Motorölverdünnung mit Benzin - ein Dauerbrenner

Zu den Ölwechselintervallen – Verkoksung ist eher ein Problem, es gibt Filtersysteme, die das Öl so gut in Schuss halten, dass erst beim 100Tkm ein Wechsel, wenn überhaupt, nötig ist.
Was meinst Du hier mit Verkokung? Das Öl selbst verkokt ja nicht, Du meinst wohl eher Schwarzschlamm oder? Bzgl. der Filter, Du meinst Nebenstromölfilter, richtig? Da soll man das Öl nicht mehr wechseln müssen. Allerdings können diese Feinstfilter nicht den nicht mehr ausdampfbaren Benzinanteil aus dem Öl rausfiltern. Wie sollten sie das auch können? Der andere Punkt ist der, dass zwar die Hauptmenge an Öl nicht gewechselt werden muss, aber bei der nach wie vor wichtigen regelmäßigen Erneuerung der Ölfilter geht (gewollt!) eine gewisse Menge Altöl mit raus. Diese fehlende Ölmenge muss nun mit einem Spezialöl aufgefüllt werden, das quasi ein Konzentrat an Additiven darstellt. Ganz einfach deshalb, da zum einen Additive verbraucht werden und zum anderen die verwendeten Mehrbereichsöle durch den laufenden Betrieb im Motor regelrecht zerhackt werden. Ein modernes Mehrbereichsöl besteht ja aus einem rel. niedrigviskosem Grundöl (bei einem 5W-40 Öl ein Öl der Viskosität 5) und wird durch die Zugabe von Viskositätsverbesserern (VI-Verbesserer) zu einem Mehrbereichsöl, die bei höheren Öltemperaturen das Öl quasi "eindicken" und so z.B. eine Viskosität von 40 schaffen. Diesem "zerhackten" Restöl müssen nun wieder VI-Verbesserer zugefügt werden. Billiger als v.a. selbst durchgeführte Ölwechsel ist so etwas sicher nicht, zumal man auch noch den Umbau einplanen muss. Und ob es wirklich umweltfreundlicher ist, weiß ich auch nicht, denn es gibt ja auch noch die Möglichkeit aus Altölen hergestelltes hochwertiges Motoröl zu verwenden. So etwas macht z.B. die Fa. AVISTA-OIL in Uetze bei Hannover.
Ansonsten hat @Papa_Dravet73 recht, in der Garantiezeit würde ich niemals irgendwelche nicht freigegebenen Sachen in den Motor einzufüllen, wenn ich nicht die Garantie riskieren möchte.
 
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Allerdings können diese Feinstfilter nicht den nicht mehr ausdampfbaren Benzinanteil aus dem Öl raus Filter.
Ich dachte immer, Benzin verdampft ohne Rückstände. Sonst müsste ja die Menge begrenzt sein, die man innnerhalb eines Wechselintervalls ins Öl pumpen darf.
 
Ich dachte immer, Benzin verdampft ohne Rückstände. Sonst müsste ja die Menge begrenzt sein, die man innnerhalb eines Wechselintervalls ins Öl pumpen darf.

Das stimmt leider nicht ganz. Es verleibt ein öliger Film zurück, bestehend aus Zusätzen (Oktan) und anderen höherwertigen Alkanen und Verunreinigungen (Heizöl). Diese Verunreinigungen führen zu Ölkohleablagerungen und belasten den Motor. Reines Benzin bzw. Ottokraftstoff gibt es im technischen Bereich nicht, da es kein Destillat ist.

Beispiel : Nach DIN EN ISO 6246 darf Super Plus 98 einen Abdampfrückstand von 0,9 mg / 100ml aufweisen.
Bedeutet rechnerisch, bei einem Durchschnittsverbrauch von 6,5L/100km bleiben theoretisch somit
58,5mg* Abdampfrückstände übrig. *korrigierter Tippfehler, Danke an Rostfinger !
 
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Benzin verdampft ohne Rückstände. Sonst müsste ja die Menge begrenzt sein, die man innnerhalb eines Wechselintervalls ins Öl pumpen darf
Du hast recht, die Menge an maximal möglichen Eintrag von Benzin ins Motoröl ist begrenzt. Etwa 80% des eingeschleppten Benzins kann aus dem betriebswarmen Öl wieder ausdampfen. Allerdings nur die Fraktionen, deren Siedetemperatur unter der Betriebstemperatur des Öls liegt. Bei Dieselmotoren bleibt noch deutlich mehr im Öl zurück. Durch die Mehrfacheinspritzung und v.a. durch die Einspritzung von Diesel um den DPF freizubrennen gelangt viel mehr Kraftstoff ins Öl. Durch die höheren Siedepunkte der meisten Bestandteile des Diesels können so nur ca. 40% wieder ausdampfen. Noch extremer wird es, wenn reines FAME (Fatty Acids Methyl Ester, oder auch RME-Biodiesel) verwendet wird, denn da kann durch die deutlich höheren Siedetemperaturen gar nichts mehr ausdampfen. (Quelle)
Reines Benzin bzw. Ottokraftstoff gibt es im technischen Bereich nicht, da es kein Destillat ist.
OT:
Motorenbenzin selbst ist kein Destillat, sondern eine Mischung verschiedener Bestandteile. Der Ausgangsstoff Rohbenzin (Leichtbenzin) dagegen ist schon ein Destillat.;)
 
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Das stimmt leider nicht ganz. Es verleibt ein öliger Film zurück, bestehend aus Zusätzen (Oktan) und anderen höherwertigen Alkanen und Verunreinigungen (Heizöl). Diese Verunreinigungen führen zu Ölkohleablagerungen und belasten den Motor. Reines Benzin bzw. Ottokraftstoff gibt es im technischen Bereich nicht, da es kein Destillat ist.

