Motorölverdünnung mit Benzin - ein Dauerbrenner

Was ist das Fazit? Ganz einfach, wer Angst oder hat macht früher seine Ölwechsel.
Ich hab zwar keine Angst aber 20000 oder gar 30000 wie bei VW geht bei mir gar nicht.
Einmal im Jahr und wenn mal mehr gefahren wird alle 10000km.
Hier geht es um 30 Euro als Selbermacher!
 
Was ist das Fazit? Ganz einfach, wer Angst oder hat macht früher seine Ölwechsel.
Ich hab zwar keine Angst aber 20000 oder gar 30000 wie bei VW geht bei mir gar nicht.
Einmal im Jahr und wenn mal mehr gefahren wird alle 10000km.
Hier geht es um 30 Euro als Selbermacher!

Jo, eben. So sehe ich das auch. Bei mir alle 10K. Und bei der Inspektion in der Werke ja dann eh.
 
Ist es nicht so, das Hersteller bei überwiegendem Kurzstreckenbetrieb und erschwerten Betriebsbedingungen
ohnehin zu einer Verkürzung der Wartungsintervalle raten?
Zumindest meine ich, mich beim durchlesen der Handbücher an einen solchen Hinweis erinnern zu können.
Die Bordelektronik detektiert erschwerte Betriebsbedingungen und verkürzt die Strecke bis zum nächsten Ölwechsel bzw. die Anzeige dazu.
 
Die Bordelektronik detektiert erschwerte Betriebsbedingungen und verkürzt die Strecke bis zum nächsten Ölwechsel bzw. die Anzeige dazu
Sicher, aber ich habe Motoren offen gehabt die so gefahren wurden und denen es nicht gut getan hat.
Jeder wie er will, das sage ich immer!
 
Die Bordelektronik detektiert erschwerte Betriebsbedingungen und verkürzt die Strecke bis zum nächsten Ölwechsel bzw. die Anzeige dazu.

Das kenne ich auch so... unser Mercedes zeigt sogar die "Ölqualität" an... (mir fehlt letztendlich der Glaube)
und unser damaliger Opel Zafira hat auch in Abhängigkeit der Häufigkeit von Regenerationszyklen des DPF und der Motorlast entsprechende "Anpassungen" (Restlaufzeit bis Service) vorgenommen.

So wirklich traue ich diesen Algorithmen nicht über den Weg
 
Ich hab zwar keine Angst aber 20000 oder gar 30000 wie bei VW geht bei mir gar nicht.
Einmal im Jahr und wenn mal mehr gefahren wird alle 10000km.
Ich bin mal eine Zeit lang Mercedes 207D gefahren, jede Woche gute 4000 Kilometer. Damals (1980er-Jahre) hat uns Daimler-Benz das Wartungsintervall auf 50.000 km hochgesetzt.

Die 20.000 km oder einmal im Jahr, die Dacia vorschreibt, sind schon für Wenigfahrer/Kurzstrecke, die muss man nicht noch mehr verkürzen.

Darf man natürlich, jeder so wie er mag. Aber bitte keine Ängste schüren.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #37
Hallo 1fachICH,

danke der Nachfrage. Für ein fundiertes Fazit ist es tatsächlich noch deutlich zu früh. Ich gehe davon aus, dass ich mit dem Problem nicht alleine bin. Mein Motor befindet sich technisch in gutem Zustand und die Ölanalysen sind, bis auf die Benzinverdünnung, unauffällig. Also haben andere das Problem vermutlich ebenfalls. Möglicherweise ohne es zu wissen. Herausfinden kann man das leicht. Eine Ölanalyse kostet je nach Umfang zwischen 40 und 60 €. Natürlich kann man jetzt kontern: Da ist eine Ölwechsel aber billiger. Stimmt! Aber mit einem früheren Ölwechselintervall komme ich dem Grundproblem ja nicht auf die Spur. Und wer sagt mir, dass das Problem nicht bereits bei 8579 km besteht?

Daher will ich mit einem Langzeitversuch Fakten schaffen:

Üblicherweise laufen Versuche, wie ich ihn gerade durchführe, über viele Tausend Kilometer bzw. Betriebsstunden und teilen sich dabei in mehrere Phasen, die schematisch wie folgt aussehen können:

1. Problemerkennung
2. Bestandsaufnahme
3. Mögliche Gegenmaßnahmen definieren
4. Gegenmaßnahmen einleiten
5. Beobachtung
6. Fazit

Mein Problem habe ich erkannt:

1. Das Motoröl wird durch Brennstoff verdünnt und sinkt innerhalb des Ölwechselintervalls von 20.000 km unterhalb der vorgeschriebenen SAE-Klasse 40.

