Ölwechsel mit Hindernissen...

[migebo]

Nachdem ich hier und da immer wieder das Forum still nutzen konnte, möchte ich mal was zurückgeben.
Und wenn es nur was zu lachen ist...

Thema: Ölwechsel am 1,6 l Motor

Nichts besonderes, wenn man denn die richtige Ablassschraube nimmt...

Ok, meine Blödheit: Ich habe mich rel. tief unter den Wagen geworfen und erblickte eine 10er Schraube, die ich zum Ablassen des Altöls genommen habe.
Behälter drunter, Schraube ab und laufen lassen...soweit - so gut. Mach ich seit mehr als 40 Jahren. Alter Hase, da geht nichts schief!

Dann den Ölfilter abschrauben - wow, da suppt aber noch viel raus, kenne ich so gar nicht...

Dann dämmert mir plötzlich was...

Ich werfe mich nochmal unter den Wagen, diesmal aber nicht so tief und entdecke die richtige Ablassschraube. Na toll...

Also habe ich mal eben das Getriebeöl abgelassen - natürlich an einem Sonntag.

70km später sehe ich ein, dass eine normale Tanke kein Getriebeöl im Verkaufsraum hat, also muss zur Not jetzt das alte Öl wieder rein.

Leichter gesagt als getan, denn die Einfüllöffnung sitzt vorne am Motor.
Zum Glück einen Schlauch gefunden plus einen Trichter, beide zu einer Einheit mit Dichtband zusammengeführt und GO... Naja, die Fließgeschwindigkeit lag nahe 0, also habe ich fast eine Stunde gebraucht, nur um die alte Plörre wieder ins Getriebe zu kriegen.

Abschließend habe ich den ursprünglich geplanten Motorölwechsel durchgeführt.
Einige Tage später habe ich dann noch einen "echten" Getriebeölwechsel vollzogen, seit dem bin ich wieder beruhigt.
Anbei ein paar passende Bilder, auf denen man die verschiedenen Schrauben findet, sowie meine Methode mit dem Schlauch/Trichter.

Den Schlauch habe ich leicht grün nachgezogen, damit er besser zu sehen ist.

Ein Tip: Den Schlauch an der Einfüllöffnung nicht "durchhängen" lassen, da sonst das Öl tropfweise wieder am Schlauch außen raustropft.

Übrigens: Die Ölmenge im Getriebe liegt zwischen 2,5 und 2,8 Liter 75W-80 GL5. Wenn es voll ist, dann fließt zuviel wieder aus der Einfüllöffnung raus, dann also mit dem Nachkippen aufhören...

Morgen ist der Opel meiner Frau mit Ölwechsel dran. Wieder Sonntag. Ich glaube, ich seh zweimal nach...

 

[Bobby-Bär]

Dumm gelaufen
Aber irren ist menschlich.

 

[Sternenpirat]

Bei der Oelverschmierten Oelwanne ist aber oberhalb mehr im Argen, da würde ich auch mal ein Augenmerk drauf werfen.

 

[Schmitti2001]

Guten Morgen,

ich find es sehr symphatisch, wie du das alles beschreibst. Einfach aus dem Leben gegriffen und mal keine Besserwisserei. Ja, das Getriebeöl einfüllen ist nicht so einfach wie beim Motoröl. Aber ich denke, das Erlebnis wirst du nicht vergessen und du hast draus gelernt.
Ein Pfarrer würde jetzt vielleicht sagen : Bruder, du wärst besser zum Gottesdienst gegangen am Sonntag, anstatt dem Wagen die heilige Ölung zu schenken.
Schönen Sonntag noch und frohe Vorweihnachtszeit im baldigen Lockdown......

 

[migebo]

Bei der Oelverschmierten Oelwanne ist aber oberhalb mehr im Argen, da würde ich auch mal ein Augenmerk drauf werfen.

Nun, keine Bange, das rührt vom Abdrehen des Ölfilters her, in dem ja noch mehr drin war als erwartet..., aber Danke

 

[Murphy]

Auf jeden Fall finde ich es sehr sympatisch, wie Du hier ganz offen dein Missgeschick postest!
Nicht viele würden so " die Hosen runterlassen".....

Und,...wer nix schraubt, dem geht auch nix schief!

Wenn ich so drüber nachdenke, was ich schon alles verbockt habe! Ach ja,...

Gruss,
Murphy

 

[Dokker220]

Getreibeöl befüllen kennen viele vielleicht von Renault.
1m Schlauch 8/13, Trichter oben dran und warmes Öl schluckweise einfüllen.

Nach 3/4 der Menge nur noch langsam kippen, der Schlauch sollte vollständig leer laufen. Wenn nicht, ist es ausreichend.
Der richtige Getriebeölstand ist Unterkante der Einfüllschraube.

 

[Sandero Pate]

Man (Auch Frau) lernt nicht aus
Danke für diesen Post.

 

[Grisu]

Manchmal passieren die dümmsten Fehler, eben weil man es schon 40 Jahre lang macht.
Oder anders gesagt " Routine ist dein größter Feind"
Deine Geschichte erinnert mich an einen Ölwechsel im ehemaligen Motorradforum, wo jemand nach dem " Ölwechsel" klagte, dass der Motor seither irgendwo Öl raus drückt, sobald er den Motor startet.
Ich muss dazu sagen dass der Ölwechsel nur eines von vielen vielen Arbeiten an diesem Motorrad war.

Wir haben wochenlang gefachsimpelt und immer wieder klagte der Schrauber, dass der Motor immer noch Öl verliert..............bis irgendwann mal seine Ehefrau fragte " Sag mal, wo hast du denn eigentlich das alte Öl gelassen" ????
Da fiel es dem Schrauber wie Schuppen aus den Haaren.......genau diesen Punkt hatte er vergessen.

 

[Sven]

Einer freut sich über dieses Missgeschick.
Schönen Gruß vom Getriebe das unverhofft in neuem Öl baden darf. Das belohnt es bestimmt mit noch längerer Laufleistung

 

[Philicar]

Super Storry mitten aus dem Leben, danke dafür!

 

[rapiderich]

auch gut ist, die ablaßschraube nicht hineinzudrehen....merkt man spätestens, wenn das öl die schuhe umspült...

gruß, stefan

 

[Herr von K]

Sch... passiert!

Aber wie heißt es so schön? Learning by doing.
Dieser Fehler passiert Dir sicher nie wieder...

Danke das Du uns daran teil haben läßt!

 

[sanderisto]

Hallo,
zum Thema erschwerter Ölwechsel kann ich auch was beitragen.
Ist allerdings schon länger her, so gegen Ende der 80-er Jahre hatte ich einen fanatischen Motorradfahrer als Arbeitskollegen. Für ihn gab es nur seine XT 500.
Mit 30 hatte er sich dann aber doch sein erstes Auto gekauft, einen älteren Audi 80.
Eines schönen Montags hat er uns dann erzählt, er hätte mal an seinem Auto das Öl gewechselt und was für eine Riesenshice es bei der Karre sei, das neue Öl durch dieses winzige Loch einzufüllen.
Jetzt dürft Ihr 3 Mal raten, wo er das Öl eingefüllt hat.

Richtig....dort wo der Peilstab drinsteckt.
Das hat einige Zeit für Heiterkeit am Arbeitsplatz gesorgt, mir hat er schon richtig leid getan.
viele Grüße

Manne

 

[Oldironman]

Ja, Geschichten die das Leben schreibt, läuft eben nicht immer
alles glatt