Dokker: Wie die Bremsen prüfen?

[Decoybird]

Sollte man sowieso immer zusammen austauschen.
Sind die Beläge runter, sind auch die Scheiben durch.

Gruss Nobby

Entschuldigung, aber das soll doch ein Gag sein oder?
Ich fahre seit 1961 und habe noch nie (NOCH NIE) eine einzige Scheibe wechseln müssen!

Und Du willst bei jedem Bremsklotz wechsel gleich die Scheiben mitwechseln?

Sorry aber da tust du dir keinen Gefallen mit!

Gruß DECO

 

[dokkeri]

Hi, unser Dokker ist noch relativ neu. Mich interessiert es aber generell:

• Wie kann man beim Dokker prüfen, wann die Bremsen neu müssen (Bremsklötze, Bremsscheibe)?
• Kann man das von außen erfühlen oder erkennen?
• Oder muß man das Rad abbauen?

lg
Dok

Wenn du regelmässig den Service machen lässt (20'000 oder 1 Jahr) so wird dir die Werkstatt schon rechtzeitig mitteilen, wann was fällig ist.

 

[Duster 13]

Entschuldigung, aber das soll doch ein Gag sein oder?
Ich fahre seit 1961 und habe noch nie (NOCH NIE) eine einzige Scheibe wechseln müssen!

Und Du willst bei jedem Bremsklotz wechsel gleich die Scheiben mitwechseln?

Sorry aber da tust du dir keinen Gefallen mit!

Gruß DECO

Das Problem liegt hier wohl bei der schlechten Qualität der Beläge und Scheiben.
Manch Einer hier hat die Klötze nach 30000 runter und andere, mit vielleicht besseren Klötzen, hat eben nach zwei Satz Klötzen die Scheiben runter.

Kann aber natürlich auch sein, dass Einige ihre Klötze glasig fahren und so die Scheiben ruinieren.

 

[logi]

Der TÜV- Prüfer schürfte bei meiner Karre nur über die (Erstbelag-) Scheiben - Grat festgestellt.
Nachmessung ergab synchronen Verschleiß von Belag und Scheiben !

was ist denn synchroner Verschleiß? Das ein Grat entsteht ist völlig normal, die Frage ist welche Scheibendicke verbleibt. Normalerweise hält eine Scheibe mindestens zwei Belaggenerationen - war selbst bei meinem MCV so.

Ich habe allerdings auch den Eindruck, dass die Hersteller heutzutage darauf hinarbeiten, dass die Scheiben mit dem Belag das zeitliche segnen - lässt sich ja alles am Computer simulieren. Bislang war es aber an allen meinen Fahrzeugen und damals an denen meiner Kunden anders. Ich hoffe das bleibt auch so.

 

[Nobby]

Entschuldigung, aber das soll doch ein Gag sein oder?
Ich fahre seit 1961 und habe noch nie (NOCH NIE) eine einzige Scheibe wechseln müssen!

Und Du willst bei jedem Bremsklotz wechsel gleich die Scheiben mitwechseln?

Sorry aber da tust du dir keinen Gefallen mit!

Gruß DECO

....Noch nie !???
Toll !!!
Ich habe schon einige Scheiben getauscht, eben weil sie verschlissen waren. Und mir damit einen echten Gefallen getan !
Nun bremse ich die Karre hier vorwiegend in der Stadt von Ampel zu Ampel,- also ständig.
Und wie "Duster 13" schreibt,- scheint eben auch die Qualität der Originalteile nicht die Beste zu sein.
Es gibt eindeutig messbare Verschleißgrenzen der Bauteile,- wenn die erreicht sind,- wird neu gemacht.
Da gehe ich zumindest bei Bremsen keine Kompromisse ein,- und hatte offenbar öfter als Du das Vergnügen, Beläge UND Scheiben austauschen zu müssen.

Kann aber jeder machen wie er will,- na klar !

