Auto ging auf Autobahn aus; Verdacht auf gravierenden Motorschaden

@Texas

Inzwischen ja schon,allerdings könnte es vom Kilometerstand hinkommen mit 8-10 Jahren Nutzung, da Inzwischen ja nicht mehr so viel gefahren wird. ;)
 
Wir haben es zigfach mit einem 1/2" Akku-Schlagschrauber mit 500Nm versucht; da passierte leider gar nichts.
Ohne zu wissen wie stark die Schraube an der Kurbelwelle festgezogen ist, aber ich habe mit einem kabelgebundenem Schlagschrauber, der "nur" 350 Nm kann die Kurbelwellenschraube bei meinem 1.4 MPI auf bekommen. Das Problem ist, dass viele Akkuschrauber die versprochenen Werte nicht einhalten und wenn, dann nur meist mit den größten und absolut vollgeladenen Akkus die das jeweilige System hergibt. Vielleicht kannst Du Dir einen starken Schlagschrauber leihen? Da ich selbst öfters sehr große Drehmomente brauche um Schraubverbindungen zu lösen (Räder an Traktoren) habe ich mir einen Akku-Schlagschrauber der 1.300 Nm-Klasse besorgt. Da gehen Kurbelwellenschrauben recht leicht auf. Allerdings auch hier der große Akku (8Ah) von Vorteil.
 
Nur mal so zur Information:
Diese Methode der Schwungradarretierung ist kein „Bastlertipp“ gewesen sondern steht auch genau so in der offiziellen Renault Montageanleitung zum Lösen der Schraube der Kurbelwellenriemenscheibe an diesem Motor. Es wird auch nicht als Alternative genannt oder empfohlen, sondern ist dort die einzige Methode.
Es sollte schon selbstverständlich sein das man keinen Werbegeschenk-Weichblech-Schraubendreher benutzen sollte sondern einen „Richtigen“. Auch sollte es klar sein das dieser nicht erst beim Drehen der Kubelwelle dieses blockieren sollte, sondern von Anfang an richtig fest sitzt.
Ich habe an diversen Motoren, Maschinen und Antrieben Zahnräder auf solche Art blockiert. Noch nie ist mir dabei irgend etwas abgebrochen. Nicht am jeweiligen Zahnrad und auch nicht das Arretierwerkzeug.
Ich bevorzuge allerdings, wenn vorhanden und passend immer einen Dorn aus "richtigem" Werkzeugstahl.
 
Bei Arbeiten am Auto gilt halt wie überall sonst auch:

Das Einzige was besser ist wie gutes Werkzeug ist noch besseres Werkzeug. ;)

Und das kann man sonst ja auch noch für andere Arbeiten verwenden.

Einen Motor zerlegen,ggf reparieren würde ich jetzt nicht mit einem Werkzeugsatz aus dem 1 Euroshop anfangen,mit einem Hazet Satz dagegen kann man es probieren. :)
 
Hallo @Vibian71,

wo soll ich anfangen … also, erste Frage: hat es laute Geräusche gemacht kurz bevor der Motor ausging? (klopfen, scheppern oder irgendein mechanisches Geräusch)
… um einen Motorschaden grob einschätzen zu können, wenn die Kerzen schon ausgebaut sind (auch wenn ich den Motortyp speziell nicht kenne):

Vorsichtig durchdrehen, dabei beobachten, ob sich die Ventile bewegen (Öleinfülldeckel – oder Ventildeckel ab)
  1. geht es ohne großen Widerstand/leicht
- ist es wahrscheinlich nicht beschädigt (mechanisch) oder
- sind schon ein paar Ventile umgebogen – erkennt man daran, dass die Kipphebel/Ventile nicht auf der gleichen Höhe zurückkommen/stehen bleiben.

