Mein nächster wird sicher KEIN elektrischer

Meiner Meinung nach ist die ganze E-Auto Kram nur etwas um das eigene Gewissen zu beruhigen.
Der ID.3 ist in der Herstellung mit 10t CO2 angegeben, der Dacia Duster (je nach Modell) mit etwa 6t.
Im Betrieb hat der ID.3 einen Ausstoß von 60g/km, der Duster ist mit 124g/km angegeben.
Im Betrieb stößt der ID.3 0g CO2/km aus, was du meinst ist der Ausstoß durch die Erzeugung des Stroms im allgemeinen Strommix. Und selbst das ist auch keine allgemeingültige Rechnung z.B. mit Ökostromtarifen ist der Nettoausstoß deutlich geringer als der deutsche Strommix, da ja ein Obolus bezahlt wird die verbrauchte Energie aus erneuerbaren einzuspeisen.

Wenn man die Energieerzeugung bei E-Autos mit einbezieht musst du fairer Weise auch die Produktion von Kraftstoff bei Verbrennern mit einbeziehen:

Die offiziell angegebenen CO₂-Emissionen pro Kilometer bei Verbrennerfahrzeugen (z. B. „120 g CO₂/km“) beziehen sich in der Regel nur auf die Emissionen aus der Verbrennung des Kraftstoffs im Fahrzeug selbst. Das nennt man den „Tank-to-Wheel“-Ansatz (TTW).
Nicht enthalten sind dabei die vorgelagerten Emissionen, also:
  • Förderung des Rohöls
  • Transport und Raffinierung des Kraftstoffs
  • Transport zur Tankstelle
Diese zusammengefassten Emissionen bezeichnet man als „Well-to-Tank“ (WTT). Wenn man beide Anteile (WTT + TTW) betrachtet, spricht man vom vollständigen „Well-to-Wheel“-Ansatz (WTW).
Für Benzin liegt der Unterschied typischerweise bei:
  • Tank-to-Wheel: ca. 2,3 kg CO₂ pro Liter Benzin
  • Well-to-Wheel: ca. 2,7–2,9 kg CO₂ pro Liter Benzin
Das bedeutet:
  • Wenn ein Auto 6 Liter Benzin auf 100 km verbraucht, ergibt das:
    • TTW: 6 × 2,3 kg = 13,8 kg CO₂ / 100 km → 138 g CO₂/km
    • WTW: ca. 16,5–17,4 kg CO₂ / 100 km → 165–174 g CO₂/km
Gehen wir für deine Berechnungen aber mal vom deutschen Strommix aus:
363g / kWh
Das ergibt bei einem Verbrauch von 15,3 kWh beim ID3 - 55,539 g/km - also ähnlich zu deiner Angabe. Und ich betone es nochmal, das ist ohne Ökostromtarif, ohne Solaranlage oder sonst was.
Damit verursacht der ID3 bei angenommenen 170g/km WTW-Emissionen des Duster 115g Co2 pro km weniger als der Duster.

Amortisiert hat sich das also bei den von dir angegebenen 4t mehr CO2 Ausstoß in der Produktion nach 34.782km.
Meinetwegen nehmen wir noch deine Ladeverluste von 10% (liegt genau im Mittelfeld: Ladeverluste beim Elektroauto | enviaM) mit herein, dann sind es 38.260km.

Und das ist, wie gesagt, mit dem deutschen Strommix, wer eine Photovoltaikanlage auf dem Dach hat verursacht: 56g/kWh. Nehmen wir mal an, man schafft es zu 50% das E-Auto an der Solaranlage zu laden (bei uns sind es mit dem Spring seit Kauf 90% Solarstrom):
(15,3 kWh / 2) * 363g/kWh + (15,3 kWh / 2) * 55g/kWh = 3,197kg CO2/100km also 31,97g/km
So haben sich die 4t Mehraufwand bereits nach: 28.980km amortisiert.