Gruss Nobby

Hi
Warst du bei der A..U TÜV bei denen ist das normal .
mfg

Nee,- diesmal FSP, bei der von Dir genannten Werkstatt-Gruppe ist das Arbeitsbeschaffungsprogramm bekannt.
Hat sich aber auch zum Guten geändert ....
Gruss Nobby

was ist denn synchroner Verschleiß? Das ein Grat entsteht ist völlig normal, die Frage ist welche Scheibendicke verbleibt. Normalerweise hält eine Scheibe mindestens zwei Belaggenerationen - war selbst bei meinem MCV so.

Ich habe allerdings auch den Eindruck, dass die Hersteller heutzutage darauf hinarbeiten, dass die Scheiben mit dem Belag das zeitliche segnen - lässt sich ja alles am Computer simulieren. Bislang war es aber an allen meinen Fahrzeugen und damals an denen meiner Kunden anders. Ich hoffe das bleibt auch so.

Damit meine ich, daß eben Verschleißmaße von Belägen UND Scheiben eines Satzes gleichzeitig erreicht wurden.
Offenbar sind die Originalscheiben vom Material her ziemlich "weich",- und deshalb eben schneller runter.
Beim Austausch werde ich qualitativ bessere drauftun,- in der Hoffnung, daß die dann auch mal 2 Generationen Beläge wegbremsen.
Wenn die Kiste das altersbedingt überhaupt noch erlebt

Gruss Nobby

 

[ByeBye 5771]

So schlecht können die Originalteile nicht sein, denn meine Bremsen sind nach 80.000km noch lange nicht fertig.

 

[Nobby]

So schlecht können die Originalteile nicht sein, denn meine Bremsen sind nach 80.000km noch lange nicht fertig.

Du fährst evtl. öfter lange Autobahnstrecken (gehe ich mal von aus) ?
Ich überwiegend Stadtverkehr ....
Da sind die nach 40.000 fertig,- die Originalen zumindest.

Gruss Nobby

 

[MadGyver]

Es kommt auch auf die Häufigkeit der Fahrzeugnutzung an. Wenn man ständig Nutzungspausen von 1-2 Tagen hat, setzt sich an den Scheiben Flugrost an (die oberste Materialschicht reagiert mit Sauerstoff und wird zu Rost) und der wird beim nächsten Bremsen abgetragen. Wenn Rost weggebremst wird, geht dabei deutlich mehr Scheibenmaterial verloren als wenn man auf glatten und harten rostfreien Oberflächen bremst.

So kommt es, dass Pendler teilweise trotz täglicher Stadtfahrt die Scheiben erst nach dem vierten Bremsklotz-Satz tauschen müssen, während manche Gelegenheits- und Autobahnfahrer die Scheiben mit jedem Bremsklotzwechsel mittauschen müssen (und sich über die Qualität der Scheiben beschweren).

Viel extremer wird es, wenn das Fahrzeug ständig/täglich mit einem Rad im Schatten steht, womöglich sogar direkt neben einem Busch, während das andere Rad von morgens bis abends Sonne abbekommt. So setzt die Bremsscheibe vom Schattenrad Rost an und die vom Sonnenrad nicht. Es ergibt sich ein ungleichmäßiges Abnutzungsverhalten und die Werkstatt tauscht vorsichtshalber gleich die komplette Bremsanlage, also Scheiben, Beläge und Sättel. Dem Kunden werden die ungleichmäßig abgenutzten Scheiben gezeigt mit dem Kommentar "Da ist was kaputt".


Gruß
MadGyver

 

[Nobby]

Es kommt auch auf die Häufigkeit der Fahrzeugnutzung an. Wenn man ständig Nutzungspausen von 1-2 Tagen hat, setzt sich an den Scheiben Flugrost an (die oberste Materialschicht reagiert mit Sauerstoff und wird zu Rost) und der wird beim nächsten Bremsen abgetragen. Wenn Rost weggebremst wird, geht dabei deutlich mehr Scheibenmaterial verloren als wenn man auf glatten und harten rostfreien Oberflächen bremst.

