Stehbolzen Abgaskrümmer abgerissen

Antigone

Mitglied Bronze
Fahrzeug
Dacia Logan Kombi 1.6 MPI LPG 62 kW (84 PS), 325tkm :-)
Baujahr
2010
Hallo,
bei der Suche nach einem unschönen Geräusch aus dem Motorraum festgestellt, dass der linke untere Stehbolzen des Abgaskrümmers abgebrochen ist.
Der Bruch ist direkt am Gewindeansatz der Motoreinschraubseite.
Die linke Seite hat auch noch den Nachteil, dass man richtig besch...... hinkommt :veryangry:
O.K. einerseits hat mein MCV nun 280tkm runter, da darf dann schon mal was kaputt gehen, aber eine Reparatur in der Werkstatt übersteigt halt auch gleich den Wagenwert.

Ich will mich also selbst an die Reparatur wagen, bräuchte aber noch ein paar Infos....... :)

1. Habe in einem anderen Beitrag gelesen, dass manch Bolzen in den Kühlwasserkreislauf hineinragen. Dem wurde zwar widersprochen, aber so richtig bestätigt noch nicht.
Was stimmt denn nun?
2. Wie sind die Bolzen im Kopf befestigt (verklebt oder nur eingeschraubt)?
3. Wenn ich mich an die Reparatur wage, würde ich alle Bolzen erneuern. Wie groß ist die Gefahr, dass die Bolzen ebenfalls abreißen? Gibt es einen besonderen Tipp für den Ausbau (o.k. Caramba, anwärmen, prellen,......ist mir bekannt....sonst noch was??).
4. Bolzen anbohren und Torx einschlagen....hört sich interessant an, wie sind die Erfahrungen?
5. Wie tief ist ca. die Bolzeneinschraublänge (wie weit kann gefahrlos eingebohrt werden)?
6. Bohrhilfe zum besseren Zentrieren während des Bohrens (das Krümmerloch scheint nicht mittig zu sein und würde als Führung somit ausscheiden, oder täuscht das Bild?).

Noch was zum Fahrzeug.
Es ist ein 1,6 MPI mit LPG und ~85PS, Moterversion K7M710, KM ~280tkm

Schonmal Danke für euere Infos!k-20170512_094952.jpg k-20170512_104845.jpg k-20170512_104856.jpg
 
Sowas hatte ich beim Zafira auch.
Hat mich in einer freien Werkstatt ca. 260€ gekostet.
Die Stelle war als allerdings noch besch...eidener zu erreichen.

Also lass es lieber bleiben, bevor du es verschlimmbesserst.
 
Ich bin zwar kein Mechaniker oder so, aber ich würde auch abraten.
Ich hatte an einem Passat mit ähnlicher Laufleistung ein Problem mit dem Krümmer.
Nach einigem Überlegen bin ich damit in die (freie) Werkstatt, weil ich mir sagte: "wenn du da jetzt rangehst und es geht was schief haste erstmal ein Fahruntüchtiges Auto da stehen"
Was soll ich sagen, dem Berufsschrauber in der Werkstatt sind mehrere Bolzen bei der Demontage einfach abgerissen.
 
Solange das Teil halbwegs dicht ist und du keine professionelle Möglichkeit hast (nach Abbau des Zylinderkopfs) das Teil auszubohren, lass lieber die Finger davon! bei der Laufleistung des Motors besteht die Chance das vielleicht irgendwann eine Überholung des kopfes (Ventile) ansteht , ;)dann kann man das dann schön mit machen....
 
Von so fest gerosteten Schrauben soll man die Finger lassen. Ist mir in meiner Sturm- und Drangzeit in den 1970ern an einem Lada (Fiat 124 Nachbau) auch mal passiert.
 
k-20170512_094952-jpg.37840


Wie auf dem Makrobild zu erkennen ist der Stehbolzen unterhalb Oberkante Krümmer abgerissen.

Sofern man in diesem (zugegeben beschissenen) Bereich überhaupt hinkommt würde ich das jetzt erstmal mit einem Bohrmaschinen-Winkelkopf bei eingesetzten 3mm Bohrer prüfen.

Falls ja, dann den Innendurchmesser des vorhandenen Loches messen und in diesem Außendurchmesser eine kleine kurze Buchse drehen, die eine 3,1mm Innenbohrung hat.

Jetzt hat man eine Bohrlehre / Bohrbuchse mit der man relativ zentrisch eine Bohrung in das Stehbolzenfragment setzen kann, denn frei Hand in diesem Bereich anzukörnen und dann auch noch zu versuchen, daß der Bohrer dann auch nicht verläuft, ....... das wird nur ungenauer Murks.

Beim Bohrbeginn gaaaanz wenig druck ausüben, damit auch bei einer schrägen Bruchstelle sich der Bohrer erst schön auf der Schräge einarbeiten kann. Erst wenn er dann nicht mehr rattert (das spürt man) läuft er rund und man kann normal weiterbohren.

Hat man dann unter Verwendung der Bohrbuchse während der ganzen Bohrzeit ein Loch gebohrt, stehen einem dann 2 Möglichkeiten zur Verfügung.

1. Torx einschlagen: SchraubMax - Abgerissenen Stehbolzen ersetzen (http://www.schraubmax.de/fahrzeugbau/Stehbolzen_abgerissen.html)

Ist das nicht möglich weil man keinem Platz hat um an dieser Stelle mit dem Hammer arbeiten zu können, dann:

2. mit aufsteigender Bohrergröße von 2 oder 3/10mm nach und nach das Loch vergrößern bis man den Kerndurchmesser der jeweiligen Gewindegröße erreicht.
So kleine Größensprünge deswegen, weil sich dann der jeweilige Bohrer selbst immer halbwegs zentriert, womit man auch bei der bereits zentrierten Ursprungsbohrung eine recht genaues und mittige Bohrung hinbekommt.
Bohren mit verhaltenen Druck und NICHT mit Gewalt, damit sich der Bohrer nicht fängt und das Loch ungenau macht.