Jetzt könnte man noch Anfangen um über weitere Emissionen eines Verbrenners zu diskutieren
- den CO2 Ausstoß von der Produktion und Entsorgung vom Motoröl
- den CO2 Ausstoß von bei Verbrennern deutlich häufiger benötigten Ersatzteilen
Ebenso kann man erwähnen, dass E-Auto Akkus nach ihrer Lebensdauer im Fahrzeug noch als Hausspeicher weiterverwendet werden können, aber das erspare ich hier mal allen.

Edit: und die Batterie im ID.3 hat keine Lebensdauer von 8 Jahren, sondern eine Herstellergarantie von 8 Jahren. Wir sehen auf dem Markt mittlerweile viele E-Autos welche deutlich älter als 8 Jahre sind und deutlich mehr als die angegebenen 160.000km gefahren sind und der Akku noch sehr weit von defekt entfernt ist - hier mal ein Video eines Taxiunternehmens welche mehrere Elektroautos unterschiedlicher Marken mit über 300.000km betreibt: - YouTube

Ich finds ja schön, dass ihr alle Spaß an euren Autos habt, ich habe ja auch noch Spaß an meinem Diesel. Und das ist völlig okay noch einen Verbrenner zu fahren.
Ich finds jedoch nicht okay, wenn man sich den Verbrenner schön rechnet.
Ja der Verbrenner hat Vorteile was Reichweite, Ladezeit und meinetwegen auch Emotion angeht, aber Klimaschutz ist nachweislich nicht der Vorteil von Verbrennern. Das ist einfach so und ich bitte nur darum diesen Fakt auch zu akzeptieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich rede hier von einer Einstellhalle in einem MFH die für 10 Stellplätze genau zwei 230V Dosen mit 10 A Absicherung besitzt z.B. für den temporären Anschluss eines Staubsaugers. Und wenn die Hausverwaltung hier keine weiteren Elektroinstallationen zulässt, so ist das nun mal so.
Ich sage ja auch nicht, dass du deinen Jogger noch diese Woche verschrotten sollst und dir einen BEV zulegen sollst. Das Thema des Threads handelt ja so schön vom nächsten Auto und nicht von diesem Auto.

Ihr seid also ein Mehrfamilienhaus mit c.a. 10 Parteien.
Langfristig wird das Thema E-Auto ja nicht nur dich, sondern auch alle Mieter betreffen, die Hausverwaltung sollte über kurz oder lang also auf jeden Fall die Elektroinstallation dort überdenken. Vielleicht ist es jetzt noch nicht so weit, aber ich kann mir vorstellen, dass das in den 5 Jahren kommt.

Ist auch gar nicht so aufwändig, in solchen Abstellgaragen kann man in der Regel eine Auf-Putz-Installation vornehmen, dann beschränken sich die Arbeiten auf:
- 20m Kabel verlegen
- 3 Wallboxen installieren
- Anschluss an die Hauseigene Unterverteilung

Natürlich abhängig von den örtlichen Gegebenheiten, die ich nicht kenne. Aber ihr habt durch die Größe des Hauses im Grunde sogar einen Vorteil: so ist ziemlich sicher euer gesamter Hausanschluss größer dimensioniert, als für ein Einfamilienhaus. So könnten dann auch 22kW Lader drin sein.
 
Ihr seid also ein Mehrfamilienhaus mit c.a. 10 Parteien. ... ... ...
Es ehrt dich, dass du versucht ihm mit rationalen Argumenten zu überzeugen.
Aber beim lesen deines Beitrags hatte ich gerade ein Deja-Vu.

Vor zwei Jahren hatte ich mich, mit ihm, über das gleiche Thema unterhalten:

Naja, wahrscheinlich hast du tatsächlich einen "Tunnelblick".

