So, nun weiter im Text.
Heute war großes Umbauen angesagt: die vorderen Türen und zumindest das Pluskabel der Endstufe wollten bearbeitet bzw. verlegt werden. Beides ist bewerkstelligt, wobei ich auf eine Dokumentation der Dämmung verzichtet habe, das wisst ihr ja alle, wie das geht.
Wir schlängeln uns deshalb erst mal durch den Aubbau der vorderen Türen. Die sehen unverbastelt so aus:
Man muss eine Torx - Schraube an der Türflanke lösen, einen im Türhaken (ich verzichte auf fotografische Dokumentation, denn die schrauben zeigt unsere Datsche uns jeden Tag) und muss dann die Zierblende vom Türgriff lösen. Das geht mittels eines Schlitzschraubenziehers am unteren Ende, da ist ein kleiner Schlitz, an dem man ein entsprechendes Werkzeug anlegen kann und bekommt dann diesen Ausblick:
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Nun die beiden Torxschrauben ebenfalls lösen und beherzt erst das Spiegeldreick abziehen, das (schon mit den Hochtönern besetzt) so aussieht:
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Sodann kann man die gesamte Türverkleidung abziehen, am besten fängt man von unten an und zieht sie an den Seiten (Clipse) ab, bis sie locker nur noch im Fensterrahmen hängt. Das ist, genau wie bei der Mittelkonsole, ein Vorgang, der auf Grund der Akkustik erst mal fürchten lässt, man habe die ganze Karre geschrottet, aber es ist ein stabiles Stück Petrochemie, da geht so schnell nichts kaputt.
Die Türverkleidung sieht von innen so aus:
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und gibt den Blick auf dieses hochwertige Stück Blech aus Rumänien frei:
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Man muss beim Abziehen ein bisschen aufpassen auf den Türgriff, der ist nur lose in eine Zugvorrichtung eingehängt und springt leicht auf und dorthin, wo die Zahnbürste nicht hinkommt, wenn man nicht vorsichtig ist. Zur Verdeutlichung:
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Die Dämmfolie überdeckt nicht nur den Öffnungszug für den Türöffner, sondern auch die beiden "Revisionsöffnungen", die vorne viel größer sind als hinten (Vorsicht beim Dämmen des inneren Bleches: man muss darauf achten, dass der "Zug", der ja eigentlich ein Metallstab ist, auf jeden Fall frei laufen kann, sonst geht die Türe nicht mehr auf):
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(oberer linker bereich)
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(Mitte unten)
Nach Aufbohren der Lautsprechernieten hat man dann auch diesen absolut billigen Chinaschrott entfernt,
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der es auf einer Küchenwaage es auf 63 Gramm gebracht hat. Die Leistung dieses Magneten ist also extraterrestrisch, genau so wie der mögliche Platz für einen neuen Lautsprecher nach hinten. Ich habe für euch das vordere Fenster komplett nach unten gefahren und einen Zollstock an das Fenster gehalten - es stehen unglaubliche 69 Milimeter zur Verfügung, ohne Einbaurahmen! Einem zünftigen Volksempfänger, mit dem man ohne Megafon auf dem Dach den nationalen Notstand ausrufen kann, ohne die Fenster öffnen zu müssen, sollte so bei einem finanziell potenteren Autobesitzer nichts mehr im Wege stehen.
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Hinten reicht das Fenster komplett herunter gefahren nicht annähernd an die Mitte der Lautsprecheröffnung heran. Sie endet etwa im oberen Drittenl, dann stehen eine ebenfalls 75 mm zur Verfügung - den Korb will ich sehen, der bei einem 13 cm. Lautsprecher im oberen Drittel tiefer als 7,5 cm. plus Einbaurahmen geht! Kurzum gesagt: man kann beim neuen Logan als Lautsprecher wohl wählen, was die Industrie her gibt.
Morgen, wenn die neuen Lautsprecher eingebaut sind, die man hier bereits in ihren selbstgezimmerten Distanzringen sieht (mir ist bei der Hälfte das Mdf ausgegangen, also ist es eben doch Sperrholz geworden):
dürfte das Verkabeln überhaupt kein Problem sein:
Durch rechten Gummistopfen führt die Verkabelung der gesamten Elektrik in der Türe, und dieser Kabelkanal geht durch bis in den Innenraum. Hier eine Nahaufnahme:
Wobei da kommod Platz sein dürfte für ein Lautsprecherkabel. Das von Dacia verbaute nehmen wir besser nicht - das hat die Dicke eines Klingeldrahtes (ungelogen), wie da schon nur der 40 - Watt Werkslautsprecher seriös befeuert werden soll, ist mir unklar. Wahrscheinlich haben sie verstanden, dass die Heizung Schrott ist und nutzen deshalb jede Wärmequelle, die sie finden können

.
Ich habe also vor, das Laursprecherkabel durch die Öffnung rechts oben zu führen und dann über den Blindstopfen links wieder in die Türe zu führen, damit dann auch vertretbar Strom in die Lautsprecher fließt.
Den Rest des Vor- und Nachmittages habe ich dann auf Bitumenmatten verbracht, davon, wie gesagt keine Fotos.
