ESP - oder nicht?

.... Ein nigelnagelneuer Golf GTI zerschellt in Wolfsburg an einem Baum, nachdem er - mit überhöhter Geschwindigkeit - eine Verkehrsinsel gestreift hat. Der Wagen reisst auseinander: 4 Tote, 1 Schwerverletzter...

ja... die ecke hab mir gleich am nächsten tag live ansehen dürfen, weil ich da zufällig vorbei musste. die versammelten schulkammeraden der verunglückten waren gerade dabei kerzen für die toten aufzustellen.

es war ein naggelneuer golf GTI, am selben tag vom werk abgeholt. der 18-jährige sohn des besitzers hat sich heimlich den schlüssel geschnappt und ein paar freunde zu einer spritztour eingeladen.

der wagen muss ziemlich schnell über eine kreuzung gerast sein und hat den abgeschrägten(!) bordstein einer verkehrsinsel mit dem linken hinterrad gestreift und wurde "ausgehoben"...

der seitliche aufprall war so heftig, das sich die hintere türe des weissen golfs um den baum gewickelt hat und erst später von der feuerwehr entfernt werden konnte. (meiner meinung nach hätten sie die tür als mahnmal dran lassen sollen.)

die feuerwehrleute berichteten von einem nie dagewesenen blutbad, da es den jugendlichen insassen beim aufprall teilweise die glieder abgetrennt hat.



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Rondrian!
kann mich dir nur anschliessen, auch aus Erfahrung:
Hab das mal praktiziert mit BMW-Moped:
Geflügel, Hase, Katze, Hund, selbst Reh:
wer glaubt, da verreissen zu müssen, solls tun.
Landet er eben im Graben, Wald, kullert 80 m runter den Abhang.

wenn so ein Dings rumsteht, einfach draufhalten (klar abbremsen, aber nicht verreissen)

Hupen, bremsen, abblenden, am besten gleichzeitig.
Rehe türmen in der Regel, Hirsche sind Weltmeister und unverwüstlich. Glauben sie wenigstens.
Die traben ihren einstudierten Gang, no matter what.
Habe einen erlegt im Feber letztes Jahr, mit nem Hiace...
 
Zuletzt bearbeitet:
(meiner meinung nach hätten sie die tür als mahnmal dran lassen sollen.)

Genauso sollte man in Deutschland verfahrten und einfach mal an derartigen Unfallorten - sofern platzmässig machbar - das Wrack oder Teile davon stehen lassen. Auch an Bahnübergängen kracht es immer wieder, weil diverse Leute meinen sie sässen in einem Panzer und die blöde Bahn kann ja gefälligst auch mal warten (bzw. es dauert ja eh noch soooo lange bis der Zug kommt).
Bei besonders schweren Unfällen einfach das Wrack ("umweltfreundlich" aufgearbeitet) neben den BÜ und ein Schild daneben: "In diesem Auto starben drei Kinder, weil ihre Mutter einfach nicht warten konnte!". Leider würde sich auch dann keiner direkt angesprochen fühlen weil sie ja in derart sicheren Kisten sitzen, dass sie sich sagen "Mir kann sowas gar nicht passieren! Ich hab ja immer alles unter Kontrolle!" Dass ihnen ihre elektronischen Helferlein aber schon u.U. diverse Male einen Totalschaden erspart haben, merken diese Leute eh nicht (da kann die ESP-Lampe soviel leuchten wie sie will!)...
Ein beliebter Tummelplatz für automobile Trantüten sind BAB-Auffahrten: Die einen raffen es nicht, dass man den BESCHLEUNIGUNGSstreifen auch ruhig bis hinten hin ausnutzen kann um auf min. 100km/h zu beschleunigen BEVOR man auf die BAB auffährt. Die anderen meinen sie müssten diesen *** :) auch noch Platz machen und ziehen ohne Rücksicht auf Verluste nach links... Ebenso das berühmte Reissverschlussverfahren, Kreisverkehre, "Spurhopping" im Stau,... Alles Situationen wo elektronische Helferlein NULL bringen wenn das Hirn hinterm Lenkrad aus ist! Also müsste die Automobilindustrie mal dahingehend forschen und entwickeln, dass der Autofahrer auch wieder AKTIV am Straßenverkehr teilnimmt und nicht daran, dass man fast nur noch Gas und Bremse "bedient"...

