Lodgy und Wohnwagen?

Danke für die Belehrung, fuhr sich aber vollkommen entspannt. Auf die richtige Beladung kommt es an.
Schlecht beladen kann das Ganze auch schon bei 60km/h anfangen sich aufzuschaukeln.
So hatte ich großzügig Stützlast, dank Luftfederung keinerlei Einfluss auf das Fahrniveau und dann ging es eben so vor sich hin. Zu der Zeit habe ich noch LPG für 24cent/L getankt. Da war der Verbrauch, um ehrlich zu sein, auch vollkommen egal. Ich bin nur nicht 130 gefahren, da ich es ermüdend finde monoton in einer Kolonne ohne Geschwindigkeitsunterschied zu fahren.
So haben die PKW mich überholt und ich die Busse und LKW.
War sehr schön.
Wenn man natürlich nur schlecht zu fahrende Gespanne kennt, kann ich ja nichts dafür.

Ansonsten dürfte das nun genügend OT in die Richtung gewesen sein.

Was kann man daraus mitnehmen? Die Kombination aus Zugfahrzeug, Anhänger und korrekter Beladung macht es.
 
Das der Verbrauch hinter einem größeren Fahrzeug als dem Lodgy (Transporter) günstiger ausfallen kann, liegt wohl am besseren Windschatten.
...

Allerdings habe ich nicht stur versucht die 100Km/h zu halten. Da sollte man auf seinen Lodgy "hören", ihn "fühlen".
Das mit dem Windschatten bzw. allgemein der höherer Luftwiderstand eines Busses/Transporters und dem dadurch hohem Grund-Verbrauch (ohne Wohnwagen) wird wohl die Sache erklären.

Bei durchgehend 100 auf der Autobahn schnurrt der 1.5er Blue dCi wie ein Kätzchen und wirkt auch nicht überanstrengt.
 
Ich bin im Juli & August wieder einmal mit meinem Lodgy & Wohnwagen auf große Reise gewesen. Meine Erfahrung ist wie folgt.

Zuerst meine Eckdaten: Tce130, Wohnwagen 1,5 to. & 2,50m Breite; Im Gespannbetrieb beträgt das Gewicht vom Lodgy ca. 1,750 kg & 1450 kg Wohnwagen (= ~ 3,2 to)
Ich habe eine digitale Stützlastwaage und eine Wohnwagenwaage von Reich. (Sehr genau wie ich finde)
Die Stützlast liegt zwischen 75 kg und 80 kg; Die Ache links und rechts ist durch Zufall bis auf 10/15 kg austariert. Unter Berücksichtigung der Gesamtumstände bezeichne ist das als nahezu perfekt.

Ich habe außerdem neue bzw. zusätzliche ALKO Octagon Stoßdämpfer im Wohnwagen verbaut, neue Reibbeläge in der Schlingerkupplung montiert und obendrein ist der Wohnwagen mit dem ATC2 ausgestattet. Dazu hat das Chassis die ALKO Gummifederachse und die Delta-Schräglenkerachse. Vom Sicherheitsaspekt hat der Wohnwagen damit Vollausstattung. Einen neuen Wohnwagen kann man von Werk so kaufen und man muss diesen nicht nachrüsten.

Beim Fahren im Gespannbetrieb kann ich nur sagen, dass das Gespann super auf der Straße liegt. Der Tempomat ist, ungeachtet der 100 km/h-Regelung bzgl. Leergewicht Zugfahrzeug/zGG WoWa, auf 98 km/h eingestellt. Beim Überholvorgang z.T. auch über 100 km/h. Trotzdem konnte ich beim Überholvorgang keine Bewegung im Gespann feststellen. Wenn das Gespann wie üblich vom Lkw/Bus beim Überholen angesaugt wurde, hat sich das Gespann sofort beruhigt und es gab kein Pendeln geschweige denn Aufschaukeln. Auch bei viel Wind gab es keine Bewegung im Gespann. Wie gesagt -> Super Straßenlage!

