Meiner einer fährt Mercedes C-Klasse Kombi...

Torwan

Mitglied Bronze
Fahrzeug
Dacia Logan Kombi 1.4 MPI 55 kW (75 PS)
Bei einer Dienstfahrt "durfte" ich letztens auf einer Kurzstrecke einen Mercedes C-Klasse Kombi Turbodiesel steuern. Ich war recht gespannt auf den Vergleich dieses Oberklasse-Fahrzeugs mit meinem MCV Basis.

Zunächst: Die Bedienung
Im "Raumschiff" hat man sich doch ein wenig von der klassischen Bedienung verabschiedet. Wenigstens gibt es hier noch ein normales Zündschloss, aber da hörts dann auf.
Dort, wo die Handbremse ist, ist die Mittelkonsole für die Steuerung der Bordelektronik. Die "Handbremse" ist ein Pedal ganz links außen (also links von der Kupplung). Zum "Anziehen" tritt man sehr fest drauf und zum Lösen zieht man einen Hebel, der dort ist, wo man bei allen anderen Autos die Motorhaube aufmacht. Wo sich diese Funktion beim Benz versteckt, habe ich dann nicht mehr herausgefunden. Mein Kollege war dann etwa 10 Minuten damit beschäftigt, das Navi auszuschalten und einen Radiosender einzustellen. Nachdem er sich im Menü verirrt hatte und es ja dort keine Knöpfe gibt, musste er sich irgendwie wieder zurückhangeln und das hat ein Weilchen gedauert.
Steuerung, Kupplung, Lenkung und Spiegeleinstellung sind dagegen Standard und kein Problem. Auch die Sitzeinstellung geht recht simpel.

Dann: Die Übersicht
Da ich aus dem siebten Stock eines Parkhauses, das eine Art "Wendeltreppe für Autos" anstatt normalen Rampen besitzt, herausfahren musste, war Übersicht sehr wichtig.
Positiv ist, dass die Rücksicht nicht geteilt ist wie beim Logan MCV. Nicht so toll dagegen ist, dass man vergleichsweise tief sitzt und daher die Abmessungen nicht sehr gut sehen kann, weder vorne noch hinten (dafür ist das Auto zu coupé-haft geschnitten).

Komfort
Es ist erstaunlich, wie wenig Platz man in so einem großen Auto haben kann. Als Beifahrer muss man den Sitz schon recht weit nach hinten schieben, damit man mit den Knien nicht ans Handschuhfach kracht. Dann hat das arme Opfer hinter dir aber keinen Platz mehr. Man merkt, dass deutlich mehr Platz im Motorraum liegt.
Natürlich ist ansonsten alles sehr nett - Klimaanlage, elektrische Fensterheber, alles sehr edel etc.

Fahren
Der Motor ist sehr gut, zieht sehr gut durch und ist angenehm leise. Wenn man sich mal mit den Abmessungen vertraut gemacht und aus der sehr niedrigen Perspektive die Übersicht gewonnen hat, kann man auch ganz gut vorwärtskommen (im Parkhaus anfangen würde ich trotzdem nicht empfehlen).
Etwas irritierend: Wenn man im Stand das Lenkrad voll ausschlägt, ruckelt das Auto ein wenig in die zu lenkende Richtung. Hat man mir so erklärt, dass das bei einem Auto mit derart breiten Reifen einfach so ist. Sollte man wissen, wenn man im Parkhaus Zentimeterarbeit verrichtet.

Fazit
Gut: Motor, Fahrleistung, Komfortausstattung, elektronische Ausstattung
Nicht so gut: Übersicht, unkonventionelle Anordnung von Bedienelementen, komplexe Steuerung der Bordelektronik (nicht intuitiv), wenig Platz wenn voll besetzt
Ich bin vorher noch nie Mercedes gefahren und das Auto hat sich so ins Klischee ein bißchen eingefügt. Als schneller Kombi für zwei Personen, die gut betucht sind, ist der Wagen doch zu empfehlen. Eine Person muss mit der ganzen Bordelektronik schon gut vertraut sein, um während der Fahrt das Navi und das Radio zu bedienen und ab drei Personen wirds bei langen Fahrten ungemütlich eng.