Gilt auch für andere Lebensbereiche: Man merkt immer wieder an den blödesten Unfällen, oder "gefährlichen" Situationen, dass die Leute um einen rum aufgrund der vielen technischen "Gimmicks" die "natürlichen" Gefahren des Alltags aus den Augen verloren haben... Vor allem dann, wenn diese Gimmicks mal versagen oder schlicht außer Betrieb sind. Bestes Beispiel der Aufdruck auf MC-Donalds-Kaffeebechern "Vorsicht - Inhalt könnte heiss sein!"... Wenn ich Menschen schon darauf hinweisen muss, dass ein frisch gebrühter Kaffee heiss sein kann, dann stimmt doch was nicht!

ergo: Ich bleib bei meinem ESP-losen MCV, denn ich will mich nicht durch Elektronik in meine Fahrweise hineinpfuschen lassen!
 
ganz einfach, wenn die Grenzen der Physik überschritten werden hilft auch kein ESP mehr
 
naja technik hin oder her wollen wir einfach mal festhalten das nahezu 95% der fehler nicht beim auto zu suchen sind sondern bei dem der es lenkt

wolf

ps. weils so schoen passt hier mal ein bild aus dem bereich computer
 

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Gilt auch für andere Lebensbereiche: Man merkt immer wieder an den blödesten Unfällen, oder "gefährlichen" Situationen, dass die Leute um einen rum aufgrund der vielen technischen "Gimmicks" die "natürlichen" Gefahren des Alltags aus den Augen verloren haben... Vor allem dann, wenn diese Gimmicks mal versagen oder schlicht außer Betrieb sind. Bestes Beispiel der Aufdruck auf MC-Donalds-Kaffeebechern "Vorsicht - Inhalt könnte heiss sein!"... Wenn ich Menschen schon darauf hinweisen muss, dass ein frisch gebrühter Kaffee heiss sein kann, dann stimmt doch was nicht!
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voll ACK...
wobei im Beispiel der Kaffeetasse die Ursache nicht die Dämlichkeit des amerikanischen Endverbrauchers zu besagtem Aufdruck führte, sondern die hanebüchenen Produkthaftungsgesetze der USA, die so manchen Zeitgenosseen auf die Idee kommen lassen die Hand unter die Presse zu legen, wenn sie denn irgendwie drunterpasst. So kann man die Firma dann auf 250 Billiarden Dollar und zwanzig Cent zu verklagen, wovon die Anwaltskanzlei vorneweg die Hälfte bekommt...
Deshalb: niemals Katzen in der Mikrowelle trocknen;)
 
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... und in einem Superman kostüm kann man nicht fliegen!
 
lach nit!

in den 90ern hat ne US-Spielzeugfirma ein Supermann-Kostum vertrieben (und andere bestimmt auch), ein Kind sprang damit von elterlichem Haus, da Supermann ja fliegen kann. Wie das endete ist uns ja klar, den Eltern wohl nicht...
Diese verklagten daraufhin diese Firma erfolgreich auf Schadensersatz, Schmerzensgeld und Verdienstausfall (da man sich ja um das Kind kümmern mußte), was zur folge hatte, dass ebend dieser Hinweiß "You are not able to fly with this costum!" auf die Verpackung aufgedruckt wurde.


Als wir '99 in den USA waren hab ich mal auf die Verpackungen dieser Firma geachtet und solche Sprüche standen auf so ziemlich jeden Kostüm (also der Verpackung)...
 
Man muss sich wundern, dass es überhaupt noch Firmen wagen irgendwelche Produkte auf dem amerikanischen Markt heraus zu bringen; irgendwas vergißt man doch immer auf die Verpackung zu schreiben...

Stichwort "vorhersehbarer Mißbrauch" -> Rasenmäher nicht zum Heckenschneiden benutzen.
 
Ja, die Amis waren in Sachen Hirnabschalten eben schon immer ganz vorn mit dabei... :rolleyes: Klar ist diese Gesetzgebung völlig idiotisch - und wird hierzulande so zum Glück (noch) nicht praktiziert - aber ich fürchte, dass ist nur noch eine Frage der Zeit, wenn ich mitbekomme wie teilweise das Verständnis in einfachste Gegebenheiten fehlt (und es dadurch zu Unfällen oder Unannehmlichkeiten kommt)...
 
