Rostumwandler – macht das Sinn?

Falls der Schweller schon über die Rostpickel "durch" ist, ist es eine ganz schlechte Idee, zu Schleifen und zu Lackieren, wenn man ihn anschließend mit Hohlraumfett von Innen füllt. Das Fett unterwandert gnadenlos den neuen Farbaufbau!
Die beste Lösung wäre, den Schweller aussen zu Sandstrahlen, kleinste Löcher zu Verzinnen, Lackieren und dann von Innen Hohlraumfett (z.B. FluidFilm NAS, kann kalt gesprüht werden) reinzugeben.
Oder mangels Sandstrahlgerät mit Phosphorsäure arbeiten, aber geschlossen müssen kleinste Löcher auf jeden Fall werden, ansonsten vermiest man sich mit Hohlraumfett den ganzen Aufwand.

Weil Stefanvde gerade geschrieben hatte (danke Dir! ;) ):
Wer schon unbedingt mit Mike Sanders als Heißverfahren arbeiten will, ist viel günstiger beraten, beim "e-Bauern" 5 kg Vaseline (wird für Tatoo-Studios angeboten) zu besorgen und 10% Bienenwachs in Pelletform, also 500 gr, unterzuschmelzen. Das ist das gleiche wie Sanders, kennt man auch unter "Nato-Fett", nur deutlich billiger!
Man kann auch FluidFilm AR, das ist FluidFilm in Fettform (weiches Fett) verflüssigen und reinspritzen. Der Hersteller gibt auf AR auf seiner Webseite 15(!) Jahre Garantie. Das ist natürlich schon eine "Ansage"!

Ich selbst habe AR und NAS bei meinem Lodgy, bei unserem Sandero NAS verwendet. Und fließt und fließt und fließt......
 
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Vielen Dank für Eure Antworten und Ratschläge...

Ich werde berichten, was im Endeffekt "rausgekommen" ist...!
 
ich hab für die angegammelten türen und schweller an mudders polo rostumwandler vom bauhaus aus dem ausverkauf ( glaub kluthe ) genommen . das ist billig und nicht verkehrt. hab auch schon 2 kleinere stellen am anhänger damit gemacht . nach grobem, altrostenfernen und einpinseln ist nach nem halben jahr bislang kein äusserlicher neurost zu finden . fertan hab ich auch mal probiert , scheint mir aber irgendwie überbewertet und nicht viel besser zu sein . würde an nem 20 jahre alten fahrzeug nicht zuviel rummachen . unserer ist auch von 95 oder 94 , da ist das ende absehbar ( auch wenn er jetzt nochmal 2 jahre tüv neu hat ) . wir hatten auch 2 löcher im unterboden , da wo hinten die verschlusstopfen sitzen .
 
Moin,

früher, als ich mich noch mit oxidationsfreudigen Fahrzeugen abgeben musste (teilweise tatsächlich gerne....), habe ich sehr gute Erfahrungen mit

FERTAN

gemacht.


Mit dem Fertan habe ich positive und seeehr negative Erfahrungen gemacht.
Zunächst funktioniert die Rostumwandlung, bzw. Passivierung des Gilbs wirklich gut, aber man muß Fertan gründlich abwaschen, bzw. aus den Hohlräumen herausspülen.
Gelingt das nicht richtig, so rostet ein Kadett an Teilen durch, die sonst nie rosten, weil irgendwie ist das Zeug auch noch nach Jahren aktiv.
Gerade überlappende Bleche in Hohlräumen sind da problematisch. Irgendwas passiert dazwischen noch, der Rost rostet munter weiter.

An einer Stelle am Kotflügel, Außenseite hatte ich wohl nicht ordentlich abgewaschen. Der Lack hat nicht gehalten und warf Blasen.
Eine andere Stelle an der Innenseite dasselbe, nur daß das Wachs, daß ich darübersprühte verhindert hat, daß es ausbrach. Dummerweise rostete es aber weiter und führte letztlich nach 2, oder 3 Jahren zum Rostfraß nach außen durch gesundes Blech und gesunden Lack.

Seitdem verwende ich das garnichtmehr.

Bei nächsten Auto, C-Kadett, habe ich dann Leinöl benutzt.
Der Wagen war ein Experimentierfahrzeug, daß ich selbst 12 Jahre fuhr, bevor ich ihn ohne Mängel TÜVte und verkaufte.

Ich lernte einen Fensterrestaurator kenne, der Fenster von Burgen und Schlössern instandsetzte. Diese Dinge haben Beschläge, die er in Leinöl einlegte, bevor er sie wieder einsetzte.
Beim Kadett ist immer wieder die Innenseite der Motorhaube von flächigen Lackabplatzern befallen, Rost die Folge.
Ich ging mit dem Hochdruckreiniger drüber, um losen Rost zu entfernen.
Anschließend die ein Hälfte mit Fertan behandelt und laut damaliger Anweisung abgewaschen und offen gelassen. Schwarze Flecken, dort wo Fertan Rost fand, Offenes, noch nicht verrostetes Blech leicht beschichtet.

