Weil unser T4 Multivan den Geist aufgegeben hatte und wir wieder auf einen PKW umgestiegen waren, hatten wir lange überlegt, wie wir in Zukunft unsere Campingurlaube gestalten wollten. Wir haben uns entschieden, es einmal mit einem kleinen Wohnwagen zu versuchen. Aus folgenden Gründen:
- Ein gebrauchter Wohnwagen ist in der Anschaffung und der Unterhaltung weitaus günstiger als ein Wohnmobil.
- Ein kleiner Wohnwagen ist leichter zu bewegen und zu rangieren als ein großer.
- Mit einem Wohnwagen ist man vor Ort mobiler.
Das Reisen mit dem Wohnwagen hat allerdings den Nachteil, dass man auf Campingplätze angewiesen ist. Mit einem Wohnmobil kann man autarker campen.
Das Fahren mit einem Anhänger gehört zwar nicht zu meinen Leidenschaften, es ist aber nicht besonders schwer (eher langweilig). Unsere erste Tour ging von Rotenburg (bei Bremen) -> München -> Erzgebirge -> Krakau -> Masuren -> Rotenburg. Wir sind beide nicht mehr erwerbstätig, deshalb haben wir viel Zeit. Wir haben an jedem Ort mehrere Tage gestanden und interessante und schöne Orte in der näheren und weiteren Umgebung besucht, teilweise mit Auto, teilweise mit Rad.
Es folgten weitere Touren nach Venedig, Montenegro, Plitwitzer Seen, Triest und auch wieder Masuren.
Dieser Wohnwagen war klein und wendig, hatte aber den Nachteil, dass Sitzecke und Bett eins waren und immer umgebaut werden musste. Außerdem war die Bordtoilette nicht sehr gut.
Wir haben deshalb nach ein paar Jahren einen größeren Wohnwagen mit 2 Sitz/Bett Ecken und einer guten Toilette gekauft. Er hatte das gleiche zul. Gesamtgewicht von 900 Kg wie der Kip, aber weniger Zuladung. Das wurde dadurch ausgeglichen, dass wir mittlerweile ziemlich reiseerfahren sind und wissen, was wir brauchen und was nicht. Zum Beispiel das große Vorzelt. Das haben wir gegen eine Markise ausgetauscht, die erstens in zwei Minuten aus- oder eingerollt ist und die einem bei stärkerem Wind keine Sorgen bereitet, weil man sie dann einfach einrollt. Das große Vorzelt nutzen wir nur noch, wenn wir einen Ausflug in die nähere oder weitere Umgebung mit unseren Enkeln machen.
Mit diesem Wohnwagen haben wir ebenfalls große und zeitlich lange Touren ( 6-8 Wochen) nach Montenegro, Lettland, Masuren und viele kleinere innerhalb Deutschlands gemacht.
Vor 7 Jahren hatten wir unseren ersten Duster als Zugfahrzeug. Ein Benziner mit 2WD. Der machte seine Sache ganz ordentlich, aber in Triest und Montenegro wurde bei einigen Steigungen die Traktion grenzwertig und die Antriebsräder drehten manchmal durch. Deshalb war unser nächster Duster ein Allrader und ebenfalls ein Benziner. Das Gespann lief mit ihm wesentlich ruhiger und das Problem mit der Traktion hatten wir auch nicht wieder, aber das Fahrzeug hatte einen sehr hohen Verbrauch: Fast 9 Liter im Normalbetrieb und gegen 12 Liter mit Hänger.
Der jetzige ist deswegen ein Diesel mit Allrad; den konnten wir aber noch nicht ausprobieren, da uns die Corona-Maßnahmen in die Quere kamen.
Unser Fazit nach den vielen Jahren mit Wohnwagen: Wenn man wie wir reist, an Zielorten länger verweilt und die Umgebung erkunden will, hat man den PKW dazu zur Verfügung. Die Unterhaltskosten und die Abschreibung bei einem Wohnwagen sind sehr überschaubar. Mit einem Wohnwagen ist man, was die Standorte angeht flexibler und viele Menschen fahren ein Wohnmobil sicherlich lieber als ein Gespann (mich eingeschlossen). Unsere drei Punkte zum Entscheid für einen Wohnwagen waren aber richtig (für uns).