Ein Jahr Dacia Sandero III - Zeit für eine erste Zwischenbilanz
Nachdem vorgestern der erste Jahrestag der Abholung meines Sandero III war, wird es Zeit für die erste Zwischenbilanz.
Dank der Ermöglichung von einmal pro Woche Homeoffice durch meinen Arbeitgeber, die ich seit Februar konsequent genutzt habe, bin ich im letzten Jahr etwa 2.000 km weniger gefahren als im Durchschnitt in den Jahren zuvor. Es hätte noch etwas weniger sein können, aber durch einen Krankheitsfall in der Familie kamen im Februar und März ca. 1.000 km an Zusatzfahrten zusammen. Der Sandero hat nun 17.705 km auf der Uhr (mit einem Stand von 12 km habe ich ihn übernommen). Der Durchschnittsverbrauch in diesen 12 Monaten lag bei 5,95 Liter LPG je 100 km zuzüglich 0,29 Liter Superbenzin. Die reinen Treibstoffkosten belaufen sich auf 5,21 Euro je 100 km für LPG sowie 0,16 Euro je 100 km fürs Startbenzin. Letzteres ist deshalb so günstig, da ich einige Tankgutscheine bekommen habe, die dann über das letzte Jahr fürs Startbenzin verwendet wurden. Alles in allem ergaben sich also Kosten in Höhe von 5,37 Euro je 100 km für die Treibstoffe.
Bei der Kostenaufstellung kalkuliere ich den Wertverlust linear über 5 Jahre bis auf 0. Wahrscheinlich werde ich das Auto allerdings ca. 6 Jahre nutzen (abhängig vom Zustand, Reparaturanfälligkeit und persönlichen Umständen), da ich wieder eine entsprechende Anschlußgarantie eingekauft habe. Nach meinen unseligen Erfahrungen diesbezüglich mit dem Sandero II war das keine Option, sondern ein Muß.
Folgende Kosten sind im ersten Jahr entstanden:
Wertverlust: 2.718,00 Euro
Wartung: 486,08 Euro
Kraftstoff: 1.026,44 Euro
Wagenpflege: 19,80 Euro
Reifenwechsel: 60,00 Euro
Versicherung: 439,29 Euro
Ersatzteile: 510,68 Euro (Winterräder und Radkappen)
Steuer: 50,00 Euro
Zubehör: 395,18 Euro (Ladekantenschutz, Kofferraumwanne, Einstiegsleisten, Raucherpaket usw.)
Zulassung: 85,00 Euro
Sonstiges: 1.635,42 Euro (Garantieverlängerung, Überführung)
Gesamtkosten: 7.425,89 Euro bzw. 0,43 Euro je km
Ziel: Kosten je km +/- 0,25 Euro
Das Ziel sollte aus heutiger Sicht erreichbar sein, sofern sich die Rahmenbedingungen nicht gravierend ändern und das Auto kein reparaturanfälliges Groschengrab werden sollte. Die Garantieverlängerung gibt hier ein Stück weit Schutz (die 120.000 km werde ich bei gleichbleibender km-Leistung nach den 6 Jahren in etwa voll haben). Wie genau sich allerdings die Rahmenbedingungen entwickeln werden, ist zum heutigen Zeitpunkt unsicherer denn je zuvor.
Für das kommende 2. Jahr werden die Kosten absehbar deutlich sinken, da hier die Sonderfaktoren Überführung, Garantieverlängerung, Zubehör und Anschaffung der Winterräder wegfallen (ein Kostenblock von insgesamt mehr als 2.500 Euro). Wegen eines Wechsels meiner Arbeitsstelle ab November (und ich weiß noch nicht, inwieweit dort auch Homeoffice möglich ist) rechne ich aber für das kommende Jahr mit etwa 20.000 km Fahrleistung. Bei ansonsten einigermaßen gleichbleibenden Gegebenheiten lassen sich somit Kosten von wahrscheinlich ca. 5.500 Euro erwarten (einschließlich einer kalkulierten Verteuerung des Sprits), was schon einem Kilometersatz von 0,275 Euro entspricht. Dies würde den Durchschnitt dann auf etwa 0,34 Euro drücken.
Der final angestrebte Satz von idealerweise unter 0,25 Euro läßt sich ohnehin erst mit einem Weiterbetrieb nach Abschreibung auf 0 und/oder mit der Gegenrechnung des Restwertes bei Verkauf realisieren. Die goldenen Zeiten mit dem Sandero II und Kosten von 0,19 Euro je km gehören aber leider unwiderruflich der Vergangenheit an…
Aus heutiger Sicht ist dann geplant, den Sandero im Jahr 2027 durch ein Elektrofahrzeug zu ersetzen. Mal schauen, wie sich der Markt bis dahin entwickelt und welche Modelle welcher Marken in Frage kommen.