2. Mit der begleitenden Ölanalytik schaue ich mir an, wann das Problem auftritt und ob es Auswirkungen auf den Motorbetrieb hat. Daher habe ich jetzt eine Ölprobe bei rund 6000 km nach dem Ölwechsel gezogen um zu sehen ob sich das Problem bereits so früh manifestiert. Die Endoskopie zeigt mir, dass der Motor in gutem Zustand ist und nicht erheblich unter der Benzinverdünnung gelitten hat. Vielleicht wäre er aber noch besser wenn die Benzinverdünnung des Öls nicht vorläge.

3. Abhilfen habe ich für mich definiert:
- Änderung der Fahrweise. Siehe Bericht: „Plan zur Abhilfe bei Benzinverdünnung des Motoröls im Dacia Sandero II TCe 90 Easy-R“ auf der ersten Seite der Diskussion.
- Möglicherweise: Änderung des Motoröls

4. Die erste Gegenmaßnahme, also die Änderung der Fahrweise, findet bereits statt. Diese Änderung hat eine erhebliche Senkung des Brennstoffverbrauchs nach sich gezogen.

5. Die Beobachtung bezüglich der Benzinverdünnung des Öls steht aus: Eine neue Ölprobe ist gezogen. Ich rechne noch diese Woche mit dem Analyseergebnis. Dann wird sich zeigen ob und wie stark sich die erste Änderung ausgewirkt hat. Sofern dies keine Besserung bringt, ändere ich das Motoröl und beobachte weiter mittels Ölanalysen und Endoskopie.

6. Wenn die Ergebnisse aller Analysen nach Einführung aller Änderungen vorliegen kann ein Fazit gezogen werden. Bringt die Änderung der Fahrweise etwas? Kann das Öl helfen der Benzinverdünnung entgegenzuwirken?

Leider geht so etwas nicht über Nacht. Die Motorenversuche, die ich beruflich begleite dauern in der Regel zwischen 3000 und 8000 Bh. Für die beobachteten Motoren bedeutet das Laufzeiten zwischen 6 und 18 Monaten. Ganz so hart will ich es nicht treiben – aber ich will Ergebnisse sehen! Das wird dauern und ich werde regelmäßig berichten. Vielleicht kann der eine oder andere Maßnahmen für sich selbst aus meiner Situation ableiten. Für mich steht bisher fest: Bei meiner Fahrweise und dem gewählten Motoröl ist das Ölwechselintervall zu lang. Die Verkürzung des Ölwechselintervalls kann eine letzte Maßnahme sein – ist aber der unangenehmste Weg. Vielleicht gibt es einen besseren – und den möchte ich finden. Nicht nur für mich alleine, sondern auch für Euch.

Es ist mir klar, dass ich hier einen unverhältnismäßig hohen Aufwand treibe. Das muss nicht jeder gut finden - diejenigen müssen ja auch nicht unbedingt mitlesen oder kommentieren. Hier soll es nicht um Philosophie, Gusto oder Gefühle gehen. Hier werden objektiv bewertbare und messbare Untersuchungsergebnisse dargelegt. Es wäre natürlich schön, wenn ein weiterer TCe 90 Fahrer eine Ölprobe ziehen würde und sie hier zur Verfügung stellt. Ich gebe gerne Hinweise wie man das am besten durchführt. Allerdings ist das mit etwas Aufwand verbunden.

Beste Grüße

kerzenmeister

P.S.: Die Ölsensorik in den Motoren funktioniert in der Regel über eine Kombination aus Lastcharakteristik und Leitungskoeffizient des Öls. Das ist leider nur ein mäßig guter Indikator. Ich will es genau wissen und lasse Euch gerne teilhaben.
 
Hallo 1fachICH,
danke der Nachfrage....

WOW ! Hallo Kerzenmeister !

Danke für Deine überaus ausfühliche Antwort ! :yes:
Ich finde das Thema sehr interessant, und werde es gern beobachten.
Bin gespannt auf Deine Ergebnisse und Erfahrungen !
Ja der Aufwand ist natürlich enorm, DANKE das Du Dir die Mühe machst !
Ich werde den TCe ja auch noch eine Weile fahren (wollen)

Das mit der "Ölsensorik" habe ich ja vereinfacht ebenfalls in der Form beschrieben.
Es gibt da so einiges, das dort nicht ausreichend berücksichtigt wird, und ist allenfalls
ein Indikator wie Du schon schriebst.

...
Es sei mir die Anmerkung erlaubt... das der TCe90 ohnehin bald sein Leben aushaucht,
und das Easy-R ist ja bereits ad acta gelegt worden... lohnt sich da der Aufwand "noch" ?
Das "Problem" wird sich ja über kurz o lang selbst überholen.
 
