Duster II ab 2018 Mein Micro-Camper-Duster 2 Ph 3: 150PS extreme EDC

Heute: 2 Wochen Schweden mit Anhänger, ATV-Tour durch Schweden und Übernachten in Sheltern und Micro-Camping im Duster alle 4-5 Tage.

So, nun bin ich zurück von meinen ersten Abenteuern mit dem Duster. Ich bin begeistert, mein Ausbau und Zubehör-Setup funktioniert und hat sich bestens bewährt. Einzig die „Dachgalerie“ muss ich noch etwas umbauen/anpassen, weil die sonst zu tief hängt, wenn da zb Handtuch und Nachtwäsche zum Auslüften drin sind.

Hier mal ein paar Fotos, die ich heute beim Rückbau in den Auto-Modus gemacht habe, damit der interessierte Leser vielleicht Inspiration für seinen Umbau bekommt - so wie ich ja auch von Berichten anderer profitiert habe.

Ebene Lagefläche
Um eine ebene Liegefläche und auch Stellfläche für die „Möbel“ zu bekommen, habe ich einen 2geteilten Ladeboden aus 8mm oder 10mm Sperrholz Birke verbaut. Die Hälfte, wo später die MAtratze draufkommt habe ich dabei mittels Klavierband-Schranier klappbar gemacht, um zusätzlichen Stauraum zu haben wo sonst quasi der Schaumstoff der hinteren Sitzfläche wäre.

Mir war wichtig, dass ich nichts in Kunststoffverkleidungsteile oder gar den Metallkorpus des Autos bohre, sondern nur vorhandene Schraubpunkte verwende, um den Einbau und die Ladung zu sichern.

Und mir war wichtig, dass kein Stauraum unter dem Bett geschaffen wird, wie man das bei vielen Ausbauten sieht. Und dadurch das Bett zu hoch kommt. Mir war wichtiger, dass ich mich normal im Schneidersitz auf die Matratze setzen kann, ohne den Kopf einziehen zu müssen. Das steigert die Aufenthaltsqualität zb bei Regen ganz enorm, weil man nicht nur Liegen kann, sondern auch gemütlich drin sitzen kann.

Inspiriert hat mich Videos auf Youtube von „Ausgebaut und losgefahren“ (oder so ähnlich?), der auch seinen Duster umgebaut hat.

Neuen Ladeboden:
Dazu habe ich zum einen die offensichtlichen Verzurrpunkte benutzt, aber zb in den gebauten Ladeboden Aussparungen für die Iso-Fix-Bügel gemacht, um die Isofix-Bügel ebenfalls und bei Bedarf zum Verzurren von Ladung nutzen zu können. Die Gurtschlösser habe ich an der Sitzmulde festgeklebt, damit diese nicht während der Fahrt unter dem neuen Ladenboden klappern können.

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Beim Ladeboden war es noch wichtig, am Einstieg durch die hinteren Seitentüren eine zusätzliche Abstützung zu bauen, damit sich die Platte nicht durchbiegt oder zu stark unter Spannung kommt. Dabei musste ich an Aussparungen denken für Kabelstränge, die unterhalb des Autotepiichs verlaufen, damit es dort nicht zu Quetschungen oder in Folge zu Kabelbrüchen kommt! Nicht schön, aber funktioniert und wird später noch ordentlich mit Klebefilz kaschiert.
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Den Ladeboden habe ich an den Haltepunkten der „Top-Tether“-Zurrösen verschraubt. Dazu die vorhanden Zurröse losschrauben, eine etwas längere Schraube nehmen und die Zurröse auf den neuen Ladeboden legen und diesen mit der längeren Schraube in dem Schraubenloch der Zurröse verschrauben. So kann der Ladeboden zumindest schonmal nicht in irgendeine Richtung rutschen durch Fahrmanöver….