So kommt es, dass Pendler teilweise trotz täglicher Stadtfahrt die Scheiben erst nach dem vierten Bremsklotz-Satz tauschen müssen, während manche Gelegenheits- und Autobahnfahrer die Scheiben mit jedem Bremsklotzwechsel mittauschen müssen (und sich über die Qualität der Scheiben beschweren).

Viel extremer wird es, wenn das Fahrzeug ständig/täglich mit einem Rad im Schatten steht, womöglich sogar direkt neben einem Busch, während das andere Rad von morgens bis abends Sonne abbekommt. So setzt die Bremsscheibe vom Schattenrad Rost an und die vom Sonnenrad nicht. Es ergibt sich ein ungleichmäßiges Abnutzungsverhalten und die Werkstatt tauscht vorsichtshalber gleich die komplette Bremsanlage, also Scheiben, Beläge und Sättel. Dem Kunden werden die ungleichmäßig abgenutzten Scheiben gezeigt mit dem Kommentar "Da ist was kaputt".


Gruß
MadGyver

Du hast schon recht,- meine Kiste stand zum einem einige Jahre - nur sporadisch bewegt,- als zweiter Firmenwagen rum. Gut konserviert und natürlich immer mal bewegt (vielleicht schafft er das H-Kennzeichen,- wenn ich es schaffe
Die letzten Jahre wird er aber schon regelmäßig,- nur nicht über längere Strecken,- eben Stadtverkehr - genutzt.
Daher,- ist der Verschleiß der Bremsanlage überdurchschnittlich,- weil in Berlin,- wie in anderen Großstädten wohl auch,- fast nur stop-and-go angesagt ist,- und wenn die Karre mal 200 m freie Strecke vor sich hat,- wird halt beschleunigt,- wie geil ist das denn ?
Um dann die Fuhre (übrigens gerne gut beladen) wieder nieder zu bremsen.
Ich beschwere mich garnicht über den Komplettwechsel von Belägen und Scheiben,- finde ich generell sicherer,- und kostet nun auch nicht die Welt.
Kollege meinte neulich ..." Alter - habe Ölwechsel gemacht,- abgesaugt,- neu rein - Ölfilter bleibt drin,- is noch gut "
Ja,- man kann auch sparen,- werś sinnvoll findet ....
Wie gesagt,- Bremsen,- heikles Thema,- habe ich immer selber gemacht,- dann aber safety first - und klar messe ich Verschleißmaße nach,- auf blöd wird nichts ausgetauscht !

Also,- allen eine gute und sichere Fahrt,- mit auf alle Fälle guten Bremsen

Gruss Nobby

 

[MadGyver]

Gibt es für solch eine Aussage auch belegbares?

Ich habe noch nie gehört, dass durch den oberflächlichen Flugrost die Bremsscheibe eher abgenutzt wird.

"Oberflächlicher" Flugrost? Bei dir klingt das, als würde sich Flugrost auf dem intakten Material anlagern oder beim ersten Bremsen wieder in Bremsscheibenstahl zurückverwandeln.

Rost entsteht durch eine Reaktion des betroffenen Materials mit Sauerstoff. Dabei erhöht sich die Rauhheit des Materials (der Bremsscheibe), während das umgewandelte Material an Stabilität einbüßt (loser Rost ist eben lose und lässt sich sogar mit einem Putztuch entfernen). Die lose Flugrostschicht wird schon nach wenigen Bremsungen weggerieben (hochinteressantes Thema, siehe Quelle unten, weil einiges vom gesunden Scheibenmaterial mitgerissen wird), es bleibt eine geschädigte Bremsscheibe. Die am Reibeingriff beteiligte Fläche verringert sich um die Grübchen/Täler und das Bauteil verschleißt schneller (kleinere Reibfläche, gleiche Reibleistung, gleiches Reibvolumen/Verschleißvolumen ergibt größere Verschleißtiefe). Mal ganz davon abgesehen, dass sich eine rauhere Oberfläche stärker erwärmt. Aber damit mache ich schon wieder ein neues Thema auf.