Die Leistung ist völlig ausreichend. Ich habe zwar nur 130 Ps aber die meiste Zeit kann man im 6ten Gang fahren oder wenn man eine gewisse Reserve haben möchte bleibt man eben die ganze Zeit im 5ten Gang. Geräuschkulisse ist unauffällig. Der berühmte Irschenberg wurde zwangsweise wegen Überholvorgängen im 3ten Gang mit 100 km/h bezwungen. Ich behaupte mehr braucht es nicht und man ist für jede europäische Fernstraße ausreichend motorisiert. Selbst bei der Anfahrt zu einem Campingplatz mit ca. 13% Steigung war die Fahrt mit über 70 km/h möglich. Aber man muss zugegebenermaßen alles aus dem Motor rausholen.

Fazit: Wenn man sich den Lodgy anschafft, um damit ein Gespann zu fahren, muss man sich im Klaren sein, dass man z.T. ein bisschen mehr machen muss als andere (Siehe Gewichtsverteilung) oder eventuell Abstriche machen muss, dass man eben nicht jede Steigung mit 110 km/h bewältigen kann. Für den Preis den ich für mein Zugfahrzeug gezahlt habe, lache ich aber ehrlich gesagt jeden aus, der sich einen BMW X5, VW T6 oder weiß der Geier was für ein Mega Zugfahrzeug zulegt hat.
Ich kann darüber hinaus über die Evolution meines Lodgy berichten. Anfangs habe ich den o.g. Wohnwagen im Serienzustand gezogen; im Anschluss mit Zusatzfedern und danach kamen noch bessere Monroe-Stoßdämpfer rein. Erst nachdem alles montiert wurde, war der Lodgy wie ich geschildert habe zu allem zu gebrauchen.

Ein weiterer lustiger Vorteil ist, dass man im Österreich mit seinem Gespann 100 km/h fahren darf, wenn das Gesamtzuggewicht unter 3,5to liegt. Da der Lodgy so leicht ist, kommt man nur sehr sehr schwer über die 3,5 to. Jeder der ein dickes Zugfahrzeug hat darf deshalb nur 80 km/h fahren.
 
Da will ich mich Mal selbst zitieren:
Aber richtig beladen zieht der Lodgy den WW sehr gut. Trotz dem sehr böigem Wind war da richtig Ruhe im Schiff.
Allerdings habe ich das Risiko jenseits der 100Km/h nicht ausgereizt.
Auf die richtige Beladung kommt es an.
Schlecht beladen kann das Ganze auch schon bei 60km/h anfangen sich aufzuschaukeln.
Das ist die richtige Kernaussage!
Wenn man natürlich nur schlecht zu fahrende Gespanne kennt, kann ich ja nichts dafür.
In etwa vierzig Jahren habe ich, teilweise beruflich, viele Gespanne gefahren.
Schlechte und Gute.

Aber selbst der beste Anhänger macht Probleme, wenn er falsch beladen ist, wie Du sehr richtig geschrieben hast.

Warum der Lodgy, trotz recht geringem Gewicht, recht gut geeignet scheint ist, dass er ein paar dafür wichtige Dinge mitbringt:

Der Überhang zwischen Hinterachse und Kugelkopf ist Recht kurz, der Hebel damit gering, der Radstand ist dagegen relativ lang.

Der Frontantrieb hat zwar Probleme mit der Traktion, stabilisiert das Gespann aber.

Der dCi profitiert zusätzlich vom tiefliegenden Drehmomentverlauf.

Profitieren könnte jeder Lodgy durch Reifen mit niedriger Flanke, als sie die Serienbereifung zur Verfügung stellt.

Je geringer diese ist, um so weniger Querbewegung lässt sie zu.

Nicht vergessen den Luftdruck anzupassen. (Wird gerne vergessen.)