Mich nervt, wie du uns, mit klein-klein-Problemen, belastest.
Natürlich, wenn man erst "Jahrelang" über das nächste Problem, dann über das nächste Problem und dann über das nächste Problem, usw, sabbelt.
Dann kommt man nie zu Potte.

Nur wenn ich mir vorstelle, jemand liest das alles mit. Und glaubt dann: so ein Kabel zu einer Garage zu verlegen, sei tatsächlich ein "Jahrhundert-Projekt".
Das gefällt mir nicht.

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Ein kleiner Tipp:
Lege dir mal etwas Pragmatismus zu.

Kaufe dir einen E-Twingo und lade den mit einer Kabeltrommel aus dem Kellerfenster.
Wahrscheinlich wird nach zwei Wochen der erste Nachbar anfangen die "Elektrifizierung unserer Garagen" zu fordern.

Und dann kommt dein großer Augenblick.
Du schlägst vor, die Garagen, auch gleich, mit Solarpanelen zu bestücken.
(So würde ich es jedenfalls machen. :teacher: )
 
Da wurde ja schon viel über das Thema geschrieben. Letztendlich entscheidetet der Verbraucher und die Verkaufszahlen sagen alles. Da werden auch weitere und die Förderungen nicht viel nutzen so lange die Akzeptanz nicht der Bürger nicht da ist. So ist das mit Allem, nicht nur beim Auto.
 
... so lange die Akzeptanz nicht der Bürger nicht da ist. ...
Darf ich hinterfragen, wie du zu dieser Aussage kommst?

Nach meinen Informationen werden Elektroautos mittlerweile öfter akzeptiert als Diesel:
  • ... 67.921 Pkw waren mit einem Benzinmotor (28,4 %/-24,1 %) und 35.106 Pkw mit einem Dieselantrieb (14,7 %/-21,8 %) ausgestattet. Die alternativen Antriebe schlossen den Mai 2025 dagegen mit positiven Vorzeichen ab. 18,0 Prozent der Neuzulassungen waren Elektro-Pkw (BEV). Mit 43.060 Neuwagen lag diese Antriebsart um 44,9 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahresmonats.
    Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt
Dabei sind die 18% nur für reine Elektros.
Wenn man die vielen Hybride mit dazu zählt sind es noch mehr.
 
Dank für deine Ausführung, war für mich wieder neue Erkenntnisse dabei

Wenn man die Energieerzeugung bei E-Autos mit einbezieht musst du fairer Weise auch die Produktion von Kraftstoff bei Verbrennern mit einbeziehen:

uppss... stimmt... da hast du Recht.

Und das ist, wie gesagt, mit dem deutschen Strommix, wer eine Photovoltaikanlage auf dem Dach hat verursacht: 56g/kWh.

Ja, aber da müsstest du dann acu wieder den CO2-Wert für die Produktion der Photovoltaikanlage einrechnen ;-)

Alles sehr viel rechnerrei...

Gegenbeispiele:
Opel e-Corsa des Kollegen: EZ 09/2020 - aktueller km Stand 105.000 km
Hyundai Ioniq 6 vom Chef 1- EZ 05/2023 - aktueller km Stand 62.000 km
Mustang Mach e vom Chef 2 - EZ 05/2022 - aktueller km Stand 75.000 km

das streite ich ja gar nicht ab, ich sprach vom Durschnitt. Der eine fährt mehr, der andere weniger.
Der statistische Wert lag 2023 laut Kba bei etwa 12.300km

Inländerfahrleistung - Inländerfahrleistung

Letzendlich ist es müssig darüber zu diskutieren. Ich für meinen Teil sehe mehr Potenzial im Wasserstoff, deshalb wäre meine Intension weg von E zu H2.
 
