Lieferengpässe/Produktionsstopp

Putin-Deal lässt Renault in Russland festsitzen | Handelszeitung

Tja, angesichts dessen das fast alle Hersteller versprochen haben keine neuen Motoren mehr zu entwickeln und man in Russland wenig Probleme damit hat 30 oder 40 Jahre dasselbe Model zu bauen wenn es sein muss...Importmodelle fürs erste unbezahlbar... Renault/Lada wird wohl Recht unbeeindruckt weiterlaufen, ob mit oder ohne französische Gewinnbeteiligung.
 
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Lieferengpässe / Produktionsstopp:

Grundsätzlich und herausragend gibt es , je nach Ansatz/Untersuchungsmethodik, etwa 43 unterschiedliche Motive bzw. Kriterien in Bezug auf Errichtung/Ansiedlung/Erweiterung/Ausstattung eines (neuen) Produktionsstandortes.

Nur ein Kriterium (und das unbestritten nicht bedeutendste) sind die Lohn-/Arbeitskosten.

Hervorragend gelten:

  1. Stabilität des Umfeldes (Land/Staat etc)
  2. Verlässlichkeit der Gesetzgebung, Stabilität der Rahmenbedingungen (auch Arbeitsrecht ua)
  3. Steuergesetzgebung: primär auch wieder Verlässlichkeit, Höhe etc.
  4. Kultur/ Sprache / Verständigung Möglichkeit hierzu bzw. Dauer Anlaufzeit
  5. Versorgung mit Arbeitskräften, Entwicklung, Schulungspotential
  6. Lernwilligkeit / Lernbegeisterung / Lerngier der Arbeitskräfte (Reservoir)
  7. Heimmarkt, also der, in welchem ich investieren will: Grösse, Zusammensetzung, Entwicklungsgrad usw.
  8. Versorgung angrenzender Märkte / Regionen
  9. Gewährleistung / Optimierung von Logistischen Erfordernissen
  10. Know How Transfer, auch Schutz eigenen geistigen Eigentums
  11. Gesetzliche Erfordernisse (Local Content Erfordernisse / Möglichkeit, Joint Venture Zwang bzw. Möglichkeit etc)
  12. Unterstützung / zeitlicher Rahmen für Planung / Errichtung von Betriebsstätten usw.
Wie gesagt, reine Arbeits-/Stundenlöhne sagen nur sehr wenig aus.

Lohnstückkosten (auch weil ich bei Errichtung auf der grünen Wiese beste Technologie / ProduktionsKnowHow optimal hinstellen kann) begründen sich auch auf die
LernGIER in etlichen Staaten ausserhalb unserer sogenannten "Zivilisierten Westlichen Welt".

Es gibt noch genug Länder und Bevölkerungen, welche sehr viel daran setzen, ihre Lebensumstände zu verbessern, stabilen Wohlstand / Infrastruktur up zu graden.

Lieferengpässe/Produktionsstopp wird ein Thema bleiben bis zumindest Ende 2023.
Unabhängig davon wie sich die Lage in der Ukraine entwickeln sollte.
 
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Autobauer fahren von Chip- und Lieferkettenkrise in Sanktionskrise

Die Geschichte mit Kabeln aus der "Billigwerkbank" Ukraine ist nur kurzfristig und die BWL Betrachtung hilft bei VWL nicht.
Das Gelaber wegen Öl und Gas auch...

Wenn man es mit "Sanktionen" übertreibt, können Deutschland und Italien als größte Industrieländer der EU, und total rohstoffimportabhängig, mal neue Lieferanten auf dem umkämpften Weltmarkt für ihre Industriemetalle suchen.
Kupfer, Alu, Zink, Zinn, Nickel, Silber, Stahl das kommt sofern man es nicht aus Südamerika oder Fernost rankarren will alles fast ausschließlich aus Russland.

VW, Daimler BMW und co waren ja sehr schnell beim auf Kommando "Haltung zeigen" man steht "Hinter den Sanktionen"... die Frage ist bloß wie lange und auf welchen Beinen...
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #20
Vorab hat jeder Fahrzeughersteller nicht nur einen Zulieferer um flexiebel zu sein. Da gibt es hieb und stichfeste Verträge um die Fahzeugproduktion zu sichern. Nun ist eine Bezugsquelle teilweise ausgefallen. Die verbleibenden Hersteller bemühen sich den Bedarf zu decken. Diese haben sehr wohl sichere Bezugsquellen für die Halbzeuge die diese an die Fahrzeughersteller liefern.

Den Auftragsgeber interessieren nur die Kosten. Wie das die Zulieferer realisieren juckt die nicht. Jeder Fahrzeughersteller hat ein As im Ärmel und zieht das. Ob das gezogene As jetzt seinen Bedarf decken kann, kommt auf die Vertragsbedingungen und Preisverhandlungen an.

Kein Zuliefer bedankt sich für einen Auftrag wenn er erkennt das die von ihm zu kaufenden Materialien zuzüglich Produktionekosten den Erlös übersteigen.
 
