So. Die ersten 1000 Kilometer sind gefahren - Dacia Dokker Start TCe 100 GPF.
Vorher hatten wir einen Renault Kangoo 1.3 (553 KC), also ein sehr vergleichbares Fahrzeug; einziger Unterschied: Den alten Wagen hatten wir auf Autogas erweitern lassen. Dabei wären wir gerne geblieben, aber den gekauften Dokker konnten wir beim Händler nördlich von Berlin vom Hof weg sofort haben. Also ohne die oft üblichen 3-4 Monate Wartezeit. Und das war es uns in der gerade beginnenden Corona-Krise sehr wert, denn nun können wir Berlin damit problemlose verlassen, um aufs Grundstück zu fahren, und DAS ist Lebensqualität, die viel wert ist. Auch fehlendes Autogas. Aber das nur am Rande.
Doch zum Dokker. Ich war sehr neugierig auf den 3-Zylinder-Turbolader. Er fährt sich gut! Gegenüber dem alten 4-Zylinder-Kangoo hat er eine drastisch höhere Beschleunigung und ich kann problemlos Sonntagsfahrer überholen, die auf der Ladstraße vor sich in tuckern und empört nach dem Aufwachen Gas geben, sobald man auf ihrer Höhe ist. Mit dem Kangoo war ich da bisweilen mangels Motorkraft verendet und musste michgeknickt hinten wieder einreihen, wenn trotz niedrigem Gang und Vollgas die Kraft nicht gereicht hatte. Äh, nein, es lag nicht am Autogas, das habe ich durch Abschalten ausprobiert. Mit dem Dokker - gar kein Problem.
Den versprochenen Kraftstoffverbrauch habe ich bei Standard-Super-Benzin und gemäßigt-ökonomischer Fahrweise nicht erreichen können. Wir hatten jetzt viele Fahrten von Nord-Berlin (Stadtrand) über die Dörfer und Landstraßen hinter uns, wo vielleicht 2/3 Bundesstraße ist, bei geringem bis mäßigem Verkehr und wenig Halten an Kreuzungen. Der Verbrauch lag bei 6,5 bis 7 Litern pro 100 Kilometern und eingeschalteter Eco-Taste. Beachtenswerte Besonderheit: Ich habe an Kreuzungen den Motor angelassen, da ich der Start-Stop-Automatik wegen der Akku-Lebensdauer noch etwas misstraue. Na gut, der genannte Verbrauch ist nicht so schlecht für so ein großes Auto. Aber ich hatte wegen des Turbo noch ein klein wenig mehr erwartet.
Die Ausstattung des Basis-Modells "Start" ist genau mein Ding. Ich will den ganzen Zusatz-Schnickschnack gar nicht haben; ein zwischenzeitlich gemieteteter Automatic-Mercedes hatte mich diesbezüglich fast in den Wahnsinn getrieben. Wer nicht Auto fahren kann, von nichts Ahnung hat, zwei linke Hände und alles Daumen, darf solches Zeug gerne nehmen, ich aber kanns und hab die Sache dann gerne selber in der Hand. Wie erholsam! Außer vielleicht beim fehlenden Autoradio, aber da holen wir uns eine dieser guten Bluetooth-Boxen und spielen MP3s vom Handy ab. Gut isses und viel Geld gespart.
Beim Fahrgefühl würde ich sagen: Sehr ähnlich wie beim Kangoo. Alles prima. ABER: Ich habe das Gefühl, ich muss mehr gegenlenken, um gerade auf der Straße zu bleiben. Nicht so krass wie damals bei der NVA, wo ich vor vielen Jahren Lkw fahren gelernt hatte. Da lag zum Beispiel der russische Ural-375D stabil wie ein Brett auf der Straße, während der DDR-Lkw W50 mit seinen Militär-Ballonreifen schwamm wie auf Wasser. So krass ist es nicht, aber ich habe eine leichte Erinnerung daran. Das Seltsame ist nur: Nehme ich auf einer guten geraden Straße probehalber die Hände etwas vom Lenkrad weg, bleibt der Dokker an sich stabil und ich muss ungefähr nach der gleichen Zeit korrigierend eingreifen, wie ich das noch vom alten Kangoo kenne. Weiß der Geier, was das also ist. Aktuelle Windverhältnisse? - Der Dokker scheint windanfälliger als der Kangoo zu sein, aber großes Auto ist eben auch großes Auto.
Der Wagen kann auf einer ganz bestimmten Sorte Granitpflaster tatsächlich in Resonanz kommen, wie es der ADAC-Test beschrieben hat. Dann dröhnt es irre laut im Wagen. Wer es kennt: Berlin-Friedrichshain, Richard-Sorge-Straße. Ein gleichmäßiges Mistpflaster, das man auch als Radfahrer hassen kann. Aber das ist auch nur eine bestimmte Geschwindigkeit und wirklich nur eine bestimmte Sorte Steinpflaster. Gegenbeispiel: Wir haben auf unserer "Stammstrecke" zum Beispiel eine Teilstrecke mit einem wirklich üblen Steinpflaster; da ist es innen ganz leise und ich kann problemlos ziemlich schnell darüber fahren, und zwar weit besser als mit dem alten Kangoo.
