Höherer Verbrauch als erwartet. Einfahrzeit?

Ich mache immer wieder die Beobachtung dass die Abweichung zwischen Prospektangaben und tatsächlichem Verbrauch in der Praxis beim Diesel geringer ist als bei Benzinern.
Natürlich nutzen die Hersteller bei den Dieseln genauso alle (grenz)legalen Tricks aus, aber vermutlich fördert das gemütlich-brummige Verhalten eines Dieselmotors eher zum spritsparender fahren als das spritzig-drehfreudige eines Benziners.

Und weil es zum Titel des Threads passt:
Die erste Zeit verbraucht der Diesel durchaus mehr (bis zu 1lt) und erst ab ca. 10.000km Laufleistung scheint er richtig "eingefahren" zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die erste Zeit verbraucht der Diesel durchaus mehr (bis zu 1lt) und erst ab ca. 10.000km Laufleistung scheint er richtig "eingefahren" zu sein.
Als ich unseren 2019er-Dacia übernommen habe, konnte ich von Beginn an top Verbrauchswerte erzielen - trotz Winterreifen. Ich kannte das Auto, war schon 100.000 km mit dem 2015er-Dacia gefahren.

Auf unserem 2015er-Dacia sind jetzt neue Reifen drauf, die Verbrauchswerte sind um 10% schlechter als ich es gewohnt bin (Tausch Winter- gegen Winterreifen). Winterdiesel und niedrige Temperaturen haben in den Jahren vorher nicht so einen großen Einfluss gehabt.

Was nun die entscheidenden Einflussgrößen sind, kann ich nicht sagen. Ich bin mir aber relativ sicher, dass es nicht die üblichen Verdächtigen sind. Ich will es mal so ausdrücken, sozusagen ein Erklärungsversuch der auf Erfahrungen beruht, aber noch auf die finale Bestätigung wartet: nicht das neue Auto mit seinem neuen Motormanagement fährt sich ein, sondern der Fahrer erlernt sein neues Auto. Nicht Sommer- oder Winterreifen sind entscheidend, sondern die Machart. Ist im Prinzip aber egal, neu und unbekannt sorgt für höheren Verbrauch.
 
Kann gut sein dass der Bediener eine Zeit braucht zum Gewöhnen und Optimieren, wenn er denn überhaupt willens dazu ist. Die Meisten "fahren halt einfach".
Der Unterschied Sommerreifen/Winterreifen ist bei unserem Dokker übrigens auch erstaunlich gering.

Bei Dacia typisch zu sein scheint eine relativ große Streuung zwischen den Exemplaren (das kann man direkt am geringeren Preis festmachen), und zwischen verschiedenen Generationen desselben Autos/Antriebes können nochmals ziemliche Unterschiede sein, z.B. weil neueren Vorschriften durch eine andere Einstellung begegnet wird.
 
Nein, aber z.B. kann die Intensität am Prüfstand variieren.
Motor läuft trotzdem ausreichend gut, aber eben nicht ganz optimiert.

Wie Du sicher besser weißt als die Meisten, kann man Qualität (in jeder Hinsicht) nur bis zu einem gewissen Grad "erzeugen", und darüber hinaus muss man prüfen/sortieren/einstellen/ausschließen.
 
die motoren werden am fließband im motorenwerk gefertigt, für renault, dacia, nissan ....
anschließend gibt es noch eine funktionskontolle.

oder glaubst du, dass jeder einzelne dieser wald und wiesenmotoren auf dem prüfstand richtig laufen gelassen wird?
 
Mit prüfen/sortieren/einstellen/ausschließen auf dem einzelnen Motor kann eine Manufaktur arbeiten, aber kein Volumenhersteller von Motoren, weder Renault/Dacia noch VW oder Mercedes machen das für die Volumenmodelle. Da wird der Prozess nach Six-Sigma optimiert und hinten müssen lauter Gleichteile von gleichbleibender Qualität heraus kommen, sonst ist das unbezahlbar.
 