Weil die Sonne aber danach noch nicht ganz untergegangen war, wollte ich noch das Plauskabel der Endstufe verlegen. Die wollte ich eigentlich unter den Beifahrersitz bauen, dann wäre aber der Platz zur Rückbank zu gering gewesen - meine Blagen hätten da im Zweifel dauernd gegen getreten. Also wird sie wohl leider in den Kofferraum müssen, was ich sehr bedauere, weil es natürlich ein Stück weit Modularität kostet. Wir werden morgen sehen, wie das ausgeht.
Erst aber die Frage: wie das 20 mm² Kabel durch die Spritzwand bringen? Unter dem Armaturenbrett, etwa in Höhe des Kupplungspedals, ist eine Schwabbelscheibem durch die die gesamte Fahrzeugelektrik geführt wird und so aussieht:
Im Motorinnenraum sieht sie in etwa so aus:
, wobei man sie wirklich nur schlecht sehen kann. Die Datsche ist halt doch ne verkappte Französe, und wie bei Renault üblich hat man im Motorraum den Eindruck, im Werk werden alle Bauteile in einer Schubkarre an die Haube gekarrt, alles einfach reingeschmissen und dann so lange geschüttelt, bis sich nichts mehr bewegt. So einen chaotisch aufgebauten Motorraum hatten selbst die Citroen nicht, man fragt sich ernsthaft, wie die in kurzer Zeit alleine den Ölfilter wechseln können.
Aber zurück zum Stromkabel:
Diese Schwabbelscheibe kann man mit einem Cuttermesser an den Seiten ein Stückchen auftrennen und bekommt da das Kabel durch. Davon habe ich jetzt leider keine Aufnahme, aber es funktioniert innerhalb von 20 Minuten. Und wenn ich morgen den Karrosseriekleber auf Butylbasis für die Boxen raushole (ich habe mir überlegt, dass blankes Holz auf blankes Metall auch doof ist und Scheppern produzieren kann, weshalb die Rahmen erst aufgeklebt und dann festgeschraubt werden), wird der Durchgang noch einmal erst mit Klebemasse und dann mit Isolierband abgeklebt - das dürfte dann wieder dicht sein.
Wenn es fertig ist, sieht es im Motorraum dann so aus:
, wobei das noch kein Grund ist, in Freudengeschrei auszubrechen. Die Schwabbelscheibe springt nämlich, sobald sie mechanisch belastet wird, sofort aus ihrer Halterung und das Sonnenlicht fällt in den Fußraum. Und ist dann nur noch mit Gewalt wieder in ihre Position zu bringen, das hat wirklich ungelogen eine halbe Stunde und die ersten drei Schichten der Oberhaut meiner zehn Finger gekostet. Da unten hat Dracula das Entgraten sämtlicher Bauteile vollkommen vernachlässigt, das gesamte Pedalgestänge scheint mit Rasierklingen beschichtet zu sein.
Aber irgendwann war das Kabel drin. Und der Rest war wirklich ein Kinderspiel. An dieser Stelle der Verkabelung lohnt es sich jetzt zum ersten mal, dass Dacia das Wort "Spaltmaß" als Fremdwort aus einer verbotenen Sprache behandelt. Man muss wirklich nur den Türgummi ein bisschen abziehen, der Teppich ist im wahrsten Sinne des Wortes schwimmend verlegt.
Man kann also das Stromkabel bedenkenlos unter den Teppich durchführen. Unter der B - Säule ist so viel Spiel, dass das 20 mm² Kabel auch in den Fond gelegt werden kann, ohne dass man auch nur daran denken muss, einen Clip zu öffnen:
Und kann so das Kabel ohne probleme bis zur Rückbank führen, indem man einfach nur den Gummi abzieht:
An der Rückbank muss man dann einmal kurz die Karrosserieverkleidung lösen (an einem Clip) und kann dann das Kabel auch in den Kofferraum bekommen:
Besonders pfiffig: diese zu lösende Teil hat Kofferraumseitig eine Öffnung, die genau auf mein Kabel abgestimmt zu sein scheint, so dass man es ohne Probleme oder Schneidereien in den Kofferraum bekommt:
Weil ich mit den Luxus eines Ersatzrades gegönnt habe, habe ich einen mehrfach geteilten Kofferraumboden, der über die Sitzhalterung einfach nur gelegt ist. Auch dies erlaubt es, das Kabel ganz einfach zu verlegen:
so dass der Dacia das erste Auto ist, bei dem ich dieses Ergebnis produzieren konnte:
ohne auch nur einen (!) Kabelbinder verwenden zu müssen oder (bis auf die Schwabbelscheibe, aber so etwas haben sie ja alle irgend ein Plastikteil aufschneiden oder mit einem Dremel bearbeiten zu müssen. Das ist mir noch nie passiert: dieses Auto macht selbst bei der HiFi - Bearbeitung einfach nur Freude, und ich erwäge ernsthaft, ob ich nicht im Sommer zum Golftuningtreffen an welchem bayrischen See nochmal fahren und diesen ganzen aufgemotzten fahrenden Geldvernichtungsmaschinen mal zeigen soll, wie billig und ohne wenig Aufwand sie dasselbe akustische Ergebnis auch hätten erzielen können. Und dabei so viel Zeit hätten sparen können, dass sie sich endlich mit ihren Freundinnen hätten beschäftigen und dabei dann auch eine Antwort auf die Frage finden können, weshalb diese sie irgend wann für einen Kerl mit einem anständigen Auto verlassen haben.