Klammheimlich drängt China auf den Markt

Wo finde ich denn die Zulassungen der China E-Pkw?
Noch nicht, das kommt erst noch ... sonst wäre es ja nicht klammheimlich. Die Autos stehen alle noch in den Häfen oder befinden sich auf den Schiffen nach Europa.

Stell' die Frage nochmal in zwei Jahren, bis dahin sind die Hersteller unter die ersten 30 aufgestiegen.
 
Wenn du weist, welche Hersteller in der der von dir verlinkten Liste seine Fahrzeuge in China produziert, kein Problem.
 
Wenn du weist, welche Hersteller in der der von dir verlinkten Liste seine Fahrzeuge in China
Das hat mit "Zulassungszahlen aus Fernost" nichts zu tun! Ein BMW oder Mercedes aus einem der US-Werke zählt z.B. auch nicht als amerikanisches Auto.
In der Liste von @16V Rolli sind einige fernöstliche Hersteller aufgeführt, vorwiegend Japaner und Koreaner. Mit MG Roewe ist aber auf Platz 25 auch schon ein Chinese enthalten.
 
Ein BMW oder Mercedes aus einem der US-Werke zählt z.B. auch nicht als amerikanisches Auto.
Hmm, das ist schwer zu sagen, ich würde dir erstmal beipflichten, aber das so Pauschal gar nicht beantworten wollen.
Oder ist ein Ford aus einem Kölner Werk mehr ein US-Auto oder ein deutsches Auto?
Waren/sind zum Beispiel Ford Eifel, Ford Taunus, Ford Transit oder der Ford Granada US-Autos?

Oder anders rum gefragt, war Opel eigendlich noch eine deutsche Marke als GM die damals übernommen hat?

Was ich sagen will, der Hauptsitz eines Unternehmens ist das eine, aber das Auto und die Marke das andere. Bei BYD ist es eindeutig, bei MG auch, weil die ursprüngliche Marke nichts mehr mit dem heutigen Produkt zu tun haben (so wie ein Grundig Fernseher heute türkisch sind).

Für mich ist neben dem Produktionsstandort auch entscheidend für welchen Markt ein Auto überhaupt entwickelt worden ist.

Bei Spring tu ich mich zum Beispiel schwer, ist das jetzt eine europäisches Auto, oder ein rein chinesisches Auto, was nur einen europäische Logo bekommen hat?

Fakt ist, in China produziert kein ausländisches Unternehmen ohne ein Joint-Venture, auch wenn diese Pflicht offiziell abgeschafft wurde...

...da aber der Autoindustrie die maximale Profit wichtig ist, nimmt gerne alle Regeln der Chinesen hin und produziert - wie bei VW - "gerne" mal auch mit uigurische Zwangsarbeiter (hust, hust).

Die Bedingungen in chinesischen Produktionsstätten wäre für mich übrigens der Hauptgrund nicht von dort ein Auto zu kaufen...
...und nicht die Angst um Ersatzteile und Qualität der Autos, etc. ...
...aber auch da muss man sich ehrlich machen, ich tippe grade auf ein Motorola-Smartphone rum (ursprünglich eine US-Marke, heute gehört es zu Lenovo, ein chinesisches Unternehmen...).
 
... Für mich ist neben dem Produktionsstandort auch entscheidend für welchen Markt ein Auto überhaupt entwickelt worden ist.

Bei Spring tu ich mich zum Beispiel schwer, ist das jetzt eine europäisches Auto, oder ein rein chinesisches Auto, was nur einen europäische Logo bekommen hat? ...
Der Spring entstammt dem Kwid. Und den Kwid hat Renault extra in Indien von überwiegend indischen Ingenieuren entwickeln lassen, damit er den asiatischen Erfordernissen besser genügt als den europäischen. Chef des Entwicklerteams war allerdings ein Europäer. Die Geschichte dazu findet man im Internet, meiner Meinung nach hochinteressant. Wen es interessiert, so als Wochenendlektüre, einfach mit den Quellenangaben der Wikipedia beginnen und weitersurfen:

Gérard Detourbet – Wikipedia

Ansonsten halte ich schon für spannend, wo ein Auto endmontiert wird. In Deutschland sind mal über 7 Mio. Autos jedes Jahr vom Band gefahren, jetzt sind es unter 3 Mio. und nur deshalb eine ganz leicht steigende Tendenz, weil Tesla sein Werk eröffnet hat. Die Aussicht ist aber, dass es demnächst unter 2 Mio. pro Jahr mit weiter fallender Tendenz sind, wir verlieren die Produktion.

Wir verlieren auch die Entwicklung bzw. was in Deutschland entwickelt wird sind nur noch hochpreisige Modelle. Das finde ich viel trauriger, wobei ich keine Idee habe wie man das ändern könnte.
 
Die Fertigungstiefe ist eigentlich der wesentliche Faktor. Ist die denn immer bekannt? Und die ändert sich sicher laufend, weil Lieferketten neu organisiert werden (müssen).

Weil ich sie für so vage halte, habe ich sie weggelassen.
 
