Es gibt einen Haufen Faktoren die die Wahl beeinflussen:
Preis: wieviel hat man über für ein Campingfahrzeug..was ist es einem Wert (auch abhängig davon ob man fix drin wohnt, oder nur 2 Wochen Urlaub pro Jahr damit macht)
Erhaltungkosten: Wartung bei einem Zweitauto, Spritverbrauch, kosten für Abstell und oder Standplatz
Nutzung: hat man ein reines Alltagsauto nebenbei, braucht man überhaupt eines? Fährt man viel im Jahr?
Als bester Kompromiss in der Größe sehe ich hier Autos in der Größe von einem VW T6 oder einem Citroen Jumpy, da kann man schon eine Zeit drin wohnen (mit Abstrichen gegenüber einem richtigen Wohnmobil, keine Frage) und hat trotzdem noch ein Alltagsauto mit gutem Komfort das in jede Parklücke und die meisten Garagen passt. Ich hätte wohl sowas, wenn nicht gerade diese Größe von Autos so schweineteuer wäre.
Reisetempo: Ist man überall nur eine Nacht ist ein Bus oder Wohnmobil von Vorteil, will man sich für länger auf einem Campingplatz einrichten und Tagesausflüge machen hat ein Wohnwagen Vorteile.
Aufwand bei An- und Abreise: kann ich mich einfach hinters Steuer setzen und fahren, oder muss ich Vorzelte, Abbauen, Verbindungen kappen, Sachen umräumen, Anhänger anhängen. Selbiges bei der Ankunft am Abend, je mehr ich da täglich machen muss, auch bei Starkregen, Kälte etc. desto mühsamer ist ein häufiger Standortwechsel.
eigene Infrastruktur: Wohnwagen hat zb. nur Sinn, mit 1. einem geeigneten Zugfahrzeug (d.h. eventuell auch immer höhere Kosten bei der Anschaffung eines neuen Alltagsautos z.B. auch die AHK) und 2. einem Abstellplatz, letzteres gilt auch für ein Wohnmobil, das nicht das ganze Jahr über angemeldet ist oder ein Wechselkennzeichen hat. Ein platz wo man kleine Reparaturen und Wartungen selbst machen kann spart auch viel Geld.
Größe: Hat man einen Garagenplatz wo das Auto nicht über 2 m sein darf, kommt man mit einem großen Auto zurecht, hat man den passenden führerschein, kommt man überhaupt noch dort hin, wo man hin will, werden Reisen stressig weil man nur an Orten halten kann die für LKWs geeigent sind, kann man überhaupt noch selbst ein Rad wechseln etc.
Freisteher/Campingplatz: will man frei stehen ist ein möglichst unauffälliges Auto von Vorteil, Dachzelte, Wohnwagen, oder riesige Wohnmobile sind hier nicht von Vorteil, andererseits ist es als Freisteher wichtiger autark zu sein als am Camingplatz. Hier ist man mit einem selbstgebauten Stealth Camper gut bedient.
Kann man selbst ausbauen und reparieren: dann kann man sich bei der Anschaffung viel Geld sparen, und außerdem alles auf einen Maßschneidern. Der Nachteil ist, dass man halt auch beim Wiederverkauf oft wenig von seiner Investition wiederbekommt, während fertige Wohnmobile einen sehr guten Werterhalt haben.
Freitzeitfahrzeug vs. Mobiler Hauptwohnsitz: Wenn man wirklich in einem Fahrzeug wohnt, zumindest für mehrere Monate im Jahr, ist der Platz und Komfortbedarf sicher höher. Ich würde dann nicht verzichten wollen auf: Nasszelle, WC, Küche, Stehhöhe, gescheite Heizung. bei max. 2 oder 3 Wochen am Stück ist das weniger wichtig für mich (bis aufs WC, aber das ist halt meine Sache)
Image: will man als 4x4 Overlander daherkommen, hat man am besten einen Defender oder Landcruiser mit massenhaft Offroad Zubehör (das man eh nie brauchen wird), als Hippie einen Uraltbus, der zwar nur 80 geht und säuft wie ein Loch, wenn er überhaupt einmal fährt, dafür aber halt cool ist.
Und wenn man am Camingplatz dazugehören will wo man eh seit 20 Jahren immer die selben Nachbarn hat, kanns auch was Eierschalenfarbenes von Hymer und co. sein Häkeldecken und Gartenzwerge inklusive.