Sicht: Es ist wahr, dass man sich beim Einparken sehr umgewöhnen muss, weil man vorne wie hinten nur schwer schätzen kann, wieviel Platz man noch hat. Und die Sicht nach hinten (Kinder hinterm Auto) ist schlechter als beim Kangoo. Ich hoffe aber, dass ich mich eingewöhne bzw. habe es zum Teil bereits.
Die Sitze sind angenehmer als beim Kangoo.
Bei der Klimaanlage fehlen mir irgendwie ein paar Informationen zum Verständnis. Lüftet der nur mit oder ohne Heizung? Oder gibts da auch eine (Peltier?-) Kühlung? Wann? Wie?
LEDs werde ich dem Wagen noch spendieren, falls möglich. Ansonsten das Fazit: Feines Auto, genau was ich haben wollte und ich drücke die Daumen, dass die Langzeit-Qualität stimmt, weil wir vorhaben, das Ding bis zu seinem Lebensende zu behalten.
Zum Schluss will ich mal ein paar Worte zum Händler verlieren: Renault/Dacia-Händler 1 in Berlin-Pankow wollte uns partout eine Luxus-Variante andrehen und kam dabei auch etwas herablassend lächelnd von oben. Wartezeit 3-4 Monate. Darauf sind wir nach etwas Suche auf Händler 2 in Birkenwerder/Borgsdorf nördlich von Berlin gestoßen (also eigentlich anderes Bundesland), wo die Verkäuferin die gewünschte Basis-Version nicht nur auf dem Hof abholbereit vorrätig hatte, sondern sich auch anhörte, was wir wollten und Beratung leistete, statt Überredung zu probieren, und dann auf unsere Wünsche einging, statt ihre eigenen durchzudrücken. Also hat sie den Verkauf gemacht und nicht der erste Verkäufer. Zwei weitere Händler in Berlin-Reinickendorf schieden schnell aus, weil die mit unseriösen Lockangeboten gearbeitet hatten, die in Wirklichkeit gar nicht zum Verkauf standen. Nummer 1: "Ach, das ist doch bloß ein Export-Modell", Nummer 2: "Ach, mein Mitarbeiter hat vergessen, das aus dem Internet rauszunehmen". Da hatten wir uns gedacht: Wer bei einer Gelegenheit lügt, lügt auch bei einer anderen, also stets Finger weg von Leuten, die lügen. Ende gut, alles gut: Wir kriegten unseren Wagen für einen fairen Preis, und das auch noch sofort. ;-)
Vorher hatten wir einen Renault Kangoo 1.3 (553 KC), also ein sehr vergleichbares Fahrzeug; einziger Unterschied: Den alten Wagen hatten wir auf Autogas erweitern lassen. Dabei wären wir gerne geblieben, aber den gekauften Dokker konnten wir beim Händler nördlich von Berlin vom Hof weg sofort haben. Also ohne die oft üblichen 3-4 Monate Wartezeit. Und das war es uns in der gerade beginnenden Corona-Krise sehr wert, denn nun können wir Berlin damit problemlose verlassen, um aufs Grundstück zu fahren, und DAS ist Lebensqualität, die viel wert ist. Auch fehlendes Autogas. Aber das nur am Rande.
Doch zum Dokker. Ich war sehr neugierig auf den 3-Zylinder-Turbolader. Er fährt sich gut! Gegenüber dem alten 4-Zylinder-Kangoo hat er eine drastisch höhere Beschleunigung und ich kann problemlos Sonntagsfahrer überholen, die auf der Ladstraße vor sich in tuckern und empört nach dem Aufwachen Gas geben, sobald man auf ihrer Höhe ist. Mit dem Kangoo war ich da bisweilen mangels Motorkraft verendet und musste michgeknickt hinten wieder einreihen, wenn trotz niedrigem Gang und Vollgas die Kraft nicht gereicht hatte. Äh, nein, es lag nicht am Autogas, das habe ich durch Abschalten ausprobiert. Mit dem Dokker - gar kein Problem.
Den versprochenen Kraftstoffverbrauch habe ich bei Standard-Super-Benzin und gemäßigt-ökonomischer Fahrweise nicht erreichen können. Wir hatten jetzt viele Fahrten von Nord-Berlin (Stadtrand) über die Dörfer und Landstraßen hinter uns, wo vielleicht 2/3 Bundesstraße ist, bei geringem bis mäßigem Verkehr und wenig Halten an Kreuzungen. Der Verbrauch lag bei 6,5 bis 7 Litern pro 100 Kilometern und eingeschalteter Eco-Taste. Beachtenswerte Besonderheit: Ich habe an Kreuzungen den Motor angelassen, da ich der Start-Stop-Automatik wegen der Akku-Lebensdauer noch etwas misstraue. Na gut, der genannte Verbrauch ist nicht so schlecht für so ein großes Auto. Aber ich hatte wegen des Turbo noch ein klein wenig mehr erwartet.