Der Umstieg zurück auf den MCV
Wenn man danach direkt auf den MCV Basis-Benziner umsteigt, hat man (neben dem anderen Kupplungsgefühl) als erstes folgende Empfindungen (zumindest hatte ich die):
- Viel mehr Platz fürs eigene Fahrwerk ;)
- Deutlich bessere Übersicht dank hoher Sitzposition, mehr Fenstern und weniger Motorraum
- Deutlich geringere Beschleunigung und lauteres Motorgeräusch - aber irgendwie angenehmer, wenn man Cruisen gewohnt ist und beim Durchziehen des Turbos selbst überrascht war ;)
- Der Blinker klackt nicht, sondern piept - willkommen zurück ;)
- Viel simplere Bedienelemente
- Handbremse ist in der Mitte und wird von der Hand bedient ;)
- Wenn man den Hebel links unten zieht, geht die Motorhaube auf ;)
 
Handbremse

Das mit der Hand(Fuß)bremse ist bei Mercedes Standart. Ist zwar Gewöhnungssache, aber beim Anfahren am Hang praktischer als die Handbremse: Gang 'rein, Kupplung leicht 'raus und wenn sie anfängt zu "greifen", einfach Knopf ziehen. Aber mir gefällt die ganze "Raumschiffatmosphäre" auch nicht; ist Etwas bedrängelnd.
 
Das mit der Hand(Fuß)bremse ist bei Mercedes Standart.
Seit bestimmt 50 Jahren.
Die Motorhaubenentriegelung ist räumlich darunter/dahinter (modellabhängig).

Mit dem "Comand" kam ich eigentlich in jeder Generation spontan zurecht.
Für Radiobetrieb drückt man einfach die entsprechend beschriftete Taste am Gerät. (?)
Die Menüstrukturen muss man halt einmal durchhangeln und verinnerlichen.
Ist auch nicht wilder als bei einem Mobiltelefon.

Ein Platzwunder ist so ein Kleinwagen natürlich nicht.
Die ganzen Polsterungen müssen ja irgendwo sein. ;)
Als Kombi für Kombi-Zwecke würde ich daher eine E-Klasse nehmen.

Gruss
Jochen
 
Bin die C-Klasse letztes Jahr in der Fahrschule gefahren, sehr nett. :)
 
c-klasse... das war doch früher mal der 190er... gell...? der erste "baby-benz" sozusagen... :lol:

ich kann mich noch gut erinnern..., 190E und golf GTI friedlich zusammen vor der roten ampel oder gemütlich hintereinander fahrend auf der autobahn.... das ging ja gar nicht, da war immer "krieg". und überhaupt war der 190er damals ein echtes neureichen-proleten-auto für gutbetuchte "fokuhila`s".
mich hat die drängelei von 190ern und GTIs dermaßen angenervt, daß ich mir ein schild in die heckscheibe geklebt habe, auf dem stand: GTI & 190E *** :) OFF !!!!

heute ist das eher ein wägelchen fürs "Understatement", also für die gleichen a....löcher wie damals, nur das sie sich jetzt beruhigt haben... :D


.
 
@Torwan
Netter Bericht - und ich kann Deiner Einordnung der verschiedenen Auto-Charaktere voll zustimmen.
Auch ich hatte schon den Stern vor mir - und musste feststellen, daß Luxus und all die Technik (die im übrigen eben auch böse anfällig sein kann) ja schön und gut ist,- wer´s braucht- ok,- ich aber immer wieder mit Genuss in meinen Dacia eingestiegen bin - und mich da voll und ganz wohl gefühlt habe.
Schön, daß sie den für uns gebaut haben:D

Grüße aus Berlin
Nobby
 
damals, so vor einer Million Jahren, musste mein zweites (und selbst bezahltes erstes) Wägelchen auch unbedingt ein GTI sein. Man, watt war ich stolz ob dieser Rakete !