Mit einem passenden Gewindebohrer dann die verbliebenen Gewindereste aus dem Gewinde entfernen und einen neuen Stehbolzen einsetzen.

Um auch gefühlvoll die Gewindegänge mit dem Gewindebohrer treffen zu können, einen 3-Satz Gewindebohrer verwenden (keinen Fertigbohrer) und mit dem 1-ser beginnen.

Der 1-ser, spätestens aber der 2-er bröselt dann die alten Gewindereste vom Stehbolzen raus.

Ich weiß nicht welche Gewindegröße die Stehbolzen haben und deswegen hier die 3 Größen des letzten Bohrers den man für den Kerndurchmesser braucht. Einer der 3 wird es sein:
  • M8 >> 6,8mm
  • M10 >> 8,5mm
  • M12 >> 10,2mm






SchraubMax - Abgerissenen Stehbolzen ersetzen (http://www.schraubmax.de/fahrzeugbau/Stehbolzen_abgerissen.html)
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #7
Hallo Helmut2,

vielen Dank für deine ausführliche Erklärung, ebenfalls danke an alle die bisher geantwortet haben! :)

Genau so wie du es beschrieben hast wäre ich auch vorgegangen, aber.....
So wie es auf diesem Bild aussieht, ist die Krümmerbohrung nicht mittig zum Stehbolzen.
Somit kann ich das mit der Bohrbuchse wohl vergessen.

Habe da noch eine Idee, die ist aber echt abgefahren.......und ich bräuchte die genauen Positionen der Stehbolzenbohrungen vom Kopf, in einer bemaßten Zeichnung (am besten als dxf oder so).
Dann würde ich mir eine Bohrschablone (Maske) fräsen, welche ich über die anderen Bolzen stecke und somit genau zentrisch über dem gebrochenen Bolzen bin.
Nun mit der von dir beschriebenen Methode das Teil ausbohren.

Das setzt aber voraus, dass ich die anderen Verschraubungen zumindest öffne (am liebsten dann auch die Bolzen erneuere).
Da war aber noch das mit den Bolzen die in den Kühl- oder Ölkreislauf hineinragen.

Weiß jemand, welche das sind und....sind alle Bolzen mit einem Sicherungsmittel (Loctide o.ä.) verklebt?
Das wäre schlecht, da sich dann die Ausdrehkraft deutlich erhöhen würde.
 
So wie es auf diesem Bild aussieht, ist die Krümmerbohrung nicht mittig zum Stehbolzen

Die Bohrungen im Krümmer werden größer sein für die Zentrierung.
Dazu müßte man die anderen Muttern lockern um den Krümmer mittig zum Bruchbolzen zu bringen.

Vorher aber zur Sicherheit über nacht die anderen Muttern mit Kriechöl einweichen ....... ;) :lol:
 
Trotz Kriechöl ist die Gefahr sehr groß dass weitere Bolzen abreißen.
 
Moin,

blöde Sache das.....

Ab und an habe ich beim Motorrad schon mit abgescherten Schrauben in Alu zu tun gehabt.

Je nachdem, wieviel Bewegungsspielraum Du hast, bietet es sich auch an, mit einem 1,5 oder 2 mm Bohrer rings um den abgerissenen Bolzen in die Gewindegänge zu bohren. Steht kein Bolzenrest für die Gripzange mehr zur Verfügung, mit einem Multitool (Oszillierer) einen Schlitz in den Stehbolzen "sägen", für einen Schraubendreher.

Problem ist, dass die kleinen Bohrer schnell brechen. Ist aber nicht so problematisch, wie ein Abriss eines größeren Bohrers im Stehbolzen. I. d. R. lockert sich der verbliebene Stehbolzen durch die umlaufenden Bohrungen dergestalt, dass er mit einem Schraubendreher entfernt werden kann. Dann entweder eine Time-Sert Buchse einsetzen oder ein größeres Gewinde für größere/n Stehbolzen/Schraube bohren/schneiden.

Viel Glück!........Steffen
 
Trotz Kriechöl ist die Gefahr sehr groß dass weitere Bolzen abreißen.

Wenn bei angemessener Kraft sich eine Mutter trotzdem nicht löst, die Mutter mit einen Brenner leicht anglühen und in heißen Zustand nochmal versuchen.
Dann funzt es i.d.R. auch.

Mutter und Stehbolzen können das ab, denn der Krümmer selbst glüht im Fahrbertieb auch oft.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #12
Ich würd ja am liebsten den Kopf rausrupfen.
Bei meinem Passat war das auch kein Problem, der war vom Aufbau irgendwie schrauberfreundlicher :D

k-P1060314.JPG
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #13
Da hast du schon recht, aber ich hab keine Bühne und nachdem der obere Motorhalter im Weg ist muss ich alles von unten abstützen.
Könnte mit einem kleinen Rangierwagenheber von unten gegen die Ölwanne abstützen. Solange ich dann von unten nicht mehr an den Zahnriemen muss ginge das.
 
Hatte das gleiche Problem bei meinem Logan. Wenn ich mich rech erinnere war es sogar der gleiche bolzen. Hatte es nicht selbst gemacht, aber der Mechaniker ist folgendermaßen vorgegangen: er hatte so lange immer wieder kleine schweisspunkte auf das Bolzenreststück im Motor aufgetragen, bis er es mit einer zange richtig greifen konnte. Der wärmeeintrag der aufschweissungen hatte den bolzen gelockert.
 
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