Beispiel : Nach DIN EN ISO 6246 darf Super Plus 98 einen Abdampfrückstand von 0,9 mg / 100ml aufweisen.
Bedeutet rechnerisch, bei einem Durchschnittsverbrauch von 6,5L/100km bleiben theoretisch somit
58,5g Abdampfrückstände übrig.

Tippfehlerteufel hat zugeschlagen. Es sind 58,5 mg.
 
Finaziell lohnen sich Nebenstromölfiltersysteme nicht wirklich:
Erst einmal reißt der Uni-Tec-Filter allerdings ein Loch ins Portemonnaie des Vor der Ersparnis muss kräftig investiert werden Autofahrers. Der Einbausatz kostet 223 Euro. Hinzu kommen, je nach Aufwand, rund 150 Euro Werkstattkosten und 9,50 Euro pro Liter UNI-Öl. Summe für unseren Passat TDI: 415 Euro.
(Quelle: Autobild, 2003)
Mittlerweile kosten 5-Liter-Systeme (die kleinsten) 238,00 Euro. Die Filterpatronen dazu knapp 15 Euro. Im Shop wird mittlerweile gar kein Spezialöl mehr angeboten. Bzgl. des zu ersetzenden Additivpaketes des Öls ist das bedenklich. Oder das Additivpaket heutiger Mehrbereichsle ist so gut, dass es keiner Spezialöle mehr bedarf. Übrigens, auch bei Trabold gibt es das nicht. Nur noch teurere Filtersysteme. Bedenken musst Du auch noch, dass die Einbaukosten dazukommen. Einfacher, schneller, billiger und kaum weniger umweltfreundlich wäre es, meiner Meinung nach, zur Vermeidung von neuem Altöl einfach wiederaufbereitetes Altöl zu verwenden. Diese sind genauso sauber wie Frischöle und haben auch die Zulassungen der großen Autohersteller. Das habe ich ja auch schon in Post #47 erwähnt. Der Markenname dieser Öle ist Pennasol. Und hergestellt werden sie in Deutschland, in Uetze bei Hannover.
Aber wenn Du einen Nebenstromölfilter einbauen (lassen) möchtest, dann nur zu! Dein Motor wird sicher nicht hops gehen und über Deine Erfahrungen bzgl. Einbau, Filterleistung und Kosten würde ich mich freuen!
 
Bevor hier nun welche Angst bekommen:

Ich habe in meinem bisherigen Leben über 15 Autos verschiedener Hersteller und Motoren gefahren.
Alle mit ner Menge Kilometer schon drauf oder drauf gefahren.
Kein einziger Motorschaden dabei und der Ölwechsel wurde einmal im Jahr gemacht.
 
Das hat nicht wirklich was mit dem Thema zu tun. Es geht darum wie und warum eine Ölverdünnung mit Benzin/Diesel statt findet und was wir "User" dagegen tun können wenn wir was tun wollen.

Dein Motor (der SCE) ist auch nicht bekannt für Motorschäden und wenn Du in den Jahren immer Fahrzeuge mit standfestem Motor gefahren bist dann gab es logischerweise keine Beschwerden Deinerseits.
Grundsätzlich tritt das Thema bei hochgezüchteten Motoren häufiger auf und besonders bei falscher Nutzung. Darum ist es hilfreicher wenn sich hier "User" melden die solche Probleme (vielleicht sogar mehrfach) schon hinter sich haben und auch über die Nutzung schreiben.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #56
Hallo Zusammen,

anbei der nächste Bericht, der die vorliegenden Ölanalysen interpretiert. Die Ergebnisse diktieren die nächsten Maßnahmen. Die Ölanalysen befinden sich im Anhang des Berichts. Ich werde so bald wie möglich mit den Arbeiten fortfahren, darüber berichten und wünsche bis dahin viel Spaß beim lesen und diskutieren.

Beste Grüße

Kerzenmeister
 

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  • Bericht.pdf
    681,2 KB · Aufrufe: 21
Dann ist die Schlussfolgerung, dass die Benzinverdünnung systembedingt und unbedenklich ist?
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #58
Hallo Intrepid,

als Zwischenschlussfolgerung ist dies sicher korrekt. Ich möchte aber noch wissen ob man dem Effekt entgegenwirken kann. Der Verschleiß ist dank der Verwendung von hochwertigem Öl bisher in einem normalen Rahmen. Vielleicht kann ich ihn aber noch weiter eindämmen und die Verdünnung verringern. Die weitere Arbeit wird es zeigen.

Grüße

Kerzenmeister
 
Schön zu lesen, danke fürs teilen.

Jetzt mal eine Frage aus Unwissenheit, bei einem LPG betriebenen Motor sollte es doch so gut wie keine Ölverdünnung geben?
Gas ist leicht flüchtig und der Anteil der auf Benzin gefahrenen Kilometer ist ja eher gering.
Liege ich da richtig?
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #60
Hallo DaciaLogan2Fahrer,

das ist völlig korrekt. Ohne flüssige Brennstoffe neigen Öle eher dazu einzudicken. Da die LPG Motoren aber in der Regel mit Benzin gestartet werden, wird diesem Effekt in gewissem Maße vorgebeugt. Die Eindickung ist eine Folge der Oxidation des Öls.

Grüße

Kerzenmeister
 
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