Radbolzen Drehmoment

Ein definiertes Drehmoment ist sicherlich hilfreich bei der Felgenmontage, aber sofern es sich um Stahlfelgen handelt, muß man sich keine Sorgen darüber machen, wenn einem kein Drehmomentschlüssel zur Verfügung steht.

Der ganze Drehmomenthype ist ja erst seit 15 oder 20 Jahren weil man meinte, auch hier materialgerechte Regelungen vorschreiben zu müssen.

Bis dahin hat man die Radschrauben mit dem Handkreuz erst (über Kreuz) handfest gezogen und sich dann (auch wieder über Kreuz) im 2. Durchgang mit durchgestreckten Arm, mit seinem Oberkörpergewicht ins Radkreuz fallen lassen.

Gut war es, wenn es dann "geknarzt" hat.
Das knarzen, das man auch beim öffnen der Radschrauben hat.

Mir ist dabei nie zu Ohren gekommen, daß bei dieser Anzugsweise Schrauben abgerissen wurden, oder Stahlfelgen beschädigt.

Also das ganze etwas lockerer angehen und die Schrauben lieber fester :D

Wenn der Schraubenkonus im Felgenkonus singt, dann ist die Verschraubung OK.
 
Also,Stahlfelge beschädigt nicht,aber Schraube abgerissen schon...:whistle:

War aber noch beim Laguna,bei Ford und Opel habe ich das nie geschafft,sind die Schrauben bei Renault weicher?:think:

War hinten,in die Werkstatt und der Mechaniker meinte er hätte das gleich,Schraube hätte er da,kurz Bremstrommel runter dann könne er den Rest der Schraube von der anderen Seite packen und rausdrehen.

Allerdings wurde der Werkstattaufenthalt dann doch länger,nach Abnahme der Trommel war der arme Kerl erstmal nass.:o

Ganze Trommel voll Bremsflüssigkeit,der Radbremszylinder war undicht und das hatte er dann nicht am Lager,Trommelbremse ist selten beim Laguna,die Meisten hatten auch hinten Scheiben.
 
Genau, Helmut2 !
Stahlfelgen sind eben in dieser Hinsicht einfach unproblematisch. Ein Hersteller von Alufelgen wurde nach den Vorteilen seiner Produkte gefragt. Er antwortete ehrlich. Im Prinzip hat eine modische Alufelge keinen Vorteil außer die schönere Optik.
Ich sehe das genauso. Eine Stahlfelge braucht keinen Drehmomentschlüssel. Dieses von Helmut2 beschriebene Knarzen war die akustische Drehmomentanzeige.
Ein Bordstein ist selten der Tod einer Stahlfelge aber oft ist die Alufelge dann Schrott oder was noch gefährlicher ist, angerissen. Bei 180 können dann die Teile fliegen.......
 
VW, Ford, Opel, Nissan, Coyota, Renault, mein Leben lang habe ich weder einen abgerissenen Stehbolzen, noch eine abgerissene Radschraube geschafft.

Aber primär ging es mir in meinem Beitrag um etwas anderes.

Eine fast schon erschreckende Hilflosigkeit, wenn es um die Verschraubung von Rädern geht.

Der Verlust von Gefühl für das nötige, hervorgerufen durch die Suggestion, daß ein Drehmomentwert das allseeligmachende ist führt dazu, daß man sich nicht mehr traut, Felgen ordentlich zu verschrauben.

Ich lese hier von besorgniserregenden 90 Newton, die allenfalls bei Klein und Kleinstwagen, oder bei alten Japanern Anwendung finden.

Wenn man keinen Drehmomentschlüssel zur Hand hat, oder einen Drehmomentschlüssel besitzt, aber das entsprechende Drehmoment nicht kennt, dann die Schrauben bis zum "knarzen" anziehen.

Damit macht man nie etwas falsch.

Was aber generell äußerst wichtig ist, das sind absolut trockene und fettfreie Schrauben.

Manche meinen es gut und fetten oder ölen die Radschrauben - eine Maßnahme, die fatale Folgen haben kann.

