Brauchen wir solche E-Autos?

Was alle die für geringeres Gewicht plädieren zu vergessen scheinen:
Für EV, wegen der Zuladung bei Transportern, wurde die Gewichtsgrenze auf 4,25t erhöht.

Das reizvolle an den Fahrzeugen mit >1t Zuladung ist das es eben keine eigene Klasse ist und sowohl in Zulassung als auch beim Führerschein in den PKW-Standard passt.


Was nicht heißen soll das ich die Ideen nicht interessant finde, das sich sonderlich viel davon (ohne fiese Nebeneffekte) umsetzen lässt seh' ich im Moment aber nicht.
 
In der Schweiz ist Vmax 120 und auf vielen Strecken sogar nur 100, dennoch verkaufen sich Boliden mit Vmax von 250 oder mehr wie frische Semmeln
Die dann gerne von Deinen Landsleuten auf deutschen Autobahnen, wie der A5, trotz Tempolimits von 120 km/h bei Freiburg bis runter zur Grenze. ohne Rücksicht auf Verluste und ohne sich auch nur an irgendeine Straßenverkehrsordnung zu halten gefahren werden.
Weshalb soll mit diesem Anreiz auch nur ein PS- oder Gewichtsmonster von der Strasse verschwinden?
Wenn es um urbane Räume geht, wo Platzprobleme vorherrschen dann würde sich mit Sicherheit etwas ändern. Bei Kei-Cars muss z.B. kein privater Stellplatz außerhalb des öffentlichen Raums nachgewiesen werden. Bei uns stehen sich die großen SUVs oft die Räder am Straßenrand eckig. Ansonsten ist rein selbst vom Energieverbrauch her betrachtet sogar ein großes SUV wie das E-Derivat vom Audi Q8 deutlich sparsamer, wie sein Verbrenner-Geschwisterchen. Der große Q8-Etron hat eine Leistung von 250 kW bei einem Verbrauch von 20-24 kWh/100 km. Der von der Leistung her nicht vergleichbare "Basis"-Verbrenner-Q8 (45 TDI) hat bei einer Leistung von 170 kW schon einen angegebenen Verbrauch von 8-9 Liter Diesel. Wen man nun bedenkt, dass 1 Liter Diesel einen Energiegehalt von knapp 10 kWh hat, dann ist das ein Vielfaches von der E-Variante (80-90 kWh/100 km). Das Gewicht steigt im Vergleich sogar nur moderat (Leergewicht Verbrenner gute 2,2 Tonnen, Leergewicht E-Q8 gute 2,5 Tonnen).
 
Der Thread-Titel passt inzwischen nicht mehr ganz zu der 6-seitigen Diskussion:
Es geht in der Diskussion nicht um „übertrieben schwere eAutos“ - sondern um „übertrieben schwere/ große Pkw“.

Ich persönlich wählte zu meiner voraussichtlichen Nutzung bedarfsgerecht ausgewählte Fahrzeuge ohne großen Komfort.
Das war mal ein Kangoo, mal ein Logan-Pick-up… und nun ein kleiner 1t-Spring mit 45PS.
Ich würde dennoch nicht meinen Freund mit MercedesJeep verteufeln - weil er damit regelmäßig schwere Anhänger zwischen Spanien und Deutschland beruflich bewegt.
Es geht um: bedarfsgerecht
Wer viel Masse auf den Straßen bewegen will, wird mehr zahlen müssen als Fahrer leichterer Mobile.
Das ist ok so.
Wenn eine hohe Gesamtmasse beruflich nötig ist, wird’s eingepreist.
Wenn eine hohe Masse privater Luxus ist, dient die Mehrausgabe finanziell der Allgemeinheit und emotional dem Ansehen unter gleichgesinnten Heiopeis.
Preisbewusste Pkw-Nutzer werden angemessen leichte, kleine Fahrzeuge wählen - und/ oder die FamilienFlotte etwas redzuzieren
 
Ich komme mal zum Thema zurück.
Ja wir benötigen solche Autos. Klingt erstmal unlogisch ist aber so. Denn die Leute die diese Autos kaufen finanzieren die Entwicklung der kleineren und günstigeren E-Autos mit. Denn wo waren die ersten E-Antriebe drin sicher nicht in Kleinwagen und hätte Dacia selber den Antrieb für den Jogger Hybrid entwickeln müssen dann wäre der Wagen sicher mal schnell 10.000€ teurere und der Spring würde locker die 30.000€ Marke knacken. Und auch die Technik die in Formel E Fahrzeugen eingesetzt wird ist schon zum Teil in die Serien Produktion von anderen Fahrzeugen geflossen. Also nochmal JA diese Fahrzeuge werden benötigt damit wir kostengünstigere Fahrzeuge fahren können. Also dankt den Leuten die das Geld haben sich solche Autos zu kaufen, damit die Erfahrungen die bei der Entwicklung der Fahrzeuge gemacht werden uns die nicht soviel ausgeben wollen zu gute kommt.
 
