Infineon
Mitglied Silber
- Fahrzeug
- Dacia Lodgy Stepway 1,5 Blue dCi 115 PS
- Baujahr
- 2020
Guten Tag liebe Dacianer,
ein paar Wochen war ich hier inaktiv da unser Lodgy aktuell nicht fahrbereit ist und ich mich erst darum kümmern wollte.
Kurz zur Vorgeschichte:
Nach Weihnachten wollten wir zur Nordsee fahren, knapp 300 km. In der Anzeige im Kombiinstrument war auch nur noch ein Balken zu sehen. Da ich auch noch einen Gutschein in der Pace-Tank-App hatte, mit welchem ich insgesamt 13 Cent Rabatt pro Liter bekommen habe, bin ich zu einer Tankstelle bei uns im Ort gefahren. Den Namen lasse ich weg da er nichts zu Sache beiträgt. Insgesamt habe ich dort für 1,63 € 30 Liter Diesel für 45 € getankt. Nach Hause gefahren, alles in Ordnung. Am nächsten Tage, das Auto war schon gepackt, saßen wir auf dem Weg in den Urlaub und machten noch einen kurzen Stop in einem Supermarkt. Das waren ca. 7 Kilometer. Es leuchtete jetzt eine Lampe auf, die vorher nie da war und ich nicht sofort zuordnen konnte. Meine Frau schaute im Handschuhfach nach der Anleitung und fand das Symbol wieder: Wasseransammlung Kraftstofffilter. Ich dachte mir so okay, wird vielleicht gleich wieder ausgehen. Tat die Lampe auch, um gleich danach wieder anzugehen. Wir eben in den Supermarkt rein und dann bin ich sofort zu unserem örtlichen Renault-Händler hin bevor ich damit 300 km und mehr fahre. Der Wagen wurde ausgelesen und es kam ein neuer Kraftstofffilter rein, welcher eh im Sommer fällig wäre. 219 € standen auf einmal auf der Rechnung… Gott sei Dank ging das EC-Gerät nicht und ich habe die Rechnung erstmal so mitgenommen zum später begleichen.
Der Fehler war bis zur Ankunft im Urlaub weg. Erst als wir vor Ort rumfuhren, ging diese blöde Lampe wieder an und erste Zweifel kamen auf ob es nicht doch vielleicht mit dem Tanken zu tun hatte? Aber wie oft kommt so etwas schon vor dachte ich mir. Jetzt ist es auch im Urlaub immer ein bisschen schwierig mit solchen ungewöhnlichen Situationen, der nächste Renault-Händler war in Aurich und daher weiter weg. Auto fuhr normal, die Lampe ging zwischenzeitlich auch kurz mal wieder aus und an. Da hatte ich vielleicht auf einen Defekt des Sensors getippt. Trotzdem ließen mich die Gedanken nicht los dass es doch mit Wasser zu tun haben könnte, blöd weil das einem schon die freie Zeit vermiesen kann. Auto fuhr nach wie vor wie gewohnt.
Wir sind dann so wieder nach Hause gefahren, Lampe blieb dauerhaft an, Auto fuhr normal. Es war inzwischen Neujahr.
Meine Schwiegermutter schickte mir dann am Abend einen Screenshot aus einem sozialen Netzwerk, in welchem ein Fahrlehrer Fehler bei zwei seiner Fahrschulautos beklagte begleitet mit der Frage, wer vielleicht noch an einem besagten Tag dort Diesel getankt hat. Und dann wurde es klar: Es muss doch was mit dem Tanken zu tun haben. Ich tauschte mich dann mit ihm aus und er bestätigte mir dass seine Dieselfilter auch Wasseransammlungen hatten. Tolle Suppe dachte ich mir...also doch ein „Tankunfall“
Der Fahrlehrer hat am nächsten Tag bei der Öl-Gesellschaft angerufen und sich erstmal Luft gemacht. Die sagten wir müssen eine Schadensmeldung bei besagter Tankstelle einreichen. Bin dann die nächsten Tage dahin, währenddessen stand der Lodgy schon bei Renault. Es wurde parallel schon Kraftstoff abgeschöpft und die Werkstatt rief mich an und fragte: „Können Sie mal vorbeikommen“. Super, das was man hören möchte…Die Werkstatt schickte mir dann ein Foto rüber, mit ca. einem Drittel Wasser, welches sich unter dem Diesel ansammelte.