Es ist nicht die Frage, ob der Anwender Verständnis für irgendwelche technischen Zusammenhänge hat - das muss er nämlich gar nicht!

Ein Produkt muss sicher konstruiert sein, bzw. die durch den Einsatzzweck nun mal eben verbleibenden Gefahren (scharfes Messer unterm Rasenmäher) müssen beschrieben sein.

Allerdings würde ich als Richter nicht auf die Idee kommen, dass jemand einen Rasenmäher zum Heckenschneiden nutzen will und sich dabei die Hände absäbelt...
Anders liegt der Fall, wenn jemand seinen Mäher abschaltet und gleich danach mal eben mit den Fingern die Rasenrückstände aus dem Auswurfschacht holen will und sich durch die nachlaufenden Messer die Finger abtrennt. Für soetwas existieren Normen, die befolgt werden sollten - sonst Haftung für den Hersteller, und das ist richtig so.
 
ja, man kann sich streiten, wo sachgemäßer Gebrauch endet, vorhersehbarer Mißbrauch anfängt!
Vor ein paar Jahren war da ein Fall, wo jmd ne Schleifmaschiene zum Autopolieren genutzt hat. Polierfläche draufgemacht und losgelegt. hinterher waren Dellen im Auto, weil ein Schleifgerät nunmal auf einer viel stärkeren Frequenzierung arbeitet, wie ein Poliergerät, wenn auch ähnliche Bewegung ausführt. Hat, glaube ich zumindest, kein Recht vor Gericht bekommen.

Aber da wir anscheinend immer mehr in die Richtung der US amerikanischen Rechtssprechung tendieren, wundert mich so einiges nicht mehr.

Um auf ESC zurückzukommen, in vielen Fahrschulen ist man ja hierbei schon angekommen. Es werden (wie zu meiner Zeit) keine Brems"manöver" mehr geübt, es wird auf den elektr. Bremsassi verwiesen, auf den Spurhalteassi....
mein ex-schwager konnte als er den Führerschein hatte nicht wirklich Auto fahren. Er schlich mit dem nicht high tech Punto meiner Ex mit 30 durchs Dorf, weil er schlciht und ergreifend Angst hatte, da er es nicht gelernt hatt mit einem normalen Auto zu fahren.
 
Wenn ich die Postings lese, so komme ich zum Schluss: Alle denken eigentlich das Gleiche.
Die ganzen Assistenzsysteme können nicht mehr helfen, wenn der Fahrer sich in falscher Sicherheit wiegt und nicht mehr denkt beim Fahren, sondern nur noch den rechten Fuß senkt. Warum in Fahrschulen keine Bremsmanöver mehr durchgeführt werden ist mir ein Rätsel.
Ich denke da an eine Situation, die ich selbst erlebt habe.....und die bei mir Herzrasen verursacht hat.
Wir hatten gerade unser erstes Auto, welches auch ABS hatte. Vom Wirkungsprinzip her war mir das alles klar. Dann die Situation auf der Autobahn. Irgendwie war ich auf der mitteleren Spur gelandet, eigentlich garnicht meine Art, aber im Autobahnkreuz Unna musste ich da drauf um nach Dortmund zu kommen. Ich konnte erkennen das vor mir die Autos langsamer wurden, also bin ich auch leicht vom Gas. Dem BMW hinter mir war aber 120km/h deutlich zu langsam, er also rechts an mir vorbei und dann direkt vor mir wieder eingeschert......nur der Vordermann ging in die Eisen. Also auch der BMW, der hatte meinen Sicherheitsabstand zerstört. Also bin ich auch voll auf die Bremse......und dann setzte das ABS ein. Hatte ich ja noch nicht erlebt, und von der Geräuschkulisse und dem Schlagen im Bremspedal war ich im ersten Moment doch verdammt heftig erschrocken.

Ich denke die Fahrschulen sollten das den Schülern aber ersparen und auch mal ordentlich bremsen üben......das Gefühl sollte man vorher erlebt haben, nicht erst in einer Notsituation.

Ach so, es hat nicht gekracht......und ich fahre jetzt noch vorsichtiger.....schaue noch öfter, wenn ich unterwegs bin in den Rück- und die Seitenspiegel......damit ich noch eher erkennen kann ob wieder einmal jemand auf der verkehrten Seite an mir vorbei rauscht, um mich dann auszubremsen.
 
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