LG Carsten


P.S.: Morgen geht's wieder auf die französische Autobahn. Nächste Etappe.
 
Der Einfluss der Reifenflanke wird sehr gern unterschätzt!
Der Ford Fusion hat bspw. serienmäßig 195/60R15 ab Werk. Es ist jedoch auch 185/60R14 erlaubt. Nicht die vom Umfang passenden 185/70R14 .
Mit denen konnte es passieren, dass der Wagen sich ungünstig beladen in Ausweichversuchen überschlagen hat, wenn kein ESP vorhanden war. (Wir reden von vor fast 20 Jahren und einem günstigen Kleinwagen)
 
Leergewicht meines Lodgys mit allen Flüssigkeiten / Kraftstoffen voll und mich als Fahrer drinnen: 1480kg.
Im normalen fahre ich ihn mit 4,5L/100km, wenn ich ihn auf der Autobahn aber jage komme ich auch mal auf 5L/100km.

Und da liegt das „Problem“. Viele Leute glauben immer, dass die Leistung (oder noch schlimmer; Das Drehmoment) eines Antriebsmotors das Kriterium für den Anhängerbetrieb schlechthin ist.
Es wird einfach vergessen, dass das Getriebe da ein maßgebliches Wörtchen mitzureden hat.

Der Ökonomisierungswahn führt auch dazu, dass die Getriebeübersetzungen immer länger werden. So kann man sehr effizient durch den Alltag gleiten.

Dumm ist’s nur, wenn so Leute wie ich plötzlich die Gesammtmasse um über eine Tonne erhöhen, indem sie einen Wohnwagen anhängen um damit die Autoroute du Soleil abzuspulen. Dann wird ein viel zu lang übersetztes Getriebe plötzlich ziemlich ineffizient, weil man in den anhängertypischen Geschwindigkeiten eine deutlich kleinere Drehzahl- und Gangabstufung zur Verfügung hat.
 
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Es wird einfach vergessen, dass das Getriebe da ein maßgebliches Wörtchen mitzureden hat.

...Dann wird ein viel zu lang übersetztes Getriebe plötzlich ziemlich ineffizient, weil man in den anhängertypischen Geschwindigkeiten eine deutlich kleinere Drehzahl- und Gangabstufung zur Verfügung hat.
Da ist sicher auch was dran.
Wobei es mich schon wunderte das ich im Gespann problemlos den 6. Gang verwenden konnte, trotz einer Drehzahl von "nur" 1750 bei 100km/h.
 
Wobei es mich schon wunderte das ich im Gespann problemlos den 6. Gang verwenden konnte, trotz einer Drehzahl von "nur" 1750 bei 100km/h.
Und hier kommen wir wieder zu Drehmoment und seinem Verlauf zurück.

Die heutigen kleinen Turbomotoren sind auf einen tiefliegenden Drehmomentverlauf ausgerichtet.

Geringere Drehzahlen mit optimal gefüllten Brennräumen ergibt eben einen geringeren Verbrauch.

Mit Saugermotoren wären solche Drehzahlen im Anhängerbetrieb nur mit sehr großem Hubraum möglich.

Derzeit bin ich mit meinem 3,5 Tonnen/7,50m Wohnmobil unterwegs.
Nur 2,0L/170PS/405Nm.
Der dreht bei ca. 110Km/h auch nur 1750 U/Min.
Der Turbo macht's möglich!

LG Carsten
 
Wobei es mich schon wunderte das ich im Gespann problemlos den 6. Gang verwenden konnte, trotz einer Drehzahl von "nur" 1750 bei 100km/h.
Das geht schon, nur zu untertouriges Fahren kann im Gespannbetrieb Kraftstoff kosten.

