwas Schmutz aus der Wäsche, wurde in breiten Striemen über das ganze staubverklebte (an sich weiße) Auto verteilt.
Hat ausgeschaut wie ein Schmutzwasser-Zebra.
Aber die Ameisen waren restlos weg.
 
Ja - um den Stellplatz beneiden uns viele - der Vermieter bekommt auch jedes Jahr ein Weihnachtsgeschenk.. ;-)

Und ja du hast Recht, ich höre auch auf jetzt - will den Faden nicht kapern....
 
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