Meine Erfahrung mit dem Spring

Gestern hat mich ein Spring mit Trierer Kennzeichen auf der A52 überholt, kurz vor Mönchengladbach-Nord. Der sieht in Weiß/Orange richtig gut aus, war auch flott unterwegs mit über 100 km/h. Einzig die dünnen, kleinen Räder verlieren sich etwas in den Radhäusern, aber die haben natürlich energetisch ihre Berechtigung. Mir gefällt das Wägelchen gut, auch wenn ich keins gekauft habe.
 
Mach doch mal ein Video mit Ton. Klingt fast so, als würde die Feder im Federteller reiben
 
Mal ein kurzes Update nach einem halben Jahr Elektroauto im Familienfuhrpark. Wegen der Pandemie und generell verstärkt Homeoffice verschieben sich ein bisschen die erwarteten Kilometerleistungen, aber im groben Ganzen kommt es hin:
  • Erstwagen (Elektro) = 13.000 km
  • Zweitwagen (Diesel) = 6.500 km
  • Drittwagen (Diesel) = 3.500 km
Beim aktuellen Bedarf könnte der Drittwagen stillgelegt oder abgeschafft werden. Das der noch angemeldet auf der Straße steht und alle zwei Wochen mal bewegt wird, ist purer Luxus, den wir uns leisten. Aber wenn er bewegt wird, wird er für eine lange Strecke bewegt. Dass heißt, er leidet nicht, kostet eigentlich nur Steuern und Versicherung.

Bis jetzt waren drei Autos notwendig, sie wurden gleichzeitig gebraucht. In drei Jahren wird das wieder so sein.
 
Ich weiß nicht, was einfedern und ausfedern bedeuten soll. Knarzen hatte ich bei einem E-Golf, beim Spring bisher noch nicht.

Vielleicht hilft diese Beobachtung: die Rekuperation endet (nicht immer gleich) irgendwo zwischen 15 und 10 km/h, darunter übernimmt die mechanische Bremse. Eigentlich soll der Übergang vom Rekuperieren zur mechanischen Bremse unmerklich vonstatten gehen. Bei unserem Sping bemerke ich ihn. Ob man diesen Übergang auch beispielsweise bei einem E-Smart oder E-Golf spüren kann, daran erinnere ich mich nicht. Ich hatte damals aber auch keine Ahnung von dieser programiererischen Herausforderung und nicht darauf geachtet.
Genau so sehe ich das auch.
Bei mir geht beim "Gaswegnehmen" aus höherer Geschwindigkeit (50 km/h) die Rekuperation meist auf nur auf 2 Balken - tippe ich das Bremspedal an zeigen sich 3 Balken um dann bei o.g. 10-15 km/h die Rekuperation ganz zu beenden.
Einen ausgesprochenen Übergang spüre ich nicht. Ohne regelmäßige Betätigung der mech. Bremse fahr ich (ich!) jedenfalls den Spring nicht in der Stadt.

Andere E-Autos können die Stärke der Rekuperation in Stufen einstellen bis zu dem Punkt wo tatsächlich die mechanische Bremse so gut wie überhaupt nicht gebraucht wird. Die fahren und bremsen im Extremfall nur mit dem "Gaspedal" sog. "One pedal drive" wie beim BMW i3.
Mein TÜV-Mann wußte aber zu berichten, dass dann Autos, die so betrieben werden häufig Probleme mit der Bremsanlage haben wie festsitzende Bremssättel, Rost, vergammelte Bremsscheiben etc. ...... und dann wird es wieder teuer.
 
Das hängt von vielen Faktoren ab.
Bei einfacheren Modellen gibt es eine fest Verzögerung bzw. eben ein fest angelegtes Drehmoment wenn man vom Gaspedal geht. Teurere Modelle können das Ganze eben regulieren und haben dann auch meist eine elektrohydraulische Bremse oder auch unter brake by wire bekannt. So ein System ist halt eher teuer, maximiert dafür den Ertrag aus der Rekuperation. Da kann das System eben maximal rekuperieren und ist nur durch den Motor oder die Batterie limitiert und bremst dann mechanisch zu. Außer bei Vollbremsungen/ABS Eingriff, dann wird rein mechanisch gebremst. Der Spring oder auch der Suda können sowas nicht. Die haben ein klassisches Bremssystem, wo ein Berührung des Bremspedals eben auch direkt mechanisch zu einem anlegen der Bremsbeläge führt und das was rekuperiert wird passiert rein durch das Gaswegnehmen.


So, warum rekuperiert der Spring nicht stärker, auch wenn er das könnte.
Das würde das Fahrzeug verkomplizieren, da eben folgende Werte klar vorgegeben sind.


Bei weniger als 0,7m/s² Verzögerung dürfen die Bremslichter NICHT leuchten

Bei mehr als 0,7m/² und weniger als 1,3m/s² Verzögerung können die Bremslichter leuchten, müssen es aber nicht.

Bei mehr als 1,3m/s² müssen die Bremslichter aktiv sein.

Auch immer bei einer Berührung des Bremspedal.

So und damit verzögert der Spring mittels Rekuperation ohne Berührung des Bremspedals mit maximal 1,3m/s² und wenn der Bremslichtschalter ein Signal von sich gibt (Bremsleuchten) wird noch eine Schippe draufgelegt, damit sich das nicht zu komisch anfühlt eben nicht das was maximal möglich wäre. Ginge softwaretechnisch sicherlich auch.