2m Liegefläche:
Um auf 2m Liegefläche zu kommen, den Fahrersitz aber während der Fahrt trotzdem normal einstellen kann, habe ich mir folgende Lösung für das „Kopfteil“ der Liegefläche einfallen lassen.
Ich habe ein stabiles Steckkreuz aus Resten der Siebdruckplatten vom Möbelbau gebaut, welches bei Nichtbenutzung einfach unter dem Fahrsitz verschwindet und bei Benutzung/Schlafen einfach zusammengesteckt wird und in den Fußraum hinter den Fahrersitz gestellt wird. Der Fahrersitz muss dafür natürlich dann nach vorne gestellt werden. Auf das Kreuz wird dann das kleine querbrett gelegt und unter den klappbaren Teil der Liegefläche zusätzlich verklemmt. Dann kann man das Kopfteil der Matratze komplett auf 2m umklappen. Bei Fahrbetrieb ist das Kopfteil einfach ein bißchen am Fahrersitz lang „hochgeklappt“.
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Die „Möbel“
Als Möbel habe ich mir 2 Schränke von jeweils 60x30 und 60x40 (Länge x Breite) gebaut. Wenn der Beifahrerstitz auf normale Fahrposition steht passt das genau von der Länge hinter den Beifahrersitz. Das Rückseite des Beifahrersitzes habe ich durch ein Streifen Schaumstoff beim Verkanten/Verklemmen der Möbel zusätzlich geschützt, weil sonst die Kante des Schranks zu stark in das Polster reingedrückt hätte und möglicherweise mit der Zeit Schäden verursacht hätte.
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Aufbau hinter dem Beifahrersitz also:
- Küchenschrank 60x40 (der kann breiter sein, wegen mehr Platz an der Tür als im Kofferraum),
- dann Kleiderschrank 60x30 im Kofferraum,
- dann 40x30 Eurobox für die Trockentrenntoilette (Boxio-Eigenbau).
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In den Hohlraum zwischen schmalen und breiteren Schrank passen übrigens wunderbar auch noch andere Sachen, zb Wechselschuhe

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So habe ich eine durchgehende Arbeits- und Ablagefläche, die auch mal feucht/nass werden darf (Siebdruckplatte). In den Küchenschrank habe ich eine Spüle eingebaut mit 12V-Pumpe und Wasserhahn. Die 10l Kanister für jeweils Frisch- und Abwasser befinden sich hinter dem Beifahrersitz. So kann man sich mal morgens frisch machen oder auch den Abwasch.

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Die Schränke sind zum einen in der Reihe auf „Klemmung“ zum Beifahrersitz und zum anderen durch Verzurren seitlich gesichert.
Als Zurrpunkte habe ich dabei folgende Haltepunkte benutzt:
zum einen die auf den neuen Ladeboden versetze Zurröse hinten
Zum anderen die Befestigungspunkte der Rückbank, wo ich an dem Haltepunkt des Anschnallgurtes zusätzliche Zurrösen angebracht habe.
2 zusätzliche Zurrösen direkt an der Vorderkante der Schränke, die nur mit dem neuen Ladeboden, aber nicht mit dem Auto verschraubt sind.
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Ich war erstaunt, wie gut und stabil das funktioniert hat. Es rappelte nichts während der Fahrt und verschob sich auch keinen mm.

In den Küchenschrank platzierte ich meine nachgebaute Küchenbox auf Eurobox-Basis, die ich mit Holzleisten vorm aus dem Schrankrutschen sicherte. Der Boden der Eurobox bietet sich dafür hervorragend an. Der Zurrgurt des Küchenschranks ging noch zusätzlich über die Box.
Unter der Spüle hatte ich eine kleine perfekt passende Plastikbox bei Woolworth gefunden, wo ich immer ein paar Lebensmittel (Nudeln, Saucen, Aufstriche, Dosensuppen) aufbewahrte. Und nachts auch als „Nachttischschrank“ nutzen konnte für Taschenlampe, Autoschlüssel, kleine Wasserflasche etc.

Die Küchenbox:
Inspiriert von einem tollen Youtube-Video (pataschas world oder sowas?) habe ich mir diese Küchenbox nachgebaut.
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Doppelter Boden mit Zugriff auf Topf und Pfanne mit abnehmbaren Griff (Tefal Ingenio). Die Pfanne habe ich beim Kochen oft als deckel für den Topf benutzt. Und die Wärme vom z.B. kochenden Nudelwasser hat so gleich die Sauce in der Pfanne mit erwärmt…