Den Auftraggeber interessieren nur die Kosten. Wie das die Zulieferer realisieren, juckt die nicht. Jeder Fahrzeughersteller hat ein As im Ärmel und zieht das. Ob das gezogene As jetzt seinen Bedarf decken kann, kommt auf die Vertragsbedingungen und Preisverhandlungen an.
Hersteller (Markeninhaber) und Systemlieferanten (Zulieferer) sitzen schon lange in einem Boot.
Beide sind wechselseitig abhängig voneinander und vertrauensvolle partnerschaftliche Cooperation ist mittelfristig erforderlich um erfolgreich zu sein / bleiben.

Bedeutet, so wie jetzt hervorragend die intensive "zeitnahe" Kommunikation:
Wie, in welchem Umfang und mit welchen Alternativen ist die Produktion so reibungslos als möglich aufrecht zu erhalten?

Jetzt wirkt sich offene / ehrliche Kooperation mehr aus denn je. Mit Erpressung/Nötigung etc. wird da nichts zu gewinnen sein.
 
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Lieferengpässe / Produktionsstopp / Preisanpassung nach oben:

wegen
a) Covid19 Disruption
b) Chip Mixup
c) Ukraine Situation (Kabelbäume etc)
d) Sanktionsmechanismen (Einengung von Vorlieferanten, Ressourcenverknappung etc.)

Stellantis-Boss TAVARES im Gespräch:

Tavares: Neuwagen könnten unerschwinglich werden!

Autos werden erheblich teurer werden.
Glücklich die, welche bereits bestellt haben bzw. deren KFZ in Produktionsplanung etc. oder sogar bereits in Anlieferung sich befindet.

LG
 
Kein Zuliefer bedankt sich für einen Auftrag wenn er erkennt das die von ihm zu kaufenden Materialien zuzüglich Produktionekosten den Erlös übersteigen.
Der Zulieferer von zB Kabelbäumen mit kupferhaltigen Kabeln wird in seiner Kalkulation einen Teil des Preises variabel (zB auf Basis der DEL-Notiz) kalkuliert haben.
Oder hat sich bei seinem Rohstofflieferanten Kupfer zum Festpreis gesichert.
Wenn er ordentlich wirtschaftet, werden die Rohstoffkosten nie den Erlös übersteigen. Und wenn doch - hat er die Insolvenz mutwillig herbeigeführt.
 
Zulieferer, bzw. besser Systemlieferanten:

Deren "Vormateralien" sind teils durch Terminkontrakte preislich abgesichert, tlw. gibt es floating agreements.
Hilft alles nicht viel, wenn durch ausserordentliche Ereignisse, wie jetzt gegeben, Lieferstopp (von "Vorlieferanten") bzw. drastische Kürzungen / spätere Anlieferungen oder Embargozwänge erfolgen.

Auch deren kurzfristig wirkenden Preissteigerungen im "eigenen Wirkungsbereich", sprich Energiekosten, Lohnkosten, Logistik etc. sind horrend.

In welcher Höhe Preissteigerungen (kurzfristig, mittelfristig) und oder überhaupt Lieferverfügbarkeit gegeben sein wird, ist derzeit nicht seriös abschätzbar (siehe hierzu auch oben "Tavares / Stellantis" Interview).

Glücklich die, welche in Kürz ihren Dacia erwarten.
 
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Hallo. Weiß jemand, ob die kabelbäume weiterhin aus der Ukraine kommen oder es slch einen großen Vorrat gibt? Denn noch wird weiter munter produziert. Mit kurzweiligen Verzögerungen zwar. Aber wie man herum hört, kein stop.
Weiß wer aktuell mehr?
Mir ganz persönlich geht es um den dacia duster (TCe 150 4WD). Lg
 
die Kabelbäume sind nicht das Problem, die kommen anscheinend nicht aus der Ukraine bei Dacia. Probleme machen die Komponenten aus China, wie z.B. Fensterheber oder auch Teile fürs Navi. Durch die Lockdowns stapeln sich die Schiffe im Hafen von Shanghai.
 
die Kabelbäume sind nicht das Problem, die kommen anscheinend nicht aus der Ukraine bei Dacia. Probleme machen die Komponenten aus China, wie z.B. Fensterheber oder auch Teile fürs Navi. Durch die Lockdowns stapeln sich die Schiffe im Hafen von Shanghai.
Viele Unternehmen sind mehr indirekt betroffen. Zum einen leiten viele Unternehmen auch um. Es gibt nicht nur ein Werk für z. b. Kabelbäume, sondern mehrere. Nun haben sich die Lieferwege geändert. Dadurch kommt es zu Engpässen.

Auch wenn bestimmte Zulieferer kein Werk in der Ukraine haben, sind sie oft indirekt betroffen, da auch die Zulieferer Lieferanten haben...

Und leider gab es in der Autoindustrie (wie auch in vielen anderen Branchen) dieses leidige Thema der Lagerhaltung. Die Unternehmen können nur eine gewisse Zeit produzieren, da dias Material just in time geliefert wird. Die Ware ist genau terminiert. Das ist so extrem, dass LKW (z.b.bei Audi) nicht entladen werden sondern eine extra Runde drehen, wenn sie zu spät sind.
 
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