Um den Wohnwagen zusätzlich von A nach B zu ziehen, brauchst du mehr Leistung als Solo. Leistung entspricht den Produkt aus Drehmoment und Drehzahl. Das kannst du ganz einfach in den technischen Daten nachprüfen, indem du schaust, bei welcher Drehzahl dein Auto die maximale Leistung hat… Die meisten sind Erstaunt, aber mathematisch kann ein Produkt nicht sonderlich hoch sein, wenn ein Faktor recht niedrig ist…
Dein Stellglied als Fahrer ist die Drehzahl. Dein Auto erzeugt bei einer höheren Drehzahl mehr Leistung als in den niedrigen Drehzahlbereichen und du solltest mal ausprobieren, ob sich das Gespann mit mehr Leistung effektiver bewegt, obwohl der Verstand erstmal suggeriert, dass die Drehzahl „runter“ muss.
 
Und hier kommen wir wieder zu Drehmoment und seinem Verlauf zurück.

Die heutigen kleinen Turbomotoren sind auf einen tiefliegenden Drehmomentverlauf ausgerichtet.

Geringere Drehzahlen mit optimal gefüllten Brennräumen ergibt eben einen geringeren Verbrauch.

Mit Saugermotoren wären solche Drehzahlen im Anhängerbetrieb nur mit sehr großem Hubraum möglich.

Derzeit bin ich mit meinem 3,5 Tonnen/7,50m Wohnmobil unterwegs.
Nur 2,0L/170PS/405Nm.
Der dreht bei ca. 110Km/h auch nur 1750 U/Min.
Der Turbo macht's möglich!

LG Carsten

Wenn dein Motor bei 110Km/h
1750 U/Min dreht, wieviel dreht er dann 1 Gang niedriger?
 
Das geht schon, nur zu untertouriges Fahren kann im Gespannbetrieb Kraftstoff kosten.
...Leistung entspricht den Produkt aus Drehmoment und Drehzahl.

1750 Umdrehungen würde ich persönlich nicht als Untertourig bezeichnen, aber an sich stimmt es schon.
Über die ganze Zusammenhänge bin ich im klaren, immerhin hatte ich in meinem Lehrberuf viel damit am Hut gehabt.
Wenn es eine Steigung gab, musste ich aber manchmal in den 4. zurück schalten um eben die Leistung zu bekommen.

Zumindest nach dem "momentanen Kraftstoffverbrauch" der Anzeige im Lodgy benötigt er im 6. Gang bei 100km/h ca. 1 Liter weniger als im 5. Gang.
 
Ganz interessant ist in dem Zusammenhang das Muscheldiagramm mit dem spezifischen Verbrauch.

Hier Beispielhaft für einen Turbodiesel:
Beitrag automatisch zusammengeführt:

1750 Umdrehungen würde ich persönlich nicht als Untertourig bezeichnen, aber an sich stimmt es schon.
Über die ganze Zusammenhänge bin ich im klaren, immerhin hatte ich in meinem Lehrberuf viel damit am Hut gehabt.
Wenn es eine Steigung gab, musste ich aber manchmal in den 4. zurück schalten um eben die Leistung zu bekommen.

Zumindest nach dem "momentanen Kraftstoffverbrauch" der Anzeige im Lodgy benötigt er im 6. Gang bei 100km/h ca. 1 Liter weniger als im 5. Gang.

Wie ist die Gaspedalstellung im 6 Gang in der Ebene um die 100km/h zu halten?
 

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Schwer das genau zu sagen, ich würde behaupten nicht anders als ohne Wohnwagen hinten dran.
Stimmt .... Schwer zu beantworten.
Wieviel Leistungsüberschuss bleibt dem beim Beschleunigen bei der Geschwindigkeit?
 
Stimmt .... Schwer zu beantworten.
Wieviel Leistungsüberschuss bleibt dem beim Beschleunigen bei der Geschwindigkeit?
Ich finde schon noch ordentlich, man kommt relativ zügig auf 120km/h wenn man z.B. beim überholen eines LKW nicht aufpasst. Geht es aber eine Steigung hoch, braucht es jedoch schnell den 5. Gang um 100km/h zu halten.
 
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