Bei stärkerer Bremsung wird sicherlich auch noch stärker rekuperiert, da der Spring, wie jedes Fahrzeug mit ESP, einen Bremspedaldrucksensor haben wird. Dennoch sind eben die Möglichkeiten eingeschränkt, da eben das Bremspedal hydraulisch mit den Bremszylindern verbunden ist. Wie quasi eine alte Verteilerpumpe mit dem Hubkolben.


Eine elektrohydraulische Bremse muss man sich vorstellen wie eine Common-Rail-Einspritzung.

Der Druck wird zentral erzeugt und in einem Druckspeicher vorgehalten und das Bremspedal ist wie ein E-Gas nicht direkt mit dem Motor verbunden und es gibt eben noch einen Bremsdruckemulator, der das Pedalgefühl simuliert. Die Ventile teilen dann jedem Bremszylinder individuell den Druck zu und es braucht dann natürlich noch eine Möglichkeit den Bremsdruck wieder abzubauen oder eben emulieren zu können, wenn man ein wenig von der Bremse geht oder eben an die Reibungsgrenzen kommt. Ganz so einfach ist es also auch nicht.

Gut gemacht ist das ein geniales System. Man hatte im Jahr 2000 einen Prototypen des Golf V mal mit dem System ausgerüstet und das Fahrzeug stand mit dem System aus 100km/h statt nach 38m bereits nach 30m!!! Ansonsten identische Bereifung, Fahrwerk und Untergrund. Das funktioniert genial gut.

Mercedes waren anfangs die einzigen die den Serieneinsatz aufgrund der Kosten nicht gescheut haben und hatten anfangs leider ein paar Probleme, was dem System einen nachhaltig schlechten Ruf verpasst hat. In meinen Augen zu unrecht.

Toyota ist dann mit dem Prius der zweiten Generation kurz danach auf den Zug aufgesprungen und hat das System seitdem maximal zuverlässig in der Serie angewandt. Es gab lediglich mal ein Update, da bei Schrittgeschwindigkeit es eine Verzögerung von bis zu 0,2s gab, da das System in dem Bereich erst noch kurz elektrisch Bremsen wollte um dann doch gleich mechanisch zu bremsen. Ein marginales Problem und wurde fix behoben und nur in den Medien größer aufgeblasen als es eigentlich ist.


So das war lang und ausführlich genug.

Ansonsten hier noch ein wenig Fachliteratur dazu Handbuch Fahrerassistenzsysteme
 
Vielen Dank für die tolle ausführliche Antwort.
 
"SPRINGBEULE" in der Tür!

So ich habe ja den Spring seit 6 Wochen und er macht seinem Namen wirklich alle Ehre.
Er hat nämlich eine "Springbeule" in der Fahrertür!! Das heißt die Tür beult sich - ohne bisher erkennbaren Grund - in der Mitte von innen nach außen!!
Man kann die Beule mit der Hand zurückdrücken, da macht es dann plopp und sieht halbwegs wieder gut aus, aber irgendwann ist sie eben wieder da.

Außerdem hat sich zum zweiten Mal die Scheibe aus der vorderen Führung verabschiedet, sodass sich das Fenster nicht mehr schließen läßt.

Ich war also in der Werkstatt und habe dies reklamiert.
Was soll ich sagen?
Da murmelt der Werkstattchef was vom reparierten Unfallschaden und mißt stolz die unterschiedliche Lackdicke (110 μm bis 240 μm). Auf meine Anregung hat er dies auch auf der Beifahrertür dann auch getan mit genau den gleichen Differenzen.
Ich hatte das Auto als Neuwagen, unfallfrei und 5 km auf dem Tacho übernommen.
Ich habe ihm ziemlich klar gemacht, dass dies wohl auf keinen Fall ein Unfallschaden sein kann (Beule von innen nach außen(!!), Problem mit der Fensterführung) und ich dies von Dacia als Garantiefall behandelt haben möchte und hab dann auch mal was von Gutachter gemurmelt.

Donnerstag ist Werkstatt-Termin und da schauen wir mal wie die Dinge sich entwickeln.

Die Beule läßt sich ganz schlecht fotografieren, aber am Verlauf der Reflektionen kann man es auf dem Foto ein wenig erkennen (im unteren Bereich, dort wo die Tür die Wölbung nach innen hat, oberhalb des orangen Streifens):

1656411062322.jpeg
 
Vermutl. wurde das Außenblech in der Produktion auf Spannung verbaut. Unfallschaden ist unwahrscheinlich. Wäre er vom Transporter gefallen, dann müsste das feststellbar sein. Außerdem hast du Gewährleistung und der Händler hat die Beweispflicht. Wäre ich betroffen, würde ich eine neue Tür einbauen lassen.
 
Vermutl. wurde das Außenblech in der Produktion auf Spannung verbaut. Unfallschaden ist unwahrscheinlich. Wäre er vom Transporter gefallen, dann müsste das feststellbar sein. Außerdem hast du Gewährleistung und der Händler hat die Beweispflicht. Wäre ich betroffen, würde ich eine neue Tür einbauen lassen.
Sehe ich genau so .............. aber schauen wir mal - ich werde berichten.
 
Meiner Vermutungen gehen auch in diese Richtung. Montag geht's in die Werkstatt.
War gestern in der Werkstatt.
Geräusch wurde als nicht normal aber grundsätzlich als nicht "gefährlich" empfunden. Es wurde ein Kriechfett an/in alle Gelenke der vorderen Radaufhängung und Federn mit dem Hinweis gespritzt: Weiter beobachten!
Heute 60 km Fahrt:
Ergebnis: Das Knarzen unmittelbar beim Stillstand ist etwas kürzer, aber immer noch da.
 
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