Oder ist ein Ford aus einem Kölner Werk mehr ein US-Auto oder ein deutsches Auto?
Kein US-Auto, da der Firmensitz von Ford of Europe in Köln ist. Auch wenn die Konzernmutter Ford USA ist, zählt die Niederlassung als eigenständiger Hersteller. Ein VW aus US-amerikanischer oder slowakischer oder spanischer Produktion zählt auch als deutsches Auto.
war Opel eigendlich noch eine deutsche Marke als GM die damals übernommen hat?
Ja, war sie, denn der Firmensitz der Adam Opel AG war Rüsselsheim, auch wenn 100% der Aktien GM gehörten. Ist bei Audi nicht anders, denn 100% der Audi AG gehören VW. Wenn das Land, aus dem der Mehrheitsaktionär stammt zählen würde, dann wäre übrigens VW eine österreichische Firma, denn 53% gehören der Porsche Holding SE und deren Stammaktien werden von den österreichischen Familien Porsche und Piëch gehalten.
 
Wenn das Land, aus dem der Mehrheitsaktionär stammt zählen würde, dann wäre übrigens VW eine österreichische Firma, denn 53% gehören der Porsche Holding SE und deren Stammaktien werden von den österreichischen Familien Porsche und Piëch gehalten.
Das VW Firmengeflecht ist eine Sache für sich ;-)

Die Porsche SE hat zwar die Mehrheit, aber dennoch nicht das Sagen im VW Konzern...
...deshalb empfindet die Familien Porsche und Piech die versuchte Übernahme von VW auch als Schlappe, trotz Mehrheit. Am Ende wurde Porsche in den VW-Konzern integriert und nicht umgekehrt, weil in Niedersachsen die Uhren anders ticken (Stichwort "VW-Gesetz")...
...Porsche hat im VW-Konzern nichts zu sagen, weil 2 Aufsichtsräte vom Land Niedersachsen garantiert werden und diese zusammen mit den "nicht Porsche Aufsichtsräten" die Mehrheit bilden - sprich Porsche hätte noch höhere Anteile haben müssen um das Sagen zu haben - ist damit aber gescheitert, sprich man auch die Macht über Porsche (!) verloren.


Ja, war sie, denn der Firmensitz der Adam Opel AG war Rüsselsheim, auch wenn 100% der Aktien GM gehörten.
Richtig, aber GM hat Opel immer rein geredet...
...bis hin in die Modellepalette. Wenn GM gesagt irj geht links herum, dann hat Opel das gemacht. Beispiel: früher als alle anderen deutsche Hersteller auf den Diesel gesetzt haben, da hatte Opel Teilwiese für ein Modell nur zwei Dieselvarianten und der Rest waren Benziner...
...Vorgaben kamen direkt aus den USA und die hatten oft wenig Verständnis für den europäischen Markt und wenn der deutsche Opel-Chef nicht wollte musste er gehen - die Geschicke wurde aus Detroit gesteuert und bestimmt.

Wie dem auch sei, die Automobilindustrie ist komplett golbalisert mit internationalen Lieferketten, würde jemand sagen "alles von Bosch zu mir" dann stünden vermutlich alle Autos still auf der Welt!

Aber genau an der Stelle wird es interessant, denn China versucht anscheind alles im eigenen Land zu produzieren und es wird gezielt überproduziert um andere Märkte damit zu fluten...
...und das ist bedenklich. Es liegt an China diese Praktiken zu überdenken und es liegt an uns (EU - die ist zuständig dafür) sich davor zu schützen.

Um es nochmal klar zu sagen, es ist vollkommen legtime, dass chinesisches Hersteller hier Autos verkaufen wollen, aber das muss im Einklang internationalen Regel (der WTO) passieren...
...und da habe ich das Gefühl, dass wir (EU) derzeit nicht genug darauf achten.
 
BYD möchte in der EU ein Werk errichten und da das etwas dauert,man rechnet dort mit 5 bis 6 Jahren, führen Sie zur Zeit Gespräche mit einem deutschen Hersteller um hier freie Kapazitäten eventuell zu Nutzen.

Also für die jetzige Baureihe des Atto,die kommende soll dann im neuen Werk anlaufen
 
Richtig, aber GM hat Opel immer rein geredet...
War aber vollkommen in Ordnung, denn als 100%-iges Tochterunternehmen ohne dass jemand anderes noch Sperrminorität gehbt hätte, hatten sie einfach das Sagen. Bei VW ging es nicht darum wer das Sagen hat, sondern allein durch die Aktienmehrheiten gehört das Unternehmen quasi den Porsches und Pieches. Bzgl. des "Sagens" kommt halt noch der rechtliche Aspekt hinzu.
Aber um zurückzukommen. Wo ein Auto gebaut wird hat primär nichts damit zu tun, dass dieses Fahrzeug auch dem Produktionsland zugeordnet wird. Letztendlich zählt der rechtlich relevante Firmensitz.
 
Mit etwas Mühe kann jeder lesen welche Modelle der Hersteller in China produziert werden :

Dacia Spring zum Beispiel
 
Dacia Spring zum Beispiel
Das hat aber nichts mit "klammheimlich drängt China auf den Markt" zu tun, wenn ein Hersteller ein Modell in China fertigen lässt und es sich um seine Entwicklung handelt. Wenn hingegen ein chinesischer Hersteller seine Entwicklung hierher exportiert, dann schon.
 
Dacianer.de - die Dacia-Community

Statistik des Forums

Themen
41.296
Beiträge
1.023.017
Mitglieder
71.031
Neuestes Mitglied
ThomasDaciaDriver
Zurück