Vollbremsung im Winter?

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Ich möchte mich bei allen nochmal bedanken, dass ihr euch bereit erklärt habt, auf meinen Beitrag zu schreiben und eure Tipps, Rat und eigene Erfahrung mit den anderen und mir geteilt habt. :)

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende.
 
Scheibenbremsen können sehr wohl einen dünnen Eisfilm aufweisen, wenn es genug Minus hat. Das ist allerdings meist ein Übrigbleibsel von der letzten Fahrt, wenn bis zur nächsten Fahrt eine längere Pause war (Feuchtigkeit, Schnee, runtertropfendes Wasser von vorher, das gefriert). Ich selbst stand mal um 5:00 morgens am Ende der Kreuzung, VOR der ich stehen bleiben wollte. Seitdem wird beim Wegfahren immer »leicht« angebremst und es ist mir nie mehr passiert (bei diesem Anbremsen sehr wohl, aber das legt sich nach einigen Metern).
Extrembeispiel (ich bin Eisenbahner): Ein Niederflurzug mit lauter Scheibenbremsen fuhr auf der Tauernstrecke mal vom höchsten Punkt der Strecke mit der E-Bremse der Lok bergab, bis nach ca. 20 km die erste richtige Bremsung notwendig war (ein Signal war auf »Halt«). Der Zug überfuhr trotz Vollbremsung das betreffende Signal um ca. 1 km (Bremsbeginn bis Stillstand über 2 km!). Lokführer damals (alte Hasen) sagten, sie fahren solche Züge bei Frost immer in »Bremsstufe 1« – das bedeutet Bremsung mit 0,1-0,2 Bar Druckabsenkung, damit die Bremsklötze an den Scheiben leicht anliegen und durch den Fahrtwind (Windchill!) nicht »komplett auskühlen« können. Der Lokführer damals war übrigens ein Neuling und es ist nichts passiert (kein Gegenzug …).
Das hört man immer mal wieder. In dem Fall hilft es meist kurz rückwärts anzufahren, wenn er vorwärts nicht will. Nach einem heftigen Knacken geht es dann wieder.
Das hatte ich auch öfter, bis vor 8 Monaten mal der ÖAMTC kommen musste, um meinen Stauber in die Werkstatt zu schleppen: Ein Belag der rechten Trommel hinten hatte sich gelöst und unter den zweiten geklemmt – Rad steckte komplett.
Also: Handbremse nur dort, wo notwendig, und Vorsicht beim »Knacken« der Trommel!

LG Gerald
 
Ich muss bei Ausfahrt aus meiner Tiefgarage vor dem Tor anhalten, das reicht mir als Bremsentest. In der ebenen Garage ( verschlossen ) stelle ich das Fahrzeug im Leerlauf ungebremst ab, so können feuchte Bremsen gar nicht erst "anbacken"!
 
ich nutze den winter und einen eisigen parkplatz, um das ABS mal ausgiebig regeln zu lassen. so bewegen sich die regelventile und der pumpenmotor, es wird wieder ein wenig die statisch herumlungernde bremsflüssigkeit im hydraulikblock herumgepumpt.

Gruß, Stefan
 
Ich plädiere sogar dafür, mal auf einem unbelebten und evtl. ungeräumten Parkplatz ein paar Bremsungen bei moderaten Tempo auszuprobieren. So kann man auch als nicht ganz so versierter Fahrer mal testen wie das Auto reagiert.
Neben regelmäßigem Fahrsicherheitstraining unbedingt zu empfehlen. Kein Fahrer sollte Angst vor einer Vollbremsung haben. Muss ja nicht aus purem Spaß und ohne jeden Anlass morgens im Berufsverkehr sein. Aber wenn man alleine auf der Straße ist, warum nicht? Quietscht auch nicht mehr so aufdringlich wie früher ohne ABS.

Aber: für die Technik ist das nicht notwendig, die funktioniert auch ohne.
 
Also: Handbremse nur dort, wo notwendig
ich sehe das ein wenig anders: Handbremse IMMER und REGELMÄßIG nutzen. Gerade diese diffuse Angst vor der blockierten Handbremse führt dazu, dass diese wegen Nichtgebrauch festgammelt.

Festfrieren hatte ich übrigens bei dutzenden Fahrzeugen noch nie! Was soll da auch festfrieren, Feuchtigkeit kommt innen nicht an die beweglichen Teile der Trommelbremse. Das die Umlenkhebel aber wegen Nichtnutzung und Dreck festsitzen passiert durchaus. Also Bremse immer nutzen und natürlich auch die vorgesehenen Wartungen durchführen, dann laufen die ein Autoleben lang zuverlässig.

Was die automatischen Parkbremsen bei Scheibenbremsen and der Hinterachse machen muss ich mal selber schauen. Bei meinem Mazda ziehe ich weiterhin die elektronische Parkbremse an und hatte da bislang auch bei -15°C keine Probleme.
 
Endlich mal einer der begriffen hat warum man die Handbremse anziehen (nicht festwürgen) sollte! Es sind schon Abertausende nicht durch die HU gekommen weil die Seilzüge festgegammelt waren.

