Vollbremsung im Winter?

Bist Du drauf und dran, bei Glätte, trotz funzendem ABS, auf das vor Dir bremsende KFZ aufzufahren, wirst Du lieber einen durch harten Kontakt mit dem Bordstein zerstörten Reifen in Kauf nehmen, als einen durch den Aufprall zerstörten Vorderwagen...
Da bin ich natürlich voll bei Dir.
Je nach Aufprallstärke/-winkel wird das aber mehr, als der Reifen.

Allerdings waren wir hier bei einer TESTbremsung auf natürlich nach Vorne freier Strecke, um die Beschaffenheit des Winterlichen Straßenbelags zu Testen.
 
Sorry, Du hast noch nie ein Gefahrentraining für Mopeds gemacht! Wie kann man sowas völlig falsches und lebensgefährliches schreiben?? Im Sicherheitstraining lernts Du, wie man über Reifen fährt, über Stoßstangen etc. Und das nicht mit bremsen, sondern mit Gasgeben. Die Vollbremser landen irgendwo im Schotter!!!!Die Kür war drei Reifen mit Rödeldraht + ne alte Stoßstange aneinandergereiht und da kam man auch drüber! Nur die Bremser legten sich auf die Nase!
Da nimmst Du Dir halt einen Teil des Textes heraus und regst Dich auf darüber - völlig unberechtigt, glaub mir.
Habe zwar nie ein offizielles Training mit dem Motorrad gemacht, das war zu unserer Zeit (70-er und 80-er Jahre) noch kaum verfügbar (und wenn dann nur mit einer Gummikuh) bin aber derartig viel motorisiertes 2-Rad gefahren, von Motocross über Sommer/Winter Alltagsfahrt bis Wüstenreisen, dass ich schon halbwegs wusste wie das alles geht.
Ja, da war vor allem learning-by-doing, durchaus mit (kleineren) Spitalsaufenthalten, z.B. weil ein Reh quer daher gekommen ist und ich nicht gebremst habe - Vorderrad aus der Richtung geschlagen, auf die Schnauze gefallen.
Hab auch schon mal zu viel gebremst und bin ebenfalls auf die Schnauze gefallen - zwar bei recht langsamer Geschwindigkeit, aber für einen Lerneffekt hats gereicht.

Es haben sich zwei wichtige Dinge eingeprägt, dass alles was quer daher kommt gefährlich ist (egal ob im Recht oder nicht - als Motorradfahrer verliert man immer), und wenn was von rechts kommt hat man oft sogar Nachrang, also der Querverkehr wird wahrscheinlich einfach fahren ohne Rücksicht.
Und wenn im Stadtverkehr irgendwas zwischen den parkenden Autos hervorflitzt denk ich nicht lange nach ob das ein erlaubter roadkill sei oder ein Kleinkind, da brems ich, und im Extremfall liege ich lieber im Spital als sitze auf der Anklagebank.

Wie das mit dem Bremsen geht, und den Unterschied zwischen Haftreibung und Gleitreibung hab ich damals letztlich doch ganz gut draufgehabt.
Allerdings würde ich heute nicht mehr "einfach so" Motorradfahren weil mir bewusst ist dass meine damaligen Fähigkeiten heute wahrscheinlich eingerostet wären, und die für Motorradfahrer besonders relevanten Verkehrsverhältnisse sich stark geändert haben.
Die paar Instinkte die ich aus der Motorradzeit in die Autozeit herübergerettet habe passen auch hier ganz gut.
 
Weil wenn glatt, also so richtig glatt, dann steigt auch das feinfühligste ABS aus.

Deshalb ist eine Probebremsung im Schnee immer gut, um zu wissen, dass ABS/ESP eine gute Sache ist.
Vollbremsung im Winter:
Ich dachte immer, das ABS soll das Blockieren/den Stillstand der Räder verhindern und desshalb macht das ABS die Bremse auf, wenn das passiert. ......... dadurch verlängert sich der Bremsweg ( im Vergleich zu "normalen" Strassenverhältnissen) krass. Ausbrechen tut das Fahrzeug nicht, wenn keine abrupte Lenkbewegung erfolgt.
Das ist zumindest mein Wissen, resultierend aus Physik und auch aus meinen eigenen Erfahrungen von mittlerweile 50 Jahren Fahrpraxis ( auf 2 Rädern und auf 4 bis 7,5t).
 