Dadurch wird die Reibung innerhalb des Gewindes und des Konus derartig reduziert, daß ich eine Radschraube- oder den Stehbolzen selbst mit dem richtigen und empfohlenen Drehmoment abreißen kann.

Die Gegenkraft die bei trockenem Gewinde den Drehmomentschlüssel (so wie vorgesehen) "gegenbremst", ....... die fehlt und somit geht die gesamte Kraft auf das Gewinde.
Der Drehmomentschlüssel löst zwar bei z.B. 110 Newton aus, aber die Schraube ist angeknallt wie mit 150 oder 160 Newton (Beispiel)

Und wer einen Drehmomentschlüssel in der Garage zum Reifenwechsel hat, aber im Kofferraum ein Radkreuz für den Notfall spazierenfährt, der soll wenigstens einmal nach Verwendung des Drehmomentschlüssels mit dem Radkreuz testen wieviel das überhaupt ist.

So bekommt man wenigstens ein wenig Bauchgefühl für das Notwendige, wenn man unterwegs einen Platten - , aber nur ein Radkreuz zur Hand hat.

Ist wie mit den Kindern und den Taschenrechnern.
Erst wenn sie gut Kopfrechnen können, bekommen sie einen Taschenrechner.

Klugschei@modus OFF :D
 
120NM sind immer richtig. Bei stahlfelgen reicht einmal anziehen. bei Alufelgen anziehen dann ne runde fahren. 1-2km reichen. dann nochmal mit 120NM anziehen. so habe ich das mal gelernt.
 
Wenns knarzt ist alles gut ??? Na dann......sollten die Bolzen durch längung etwas zu lang sein und Schleifen ruhig großzügig absägen......danach kann man noch mal ordentlich nachziehen..........
 
Die Bolzen längst Du nicht. :D

Normalschrauben haben Härtegrade etwa zwischen 6,8 und 8,8.
Radbolzen dagegen 10,9

Da macht es nur kurz "knack" und das war es.
Bis Du das aber schaffst, dreht sich eher das Sechskant am Schraubenkopf rund, denn der Kopf ist im Gegensatz zum Gewinde (10,9) deutlich weicher.
 
helmut für leute mit etwas gefühl in den pfoten mag das alles zutreffen was du schreibst ,

aber wenn ich sehe wie auf den radmutternschlüssel noch eine verlängerung

draufgesteckt wird und anschliessend mit zarten 99,9 kg noch auf der

verlängerung rumgehüpft wird dann ist der einsatz eines drehmomentschlüssels

mehr als gerechtfertigt.........................
 
Ein definiertes Drehmoment ist sicherlich hilfreich bei der Felgenmontage, aber sofern es sich um Stahlfelgen handelt, muß man sich keine Sorgen darüber machen, wenn einem kein Drehmomentschlüssel zur Verfügung steht.

Der ganze Drehmomenthype ist ja erst seit 15 oder 20 Jahren weil man meinte, auch hier materialgerechte Regelungen vorschreiben zu müssen.
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sicher, das hat man früher nur so gemacht. Angezogen, bis es halt fest war. :D Das war es dann.
Zum Öffnen hat man ein 140er Stahlrohr, welches auf das Radkreuz kommt ( bis man den Schlagschrauber+Kompressor privat hergerichtet hat, sind alle Räder schon weg )



Nur: habe schon zweimal erleben müssen wie Radmuttern und Räder mich überholten. Wenn man im Rückspiegel die Muttern in alle Richtungen rollen sieht und die Bremstrommel auf dem unteren Innenrand der Stahlfelge herum nudelt...

