Kein Drehzahlbegrenzer beim 1.2 16V-Motor?

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Meister_Lampe

Seit zwei Monaten fahre ich einen Dacia Sandero II, Produktionsmonat März 2015, mit dem 75 PS 1.2 16V-Motor in der Grundausstattung "Essentiel". Das Auto dient mir als Zweitwagen, um mich von A nach B zu bringen. Trotz dieses emotions- und lieblos klingenden Kaufgrundes interessiert mich die Technik des jeweils von mir gefahrenen Autos.

Dass Dacia (wie so manch anderer Hersteller heutzutage leider auch) sowohl auf der Internetseite als auch im Handbuch mit technischen Informationen geizt, habe ich schon bemerkt :) . Informationen wie Getriebe- und Gesamtübersetzungen oder Maximaldrehzahlen scheint man entweder dem heutigen Käufer nicht mehr zumuten zu wollen oder als Geschäftsgeheimnis zu betrachten.

Bleibt also nichts anderes übrig als selbst auszuprobieren. Nachdem der Motor mit knapp 2000 km nun einigermaßen gut eingefahren wurde, ist letzte Woche die Stunde der Wahrheit gekommen: Der Motor wurde gut warmgefahren, um dann Maximaldrehzahl (sowie Vmax) zu ermitteln. Dazu habe ich den Motor in den unteren Gängen ausgedreht. Das ging bis irgendwo zwischen 6300 und 6500 1/min. Von meinen anderen Autos bin ich es gewohnt, das bei der Maximaldrehzahl der Drehzahlbegrenzer (mehr oder weniger hart) zuschlägt, d.h. deutliche Leistungsrücknahme, so lange man auf dem Gaspedal stehen bleibt. Anders beim Sandero mit dem D4F-Motor: Dieser dreht (zum Schluss immer langsamer) in den o.g. Drehzahlbereich, das Ende der Fahnenstange scheint aber nicht durch einen Drehzahlbegrenzer festgelegt zu sein.

Meine Suche im Handbuch (Stand Februar 2015) brachte keine Erleuchtung. Weder ist dort eine maximimale (zulässige) Drehzahl bei den Motoren angegeben, noch wird bei den Benzinmotoren auf einen Drehzahlbegrenzer hingewiesen. Lediglich zu den Dieselmotoren steht auf Seite 2.6 "Die Dieselmotoren sind mit einer Einspritzanlage ausgerüstet, die ein Überschreiten der Höchstdrehzahl in allen Gängen verhindert.".

Da ich sowohl bei Recherchen hier im Forum als auch im restlichen Internet nicht fündig wurde, meine Fragen an kundige Dacianer:
  1. Hat der 1.2 keinen Drehzahlbegrenzer?
  2. Falls "Ja": Liegt es an der von mir gewählten Grundausstattung "Essentiel"?
  3. Kennt jemand die maximal zulässige Drehzahl bei diesem Motor?
  4. Und: Glaubt Dacia als Fahrzeughersteller allen Ernstes, dass es keinen einzigen Käufer (mehr) gibt, der sich für die Technik unter der Motorhaube interessiert?

Der Grund für meine Frage(n) ist nicht nur technisches Interesse, sondern vor allem, dass ich den Motor nicht überdrehen möchte, weil ich vor habe, den Wagen noch viele Jahre zu fahren.

Gruß aus Winnenden

Harald
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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  • #2
zu 1.) hat er vermutlich schon, sonst hätte es einen lauten knall gegeben:D
zu 3.) ich nicht
zu 4.) vermutlich, ist aber bei fast allen autoherstellern so

immerhin kann ich dir mit einem gang- und leistungsdiagramm dienen.
 

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Du moechtest den Motor nicht ueberdrehen?
Bist Du Rennfahrer?
Der einzige Grund einen Motor ueberhaupt so hoch/in den Begrenzer zu drehen sind Beschleunigungsrennen.
Und ich hatte noch kein Fahrzeug, dass es im hoechsten Gang bis in den Begrenzer geschafft hat. Und ich war schon mit ein paar bis Tachoanschlag.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #5
@John-Doe1111: Vielen Dank für die beiden Diagramme! Auch das sind wertvolle Infos, die mich interessieren.

Du moechtest den Motor nicht ueberdrehen?
Ja, und zwar weder absichtlich noch unabsichlich. Ich denke, dieser Wunsch ist jetzt nicht so ungewöhnlich.
Bist Du Rennfahrer?
Nein.
Und ich hatte noch kein Fahrzeug, dass es im hoechsten Gang bis in den Begrenzer geschafft hat.
Vom höchsten Gang habe ich auch gar nicht geredet. Aber in den Gängen darunter kann man, z.B. bei einem Überholvorgang, problemlos an die Maximaldrehzahl gelangen. Wenn Du es nicht glaubst, nehme ich Dich gerne mal mit meinem GT86 oder Vectra Sport mit ...
 
