Abzocke Motoröl bei Inspektion?

Schlecht wirds dann, wenn es unverhältnismäßig wird.

Schau dir mal die Werbebudgets der großen Sportartikelhersteller an. Die kommen nicht aus 2-stelligen Margen. Da werden Summen bewegt, die haben mit deinem Arbeiter zum Mindestlohn gar nichts zu tun.

Eine meiner Seminarteilnehmerinnen kam vom Vertrieb eines extrem bekannten deutschen Sportartikelherstellers und dicken Sportsponsors. Sie legten einfach aus einer Idee heraus T-Shirts, 1000 Stück limitiert auf, Stückpreis 80,--€. Einkauf im Billigstlohnland 5,--€. Noch besser kann man aus einer Marketinglaune heraus gar nicht Geld verdienen! Wer streicht schon 75.000 € einfach mal nur im "Vorbeigehen" ein?
Auf Öl sind vom deutschen Vertrieb über die Händler und Werkstätten, bis es der Kunde im Motor hat, 800 % drauf. Ist ja ethisch nicht abträglich, Geld muß jeder verdienen, legt aber zumindest den Gedanken nahe, Öl auch selbst beim KD mitzubringen. In der Regel (zumindest bei uns am Land) nehmen es die Werkstätten auch an.
Macht halt nur Sinn, wenn Qualitätsöl wirklich billig im EK war (bei mir noch ATU-Aktion 5 Liter RN 0720 für damals gesamt 8(!) €), wegen 20-30,--€ auf die Gesamtrechnung würde ich der Werkstatt auch nichts mitbringen, die müssen auch leben.
Andererseits: kann ich das Öl mitbringen, lebt die Werkstatt von der Restleistung: Kundendienst, Ersatzteile usw. Würden sie das Öl nicht annehmen, würde ich den Kram ansonsten selbst erledigen, Schrauben macht ja auch Spaß. Ist also eine Win-Win-Situation.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine sehr gute Rendite wird auch bei Kondomen erzielt; die kosten in der Herstellung nur 10 Cent, im Verkauf aber 2 Euro pro Stück.:think:

Der Einzelhandel steckt also mit rein (ca.60%).:shhh:

Firmengründung: Berliner Start-up setzt auf Öko-Kondome - Wirtschaft - Tagesspiegel (http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/firmengruendung-berliner-start-up-setzt-auf-oeko-kondome/11341994.html)

Bei Mehrfachbenützung wirds aber auch billiger! Was bei Öl so einfach nicht geht! :yes:
 
Eine sehr gute Rendite wird auch bei Kondomen erzielt; die kosten in der Herstellung nur 10 Cent, im Verkauf aber 2 Euro pro Stück.:think:

Der Einzelhandel steckt also mit rein (ca.60%).:shhh:

Firmengründung: Berliner Start-up setzt auf Öko-Kondome - Wirtschaft - Tagesspiegel (http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/firmengruendung-berliner-start-up-setzt-auf-oeko-kondome/11341994.html)

Wer brauch denn Gummis? Ich erinnere nur an das Bild von gestern Abend. :)
 

Das Filtern ist ja überhaupt nicht das Thema, sondern dass Öl mechanisch beim Motorbetrieb "zerrissen", also gecrackt wird und die Schmiereigenschaften schlechter werden. Beim Recycling von gebrauchtem Öl werden die Molekularketten wieder chemisch zusammengesetzt.
Ich kenne aber keinen Reparaturschneider (sogen. "promovierter Lustvulkaniseur") für verunglückte Verhüterli .... :prost:
 

Sicher ist das richtig, aber trotzdem nicht relevant.

Die Preise sind unter Ausschluß der gesamten dazwischenliegenden Wertschöpfungskette von Importeuren und dazwischenliegenden Großhändlern.

Produkte durchlaufen hier meist mehrere Ebenen bis sie endlich beim Einzelhändler von dem wir kaufen, angelangt sind.

Würde jeder Produzent eine eigene Vertriebabteilung für Endverbraucher haben und diese direkt beliefern, würde die gesamte Struktur des Einzelhandels zusammenbrechen.

Im Falle des hier themenbeherrschenden Motoröles ist es allerdings so, daß über direkte Einzelverträge mit Autohäusern, die Mineralölgesellschaften diese unter Ausschaltung des Großhandels diese äußerst preiswert beliefern, aber das Öl aus dem Autohaus hinterher das teuerste überhaupt ist.

Und genau hier klemmt es.

Wir haben zwar freie Marktwirtschaft, aber zwischen einer bodenständigen Marge und unverschämter Dreistigkeit liegt doch ein kleiner Unterschied. ;)
 

Im Falle des hier themenbeherrschenden Motoröles ist es allerdings so, daß über direkte Einzelverträge mit Autohäusern, die Mineralölgesellschaften diese unter Ausschaltung des Großhandels diese äußerst preiswert beliefern, aber das Öl aus dem Autohaus hinterher das teuerste überhaupt ist.
(..)
Wir haben zwar freie Marktwirtschaft, aber zwischen einer bodenständigen Marge und unverschämter Dreistigkeit liegt doch ein kleiner Unterschied. ;)

Das ist doch normal, dass die eine Hand die andere wäscht. Dafür das der Öl-Produzent die Freigabe für das KFZ bekommt, darf der Autohändler für das Öl verlangen, was er will
Wir machen es genauso: Der Kunde zahlt unsere Dienstleistung und die Kosten für das Material, die bestimmen wir, nicht der Hersteller. Wir verkaufen dann aber auch das Material des Hersteller selbstständig, aber billiger. Das geht so lange gut, bis ein anderer kommt und für das Material 10% weniger vom Kunden nimmt.

