Also, jetzt bin ich erst einmal platt. Nach 11 Monaten geht es bei diesem Thread wieder los! Was ist passiert???
Aber, ich gebe gerne meinen Senf dazu:
1. E-Autos zu bauen ist fast ein Kinderspiel. Deshalb gibt es ja auch so viele Start-Ups. Alle benötigten Komponenten sind auf dem Markt verfügbar. Einfach einkaufen - zusammenbauen - fertig! Komplette Sätze gibt es von vielen Zulieferern (z. B. von BOSCH).
Die Frage ist eher, ob es Sinn macht, die heutige Technik zu verwenden. Und da muss ich sagen: Jaein! Die Elektronik arbeitet gut, Motoren und Akkus sind nur mäßig. Tesla hat eigentlich nicht wirklich etwas gerissen. Sie haben halt nur die Elektronik selbst entwickelt und Motoren und Akkus eingekauft. Aber genau hier steckt ein erheblicher Forschungsbedarf. Die heutigen Li-Ionen-Akkus eignen sich nur bedingt für die Fahrzeugindustrie. Größter Nachteil ist die begrenzte Lebensdauer. Die Dinger sind nach 8 bis 12 Jahren hin (kalendarische Lebensdauer). Und ein Austausch wird für Allerweltsautos nicht wirtschaftlich sein. Bei Luxusprodukten mag es anders aussehen. So lohnt es sich, das Upgrade für den Tesla Roadster für 29.000 Dollar einzukaufen. Für einen VW eUp! wird sich das wohl kaum lohnen. Das heißt aber auch, dass die heutigen E-Fahrzeuge nach 8 bis 12 Jahren Schrott sind. Hier sieht es bei Verbrennern deutlich besser aus. Für die alten Karren kriegst Du massig Gebrauchtteile.
Die etablierten Autobauer (VW, Daimler, BMW, Nissan, Toyota, Honda) haben nun angekündigt, geeignete Feststoffzellen zu entwickeln. Jeder Autobauer plant Milliarden in deren Forschung zu investieren. Dadurch könnte es in 5 Jahren endlich brauchbare Akkus geben. Und damit könte man auch e-Autos 20 Jahre fahren.
2. Die Dieseltechnik völlig zu verteufeln ist unsinnig. Man bekommt die Fahrzeuge mit der heutigen Technik recht sauber (ca. 40 mg NOx pro km). Ab September 2018 müssen alle neuen Fahrzeuge Euro 6c erfüllen. Damit könnte das Abgasproblem entschärft werden, wenn uns die Autobauer nicht wieder betrügen.
3. Benzin-Direkteinspritzer sauber zu bekommen wird genauso aufwändig werden wie beim Diesel. Dadurch werden die Kosten und der Verbrauch deutlich zunehmen und das Motorentemperament deutlich abnehmen. Daher machen diese Motoren weniger Sinn.
4. Am saubersten und günstigsten fährt man zurzeit mit Erdgas. Nur leider wollen die Autofahrer davon nichts wissen.
5. Um die strengen EU-Vorgaben zum CO2-Ausstoß erfüllen zu können, werden die meisten Verbrenner zukünftig hybridisiert werden müssen. Komplettpakete gibt es dafür schon längst bei den Zulieferern. Das Problem mit einem defekten Akku wiegt hier nicht so schwer, weil nur relativ kleine (und damit günstige) Akkus verbaut werden. Mit 1.500 bis 2.000 Euro lassen sich diese Teile nach 8 bis 12 Jahren tauschen (sofern die Asiaten diese Zelltechnik überhaupt noch bauen werden).
Mein Tipp: Bis September 2018 warten, dann einen Euro 6c - Diesel oder - Benziner (MPI) kaufen und so lange fahren, bis brauchbare (und wirtschaftliche) E-Fahrzeuge verfügbar sind.