Die andere Hälfte zunächst 3 x mit ungekochtem Leinöl gestrichen, anschließend mit gekochtem Leinöl (Honig-/Lackartig) gestrichen.
dabei direkt über das rostige Blech ohne Wegschleifen, und auch über das blanke Blech gestrichen.
10 Jahre danach sah die Fertan-Seite echt besch...eiden aus, die Leinölseite, wie gestern gestrichen.
Etwa 1 Jahr nach dem Start des Experimentes habe ich die Schweller großzügig mit Leinöl ausgegossen, den beginnenden Radlaufrost habe ich mit einer Injektionsspritze quasi Luftdicht gespritzt.
Ergebnis, keine Weiterrostung.
Etwa 8 Jahre später hatte ich dann nochmal Mike-Sanders Fett in alle Hohlräume verteilt.
Gute Ergebnisse, keine Probleme.
Der Käufer meine C-Kadetten fährt ihn heute noch immer, obwohl der wirklich garnichts daran macht, noch nichtmal polieren :-(
 
Den gleichen Effekt wie mit Leinöl hat man mit Owatrol.
Das härtet mit der Zeit durch und hinterlässt eine glänzende grifffeste Schicht.
Ich habe damit viele Teile im Motorraum eingelassen (Motorträger, Aluteile usw.).

Owatrol eigent isch auch vorzüglich zur Versieglung von Blechfalze, die anschließend mit Wachs oder Fett überzogen werden sollen. Desgleichen dringt es zur Vorbehandlung in Oberflächenrost ein und versiegelt ihn.

LG Toni
 
Was genau von Owatrol meinst du denn? Ich finde das nur als Herstellername mit massenweise Zeugs. Welches Öl meinst du genau?

Danke
 
Den ganzen Enthusiasmus in Ehren aber alle Mühe beim Rostkampf ist meist vergebens, wenn der Wagen ein paar Jahre durch Salzwinter gefahren wurde. Der Rost wird leider schon am Reißbrett gewollt oder ungewollt mit eingeplant. In innenliegenden Sicken und Falzen bleiben Reste des sogenannten Ziehfettes bei der Blechpressung zurück. Die werden logischerweise bei der Entfettung vor dem Lackieren nicht mehr erreicht. Diese Ziehfette sind säurehaltig. Kommt jetzt noch regelmäßig Salzlauge ins Spiel die überall hin spritzt fängt es an zu Rosten. das Wasser verdunstet aber das Salz bleibt am Auto. Selbst im Sommer wird es natürlich wieder mit Wasser versorgt und mit den höheren Temperaturen rostet es jetzt noch schneller von innen weiter.
Hier hilft nur Flex oder Dremel mit Trennscheiben um anschließend neues Blech mit Schutzgas einzuschweißen.
 
Rostschutzmittellangzeittest. Allerdings von 2002

http://www.afripix.de/Rostschutz.pdf

Fertan und Owatrol haben sehr schlecht abgeschnitten

Stimmt, weil Owatrol ja auch nicht als Endbeschichtung gedacht ist, sondern nur, um Mikrospalten zwischen Blechfalze zu versiegeln, wo Heißwachs nicht mehr reinläuft.
Anschließend gehört sich Owatrol mit Wachs oder Permafilm abgedeckt, dann passt das. ;) Man arbeitet im Prinzip mit 2 Komponenten ....
Die Tester haben es wie eine Endversiegelung gehandhabt und da ist natürlich Unfug.

Genau so, wie FluidFilm "A" falsch verwendet worden ist! Lt. Hersteller gehört sich in Hohlräume (so auch in Ballastwassertanks) FluidFilm NAS rein, es ist dickflüssiger und speziell auf Hohlräume ausgerichtet.

Zudem ist der ganze Test etwas unlogisch: In Hohlräume kommt kein Salzwasser in der Form rein, dass der Auftrag durch Spritzwasser abgetragen werden könnte, vielmehr findet man in Schweller Schwitz- und Kondenswasser vor.
An Flächen, wo mit Abtrag durch Wasserbeeinflussung zu rechnen ist, gehören sich Wachse verwendet, z.B. Unterbodenschutzwachs.

Für alles gibt es die richtige Verwendung, man darf nur in einem Test nichts durcheinander "würfeln", vor allem müssen auch die Produkte verwendet werden, die der Hersteller empfiehlt, also z.B. "NAS" und nicht "A" für Schweller als Hohlraumlangzeitschutz, das funktioniert nicht.

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Was genau von Owatrol meinst du denn? Ich finde das nur als Herstellername mit massenweise Zeugs. Welches Öl meinst du genau?

Danke

Hier:

https://www.amazon.de/OWATROL-ÖL--B...TF8&qid=1465985224&sr=8-2&keywords=owatrol+öl
 
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Durch Datalost kam ich darauf, daß ich das Korrosionsschutz-Depot fast in meiner Nachbarschaft habe und habe mir dort vor 3 Jahren Owatrol und Brantho-Korrux besorgt.

Eine geniale Kombination!

Genial insofern, weil man sich Unmengen Zeit spart, das Blech erstmal rostfrei und blank zu schleifen, denn das wässrig flüssige Owatrol braucht diesen Rost um sich in diesen "hineinzusaugen", eine Chemische Reaktion auszulösen, auszuhärten und so eine opalisierend glänzende Schutzschicht zu bilden.

Der anschließende Auftrag mit Brantho-Korrux versiegelt das ganze dann dauerhaft!

Brantho-Korrux ist ganz leicht dickflüssig sämig und bildet dadurch bei mehrmaligen Auftrag eine leichte Erhöhung im behandelten Bereich.

Durch anschließendes "herunterschleifen" auf Lackniveau erspart man sich so bei rostbefallenen Lackabplatzern das verspachteln vor der Lackierung.

In meinen über 40 Autojahren ist diese Kombination aus Owatrol und Brantho-Korrux das beste was mir je passiert ist und ......... ich habe über die Jahre wirklich schon sehr viele Marken- und auch sog. Wundermittelchen probiert.
 

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