Da hat sich mal wieder jemand (Isa) Mühe gegeben, einen schönen "Artikel" ins Internet zu stellen. An diesem Artikel finde ich drei nahezu haarsträubende Fehler:
Kohlenmonoxid und Kohlendioxid: Kohlenmonoxid ist gefährlicher, nachweisbar und bei Fehldosierung schneller tödlich. ABER: Kohlendioxid wurde unterschlagen. Einfacher dosierbar, nicht nachweisbar (Nachweis entspricht im Ergebnis einer schlechten oder fehlenden Lüftung), Selbstmischung mit der Atemluft bei kleiner Einströmöffnung, großer Überlebens(Ohnmachts)bereich, einfach zu besorgen (Druckgas für Bierzapfanlagen, Schutzgas, ...) und kostet nur 12€ für 20 Liter bei 200 bar (ergibt 4.000 Liter Gas bei Umgebungsdruck). Aus einer 5-Liter-Taucherflasche bekommt man immernoch 1.000 Liter Gas, mit dem man 20 Kubikmeter Raumvolumen auf 5% Gaskonzentration bringen könnte.
Das Darknet: Sorry, aber sich "mal eben ganz tief ins Darknet" zu begeben ist ein Witz. Ohne die entsprechenden Verbindungen und Empfehlungen kommt man eher auf eine Nepp-Seite als auf einen echten illegalen Markt. Nur, weil man etwas nicht findet (oder einen verdammt hohen Preis sieht), heißt das noch lange nicht, dass es das nicht auch selbstgebraut oder billiger gibt.
Die Moskauer Oper: Das ist beinahe frech, das "Tiefer-Schlafen-Legen" von bereits schlafenden Campern mit dem "Schnell-Betäuben-und-Umhauen" von 40 bewaffneten Geiselnehmern zu vergleichen, von denen erwartet wird, dass sie sofort schießen oder sich in die Luft sprengen, wenn sie einen Mitgeiselnehmer zusammensacken sehen. Auch die Kosten scheinen etwas hoch gegriffen. 10.000€ für eine Schlafdosis für ein Wohnmobil? Was soll dann eine tödliche Hammerdosis für mehrere zehntausend Kubikmeter Opernhaus gekostet haben? Und selbst wenn das Zeug teuer ist, so zeigt der Opernhauseinsatz, dass es genügend große Vorräte gibt und dass das Zeug, egal was es war, durchaus auch auf dem Schwarzmarkt auftauchen könnte, egal ob von den Sondereinsatzkräften abgezweigt oder aus dem Lager geklaut oder beim Hersteller eine Sonderschicht eingelegt oder vom LKW gefallen oder selbst gebraut.
Das ist mein rein sachlicher Eindruck vom verlinkten privaten Blog (und mehr als das ist es nicht, Isas Blog).
Ich selbst bin der Meinung, dass es Einbrüche mit Unterstützung von Gas geben kann. Ob man dafür "Narkosegas" oder "natürliches Gas in hoher Konzentration", also CO2, nutzt, wage ich nicht zu beurteilen.
Ich kann nur eine grobe Rechenaufgabe für CO2 in den Raum stellen: Mein Wohnmobil ist 5,6m lang und 2m breit bei 2,4m Innenhöhe. Das wären bei Abzug von 30% für Staufächer, Bad und Schränke unter 19 Kubikmeter, die man mit der kleinen Taucherflasche ziemlich gut auf 5% bekommt. Selbst bei einem Luftaustausch von 10 Kubikmetern pro Stunde (das wäre ziemlich zugig) bleiben noch deutlich über 3% Gaskonzentration nach 30 Minuten. Super, weil 3-5% CO2 die perfekte Dosis für Schläfrigkeit, Kopfschmerz und beginnende Ohnmacht ist. Die Kosten für die Flaschenfüllung liegen bei etwa 3€, das Risiko ist relativ gering. Die Flasche wird über einen Schlauch mit dem Innenraum verbunden (Lüftungsöffnung vom Kühlschrank, Fenster, Luke, Zwangsentlüftung, Badlüftung, SOG/Klolüftung, Türdichtung, ...), aufgedreht (0,5-1L pro Sekunde) und hinter ein Rad gelegt. Dann geht man einfach weg und beobachtet aus der Entfernung. Nach einer halben Stunde gehen die Täter zum Wohnmobil, sammeln die Flasche ein, klopfen vorsichtig zum Test an und beginnen dann ihre Arbeit.
Das ist nur ein Rechenbeispiel. Einzige Voraussetzung ist, dass man das Zischen des einströmenden Gases nicht innerhalb der ersten Minuten mitbekommt. Nachweisbar ist eine CO2-Überdosis durch Fremdeinwirkung nur schwer, weil alle Symptome auch bei schlechter Lüftung durch eigene Atmung verursacht werden können.
Meine Meinung ohne Beweis und ohne Opfer, dafür mit Berechnung und Preisen sowie Risikobetrachtung. Also möglich/plausibel. Dosis und Symptome sind ganz frech aus wikipedia entnommen.
Gruß
MadGyver