Dann sind wir raus.....................

Wenn es lange genug nicht auffällt, sind wir irgendwann exklusiver Händler zB für Benelux. Dann kann keiner billiger sein, weil bei uns eingekauft werden muss. ;)
 
Ich weiß nicht, warum hier Motoröl mit Produkten aus China verglichen wird....

Motoröl aus Deutschland ist auch nicht wirklich billiger, der Vergleich ist also unnötig.
 
Hier gehts doch nicht (mehr) um Öl, sondern darum, mit welchem Geschäft wir schnell reich werden. :D
 
Das Filtern ist ja überhaupt nicht das Thema, sondern dass Öl mechanisch beim Motorbetrieb "zerrissen", also gecrackt wird und die Schmiereigenschaften schlechter werden. Beim Recycling von gebrauchtem Öl werden die Molekularketten wieder chemisch zusammengesetzt.
:prost:

Das Filtern geht nicht immer, es kommt auf die Anwendung und auf die Maschine an. Im Lebensmittelbereich kann eine Pumpe mit Mineralöl öfter gefiltert werden, als das bei Lebensmittel-sicherem Öl geht.
Wo man es nicht machen sollte: Bei Turbinen, weil die zB in Kernkraftwerken die Notstromversorgung sind. Bei chemischen Anlagen ist es auch so: Wenn die Verunreinigung der Turbinen zu stark ist, dann wird das Öl abgepumpt und neues reingepumpt. Das alte Turbinenöl wird entsorgt.
 
Im Rahmen einer Wartung wurde meinem Fahrzeug natürlich Öl eingefüllt. - 4,5 Liter.

Auf der Rechnung wurde dafür (nur für´s Öl!) 120,- € aufgerufen und machte damit fast die Hälfte der Inspektionskosten aus.

An dieser Stelle fliegt mir der Draht aus der Mütze!

Ich bin sehr gerne bereit, für gute Arbeit gutes Geld zu geben. Und Arbeitsplätze will ich auch nicht gefährden. Aber hier fühlt sich der Kunde doch abgezockt.

Mein Schrauber um die Ecke übernimmt jetzt die Wartung und berechnet 11,75€ für den Liter.
Klar bekomme ich die Plörre auch für 23.-€/5 Literkanne im Internet. Aber hier sehe ich mein Geld gut angelegt.
Leben und leben lassen.

Der Schrauber wird nicht reich, aber kann vernünftig leben, ist zufrieden und hat eine ausgelastete Werkstatt.
Hier werde ich gut bedient, es wird nur gemacht was angezeigt ist und auch mal repariert und nicht nur Baugruppenaustausch betrieben.

Die Essenz daraus: Es ist alles eine Frage der Verhältnismäßigkeit.
 
IDie Essenz daraus: Es ist alles eine Frage der Verhältnismäßigkeit.

Moin,

umgekehrt wird aber auch ein Schuh draus.

Man geht zum Autohaus und läßt sich ausführlichst (bei einem DACIA !!!!) beraten, schachert schon mal über den Preisnachlaß. Und möchte gerne auch noch eine ausführliche Probefahrt, also nicht nur eine halbe Stunde.
Das Auto wird dann tatsächlich bestellt und irgendwann geliefert.
Und es gibt wieder Geschacher weil keine Fußmatten beigelegt wurden.
Oder man kauft das Fahrzeug nach der Beratung doch beim Importeur und rennt zum hiesigen Vertragshändler um sich erst mal die Unterlagen komplettieren zu lassen (weil der Importeur das nicht gemacht hat). Oder läßt sich irgendwelche Dinge erklären weil man keine deutsche Betriebsanleitung mitgekauft hat (man muß ja mal irgendwo anfangen zu sparen) und es nicht selber nachlesen kann.

Dann fährt man nach der ersten Fahrt auf salzbestreuten Straßen in die Waschstraße und läßt auch gleich eine Unterbodenwäsche machen. Mit der Folge dass am nächsten Morgen die Feststellbremse festgefroren ist. Und das möchte man dann gerne reklamieren, es könnte ja ein Garantiefall sein.

Wovon sollen dann die ganzen Aktionen, gerechtfertigte und ungerechtfertigte, denn bezahlt werden?
Von der Marge beim Verkauf geht das kaum, also muß das Geld irgendwo anders her kommen.
Und genügend Dinge (die man auch selber alleine hätte klären können) die die Werkstatt für einen klärt werden gar nicht erst berechnet. U.a. weil man auch damit rechnet dann dafür vor großem Publikum (= I-Net) angeschwärzt zu werden.

Kundendienst muß sein, aber nur von Gratisdiensten überlebt keine Werkstatt.
 
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