Daher habe ich immer einen Drehmoment im Auto dabei. Drehmomente nach dem Reifenservice oder Werkstatt werden immer selber noch mal nachgezogen. Ich traue da keiner Werkstatt.
Gerade wenn man Kinder hat, sollte man die paar Mäuse für ein Messgerät investieren?
oder nicht
 
Bevor ich "Super-Diesel" tanke, der keiner ist und dafür unnötig Geld ausgebe, tanke ich lieber Normaldiesel und gönne mir ein ordentliches Werkzeug. Man gibt für unnötigen Kram manchmal viel zu viel aus und am Sinnvollen wird dann gerne gespart.
Gruß Toni
 
@ Helmut2
Eine wunderbare Erklärung. Nachdem ich mir vor Jahren einen elektrischen Schlagschrauber zugelegt habe ist mir erstmals bewußt geworden, dass ich die Bolzen in der Vergangenheit sogar viel zu fest angezogen habe. Mein Gewicht liegt in der Nähe des Kampfgewichts unseres damalig ewigen Kanzlers und mir ist tatsächlich mal ein 17/19er gekröpfter Noname Ringschlüssel dabei gebrochen als ich den Fuß darauf setzte...:lol:
Nun, ein Ringschlüssel wird oft universell genutzt. Unter Sicherheitsaspekten nicht immer korrekt. (z.B. um die Hebelwirkung einer Ratsche oder Maulschlüssels zu vergrößern) Draufstellen ist ganz gewiss nicht richtig aber die Räder sollen ja fest sein....schlechtes Gewissen :o
Der Schlagschrauber schaffte es also nicht die so von mir festgeknallten Bolzen zu lösen. Nun kann es am Schrauber liegen oder auch nicht. Jedenfalls ist mir seitdem ich das Dingen benutze kein Rad verlorengegangen. Ratscht der durch ist das Rad fest und da wird nicht mehr nachgespannt. Trotzdem werde ich aus Neugier das erreichte Drehmoment zu ermitteln versuchen.
 
ein drehmomentschlüssel kostet wenn man einen billigen nimmt 30 euro. ne einmalige Anschaffung:) wenn ich ihn 30 jahre benutze um von Sommerreifen auf winter zu wechseln und umgekehrt sind das pro reifentausch 50 Cent. da muß ich schon lange überlegen ob ich mir einen zulege bei den hohen kosten die mir dabei entstehen. oh Gott oh Gott:)
 
120NM sind immer richtig. Bei stahlfelgen reicht einmal anziehen. bei Alufelgen anziehen dann ne runde fahren. 1-2km reichen. dann nochmal mit 120NM anziehen. so habe ich das mal gelernt.

na dann bin ich bei dir lieber keine alufelge.

mag ja sein das heutige alulegierungen mehr abkoennen, aber als ich noch alufelgen fuhr war da maximal 100 nM angesagt. bei mehr dringt der bolzen bzw der bund der schraube ins material der felge ein und kann diese zerstoeren.

also beim felgenhersteller nachharken mit welchem moment angezogen werden muss udn dieses auch nicht ueberschreiten.

wolf
 
Mit etwas feeling weiß man doch wie "kräftig" man seine Räder anschrauben darf.
Wenn man natürlich auf der sicheren Seite sein will, ist ein Drehmomentschlüssel nicht das verkehrteste, aber ein bißchen weicheimäßig kommt das schon rüber:lol:!
Ich schraube seit über vierzig Jahre meine Räder per feeling fest und bin stets gut damit gefahren.
Man kann aus allem eine Wissenschaft machen und stets übertreiben.
Das ist menschlich und lustig und traurig gleichzeitig.
Der Mensch, das wundersame Wesen!
Liebe Grüße
Bommi
 
Naja,man sollte die Vorgaben schon einhalten...

Manchmal habe ich den Eindruck es gibt schon so Einige die glauben ein PKW wäre etwas ähnlich simpel aufgebautes wie z.B. ein Toaster...:huh:

Aber dem ist nunmal nicht so,ein moderner PKW besteht aus diversen Materialien die unterschiedliche Eigenschaften,Härten usw. haben und oft sind dann verschiedene Materialien miteinander verschraubt.;)

Zu wenig Drehmoment ist nicht gut,soweit scheint's ja auch klar zu sein,aber zuviel eben auch nicht!

Ist der Härtegrad der Schraube hoch kann man mit zuviel Anzugsmoment auch mal das Gewinde beschädigen,muss nichtmal gleich auffallen.Aber im Fall hoher Belastung kann ein kleiner Haarriss halt dazu führen das das Material aufbricht und die Schraube rausreißt,weil sie eben zu fest angezogen war.:o
 
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