Jeder Motorstart unterhalb dieser Temperatur darf als Kaltstart betrachtet werden.
Jetzt wird es echt albern.
Nach dieser THEORIE wäre jeder Start ein Kaltstart.
Damit wäre schon die Nutzung des Begriffs absurd, denn ohne "Warmstart" kein "Kaltstart".

Also einfach mal die Kirche im Dorf lassen.
 
Ich bin mal eine Zeit lang Mercedes 207D gefahren, jede Woche gute 4000 Kilometer. Damals (1980er-Jahre) hat uns Daimler-Benz das Wartungsintervall auf 50.000 km hochgesetzt.

Die 20.000 km oder einmal im Jahr, die Dacia vorschreibt, sind schon für Wenigfahrer/Kurzstrecke, die muss man nicht noch mehr verkürzen.

Darf man natürlich, jeder so wie er mag. Aber bitte keine Ängste schüren.

Richtig. Und da es selbst bei "nur" 20.000km- Wechseln schon viele Probleme gerade wegen dem Öl gab sind die genannten 10.000km besser. Zumal dann bei den allermeisten dann wenigstens 1x im Jahr gewechselt wird. Auch läßt sich nachweisen das ein solcher Wechselintervall viel gesündere Werte dem Motor bringt.
 
Jetzt wird es echt albern.
Nach dieser THEORIE wäre jeder Start ein Kaltstart.
Korrekt, denn bei Industriemotoren ist das so definiert:
Beim Kaltstart ist das anders: In der Industrie betrachten wir jeden Motorstart, der unterhalb der Betriebstemperatur stattfindet als Kaltstart.
Die Masse der Autofahrer,gehöre auch dazu, machen sich um solche Spitzfindigkeiten keine Gedanken und Sorgen sondern nutzen das Fahrzeug als das wofür es gebaut wurde. ZUM FAHREN
Na ja, mit diesen neuen Erkenntnissen hätten vielleicht ein paar TCe Motorschäden vermieden werden können, durch den einfachen Rat zu verkürzten Ölwechselintervallen bei überwiegender Kurzstreckennutzung.
1. Das Motoröl wird durch Brennstoff verdünnt und sinkt innerhalb des Ölwechselintervalls von 20.000 km unterhalb der vorgeschriebenen SAE-Klasse 40.
Kannst Du "unterhalb" in Zahlen ausdrücken?
 
Hallo an alle,
interessantes Thema für Fachkundige, für die anderen eher entmutigend.

Von vorn herein, wer Angst hat, dass sein Motor wegen Versagen des Schmierens / Verdünnung des Motoröls, könnte auf bestimmte Additive zurückgreifen (15-50€), die die Metalloberflächen in den Bauteilen effektiv schützen können - glättere Oberflächen, bessere thermische Anpassung (weniger Unterschied bei der Ausdehnung unter Temperatureinfluss der verschiedenen Metalle von Alu, Eisen, usw.) - geringer Reibungswiderstand, dadurch weniger Hitzeentwicklung inkl. Kaltstartschutz usw. (laufen teilweise sogar ganz ohne Öl).
Alle Motoren haben einen bestimmten Toleranz, die noch in Haltbarkeit, Leistung usw. einwandfrei funktionieren, das gilt auch für die angegebene Viskosität der Schmierstoffe für die jeweiligen Motoren. (Laufzeiten von 250Tkm-500Tkm sind eher selten, da die meisten zw. 5-15Tkm im Jahr fahren und nach max. 15-20 Jahren ist ein neuer fällig)

Zum Kaltstart: ist eindeutig, wenn der Motor noch nicht gelaufen ist bzw. sich der Außentemperatur wieder angleicht (je nach wie lange abgestellt ist). Im Winter beim -20°C als auch im Sommer beim +35°C Außentemperatur, entscheidend ist, wie schnell die Betriebstemperatur erreicht wird und zwar die der Motorteile (verschiedene Werkstoffe/Metalle, verschiedene Dicke, Form, Funktion der Einzelteile und weitere Beeinflussungen), nicht des Kühlwassers, da ist eine gewisse Trägheit vorhanden – Wärmeannahme/Wärmeabgabe bzw. Wärmespeicherung.
Zur Kurz-, oder Langstrecke ist noch zu erwähnen, es hat auch Einfluss darauf, wie ich die Strecke fahre (z. B. Stadtverkehr, sagen wir 50 km mit 20-30 Ampeln oder Landstraße 15 km ohne nennenswerte Geschwindigkeitsschwankungen; hochtourig oder eher in mittlerer Drehzahl, „dahingleiten“ - von Rennfahrer bis Opa-Typ).
Zur der Entlüftung der Ölwanne, die (meisten richtigen) Aussagen von euch, ist ergänzend anzumerken: Ein Kolben der von oben dicht hält, ist auch von unten dicht – Funktions-Prinzip der 2Takter (Vorverdichtung), außerdem Benzin ist ein „flüchtiger Stoff“, besonders unter erhöhter Temperatur, also der entstehende Druck/Dampf muss weg (hält man den Schlauch in Leerlauf zu, fällt der Drehzahl bei den meisten Motoren merkbar ab).
Zu den Ölwechselintervallen – Verkoksung ist eher ein Problem, es gibt Filtersysteme, die das Öl so gut in Schuss halten, dass erst beim 100Tkm ein Wechsel, wenn überhaupt, nötig ist.