Der Kassenwart der Tankstelle nahm alles auf und sagte, sie hätten schon über 20 Kunden direkt nach Weihnachten gehabt, allerdings mit Wasser im E10. Von Diesel wüsste man noch nichts. Er hat alles weitergeleitet und am Abend ruf mich noch der Tankstellenchef an um sich zunächst vielfach zu entschuldigen. Er war auf meiner Seite und sagte das müssen wir wohl bezahlen. Am nächsten Tage solle aber erst ein Techniker kommen der die Sensorik der Tankstellentanks ausliest.
3 Tage später bekam ich tatsächlich eine Email aus Hamburg. Ratet mal: Es hat nachweislich einen Wassereintrag in den Tankstellentank gegeben und Kosten bis 1000 € können sofort übernommen werden, alles darüber nur mit Anfrage an die Haftpflicht-Versicherung.
So gesehen war das Glück schonmal auf meiner Seite, sie hätten ja auch alles abstreiten können. Puh dachte ich mir, mein lieber scholli.
Es kam dann ein Kostenvoranschlag von Renault. Laut Werkstatt sagt der Hersteller es müsse bei verunreinigtem Kraftstoff ein komplett neues Kraftstoffsystem her. Kosten fern ihrer Schätzung. Man könne eine minimale Reparatur machen, mit Tank spülen und alles durchreinigen mit einem Additiv. Es könne aber auch schon sein dass die Hochdruckpumpe Späne geworfen hat.
Ich habe dann den Kostenvoranschlag eingereicht und es wurde bei der Summe ein Gutachter beauftragt, der sich das ansehen sollte. Ein Anwalt habe ich mir übrigens nicht genommen.
Der Gutachter benötigte dann 2 1/2 Wochen für sein Ergebnis. Am Ende wurde der KVA abgesegnet. Die Versicherung würde mir den Zeitwert abrechnen oder ich entscheide mich für die Instandsetzung. Da gibt es wohl so eine 130 % Regel mit welcher repariert werden darf. So genau kenne ich mich da auch nicht aus… Aufjedenfall liegen die Reparaturkosten schon in der Nähe des Zeitwertes und lt. Versicherung ein Totalschaden.
Naja, Zeitwert wäre 14.300 € gewesen. Wir hätten uns wahrscheinlich einen KIA Ceed Kombi gekauft, für diesen wir aber 7000 € draufzahlen müssen. Und das sahen wir nicht ein, der Lodgy ist Baujahr 2020 und wir mögen den Wagen.
Lange Rede gar kein Sinn: Die Werkstatt hat dann mit Rücksprache der Versicherung alle Teile bestellt, vom neuen Tank bis zu den Injektoren, alles neu was mit Diesel in Kontakt kommt. Jedes kleine Schläuchlein. Ratet mal: Tatsächlich alles lieferbar bis auf den Tank. Ist halt so aktuell.
Wir fahren jetzt einen Renault-Megane Kombi als Ersatzwagen mit Vollausstattung, auch schön Möchte gar nicht wissen was der am Tag die Versicherung kostet.
Das Gute ist, ich habe alles schriftlich seit dem Vorfall vorliegen und brauchte keinen Anwalt, den ich bestimmt hätte nehmen können. Die 50 € SB bei der Advo-Card habe ich mir erspart.
Ein Ende mit einem tiefen Gefühl, diese Tankstellen-Kette nun zu meiden. Ich werde bei denen zu 99 % kein Kraftstoff mehr tanken. Warum der Wasser dort reingekommen ist habe ich nicht mehr rausgefunden. Ob es nun der Zulieferer war oder doch eine Leckage, ist mir auch nicht mehr so wichtig.
Wir warten nun auf den Tank und dann wird alles ausgetauscht. Wen es noch interessiert, die Kosten liegen bei insgesamt 10.246 € + den Leihwagen.
Allein die Injektoren kosten 500 € pro Stück mal 4…
Ich denke so etwas passiert einem nur einmal im Leben oder gar nicht.
Bis heute war mir weder im Verwandten- oder Freundeskreis so ein Fall bekannt.
Habt ihr schon so etwas erlebt?
Es soll ja hin und wieder doch mal vorkommen wenn man Google bemüht mit Tankstellen-Pächtern, die dann alles abstreiten und sich alles Monate hinziehen kann.