Die Ausstattung des Basis-Modells "Start" ist genau mein Ding. Ich will den ganzen Zusatz-Schnickschnack gar nicht haben; ein zwischenzeitlich gemieteteter Automatic-Mercedes hatte mich diesbezüglich fast in den Wahnsinn getrieben. Wer nicht Auto fahren kann, von nichts Ahnung hat, zwei linke Hände und alles Daumen, darf solches Zeug gerne nehmen, ich aber kanns und hab die Sache dann gerne selber in der Hand. Wie erholsam! Außer vielleicht beim fehlenden Autoradio, aber da holen wir uns eine dieser guten Bluetooth-Boxen und spielen MP3s vom Handy ab. Gut isses und viel Geld gespart.
Beim Fahrgefühl würde ich sagen: Sehr ähnlich wie beim Kangoo. Alles prima. ABER: Ich habe das Gefühl, ich muss mehr gegenlenken, um gerade auf der Straße zu bleiben. Nicht so krass wie damals bei der NVA, wo ich vor vielen Jahren Lkw fahren gelernt hatte. Da lag zum Beispiel der russische Ural-375D stabil wie ein Brett auf der Straße, während der DDR-Lkw W50 mit seinen Militär-Ballonreifen schwamm wie auf Wasser. So krass ist es nicht, aber ich habe eine leichte Erinnerung daran. Das Seltsame ist nur: Nehme ich auf einer guten geraden Straße probehalber die Hände etwas vom Lenkrad weg, bleibt der Dokker an sich stabil und ich muss ungefähr nach der gleichen Zeit korrigierend eingreifen, wie ich das noch vom alten Kangoo kenne. Weiß der Geier, was das also ist. Aktuelle Windverhältnisse? - Der Dokker scheint windanfälliger als der Kangoo zu sein, aber großes Auto ist eben auch großes Auto.
Der Wagen kann auf einer ganz bestimmten Sorte Granitpflaster tatsächlich in Resonanz kommen, wie es der ADAC-Test beschrieben hat. Dann dröhnt es irre laut im Wagen. Wer es kennt: Berlin-Friedrichshain, Richard-Sorge-Straße. Ein gleichmäßiges Mistpflaster, das man auch als Radfahrer hassen kann. Aber das ist auch nur eine bestimmte Geschwindigkeit und wirklich nur eine bestimmte Sorte Steinpflaster. Gegenbeispiel: Wir haben auf unserer "Stammstrecke" zum Beispiel eine Teilstrecke mit einem wirklich üblen Steinpflaster; da ist es innen ganz leise und ich kann problemlos ziemlich schnell darüber fahren, und zwar weit besser als mit dem alten Kangoo.
Sicht: Es ist wahr, dass man sich beim Einparken sehr umgewöhnen muss, weil man vorne wie hinten nur schwer schätzen kann, wieviel Platz man noch hat. Und die Sicht nach hinten (Kinder hinterm Auto) ist schlechter als beim Kangoo. Ich hoffe aber, dass ich mich eingewöhne bzw. habe es zum Teil bereits.
Die Sitze sind angenehmer als beim Kangoo.
Bei der Klimaanlage fehlen mir irgendwie ein paar Informationen zum Verständnis. Lüftet der nur mit oder ohne Heizung? Oder gibts da auch eine (Peltier?-) Kühlung? Wann? Wie?
LEDs werde ich dem Wagen noch spendieren, falls möglich. Ansonsten das Fazit: Feines Auto, genau was ich haben wollte und ich drücke die Daumen, dass die Langzeit-Qualität stimmt, weil wir vorhaben, das Ding bis zu seinem Lebensende zu behalten.
Zum Schluss will ich mal ein paar Worte zum Händler verlieren: Renault/Dacia-Händler 1 in Berlin-Pankow wollte uns partout eine Luxus-Variante andrehen und kam dabei auch etwas herablassend lächelnd von oben. Wartezeit 3-4 Monate. Darauf sind wir nach etwas Suche auf Händler 2 in Birkenwerder/Borgsdorf nördlich von Berlin gestoßen (also eigentlich anderes Bundesland), wo die Verkäuferin die gewünschte Basis-Version nicht nur auf dem Hof abholbereit vorrätig hatte, sondern sich auch anhörte, was wir wollten und Beratung leistete, statt Überredung zu probieren, und dann auf unsere Wünsche einging, statt ihre eigenen durchzudrücken. Also hat sie den Verkauf gemacht und nicht der erste Verkäufer. Zwei weitere Händler in Berlin-Reinickendorf schieden schnell aus, weil die mit unseriösen Lockangeboten gearbeitet hatten, die in Wirklichkeit gar nicht zum Verkauf standen. Nummer 1: "Ach, das ist doch bloß ein Export-Modell", Nummer 2: "Ach, mein Mitarbeiter hat vergessen, das aus dem Internet rauszunehmen". Da hatten wir uns gedacht: Wer bei einer Gelegenheit lügt, lügt auch bei einer anderen, also stets Finger weg von Leuten, die lügen. Ende gut, alles gut: Wir kriegten unseren Wagen für einen fairen Preis, und das auch noch sofort. ;-)
Zuletzt bearbeitet: