So einfach sehe ich das nicht, die Bedürfnisse einzelner Personen sind halt enorm unterschiedlich, zb. Ist der Mann auf dem Video alleine unterwegs, so wie ich, die meisten Umbauten sind aber für zwei Personen konzipiert das macht schon einmal einen riesen Unterschied. Dann sagt er, er bracht keine Toilette etc, weil er eh immer in der Natur steht, andere brauchen keine, weil sie immer auf Campingplätzen sind. Bei mir ist das zB. anders, weil es mir wichtig ist fast überall stehen zu können, ohne auf externe Infrastruktur angewiesen zu sein. Darum ist ein WC für mich unbedingt notwendig, auch wenn es die wenigsten Leute sonst in so ein kleines Auto einbauen würden. Eine fix verbaute Küche hat wiederum weniger Priorität, weil ich viel essen gehe (wenn ich in Städten parke sowieso) und sonst im Vorzelt auf dem Campingtisch koche (Vorzelt und Tisch brauchen wieder Platz im Auto). Für andere ist eine Küche sammt Wasser- und Abwassertank schon wieder notwendig. Ich würde das schon deshalb nicht wollen weil mit der Zeit alles im Auto fettig wird.....
Auch war mir immer sehr wichtig, dass ich mein Bett nicht jeden Tag aufbauen muss, sondern dass ich mich zb.
einmal 30 min hinlegen kann wenn ich beim Autofahren müde werde. Wenn man keinen oder wenig fixen Stauraum hat muss man immer zuerst alles herumräumen, und macht dabei noch die Umgebung auf sich aufmerksam.
Platz habe ich alleine trotz des großen Stauraumes wirklich genug, ich kann mich in alle Richtungen strecken (ich liege quer) etc.
Um es kurz zu sagen: Die Bedürfnisse sind sehr unterschiedlich und neben der Kostenersparnis und dem Bastelspass ist es einer der Großen Vorteile eines Selbstausbaus dass man ihn genau so machen kann wie es für einen selbst passt. Darum hat es auch keinen Sinn allgemein zu sagen was Richtig und Falsch ist, das kann man nur selbst wissen.
Ich muss - zum Teil - widersprechen.
Natürlich sind die Bedürfnisse und Vorlieben extrem unterschiedlich und natürlich macht basteln sehr viel Spass,
vor allem auf so kleiner Fläche viel unterzubringen.
Dann gibt es aber auch Dinge, die sind bei und allen gleich.
Dazu gehört, dass sich wohl jeder ausziehen wird zum zubett gehen, dann unter Decke/Schlafsack kriecht und morgens wieder in die Klamotten schlüpfen muss. Das ist bei JEDEM Camper und an jedem Ort gleich, und vor allem morgens die unangenehmste Übung. Hier ist es wichtig, dass Du noch möglichst viel Platz hast. Je verbauter dein Dokker ist, desto unangenehmer wird das Anzieh - Yoga.
Kochen im Auto:
Fest verbaut halte ich auch für einen "Overkill", aber die Möglichkeit in der Nähe von Schiebetür zu kochen ist schon nicht schlecht. Warmes Essen und Getränke sind wichtig für die Moral und mit sehr wenig Aufwand auch in einem Dokker zu erreichen. Auf meinen Ultraleicht - Trekking - Touren habe ich auf jedes Gramm geachtet, aber ein Kocher war einfach immer Pflicht. (mit Brennstoff/Topf/Besteck eist nur um die 250 Gramm).
Ich habe dazu ja schon etwas geschrieben, kochen im Camper sollte sich eher auf "Wasser zum Kochen bringen" beschränken, dann hast keine Probleme mit Fettspritzern! Wer natürlich immer in der Nähe von Kneipen und Bäckereien übernachtet, die von früh morgens bis spät nachts warme Speisen und Getränke anbieten, der sollte den Kocher weglassen!
Geschäfte erledigen:
Damit habe ich ehrlich gesagt leider auch ein Problem. Sobald ich trinke, muss ich nachts raus.
Bei meinem Twingo habe ich das sehr unkonventionell durch das Sonnendach erledigt (ich weiss, klingt skurril, war aber immer 100% hygenisch), das ging aber natürlich nicht in Wohngebieten oder früh morgens wenn die Hundegänger unterwegs waren.
Ich habe jetzt aber zu Hause als "Trockenübung" mit einer Persil - Flasche experimentiert, und glaube das müsste auch im Dokker gut funktionieren. Riechen tut der Urin erst, wenn er länger mit Luft in Berührung kommt.
Auch nach mehrmaliger Verwendung riecht die Flasche wieder wie neu, wenn man sie auswäscht.
Standheizung:
Es macht meiner Ansicht nach keinen Sinn, so ein Monsterteil in ein Auto wie den Dokker einzubauen, damit man die ganze Nacht durchheizen kann.
Die Standheizung nimmt viel Platz weg, benötigt eine Extra - Batterie und einen komplizierten Ladebooster (habe ich alles beim Micha/Dokker-Eddie gelernt, der seit Monaten da mit seinen Problemen kämpft, obwohl er ein geschickter Bursche ist, der handwerklich versiert ist.)
Der Dokker hat ja eine Heizung, dazu muss dann der Motor laufen.
Ich habe es neulich bei Minusgeraden ausprobiert im Stand, die Dokker Heizung ist ausreichend!
Für die 3000 Euro, die so eine Standheizung mindestens kostet, kann man monatelang nachts komplett den Motor des Dokkers durchlaufen lassen. Und die Standheizung verbraucht ja auch noch etwas.
Frage: Warum baut man sich so etwas ein? Campingplatz? Da gibt es doch Strom, dann nehme ich doch lieber einen Elektroheizer?
Wohngebiet? Da ist der Motor des Dokkers so leise, den hört niemand, wenn der nachts läuft...
Ich schaue mir ja gerne die zahlreichen "camper conversion" Filme auf Youtube an aber was man leider nie sieht:
Einen Besitzer eines solchen Minicampers, der bei Weltuntergangswetter zu zweit am Übernachtungsplatz ankommt und jetzt OHNE auszusteigen alles umbaut, die Betten vorbereitet, sich auszieht und dann ins Bett legt.