Kann man alles nachlesen, Stichworte sind "Abrasion", "Tribologie", "Rost/Oxidation/Korrosion", "Reibpaarungen", "Reibflächen", "Thermodynamik", "Stahl/Eisen: Kristallgitter, Phase, Gefüge", "Adhäsiver Verschleiß", "Delamination", ... . Also eine Kleinigkeit, das mal eben hier ausführlich zusammenzufassen.


Und zum Thema "Belegbares": Gibt es. In Fachbüchern, in Testreihen der Bremshersteller (an die man garantiert nicht herankommt) und hier im Forum von mir (aber mir glaubt man ja nicht ohne eine Quelle aus dem Internet).

Und ja, das Internet bietet Veröffentlichungen zu diesem Thema an. Es kommt nur auf den Suchbegriff an. Unter "Flugrost Bremsscheibe Verschleiß" wird man da nichts finden, aber "Tribologie an oxidierten Oberflächen" führt beispielsweise zum "Tribologie-Handbuch: Tribometrie, Tribomaterialien, Tribotechnik"
von Horst Czichos und Karl-Heinz Habig. Da kann man sich da mal die 200-seitige Leseprobe durcharbeiten, besonders interessant ist dabei Seite 267 bis 268 ab "schwerer Verschleiß".



So, jetzt habe ich schon wieder viel zu weit ausgeholt. Man möge mir einfach glauben oder nicht. Meine Tribologievorlesung ist zwar schon einige Zeit her, aber vergessen ist sie noch nicht.

Drei bissige Kommentare habe ich auch wieder rausgenommen, die wären nicht zielführend.


Gruß
MadGyver

 

[dokkernaut]

So, jetzt habe ich schon wieder viel zu weit ausgeholt. Man möge mir einfach glauben oder nicht. Meine Tribologievorlesung ist zwar schon einige Zeit her, aber vergessen ist sie noch nicht.

Danke, für die ausführliche Antwort, macht immer Spaß jemanden "zuzuhören", der fundiertes Wissen hat.

Ich fand deine Ausführung so oder so sehr plausible.

Drei bissige Kommentare habe ich auch wieder rausgenommen, die wären nicht zielführend.

Bringt ja nichts, wenn man sich gegenseitig anfaucht, so ist es doch besser.

 

[Zuff]

Stimmt. Rost ist auch härter als das Ursprungsmaterial. Er wirkt eine zeitlang wie ein Schmirgelkorn.

 

[dokkeri]

... Hab noch nen Satz Klötzer und Scheiben liegen, für die ich grad mal 28€ mit Versand bezahlt habe!

Wenn es für diesen Preis Originalteile oder vom Hersteller freigegebene Teile sind o.k.
Wenn es aber billige, mangelhafte Kopien sind, kannst du je nach Land bei einem Unfall mit Todesfolge echt Probleme bekommen.
In einem solchen Fall kann eine kriminaltechnische Untersuchung angeordnet werden. Zeigen sich dabei unfachmännische Reparaturen an Bremsen und/oder der Einsatz von mangelhaften Komponenten, so landest du u.U. wegen fahrlässiger Tötung im Knast.

 

[ByeBye 5771]

Du fährst evtl. öfter lange Autobahnstrecken (gehe ich mal von aus) ?
Ich überwiegend Stadtverkehr ....
Da sind die nach 40.000 fertig,- die Originalen zumindest.

Gruss Nobby

viel autobahn, aber auch viel landstraße im mittelgebirge.

wo andere angstbremsen, lass ichs einfach rollen