Oh... natuerlich kommt man in den Begrenzer aber das ist lefiglich ein Problem der Fahrweise. Selbst bei ueberholvorgaengen kann man rechtzeitig hochschalten.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #7
also zum überholen ist der 1.2er auch nicht gerade die erste wahl.

ich hatte mal den clio IV 1.2 und war froh, als ich wieder meinen dci 110 hatte.
meiner meinung nach ist der motor nur für den stadtverkehr brauchbar.
hinter dem ortsausgangsschild hab ich mich mit der möhre sehr unwohl gefühlt.
da würde ich allenfalls einen traktor überholen.

der tce 90 im twingo ist da schon deutlich besser.
allerdings läuft der dreizylinder im leerlauf recht rappelig.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #8
Oh... natuerlich kommt man in den Begrenzer aber das ist lefiglich ein Problem der Fahrweise. Selbst bei ueberholvorgaengen kann man rechtzeitig hochschalten.
Stimmt, vorheriges Hochschalten ist bei diesem Motor definitiv sinnvoller, weil schneller, als ihn bis zum Anschlag auszupressen.

Bei dem ganzen Thread geht es mir primär darum, herauszubekommen, welche Grenze man zum Wohl der Motorbauteile nicht überschreiten darf, und wenn ja, ob ein Drehzahlbegrenzer einem das Denken abnimmt oder man selber darauf achten muss.

Die ersten Autos, die ich vor nun genau 30 Jahren gefahren bin, kannten keine Elektronik, und die Angabe der Höchstdrehzahl von Seiten des Herstellers war so selbstverständlich wie das "Amen" in der Kirche.

also zum überholen ist der 1.2er auch nicht gerade die erste wahl.
Zumindest unter "normalen" Umständen. Zu meinem ersten Überholvorgang mit diesem Auto wurde ich nämlich gezwungen :D : Ein Schleicher mit 60 km/h auf der Landstraße vor mir. Sicht und Strecke frei, also zwei Gänge runterschalten (so wie es sich für einen turbolosen Benziner, zudem mit wenig PS, gehört) und vorbei an dem Hindernis. Tja, und genau in diesem Moment habe ich mir zum ersten Mal die Frage "wie weit dreht der Motor" gestellt. Ergebnis sind der im ersten Post genannte "Selbsversuch" und dieser Thread hier :) .
 
Unser Zweiter ist ja auch der 1.2. Mit meinem dci 90 nicht vergleichbar, aber wenn man genug Geduld hat, lässt sich Autobahn damit fahren, so bis 160 km/h sind drin, wenn man Zeit hat ;-) Für Überholvorgänge ist er natürlich nicht so geeignet. Könnte mir aber vorstellen, dass er länger hält als der Turbobenziner...
 
Unser Zweiter ist ja auch der 1.2. Mit meinem dci 90 nicht vergleichbar, aber wenn man genug Geduld hat, lässt sich Autobahn damit fahren, so bis 160 km/h sind drin, wenn man Zeit hat ;-) Für Überholvorgänge ist er natürlich nicht so geeignet. Könnte mir aber vorstellen, dass er länger hält als der Turbobenziner...

Die Haltbarkeit eines Motors ist keine Frage ob Turbo oder nicht, sondern der Fahrweise!
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #11
also wenn der motor ab 6300U/min wie zugeschnürt weiter dreht, dann würde ich vorher schalten.

überdrehen kann man einen auch nur halbwegs modernen motor eigentlich nur durch brutales verschalten.

ich finde es übrigens auch *** :), dass mit technischen daten so gegeizt wird!

die bedienungsanleitungen sind bei manchen autos so dick wie eine ausgabe von harry potter, drin stehen tut aber im grunde nix!

die bedienungsanleitung von meinem ascona-b war deutlich kleiner und informativer.:angry:
 
Das ist klar! Dennoch glaube ich, dass Vierzylinder langlebiger sind als Dreizylinder, das ist aber eine Religion für sich...
Was mich am 1.2 etwas stört, ist die schwammige Schaltung, da schaltet sich der Diesel wesentlich knackiger, aber das ist Geschmackssache...
 
Aber in den Gängen darunter kann man, z.B. bei einem Überholvorgang, problemlos an die Maximaldrehzahl gelangen. Wenn Du es nicht glaubst, nehme ich Dich gerne mal mit meinem GT86 oder Vectra Sport mit ...

Ich glaube, einige hier haben gerade das Problem (ich auch), zu verstehen, um was genau es geht.

1. Bist du Fahranfänger, dem es noch am Gefühl für den richtigen Moment zum Umschalten fehlt? Da hilft praktischer Unterricht durch einen erfahrenen Beifahrer.

2. Bist du ein rücksichtsloser Raser, der "das Letzte" aus seiner Waffe herausholen will?
Dann kann dir hier vermutlich niemand helfen.

Wenn die Kraft zum Überholen innerhalb vernünftiger Drehzahlbereiche nicht reicht, überholt man nicht. Punkt.
Noch niemals in fast 40 Jahren hat bei mir ein Drehzahlbegrenzer seine Arbeit machen müssen. Nicht im Auto, nicht auf dem Motorrad.
 
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