Ja wir benötigen solche Autos. Klingt erstmal unlogisch ist aber so. Denn die Leute die diese Autos kaufen finanzieren die Entwicklung der kleineren und günstigeren E-Autos mit
Ich bin da absolut Deiner Meinung! In nahezu jedem Segment der Technik, egal ob bei EDV, Smartphones oder eben bei Fahrzeugen gibt es die "Top-Down"-Regel. Neuheiten und neue Entwicklungen werden zuerst in den Topsegmenten auf den Markt gebracht und fließen nach und nach auch in die günstigen Segmente ein und werden dort Stand der Technik. Das ist eben bei E-Autos nicht anders.
 
Eben, ich bin persönlich auch keineswegs begeistert von größer schwerer teurer, aber neue Technik kommt zuerst im teuren Bereich und hangelt sich dann langsam in der Budgetbereich herunter. Gut finden muss man das nicht, aber so funktioniert es eben meistens.
 
Man kann alles schönreden, wenn man will.
 
Ich bin da absolut Deiner Meinung! In nahezu jedem Segment der Technik, egal ob bei EDV, Smartphones oder eben bei Fahrzeugen gibt es die "Top-Down"-Regel. Neuheiten und neue Entwicklungen werden zuerst in den Topsegmenten auf den Markt gebracht und fließen nach und nach auch in die günstigen Segmente ein und werden dort Stand der Technik. Das ist eben bei E-Autos nicht anders.
Im gleichen Hinweis kann man dann argumentieren das der Krieg die Mutter aller Technik ist. Trotzdem widerstrebt mir der Gedanke sehr.
 
Gesetzte Grenzen sorgen für Kreativität und - bei zweckmäßigen Grenzen - für zweckmäßige Entwicklungen.
So absurd dies zunächst klingen mag.

Die harten Grenzen könnten zb in diesem Zusammenhang sein:
Kein Verbrennerverbot.
Aber: ab 2050 dürfen keine fossilen Rohstoffe mehr zur energetischen Nutzung gefördert werden und
privat genutzte Pkw werden ab 2030 nur noch bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 2,5t neu zugelassen.

Solch harte Grenzen lassen die Köpfe bei Entwicklern rauchen - und das ist meist zweckmäßig.

Ich empfehle die Lektüre (zumindest der Zusammenfassung) des Buchs „Die Faltung der Welt“
 
Denn die Leute die diese Autos kaufen finanzieren die Entwicklung der kleineren und günstigeren E-Autos mit.
Naja, das Argument ist ja alt und lässt sich nicht ganz von der Hand weisen, aber dass die Autoindustrie immer so tut als würde diese untergehen, wenn man keine großen Autos produziert, ist aber mehr ein Argumentation der Autolobby.
Der wäre zwar "die Mutter aller Dinge", nicht bloß der Technik, aber in diesem Fall muss man sagen, dass "nicht alles was hinkt ein Vergleich ist".
Der Vergleich mag drastisch sein und auch stark überspitzt, aber hinken tut er nicht deswegen.

Dass Luxusprodukte (nur) eine Daseinsberechtigung haben, weil aus Abfallprodukt für andere Segmente auch was abfällt, empfinde ich als vorgeschobenes Argument und daraus lassen sich auch keinen Ewigkeitsklausel ableiten.

Die Wirtschaft ist stärker Anpassungsfähig als oft getan wird, natürlich will die Autoindustrie uns weiß machen, dass das alles nicht geht...
 
"nicht alles was hinkt ein Vergleich ist".
Ich hätte mir da ein besseres Gegenargument gewünscht.

Denn im Grunde hat @Polster recht: Militärentwicklung ist das Topsegment. Da spielt Geld fast keine Rolle, noch weniger wenn es schnell gehen muss.
Daraus ergibt sich freilich ein kognitives Dilemma das auch wunderbar zu den dicken Schlitten passt. Man fährt und kauft sie nicht, nimmt sie aber als notwendiges Übel hin.


Bin mir nicht sicher ob ich das Stichwort richtig beisammen hab: "Man braucht einen starken Magen wenn man wissen will wie die Wurst gemacht wird." :D
 
Naja, das Argument ist ja alt und lässt sich nicht ganz von der Hand weisen, aber dass die Autoindustrie immer so tut als würde diese untergehen, wenn man keine großen Autos produziert, ist aber mehr ein Argumentation der Autolobby.
Um beim Klimaschutz erfolgreich zu sein, muss die Autoindustrie schrumpfen. Was die Autolobby als Gefahr argumentiert (ohne die großen Autos können wir nicht wirtschaften), ist in Wirklichkeit ein Erfolgsindikator.



... Militärentwicklung ist das Topsegment. Da spielt Geld fast keine Rolle, noch weniger wenn es schnell gehen muss ...
Dazu kommt in der aktuellen Lage, dass man gerne Dinge dem Militär zuordnet, um die 2% Anteil an der Wirtschaftsleistung zu erreichen und so auf das akzeptierte Sondervermögen zugreifen darf. Einfach nur ein Buchungstrick.
 
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