Weder die Oberflächenveredelung noch die vernünftige Filterung inkl. Verbrauch ist in der Industrie ein bewegendes Argument – wer kauft denn ein neues Auto, bzw. die wollen nicht auf die Treib-/Schmierstoffe sitzen bleiben – mehr Konsum mehr Umsatz, gleich mehr Gewinn – Wachstum, Wachstum egal wie es mit der Umwelt aussieht – den Preis zahlen die anderen, Kerntrieb des (Raub)Kapitalismus - Ressourcenverschwendung/Ausbeutung, aber das ist ein anderes Thema.
Also, wenn der Ölstand einigermaßen zwischen den Wechselintervallen stabil ist, heißt es, der Motor ist im normalen Verschleiß-Bereich, ergo, würde ich mir keine Sorgen machen.

Gruß an die Runde
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ,
also ich bleibe bei meinem Ölwechsel zwischen den vorgegebenen Intervallen .
Hatte ich auch schon mal geschrieben und denke mal damit fahre ich ganz gut seit
zig Jahren . Kostet nicht viel da ich es selber mache und hatte noch nie ein Problem
mit den Motoren . Das gleiche gilt für meine Motorräder .
MfG Peter
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #44
Hallo Zusammen,

@Andalo : Zahlen findest Du selbstverständlich in meinem Ersten Beitrag in dieser Diskussion im Bericht mit angehängten Ölanalysen.

Bei vielen der verbleibenden Beiträge sehe ich mich außer Stande das hier zu kommentieren. Als Einstiegslektüre sei für alle interessierten folgendes Buch empfohlen. Es stellt Grundlagen der Motorenkunde ausführlich dar und ist verständlich erklärt: „Du und der Motor“ – Bücher gebraucht, antiquarisch & neu kaufen

Kerzenmeister
 
Hallo an alle,
interessantes Thema für Fachkundige, für die anderen eher entmutigend.

Von vorn herein, wer Angst hat, dass sein Motor wegen Versagen des Schmierens / Verdünnung des Motoröls, könnte auf bestimmte Additive zurückgreifen (15-50€), die die Metalloberflächen in den Bauteilen effektiv schützen können - glättere Oberflächen, bessere thermische Anpassung (weniger Unterschied bei der Ausdehnung unter Temperatureinfluss der verschiedenen Metalle von Alu, Eisen, usw.) - geringer Reibungswiderstand, dadurch weniger Hitzeentwicklung inkl. Kaltstartschutz usw. (laufen teilweise sogar ganz ohne Öl).
Alle Motoren haben einen bestimmten Toleranz, die noch in Haltbarkeit, Leistung usw. einwandfrei funktionieren, das gilt auch für die angegebene Viskosität der Schmierstoffe für die jeweiligen Motoren. (Laufzeiten von 250Tkm-500Tkm sind eher selten, da die meisten zw. 5-15Tkm im Jahr fahren und nach max. 15-20 Jahren ist ein neuer fällig)

...
Gruß an die Runde

In der Garantiezeit ist von Additiven dringend abzuraten! Im Falle eines Defektes bekommt der Hersteller das ganz schnell mit und versagt die Kostenübernahme. Da genau das das ist was wir möglichst erreichen wollen sollten wir darum in dieser Zeit keine Additive einfüllen. Der vorzeitige Ölwechsel dagegen verstöst gegen keinerlei Garantierichtlinien.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Korrekt, denn bei Industriemotoren ist das so definiert:
...
Kannst Du "unterhalb" in Zahlen ausdrücken?

Die Viskosität vom 5W40 sollte laut dieser Liste etwa 12,5 mm²/s bis 16,3 mm²/s haben.
Ein Beispiel-TCE hat nach Analysen zwischen 0 und 19.600km: 7,57 - 10,32!
Damit hat das Öl schon die Klasser verlassen. Und man sieht das durch die Ölwechsel das Öl "besser" geworden ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
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