Zuletzt bearbeitet:
Vollbremsung im Winter:
Ich dachte immer, das ABS soll das Blockieren/den Stillstand der Räder verhindern und desshalb macht das ABS die Bremse auf, wenn das passiert. ......... dadurch verlängert sich der Bremsweg ( im Vergleich zu "normalen" Strassenverhältnissen) krass
Deine Physikerinnerungen sind da unvollständig. ABS macht die Bremse auf, das ist richtig. Es sorgt dadurch aber, dass die Räder immer im Bereich der Haftreibung bleiben. Und wie du als Physiker sicher weisst, ist die Haftreibung immer größer als die Gleitreibung, d.h. es können größere Verzögerungswerte erreicht werden. Deshalb ist der Bremsweg auf NORMALEN Straßen mit ABS kürzer als ohne.
Ausnahme: Schnee. Bei Schnee bildet sich sich vor dem blockierten Rad ein Keil, der das Rad zusätzlich abbremst. Das ABS lässt den Keil nicht entstehen, deshalb ist auf Schnee der Bremsweg mit ABS länger.Auf Eis kann keine Sau bremsen, da helfen nur Spikes oder ein Anker.
 
Deine Physikerinnerungen sind da unvollständig. ABS macht die Bremse auf, das ist richtig. Es sorgt dadurch aber, dass die Räder immer im Bereich der Haftreibung bleiben. Und wie du als Physiker sicher weisst, ist die Haftreibung immer größer als die Gleitreibung, d.h. es können größere Verzögerungswerte erreicht werden. Deshalb ist der Bremsweg auf NORMALEN Straßen mit ABS kürzer als ohne.
Ausnahme: Schnee. Bei Schnee bildet sich sich vor dem blockierten Rad ein Keil, der das Rad zusätzlich abbremst. Das ABS lässt den Keil nicht entstehen, deshalb ist auf Schnee der Bremsweg mit ABS länger.Auf Eis kann keine Sau bremsen, da helfen nur Spikes oder ein Anker.
Da sind wir ja einer Meinung.
Nur das Übersetzen aus dem Kopf in`s Hochdeutsche ist nicht immer so einfach. :D
 
Gut erklärt:
Die besten Reibungsverhältnisse zwischen gebremstem Rad und Straße gibts bei (ziemlich deutlichem) Schlupf.
Ein modernes ABS kriegt das wahrscheinlich besser hin als ein auch noch so geübter Fahrer (in den Anfangszeiten von ABS waren geübte Fahrer noch im Vorteil, bei div. Tests).
Dazu kommt das Hauptziel vom ABS, dass der Wagen halbwegs lenkbar bleibt und man gleichzeitig zur Vollbremsung noch, wenn auch in Grenzen, Ausweichmanöver machen kann.

Ältere ABS waren so unbeholfen dass z.B. SUVs bzw. PKWs mit Allrad bergab auf losem Untergrund gar nicht stehen bleiben konnten. Hat mir mal ein Kunde mit einem Opel Vectra 4x4 (?) in einem Steinbruch vorgeführt:
Steile Zufahrt runter, voll auf die Bremse: Auto fuhr mit mäßiger Geschwindigkeit unter heftigem ABS-Geschnatter einfach weiter.
Erst ein kräftiger Zug an der Handbremse hat dem Spuk einen Halt gesetzt.

Moderne Allradler haben natürlich, u.A. auch deswegen, separate Programme für sowas.
 
ABS hat mein Russe auch....

Unter 7Km/h regelt aber kein ABS mehr, so hab´ ich es auf der letzten Fortbildung gelernt. Das FZG soll ja irgendwann auch zum Stehen kommen.

Die elektronischen Helferlein werden aber immer besser ( feinfühliger). Wenn ich an das erste ASR im LKW denke:
Einfach grauenvoll!!!

Meine recht simple Meinung: Wer nicht weiss wie sein FZG ( egal ob Sommer oder Winter) bei einer Vollbremsung
reagiert, wird eventuell überrascht. Und wer überrascht ist, verschenkt Zeit. Und Zeit ist nix anderes als
Bremsweg...
 
Ich habe mit dem ersten BMW-ABS Anfang der 80iger am Moped angefangen. Da musstest Du Dich mit allem festklammern, was Du hattest, sonst wärst Du auf den Tank gerutscht. Und es klackerte hinten ohne Ende.:angel:
 
Genau, das hat ein Kumpel von mir vor Jahrzehnten geschafft. Er war aber nur leicht verletzt, Gottseidank!
 
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