Dann durfte ich mal den Wagen eines Kumpels fahren: nen 190er mit 2,8 Liter Maschine.

Von da ab meinte ich, mein Golf hätte 'n Käfer-Motor drin :huh:
 
Dann durfte ich mal den Wagen eines Kumpels fahren: nen 190er mit 2,8 Liter Maschine.

Von da ab meinte ich, mein Golf hätte 'n Käfer-Motor drin :huh:

Na ja ein getunter Benz und ein Golf aus der Serie da muss ja ein geringer Unterschied sein.
Das mit dem Käfermotor war jetzt aber nicht nett. :D
 
nee, nix getunt. den gab's serienmäßig. mit so nem Heckflügel dran.

und das mit dem Käfermotor darf ich sagen.
das war nämlich mein Erster.
 
Urlaub 2011: C-Klasse Kombi, 4 Personen zum Flughafen. Eng und es passen gerade so 3 große Koffer und ein Kinderwagen rein. Mehr nicht: Familienfeindlich.

Urlaub 2010: MCV, 4 Personen zur Nordsee. Platz, es passen 4 Koffer, 3 Taschen 2 Beutel, und ein Kinderwagen rein. Es war aber immer noch Platz für anderen Kleinkrams, Werkzeugkoffer + Reserverad: Familienfreundlich.

Fahre im MCV entspannter und ohne Klima. Bin sehr zufrieden. 120 km/h auf der Bahn reichen um entspannt 500 km zu fahren.
 
Hier gings ursprünglich doch um einen Erfahrungsbericht aus der C-Klasse.

Hier einen Innenraumvergleich zwischen C-Klasse und MCV anzustellen, würde heißen, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Auch wenn der MCV leistungstechnisch im sog. Kleinwagenbereich eingestuft ist, spielt er „innenraummäßig" in der Liga der oberen Mittelklasse ...... und da ist eine C-Klasse eben nüchd.:p

Folglich ist der ebenbürtige Gegner des MCV nicht die C, sondern die E-Klasse von DB.
Also bitte keine falsche Bescheidenheit.;)
 
Stimmt schon irgendwie Helmut.Wenn man das Raumangebot bewerten will müßte man wirklich mit der E-Klasse vergleichen.;)
Aber zur Handbremse bzw beim Benz ja "Fußfeststellbremse" genannt.Das hat da schon was praktisches,besonders kleine zierliche Damen finden das Daimler Prinzip meist besser.Denn auch wenn der Mann den Wagen abgestellt hat und z.B. an einer Steigung die Feststellbremse richtig festgezogen hat bekommt man sie mit diesem kleinen Griff sehr leicht lose.Die Hebelwirkung über den Seilzug minimiert den Kraftaufwand.Bei einer konventionellen Handbremse muß man zum Lösen ja den Knopf drücken am Hebel und dabei systembedingt noch mal etwas weiter hochziehen,daran sind manche schon gescheitert wenn vorher so "richtig fest" nach Männerart angezogen wurde.;)
 
Die Fußfeststellbremse bei DB ist eine ganz feine Sache.

Keine Ahnung, weswegen andere Fahrzeugbauer sich das noch nicht abgekupfert haben.

Evtl. Hat man bedenken, daß sich der einfältige Fahrer damit überfordert fühlt, beim anfahren am Berg nicht die rechte Hand für die Handbremse zu benutzen, sondern die linke zum lösen der Feststellfunktion. ^_^

Alleine das Gekrümel und Gebrösel links, rechts und unter dem Handbremshebel wäre es wert, diesen verschwinden zu lassen.

Dann kommt man mit dem Staubsauger auch gut dorthin.
a070.gif
 
... MCV ... spielt ... „innenraummäßig" in der Liga der oberen Mittelklasse ......
Folglich ist der ebenbürtige Gegner des MCV ... die E-Klasse von DB.
Also bitte keine falsche Bescheidenheit.;)
iirc gab's da sogar mal irgendwo einen vergleichstest (print oder tv?), den der mcv (knapp) gewann
 
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