Grüße
Alexander
ein paar Wochen war ich hier inaktiv da unser Lodgy aktuell nicht fahrbereit ist und ich mich erst darum kümmern wollte.
Kurz zur Vorgeschichte:
Nach Weihnachten wollten wir zur Nordsee fahren, knapp 300 km. In der Anzeige im Kombiinstrument war auch nur noch ein Balken zu sehen. Da ich auch noch einen Gutschein in der Pace-Tank-App hatte, mit welchem ich insgesamt 13 Cent Rabatt pro Liter bekommen habe, bin ich zu einer Tankstelle bei uns im Ort gefahren. Den Namen lasse ich weg da er nichts zu Sache beiträgt. Insgesamt habe ich dort für 1,63 € 30 Liter Diesel für 45 € getankt. Nach Hause gefahren, alles in Ordnung. Am nächsten Tage, das Auto war schon gepackt, saßen wir auf dem Weg in den Urlaub und machten noch einen kurzen Stop in einem Supermarkt. Das waren ca. 7 Kilometer. Es leuchtete jetzt eine Lampe auf, die vorher nie da war und ich nicht sofort zuordnen konnte. Meine Frau schaute im Handschuhfach nach der Anleitung und fand das Symbol wieder: Wasseransammlung Kraftstofffilter. Ich dachte mir so okay, wird vielleicht gleich wieder ausgehen. Tat die Lampe auch, um gleich danach wieder anzugehen. Wir eben in den Supermarkt rein und dann bin ich sofort zu unserem örtlichen Renault-Händler hin bevor ich damit 300 km und mehr fahre. Der Wagen wurde ausgelesen und es kam ein neuer Kraftstofffilter rein, welcher eh im Sommer fällig wäre. 219 € standen auf einmal auf der Rechnung… Gott sei Dank ging das EC-Gerät nicht und ich habe die Rechnung erstmal so mitgenommen zum später begleichen.
Der Fehler war bis zur Ankunft im Urlaub weg. Erst als wir vor Ort rumfuhren, ging diese blöde Lampe wieder an und erste Zweifel kamen auf ob es nicht doch vielleicht mit dem Tanken zu tun hatte? Aber wie oft kommt so etwas schon vor dachte ich mir. Jetzt ist es auch im Urlaub immer ein bisschen schwierig mit solchen ungewöhnlichen Situationen, der nächste Renault-Händler war in Aurich und daher weiter weg. Auto fuhr normal, die Lampe ging zwischenzeitlich auch kurz mal wieder aus und an. Da hatte ich vielleicht auf einen Defekt des Sensors getippt. Trotzdem ließen mich die Gedanken nicht los dass es doch mit Wasser zu tun haben könnte, blöd weil das einem schon die freie Zeit vermiesen kann. Auto fuhr nach wie vor wie gewohnt.
Wir sind dann so wieder nach Hause gefahren, Lampe blieb dauerhaft an, Auto fuhr normal. Es war inzwischen Neujahr.
Meine Schwiegermutter schickte mir dann am Abend einen Screenshot aus einem sozialen Netzwerk, in welchem ein Fahrlehrer Fehler bei zwei seiner Fahrschulautos beklagte begleitet mit der Frage, wer vielleicht noch an einem besagten Tag dort Diesel getankt hat. Und dann wurde es klar: Es muss doch was mit dem Tanken zu tun haben. Ich tauschte mich dann mit ihm aus und er bestätigte mir dass seine Dieselfilter auch Wasseransammlungen hatten. Tolle Suppe dachte ich mir...also doch ein „Tankunfall“
Der Fahrlehrer hat am nächsten Tag bei der Öl-Gesellschaft angerufen und sich erstmal Luft gemacht. Die sagten wir müssen eine Schadensmeldung bei besagter Tankstelle einreichen. Bin dann die nächsten Tage dahin, währenddessen stand der Lodgy schon bei Renault. Es wurde parallel schon Kraftstoff abgeschöpft und die Werkstatt rief mich an und fragte: „Können Sie mal vorbeikommen“. Super, das was man hören möchte…Die Werkstatt schickte mir dann ein Foto rüber, mit ca. einem Drittel Wasser, welches sich unter dem Diesel ansammelte.