Ich für meinen Teil sehe mehr Potenzial im Wasserstoff
Mit Wasserstoff ist das allerdings nicht unbedingt effizient. Dieser wird ja, allgemein bekannt, mittels elektrischem Strom erzeugt. Dabei ist es allerdings so daß drei Kilowattstunden Strom eingesetzt werden müssen um die Leistung von einem Kilowatt Wasserstoff zu erzeugen. Daß also Wasserstoff bei solch hohen Produktionskosten jemals z.B. Erdgas ersetzen kann erscheint mir sehr fraglich.
 
Deshalb ist der ganz E Hype für mich Augenwischerei...

Es ist eine zusätzliche Technologie die auch Vorteile hat.
Was mich ärgert ist nur das man die Technologiefreiheit beseitigt um regional eine Technologie vorzuschreiben.
Mit Konsum Verweigerung kann man legal und aktiv ein Zeichen setzen. Alte Karre länger fahren und E-Mobilität Zwang möglichst lange rauszögern. Aber ich bin mir fast sicher das irgendwann ein Reparaturverbot für alte Autos kommt :(
 
Ich für meinen Teil sehe mehr Potenzial im Wasserstoff, deshalb wäre meine Intension weg von E zu H2.
Da regt ihr euch alle über zu wenige Ladestationen für E-Autos auf, und Du kommst jetzt mit Wasserstoff? Bis jetzt 70 Tankstellen in D und bei der Erzeugung immens Energieintensiv und Teuer! Sorry, seltsame Argumente...

Gruß Dieter
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Aber ich bin mir fast sicher das irgendwann ein Reparaturverbot für alte Autos kommt :(
Aha..... und wer soll das Durchsetzen? :rolleyes:

Gruß Dieter
 
Gegenfrage, wer setzt den jetzt durch das alte Heizungen nicht mehr repariert werden DÜRFEN !!!
Hab gerade den Fall bei meinem Vater. Der kann zum Glück eine Härtfallregelung beantragen weil er >80 ist.
Ansonsten wäre Feierabend
 
... , und Du kommst jetzt mit Wasserstoff?
Das nennt man "Whataboutism".

Immer wenn die Jungs merken, dass ein konkretes Argument, mit sachlichen Argumenten, gerade widerlegt wird.
Dann werfen sie alle möglichen Schlagworte in die Runde. Dabei ist es egal, ob die etwas taugen oder nicht.
  • Die Zulassungszahl von Wasserstoffautos in diesem Jahr liegt bei exakt null
  • inkl. Hybrid haben mehr als die Hälfte aller Neuzulassung einen Elektromotor
  • mit alten Heizungen kann man nicht Autofahren.
Hauptsache es lenkt von der "thematischen Niederlage" ab. :pray:

Gruß
Michael
(Hobbypsychologe)


p.S.:
Mir fällt gerade auf, es funktioniert.
Wir reden nicht mehr über den Preis von Wallboxen.
 
Die Anstrengungen für den ganzen E-Technik Rotz sollte m.E. lieber in die Wasserstoff-Technik gesteckt werden.
Das bezweifle stark.

Ich habe mal anhand meiner gesammelten Reperaturrechnungen Kosten der letzten 8 Jahre nach Reparaturen explizit der Verbrenntechnik grob überschlagen.

Holla die Waldfee!

Die wenigsten Kosten waren bei uns Bremsen, Fahrwerk oder Reifen.
Aus dieser Sicht ist Elektro glasklar im Vorteil.
Das war auch ein Grund den D3 nur zu leasen. Mal sehen wohin in 3 Jahren die Reise geht.
 
... Ich für meinen Teil sehe mehr Potenzial im Wasserstoff, deshalb wäre meine Intension weg von E zu H2.
Ein Wasserstoffauto hat die gleichen Komponenten wie ein E-Auto, nämlich Elektromotor, Leistungselektronik und Batteriespeicher. Es kommen nur noch die Brennstoffzelle und der Wasserstoffstank hinzu. Deshalb stehen E-Autos schon zur Verfügung und auf Wasserstoffautos muss man noch ein wenig warten.
 
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