Wenn es seriöse Publikationen zu negativen Folgen niedertouriger Fahrweise für Motor und Getriebe gibt, so mögen diese doch bitte genannt werden, und keine weiteren Mutmaßungen.
Aber meine Wenigkeit vermutet ohnehin dass niedertourige Fahrweise Balsam für Motor und Getriebe ist.
Niedertourige Fahrweise beginnt erst dann "untertourig" zu werden, wenn es zu Vibrationen, genauer gesagt zu Torsionsschwingungsresonanzen im primären Antriebsstrang ( Kurbelwelle-Kupplung-eingehende Getriebewele ) kommt. Diese sind jedoch recht deutlich zu vernehmen, noch bevor es zu "Getrieberasseln" und damit wirklichen schädlichen Phänomenen kommt.
Gerade in der konstruktiven Vermeidung dieser Torsionsschwingungsresonanzen resp. der Verbannung deren Auftretens in den Bereich immer niedrigere Drehzahlen bei gleichem Drehmoment resp. höheren Drehmomenten bei gleicher Drehzahl wurden in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte gemacht, wohl weil das Minimieren dieser dynamischen Phänomene durch immer ausgereiftere Simulationssoftware noch vor dem Bau von Motor-Prototypen erheblich erleichtert wurde, auch ohne konstruktive "Extras" wie ZMS.
Diese Fortschritte haben einen notorisch unterschätzten Anteil daran, dass man heute vergleichbar schwere/motorisierte Autos deutlich spriteffizienter bewegen kann als früher.
Aber eben auch nur, wenn man diesen Spielraum auch nutzt.
Aus diesen Zeiten bekommt man ja von "stehengebliebenen" (ganz) alten Hasen ja bisweilen noch die Ermahnung, die 2000 rpm möglichst nicht zu unterschreiten, weil bereits dies "untertouriges" Fahren sei.
Wer seine Maschine bewußt kennenlernt, bekommt schnell ein gutes Gefühl, wie weit unten man noch wieviel Gas geben kann, ohne dass solche Resonanzen auftreten, bzw. wie früh man hochschalten kann, um eine gewünschte Beschleunigung auch im nächsthöheren Gang fortzusetzen.
Und dann gilt schlicht und ergreifend: Der Verschleiß einer Maschine korreliert nicht mit den zurückgelegten Kilometern, sondern mit der Zahl der absolvierten Umdrehungen der Maschine. Und das auch noch überproportional, da an nicht wenigen beweglichen Teilen im Motor die wirkenden Kräfte quadratisch mit der Drehzahl ansteigen, also bei z.B. 2000 rpm doppelt so hoch sind wie bei 1400 rpm.
Wenn unsere Taxifahrer hier keinen Zeitdruck haben, bewegen sie ihre Diesel immer zwischen 1200 und 1800 rpm. Und erreichen Laufleistungen von weit über 300, 400 tkm. Lauter kurze Strecken, mit etlichen Anteilen innerörtlicher Nebenstrassen mit geringer Geschwindigkeit.