Noch ein Dacia Dokker Mini Camper - Mein Konzept

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Fahrzeug
Dacia Dokker Stepway bj. 2020
Hallo liebe Dacianer,

Im Sommer 2021 bastelte ich ganz spontan auf zwei Wochen und ohne Plan eine Campingbox für unseren Dacia. Bei unserem kleinen Italien-Roadtrip leistete sie uns gute Dienste und funktioniert auch nach wie vor noch einwandfrei. Allerdings taten sich im Betrieb ein paar Problemchen und vor allem Wünsche auf. So ließ mich der Gedanke nicht los, das Projekt noch einmal mit Plan richtig anzugehen.

Durch die gesammelte Erfahrung mit der ersten Version ergaben sich also die folgenden Anforderungen:
  • Ein Vollauszug als Küche, da bisher mit dem Campingkocher auf dem Boden gekocht werden musste.
  • Die Möglichkeit, im ausgebauten Auto einigermaßen bequem zu sitzen, da bei längeren Urlauben sicherlich die Möglichkeit des ein oder anderen Regentages besteht.
  • Die Campingbox muss spontan zu zweit ein- und ausladbar sein und der gesamte Campingausbau darf den "normalen Betrieb" des Fahrzeugs nicht behindern. Der Dokker ist nach wie vor hauptsächlich Alltagsfahrzeug und wird auch ab und an mit Kindersitzen und deren Insassen ausgestattet sein.
  • Bestenfalls funktioniert der Ausbau sowohl mit als auch ohne der Rückbank, sodass diese für einen spontanen Wochenendtrip (möglicherweise mit mehr als zwei Personen) einfach im Auto bleiben kann und für einen längeren Urlaub im Tausch gegen mehr Stauraum eben ausgebaut wird.
  • Eine Kühlbox - wenn auch mit kleinem Volumen - ist für mich nach einem Roadtrip in einem VW Bus Pflicht.
  • Eine Powerstation mit 230V-Ausgang ebenso. Die Option einer Zweitbatterie mit umständlicher Elektrik widerspricht den vorherigen Anforderungen; für Kamera-Akkus, Handy und alles was sonst anfällt (evtl. auch die Kühlbox) brauche ich allerdings eine Stromversorgung.
Damit begann die wohl jedem bekannte Zeit der YouTube-Recherche, in der man so ziemlich jedes Video zu Dokker Campern auf der Plattform ansieht, alle Vor- und Nachteile der präsentierten Ausbauten abwägt und sich langsam ein eigenes Konzept überlegt. Besonders angetan hat es mir der Ausbau von limgo Reisen und mehr (hier der zweite Teil mit zusätzlichen Infos). Dieser erfüllt schon beinahe alle meine Voraussetzungen und gefällt mir obendrein sehr gut, weshalb ich mich stark davon inspirieren ließ.

Also nutzte ich die Zeit, in der ich meine Bachelorarbeit schreiben sollte, sinnvoll und konstruierte meine Campingbox in der CAD-Software Fusion360, mit der Testversion von JoinerCAD, um ohne Materialaufwand herumprobieren zu können und mir nach Studienabschluss (das wäre dann wohl jetzt) Schnittlisten und Maße ausgeben zu lassen.
Dabei kam das folgende Konzept heraus:

Alle Funktionen der Box angedeutet
Statt zwei Schubladen habe ich nur eine implementiert, um Material (Schwerlast-Vollauszüge, Holz) zu sparen und Platz für eine Kühlbox in dem "Küchenauszug" zu schaffen. Diese hat die maximal mögliche Breite, um auch schnell ausgezogen werden zu können, wenn nur die linke Klappe des Kofferraums geöffnet ist. Rechts von der Schublade ist der Fußraum, um drinnen sitzen zu können, die Liegefläche ist abnehmbar und wie bei dem Konzept von "limgo Reisen und mehr" als Tisch verwendbar (siehe unten). Die Bettkonstruktion ist ebenfalls von dieser Vorlage kopiert.Die Koch-Schublade
Die Kühlbox ist nicht in der Konstruktion implementiert, die Maße sind allerdings perfekt auf eine Alpicool K18 ausgelegt (die einzige Kühlbox, die ich finden konnte, die flach genug ist um in den vorhandenen Platz zu passen). Die Lüftungsschlitze in der Konstruktion dienen als Gedankenstütze und sind nicht final (hat hier jemand Erfahrung mit Belüftungsnotwendigkeit / Abwärme von Kompressorkühlboxen?). Vom Inneren des Autos kann man die Kühlbox über die Klappe erreichen (siehe oben). Als Auszüge werden einrastbare Junker 850mm Auszüge verwendet.
Unter dem Kocher findet sich Platz für Besteck und Geschirr und hinter dem Kocher ist Platz für trockene Lebensmittel, Öl, Gewürze und weiteres Geschirr.
Sitzbetrieb der Campingbox mit Matratzen
Wie das Bett mit Matratze im Schlafbetrieb aussieht, kann man sich bestimmt denken. Für den Sitzbetrieb kann die hinten längs zweigeteilte Matratze aufgestellt werden, um den Fußraum freizumachen und eine Rückenlehne zu haben. Mit dem Stecksystem des Bettes sollte die Box sowohl mit als auch ohne Rückbank funktionieren. Campingzubehör findet während der Fahrt im Fußraum der Box sowie der Rücksitzbank Platz. Gepäck und Bekleidung werden in der erweiterten Hutablage, sowie bei längeren Urlauben unter dem Bett, an der Position der ausgebauten Rücksitzbank, verstaut. An der Rückseite des Schubladenkorpus wird auch die bereits billig erstandene Bluetti EB3A Powerstation platziert.

Als Material verwende ich 15mm starkes Multiplex aus finnischer Fichte (weil ähnliche Dichte und somit Gewicht wie das häufig in Camperausbauten verwendete Multiplex aus Pappel), das ich in ganzen Platten von einem lokalen Händler beziehe. Dank der Schnittlisten, die ich mittels JoinerCAD und dem online-Tool CutList Optimizer erstellt habe, sollte das Zuschneiden der einzelnen Paneele ein Klacks werden.

Ich bin sehr gefährlich, was das verwaisen lassen von Threads oder Projektdokumentationen betrifft, da ich meist einfach loslege und dabei völlig vergesse, alles zu dokumentieren. Lasst mich also gerne wissen, ob Interesse an meinem Campingbox-Konzept besteht. Ich denke, einen Beitrag zur fertigen Box bekomme ich auf jeden Fall noch hin, die Menge an Updates hängt dann wohl von der Nachfrage ab.

Natürlich kommt der Beitrag nicht ganz ohne Eigennutz: solltet ihr Erfahrungswerte, weitere Ideen oder Kritik an meinem Plan haben, dann lasst es mich gerne wissen. Ich bin über jedes nicht zu bezahlende Lehrgeld froh. Bei Detailfragen stehe ich natürlich auch sehr gerne zur Verfügung.

Ansonsten, drückt mir die Daumen!
Philipp
 
wenn du eine Feste Elektroinstsllstion verbaust, nimm gleich das geld in die hand und verbaue eine LiFePo4... Mehr kapazität bei weniger gewicht. Dazu ein Victron DC/DC Laderegler und du kannst das ding sicher laden. Vielleicht noch ein Solarpanel und einen victron Laderegler.
230V braucht man ja nicht unbedingt da es so ziemlich alles auch als 12v variante gibt.
 
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