Gruß DECO
 
ich sehe das ein wenig anders: Handbremse IMMER und REGELMÄßIG nutzen. Gerade diese diffuse Angst vor der blockierten Handbremse führt dazu, dass diese wegen Nichtgebrauch festgammelt.
Hi logi, ich meinte damit auch nicht, sie NIE zu nutzen. Ich meinte damit ( mit »wo notwendig«):
  • Anfahrt bergauf ohne diese :bang: BAH :wall: und
  • nicht ebenes parken.
Das ist dann auch regelmäßig (zumindest für uns Bergbewohner:angel:).
Bei mir ist ja vor 8 Monaten auch nicht die HdB festgegammelt, sondern der Bremsbelag nach der »Zielbremsung« in die (ebene) Garage mit nachfolgendem 5-Tage-Stillstand auf der Trommel festgerostet. Beim rückwärts Rausfahren machte es einen starken Knacks, und nach einigen 100 m drehte ich zu meinem Parkplatz um, da mir das Rollverhalten des Staubers nicht passte – Felge war innen schon heiß und nach Anheben steckte das Rad.

Aber zum Thema: Eis ist eher kein Thema für Trommelbremsen. Bei Scheibenbremsen wirkt jedoch der Eisfilm, der manchmal auf der Bremsscheibe ist, ohne Bremsung für die Backen gleich wie Eis auf Schlittschuhe – vorsichtiges, leichtes Anbremsen gleich nach Wegfahrt löst das Problem.
lg Gerald
 
Ihr habt Sorgen ... Eis auf der Bremsscheibe. Dann habe ich wohl einen Eisbremsscheibenschutzengel.

Handbremse vom 2019er-Dacia war letzten Montag angefroren. Einmal kurz Gas gegeben und 5 cm gerollt - war sie wieder frei. Passiert schon mal und ist doch eigentlich nicht des Erwähnens wert, oder?
 
es wird aber immer wieder erwähnt um eben zu sehen wie glatt die Straße ist.. lernt man eigentlich hin jeder Fahrschule?
Nö. Wird / wurde hier nicht gelehrt. Aber ganz ehrlich ... ein paar haben es ja schon geschrieben: ein ordentliches Sicherheitstraining ist durch nichts zu ersetzen. Außer durch zwei Sicherheitstrainings.
 
Nö. Wird / wurde hier nicht gelehrt. Aber ganz ehrlich ... ein paar haben es ja schon geschrieben: ein ordentliches Sicherheitstraining ist durch nichts zu ersetzen. Außer durch zwei Sicherheitstrainings.
Vorher zu wussen, wie die Straßenverhältnisse sind ersetzt jedes Sicherheitstraining. Dann kommt man gar nocht erst in die Lage sein erworbebes Wissen einsetzen zu müssen.

Es muss ja keine Vollbremsung sein
Wenn ich beim anbremsen merke, dass er z.B. Hinten weg rutscht, fahre ich entsptechend vorsichtig.

Ist wie mit dem ESP. Es hilft, überspannen darf man den Bogen aber nicht. Auch nicht mit Sicherheitstraining.
 
Vorher zu wussen, wie die Straßenverhältnisse sind ersetzt jedes Sicherheitstraining.
Da bin ich aber gänzlich anderer Ansicht. Straßenverhältnisse lassen sich nicht immer vorhersagen. Wenn 30° C Temperaturunterschied zwischen Start und Ziel liegen, ich drei Wetterzonen durchfahre und dabei noch den einen oder anderen Höhenmeter überwinde - wer will sich denn so eine umfangreiche Tourvorbereitung antun? Das dauert länger als die eigentliche Autofahrt!

Und wenn ich länger als 12 Stunden unterwegs bin, stimmt die Vorhersage eh nicht mehr (eine LKW-Schicht dauert 22 Stunden bei zwei Fahrern; privat gibt es kein Limit). Dann muss ich unterwegs noch einmal das Wetter checken. Wer macht das denn?
 
Das Zitat lässt bei mir die Vermutung aufkommen, dass du noch nicht daran teilgenommen hast.
Exakt. Wie der großteil der Autofahrer.
Ich weiß, dass das von allen Seiten empfohlen wird aber das wird Selbstverteidigung auch.
Beides gut, wenn man es hat aber wahrscheinlich nie brauchen wird.

Ernsthaft. Ich fahre weniger als 5000 km im Jahr. Für mich reicht es völlig aus, zu Beginn der Fahrt zu wissen, wie die Verhältnisse in unserer Straße sind, Die Hauptstraßen sind dann immer in besserem Zustand.
 
Nö. Wird / wurde hier nicht gelehrt. Aber ganz ehrlich ... ein paar haben es ja schon geschrieben: ein ordentliches Sicherheitstraining ist durch nichts zu ersetzen.

Das eine hat mit dem anderen doch nichts zu tun. Das eine dient dem Einschätzen der Straßenverhältnisse, das andere übt das richtige Verhalten in schwierigen Fahrsituationen. Beides ist meiner Meinung nach sinnvoll. Letzeres vor allem deswegen, weil viele sich nicht trauen auf die Bremse richtig zu latschen, also wenn es darauf ankommt.

Ich habe mein Führerschein im Winter gemacht, damals wohnte ich in einer Region wo es öfters mal glatt war. Täglich musste ich eine steile Strecke hoch und runter fahren...

...da lernt man auch das Fahren im Winter fast automatisch. Selbst extrem langsames fahren ist kann manchmal kontraproduktiv sein, also wenn man nicht stecken bleiben will im Schnee. Ich habe das schon erlebt, Leute die extrem vorsichtig fahren und dann in der nächsten Senke im Schnee hängen bleiben. Aber Vorsicht, ich meine keinesfalls das Fahren auf Glatteis, das geht nicht und ist gefährlich.

Ansonsten, bei einem Bremsentest verliert man ja nichts, daher ist er bei unsicheren Verhältnissen nie verkehrt. Einfach auf grade Straße auf 20 km/h beschleunigen und etwas energischer auf die Bremse latschen - dann merkt man schon was Sache ist, eine Vollbremsung ist aber nicht erforderlich. Und das man frei Bahn haben muss, ist auch klar...
 
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