Zweiter Tag.
Die vorweisbaren Ergebnisse sind noch nicht so zahlreich, wie ich es mir erhofft hatte. Aber es wird...
Zuerst mal zu dem Problem der überstehenden Kanten:
Ich hatte die Fräse auf 5 mm Höhe eingestellt. Weniger geht nicht. Dabei ist die Unterkante des Schlitzes dann 5 mm von der Unterkante des Brettes entfernt (man führt die Fräse - wie auf einem Bild von gestern zu sehen - auf einer planen Unterlage von vorne gegen das Brett). So weit so gut.
Das Brett, dass darauf gestellt werden soll, wird dann von oben bearbeitet. Dazu stellt man den Winkel auf 90 Grad und kann dann an einer geraden Kante entlang von oben einen sauberen Schnitt setzen.
Das Problem dabei: Der Schnitt ist natürlich auch dann 5 mm von der "Unterkante" der Fräse entfernt - nur leider nicht auf der "richtigen Seite", weil man die Fräse von der anderen Seite ansetzt. Durch ein bisschen rumprobieren habe ich dann herausgefunden, dass ich die Schnitthöhe mit zusätzlichen 2 mm einstellen muss - und dann passt es auch!
---> Problem gelöst.
Nachdem ich das herausgefunden hatte, habe ich dann die Schnitte an den Brettern für die Schublade gesetzt. Man muss dabei vorher ganz genau aufpassen, wie die Bretter aneinandergesetzt werden. Ich stelle das jetzt immer erst mal hin, messe noch mal alles genau nach, vergleiche die Maße mit den Bildern von notorious - und erst dann male ich die Markierungen für die Schnitte. Dabei hat sich bewährt, die Bretter, die zusammengesetzt werden sollen, gegeneinanderzulegen, so dass man den Strich nur noch durchziehen muss. Mache ich mit einem Geo-Dreieck, weil ich dabei gleich im rechten Winkel zur Kante zeichnen kann. Wichtig ist nämlich, dass der Strich auf dem Brett, auf das aufgesetzt werden soll (wo der Schnitt also in die Oberfläche kommt) lang genug ist, damit man ihn noch sieht, wenn man die Fräse ansetzt. Ich male daneben dann noch ein Kreuz für "Schnitt auf der Oberfläche" und einen Pfeil für "Schnitt an der Kante". Sicher ist sicher.
Ja, bei so viel Sorgfalt vergeht eine ganze Menge Zeit. Aber schließlich konnte ich doch die ersten Elemente zusammensetzen und verleimen. Zuerst habe ich das für die Unterseite der Schublade gemacht. Die ist dann im fertigen Zustand auch schmal genug, dass man da noch Schubladenschienen anbringen kann. Leider konnte ich die in dieser Woche noch nicht besorgen, weil der Laden, in dem ich die beste Auswahl und Beratung habe, in dieser Woche geschlossen ist...
Und weil das so gut funktioniert hat, habe ich dann noch die "zweite Etage" der Schublade geleimt. Dabei musste ich wieder ein bisschen tüfteln und habe dazu auch meinen schon vorhandenen Campingkocher eingesetzt. Das obere Teil ist etwas breiter als das untere, was okay ist, da unten ja noch die Schienen drankommen. Passt jetzt!
Ein zweites Brett mit der gleichen breite wie das verleimte soll dabei für einen rechten Winkel zu den angeleimten sorgen.
So - da waren dann mal wieder fast alle Schraubzwingen "besetzt". Gute Gelegenheit, die Oberfräse mal auszuprobieren. Die habe ich nämlich auch noch nie benutzt.
Da ich wissen wollte, wie das mit der Schnitttiefe funktioniert und wie ich freihändig (also nicht entlang einer Schiene) fräsen kann, habe ich mal einfach meinen Namen auf ein Brett geschrieben, das schön eingespannt (die Werkbank bietet da so allerlei Möglichkeiten, auch wenn man dazu erst so einiges wieder losklopfen musste) und losgefräst. Man muss ganz schön fest runterdrücken und gleichzeitg den "An"-Schalter gedrückt halten. Das erfordert schon durchaus etwas Übung und vor allem Kraft. Aber für den ersten Versuch bin ich ganz zufrieden.
Danach habe ich dann mal an meine Testkiste einen Griff gefräst. Dazu habe ich mir erst eine Schablone gemacht (wieder Tüftelei, da ich so gut im freihändigen Zeichnen auch nicht bin... Ganz zufrieden bin ich mit dem Ergebnis nicht - aber ich hätte das Loch ja eigentlich auch fräsen müssen, als die Kiste noch nicht zusammengebaut war... Das zweite Loch sollte dann schöner werden. Angesetzt - und - der Fräser brach ab...
Na ja, es war halb sechs, der Holzhändler schließt um 6 - also Feierabend für heute.
Nicht ganz, denn ich habe mein Werkzeug noch schnell bei Westfalia ergänzt (gut, wenn man einen gut sortierten Fachhandel mit ausgezeichneter Beratung vor Ort hat

)
Morgen geht's weiter....