So um 1975 herum habe ich mehrmals in den Semesterferien bei einer Autospedition gejobbt. Autos vom Eisenbahnwaggon abladen und auf einem großen Gelände abstellen. Damals hatte ich mir vorgenommen, wenn ich denn jemals einen Neuwagen mir zulegen würde, diesen ab Werk abzuholen. Irgendjemand hat mich aber dann aufgeklärt, dass dort bereits ähnlich mit den Autos umgegangen wird wie auf dem Abladeplatz:
Hochtourig fahren, Driftfahrten auf dem Ascheplatz. Wir bekamen nicht nur Autos aus Wolfsburg und Neckarsulm sondern auch Italiener: Lancia und Fiat. Besonderer Liebling war Fiat Mirafiori mit Automatikgetriebe. Der hatte keinen Choke sondern eine Startautomatik und ging prompt beim Gang einlegen aus. Da half nur Vollgas, Ganghebel auf D, Vorwärtshoppeln um ein paar Meter und dann diverse Wiederholungen dieser Prozedur bis man vom Waggon runter war.
Und dann kamen die allerersten Golf GTI mit sage und schreibe 110 PS. Einer hat es geschafft, die Vorderräder sich auf dem Platz in den Untergrund einwühlen zu lassen, danach wollten das alle anderen auch probieren.
Die Porsches durften wir Fußvolk nicht anrühren - auch nicht die LKW-Fahrer. Zu oft war damals das Bordwerkzeug (beinhaltete einen kleinen Kompressor) abhanden gekommen. Da durfte dann nur einer der Büroangestellten 'ran.
Der Lancia (Beta) ist mir auch noch gut in Erinnerung. Der kam immer schon mit entleerter Batterie. Für den gab es immer eine LKW-Batterie mit 24V auf einem kleinen Handwägelchen zum Starten. Das Gejaule des Anlassers war zum Steinerweichen - und das Auspuffröhren danach ließ die Herzen höher schlagen.