...

oder glaubst du, dass jeder einzelne dieser wald und wiesenmotoren auf dem prüfstand richtig laufen gelassen wird?
Konkret von Renault/Dacia weiß ich's nicht, von anderen Herstellern glaube ich zu wissen: Ja, jeder einzelne Motor läuft sein Programm am Prüfstand durch. Das ist auch einer der Unterschiede in der "Qualität" die ich oben angesprochen habe.

Nachtrag:
Zwei Freunde arbeiten in diesem Bereich, muss ich bei Gelegenheit mal nachfragen und Erinnerung auffrischen wie das wirklich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moinsen,
die motoren werden am fließband im motorenwerk gefertigt, für renault, dacia, nissan ....
anschließend gibt es noch eine funktionskontolle.

oder glaubst du, dass jeder einzelne dieser wald und wiesenmotoren auf dem prüfstand richtig laufen gelassen wird?
Stimmt - heute prüfen fast alle Hersteller die Motoren auf einem sogenannten "Kalttest".


Im Kalttest werden eine Vielzahl von Parametern geprüft und am Ende steht dann "OK" oder "Nicht OK". Bei einem geringeren Automatisierungsgrad der Montage bleibt halt der Mensch Fehlerquelle Nummer eins.
... Bei Dacia typisch zu sein scheint eine relativ große Streuung zwischen den Exemplaren (das kann man direkt am geringeren Preis festmachen) ...
Ziemlich steile These - Belege? Die Fertigungstoleranzen und -qualität ist heute durchgängig so gut, dass es keine "zweite Wahl" gibt.
 
Keine Belege, sondern nur Anekdoten (und auch nicht speziell über Dacia/Renault).
Z.B. hat mir mal ein Mitarbeiter bei der Nockenwellenfertigung eines Zulieferers eines namhaften Sportwagenherstellers erzählt, dass die Exemplare die die engen Toleranzanforderungen des Bestellers einhielten eben geliefert wurden wie bestellt, und die Exemplare die zwar die Funktion erfüllten, aber die sehr engen Vorgaben der Bestellers nicht, landeten eben im Sekundärmarkt. Da wurde nichts weggeworfen.
Und das kann man sicherlich auf alle Hersteller und alle Komponenten hochrechnen.

Bei einem Mercedes wird sogar die Funktion des aufklappbaren Getränkehalters und die Regendichtheit des fertigen Autos zu 100% geprüft, bei einem Dacia... weiß ichs einfach nicht, aber ich vermute, nicht.
Das sind herausgepickte Unterschiede in der "Qualität" die sich wesentlich im Preis niederschlagen.

Und ich bin mir sicher, dass in der Serienfertigung jeder einzelne Motor "weiß" ob er letztlich in einem Renault oder einem Dacia oder Nissan oder Mercedes landet. Ein Klacks die Förder- und Montagetechnik so zu gestalten dass die für Dacia bestimmten Motore z.B. bestimmte Prüf- und Einstellvorgänge anders/kürzer/garnicht durchlaufen, andere Schmiermittel erhalten, sowieso andere Anbaukomponenten erhalten, usw.
Da geht ja tlw. um Einsparpotential im Cent Bereich, die alle genutzt werden müssen.
 
Verbrauchsschwankungen findet man auch bei Premiummarken (s. Spritmonitor).
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass der wesentliche Faktor der Fahrer und das Fahrprofil sind.
Also Faktoren, die sich in einem Forum nun mal schlecht vergleichen lassen.
Mit Fertigungstoleranzen und verbautem Schrott hat das wohl eher weniger zu tun.
Was die Einsparungen im Cent Bereich betrifft, das ist sicher richtig. Nur glaub mal nicht, dass BMW, Mercedes und alle anderen das nicht machen.
 
Und nicht vergessen, das nach der Mittagspause am Band, dann die Motoren für die deutsche Kundschaft gefertigt werden..
Am Wochenende sind ja die für den EU-Markt dran! :p

Jetzt muss nur noch jemand rausfinden wann die Motoren ohne Öl produziert werden...:boohoo: :angel:
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