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Durch Ausparungen bzw zusätzlichen Aufschraubungen konnte ich erreichen, dass zb der Brenner sicher arretiert war während der Fahrt, als auch dass die Gaskartusche nicht verrutschen konnte, weil sie durch die kleine graue aufgeschraubte Erhöhung prima gehalten wurde. Der Boden der Gaskartusche hat da einen entsprechenden Rand, der diese graue Erhöhung komplett umschließt und ist unten nicht plan.
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Die Matratze:
Als Matratze habe ich ein mittelpreisige 80x200 Matratze von Jysk besorgt, weil ich ja auch gemütlich schlafen wollte. Diese kommt auf einer Antikondensationsmatte von FritzBerger zum liegen, damit die Matratze auch unterlüftet wird und der Nacht-Schweiß bzw die Kondensfeuchte im Auto auch ablüften kann. Die Matratze habe ich passend zugeschnitten. Oben im Seitentürbereich auf 80cm Breite gelassen und unten Richtung Kofferraum dann auf ca 60cm schmaler geschnitten. Nachts wird das Kopfteil der Matratze wie schon geschildert auf das Stützkreuz und Brett gelegt. Das Kopfkissen (so ein Memoryfoam-Nackenkopfkissen) findet im Fahrbetrieb hinter dem Fahrersitz Platz und gleicht im Liegebetrieb auch super die kleine Kante aus, die durch die Klemmung entsteht
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Das Klo:
Da habe ich einfach das Boxio-Prinzip nachgebaut ud war überrascht, wie gut das im Alltag funktioniert hat. Durch die Erhöhung durch die zweite niedrige Eurobox, in der Klopapier, Streu und Papiertüten für den Feststoffteil der Toilette lagern, hat die ganze Toilette eine sehr angenehme Sitzhöhe. Nach dem Stuhlgang empfiehlt es sich jedoch bei diesem Setup, die Feststofftüte bei nächstem Mülleimer zu entsorgen, da doch trotz Einstreu eine gewisse Geruchsentwicklung nicht immer ausgeschlossen werden konnte. Den Urinbehälter habe ich etwa so alle 3-4 Tage mal geleert an. Nicht weil er gerochen hätte, sondern einfach so fürs Gefühl. Interessant war, dass vom Urin überhaupt keine Geruchsbelästigung entstanden war, obwohl ich komplett auf den Einsatz von Chemie verzichtet habe.
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Die Verdunklung:
Damit ich nachts/abends vor neugierigen Blicken geschützt bin, wenn ich mit Stirnlampe im Auto zugange bin, mich umziehe etc habe ich - wie oben in einem früheren Beitrag schon beschrieben - aus Thermomatte von Decathlon Sichtschutz für die Scheiben ab der B-Säule geschnitten, die auf Klemmung in die Fenster reinpassen und super hielten. Zwischen die Kopfsützen der beiden Vordersitze habe ich manchmal noch ne Jacke oder ein Handtuch gehangen, damit auch nachts niemand mit Taschenlampe reinleuchten kann und mich hinten entdecken kann. Die Sichtschutzmatten habe ich tagsüber und im Fahrbetrieb einfach hinter das Klo/den Kleiderschrank geschoben.

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Die Stromversorgung:
Da ich nachts ein CPAP-Gerät gegen Schlafapnoe benötige und ich aber auf das Campen nicht verzichten wollte, musste ich mir eine Lösung einfallen lassen, wie ich unabhängig von 230V-Landstrom zurecht komme. Auch die Pumpe der Spüle musste mit Strom versorgt werden (die Duster 12v-Buchse schaltet sich ja ruckzuck ab, wenn die Zündung aus ist) und das Smartphine, Tablet und anderes wollen auch Energie. Dazu habe ich nach einiger Recherche eine kleine Powerstation von Ecoflow mit so ca 260 Wh gekauft, die für meinen Bedarf absolut ausreichend ist. Das coole an der Ecoflow ist das wirklich tolle Lademanagement, von 0 auf 100% ist der wieder nach einer 80Minuten Fahrt an der 12v-Buchse des Dusters oder meines ATVs voll geladen. Eine Kühlbox oder ähnliches betreibe ich daran nicht. Da reicht die Leistung und die Speichergröße auch nicht für aus.
Die Powerstation ist klein genug, um sie auf ATV-Tour mitzunehmen und nimmt auch im Duster kaum Platz weg. Ich habe sie hinter der hinteren Mittelkonsole platziert und mit so einer Klett-Kofferraumsicherung vorm Verrutschen während der Fahrt gesichert.

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Fazit:
Also alles im Allen eine gelungene Sache. Man kann das optisch sicher noch alles hübscher hinkriegen und „wertiger“ verarbeiten. Ich wollte es aber erstmal fertig machen und gucken, ob es funktioniert, bevor es an die Feinheiten geht.
Der Rückbau in den normalen Auto-Modus und Wiedereinbau der Rückbank hat heute ca 40Minuten insgesamt inkl Wegräumen der Möbel gebraucht.

Da ich eh alleine drin schlafe ist der Platz absolut ausreichend. Mein Gepäck ist gut verstaut, Die Lüftung nachts mit diesem Kofferraumbügel für das Schloß hat sich auch super bewährt. Kaum Kondensfeuchte an den Scheiben!
Ich liebe es und habe mich nach jeder 4-5 Tages-ATV-Tour durch Schweden und Übernachten im Shelter jedes Mal wieder auf eine gemütliche Nacht im Duster gefreut. Bevor es dann zur nächsten Runde von einem neuen Startpunkt aus losging. Es hat sich dann immer wie nach Hause kommen angefühlt. Er war sozusagen meine Basisstation auf den ATV-Touren.

Erste lange Bewährungsprobe für den Duster, der jetzt so etwas über 9000km auf der Uhr hat.

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