Der Kassenwart der Tankstelle nahm alles auf und sagte, sie hätten schon über 20 Kunden direkt nach Weihnachten gehabt, allerdings mit Wasser im E10. Von Diesel wüsste man noch nichts. Er hat alles weitergeleitet und am Abend ruf mich noch der Tankstellenchef an um sich zunächst vielfach zu entschuldigen. Er war auf meiner Seite und sagte das müssen wir wohl bezahlen. Am nächsten Tage solle aber erst ein Techniker kommen der die Sensorik der Tankstellentanks ausliest.
3 Tage später bekam ich tatsächlich eine Email aus Hamburg. Ratet mal: Es hat nachweislich einen Wassereintrag in den Tankstellentank gegeben und Kosten bis 1000 € können sofort übernommen werden, alles darüber nur mit Anfrage an die Haftpflicht-Versicherung.
So gesehen war das Glück schonmal auf meiner Seite, sie hätten ja auch alles abstreiten können. Puh dachte ich mir, mein lieber scholli.
Es kam dann ein Kostenvoranschlag von Renault. Laut Werkstatt sagt der Hersteller es müsse bei verunreinigtem Kraftstoff ein komplett neues Kraftstoffsystem her. Kosten fern ihrer Schätzung. Man könne eine minimale Reparatur machen, mit Tank spülen und alles durchreinigen mit einem Additiv. Es könne aber auch schon sein dass die Hochdruckpumpe Späne geworfen hat.
Ich habe dann den Kostenvoranschlag eingereicht und es wurde bei der Summe ein Gutachter beauftragt, der sich das ansehen sollte. Ein Anwalt habe ich mir übrigens nicht genommen.
Der Gutachter benötigte dann 2 1/2 Wochen für sein Ergebnis. Am Ende wurde der KVA abgesegnet. Die Versicherung würde mir den Zeitwert abrechnen oder ich entscheide mich für die Instandsetzung. Da gibt es wohl so eine 130 % Regel mit welcher repariert werden darf. So genau kenne ich mich da auch nicht aus… Aufjedenfall liegen die Reparaturkosten schon in der Nähe des Zeitwertes und lt. Versicherung ein Totalschaden.
Naja, Zeitwert wäre 14.300 € gewesen. Wir hätten uns wahrscheinlich einen KIA Ceed Kombi gekauft, für diesen wir aber 7000 € draufzahlen müssen. Und das sahen wir nicht ein, der Lodgy ist Baujahr 2020 und wir mögen den Wagen.
Lange Rede gar kein Sinn: Die Werkstatt hat dann mit Rücksprache der Versicherung alle Teile bestellt, vom neuen Tank bis zu den Injektoren, alles neu was mit Diesel in Kontakt kommt. Jedes kleine Schläuchlein. Ratet mal: Tatsächlich alles lieferbar bis auf den Tank. Ist halt so aktuell.
Wir fahren jetzt einen Renault-Megane Kombi als Ersatzwagen mit Vollausstattung, auch schön Möchte gar nicht wissen was der am Tag die Versicherung kostet.
Das Gute ist, ich habe alles schriftlich seit dem Vorfall vorliegen und brauchte keinen Anwalt, den ich bestimmt hätte nehmen können. Die 50 € SB bei der Advo-Card habe ich mir erspart.
Ein Ende mit einem tiefen Gefühl, diese Tankstellen-Kette nun zu meiden. Ich werde bei denen zu 99 % kein Kraftstoff mehr tanken. Warum der Wasser dort reingekommen ist habe ich nicht mehr rausgefunden. Ob es nun der Zulieferer war oder doch eine Leckage, ist mir auch nicht mehr so wichtig.
Wir warten nun auf den Tank und dann wird alles ausgetauscht. Wen es noch interessiert, die Kosten liegen bei insgesamt 10.246 € + den Leihwagen.
Allein die Injektoren kosten 500 € pro Stück mal 4…
Ich denke so etwas passiert einem nur einmal im Leben oder gar nicht.
Bis heute war mir weder im Verwandten- oder Freundeskreis so ein Fall bekannt.
Habt ihr schon so etwas erlebt?
Es soll ja hin und wieder doch mal vorkommen wenn man Google bemüht mit Tankstellen-Pächtern, die dann alles abstreiten und sich alles Monate hinziehen kann.
Grüße
Alexander
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