Und auf der anderen Seite steht derjenige aus einem technischen / metallverarbeiten Beruf, der dann alles über Bord werfen soll, was er jemals in Puncto Schmierung von Metallen, Verschleiß und Maschinenpflege gelernt hat.
Sicherlich hält die Ölfüllung eines Motores länger, aber solche Aussagen wie in dem Video werden erst glaubhaft, wenn sie in empirischen Untersuchungen belegt werden.
Heute ist man in der Lage, anhand einer Spektralanalyse des Motorenöles aus einem Fahrzeug, den Verschleißzustand des Motores zu bestimmen, weil verschiedene Materialien jeweils unterschiedlichen Abrieb im Motor hinterlassen.
Erst wenn belegt wurde, daß ohne Ölwechsel die Abriebkurven der Metallbestandteile im Öl nicht schlechter sind als in Motoren, bei denen regelmäßig ein Ölwechsel ausgeführt wird, dann sind solche Werbeaussagen glaubhaft.
Du hast wie so oft völlig Recht, Helmut.
Auch wenns manche nicht glauben wollen, weil sie fernab der Profi-Branche arbeiten (unter "Profis" meine ich die Maschinenbauer, die Tribologen, die sich explizit mit Schmierstoffforschung beschäftigen usw.), sie fallen immer wieder auf solche "Wundermethoden" rein.
Es hat bisher kein Öl durch Untersuchungen den Nachweis erbracht, dass die Qualität gleich bliebe. Der Laie geht nur davon aus, was er "sieht" und wird für dumm verkauft. Das Öl bleibt "sauber"...
Tatsache ist aber, dass der Molekularaufbau durch mechanische Reibung im Motor - und die hat bisher
jeder Motor - völlig gleich, ob ein moderner oder älterer - gecrackt, also zerrissen wird und somit die Schmierwirkung
prüfbar nachlässt zum Schaden der Mechanik.
Wenn tatsächlich solche "Ölerhaltungssysteme" funktionieren würden, hätte sie schon längst die Wirtschaft übernommen, besonders dort, wo wirklich viel Öl benötigt wird, z.B. in Diesellokomotiven, LKWs, Baustellenfahrzeuge im Grubenbetrieb usw. Dort wird zuallererst gespart. Aber genau dort, wo sich die Konstrukteure und Maschienenbauer auskennen, wird es eben nicht gemacht. Zurück bleibt "Hänschen Autofahrer", dem man mangels Fachwissen alles pseudo-plausibel aufschwatzen kann...
Zauberer und Leute, die ihnen aus der Hand geleckt haben, gabs schon im Mittelalter (damals hatte man Blei zu Gold gemacht und alle sind in Scharen gekommen) und der Mensch, nachdem er sich diesbezüglich mit seiner Gläubigkeit kaum geändert hat, fällt auch heute noch auf alles rein, sobald es die Einschätzung mangels Fachwissen überschreitet.
Das praktische Problem mit solchen Systeme ist, dass bei
jedem einzelnen Fahrzeug periodisch Stichproben gezogen gehören, diese in einem akkreditierten Prüflabor untersucht werden müssen und dann vom Motorenhersteller zur
Aufrechterhaltung der Garantie bestätigt werden muß, dass die vorhandene Qualität zur Schmierung noch ausreichen würde. Das wird aber für jedes einzelne Fahrzeug so teuer, dass die korrekte Einhaltung des Ölwechselintervalls wieder die geforderte Schmiersicherheit ergibt und um ein Vielfaches billiger ist! Eine Überprüfung kostet in etwa 1500,--€, 5 Liter Öl evtl. 35,--€.
Nur als realistischer Gedankenansatz für diejenigen, die immer "sparen" wollen!