Dann wäre Kompressionsmessung hilfreich – wenn ohne Messuhr...
- Relais Benzinpumpe raus und Stecker Zündspule ab
- Kerzenloch verstopfen/Gegendrücken mit Lappen umwickelten runden Holzgriff – etwa der Durchmesser des Kerzenlochs
- Starten …
- wenn Ok. Drückt sich weg und zischt/pufft
- wenn sich nicht wegdrückt, ist keine Kompression vorhanden
(Sektkorken aus Kunststoff im Kerzenloch stopfen geht auch, dann gucken wie weit die hochfliegen).

2. Wenn Pressluft vorhanden (ach ja – Schlagschrauber benutzt)

- einzelne Zylinderkolben auf OT stellen und gegen verdrehen blockieren
(IV Gang einlegen + mit ein Stück Brett (im Notfall mit der Wagenheber) die Sitzkante gegen das Bremspedal schieben/drücken/festklemmen)
- Ventile geschlossen
Pfeifgeräusche im Ansaugkrümmer, Auspuffkrümmer oder KW-Gehäuse (Ölmessstabrohr, Öleinfüllstütze) zeigt, wo die Luft entweicht

3. Hackt es oder gar nicht weitergedreht werden kann, ist Vorsicht geboten (nicht mit Gewalt weiterdrehen), dann ist es mechanisch beschädigt – Kette ab oder übergesprungen, Ventile krumm usw. - Nicht Starten!

Lösen der KW-Schraube (soweit ich weiß, ist es SW 18mm, zumindest bei meinem K7J10 Motor)
Motor gegen verdrehen blockieren
- so wie im Punkt 2 oder
- mit spezial geschliffener Stahlstange/Schraubenzieher ca. Ø 8mm im V Schliff von vorn, wie die Lücke am Zahnkranz, leicht ca. ab 5 cm gebogen.

Steuerkette/Zeiten, Stellung der KW zur NW kontrollieren (OT-Dorn + Markierungen)

Soviel erstmals, wenn weitere Fragen anstehen … gerne.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast Du damit positive Erfahrungen gemacht....
Kein rechtsgültiges Impressum, da fehlen einige Angaben.....
Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, aber ICH wäre da vorsichtig
Hallo, nein keine persönlichen Erfahrungen gemacht. Hatte ich im Netz gesucht.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #24
Ist ja echt der Hammer. Alle hier gemeldeten Schäden dieser Art ( Kette und dann Ventile krumm ) waren zu 98% bei ca. 130000km Laufleistung.Egal welche Fahrweise oder Motoröl. Das scheint wohl wirklich die magische Grenze für das Steuerkettenleben beim Tce90 zu sein.
Das habe ich gar nicht geprüft (@Mesh konntest du das schnell herausfinden?). Und daran hätte ich auch nicht gedacht, dass es da signifikante Häufungen gibt. Ich hatte mir schon Riesenvorwürfe gemacht und wurde entsprechend von meinem Umfeld heftig gerügt. Danke für den Hinweis.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Hallo @Vibian71,

wo soll ich anfangen … also, erste Frage: hat es laute Geräusche gemacht kurz bevor der Motor ausging? (klopfen, scheppern oder irgendein mechanisches Geräusch)
… um einen Motorschaden grob einschätzen zu können, wenn die Kerzen schon ausgebaut sind (auch wenn ich den Motortyp speziell nicht kenne):

Vorsichtig durchdrehen, dabei beobachten, ob sich die Ventile bewegen (Öleinfülldeckel – oder Ventildeckel ab)
  1. geht es ohne großen Widerstand/leicht
- ist es wahrscheinlich nicht beschädigt (mechanisch) oder
- sind schon ein paar Ventile umgebogen – erkennt man daran, dass die Kipphebel/Ventile nicht auf der gleichen Höhe zurückkommen/stehen bleiben.

Dann wäre Kompressionsmessung hilfreich – wenn ohne Messuhr...
- Relais Benzinpumpe raus und Stecker Zündspule ab
- Kerzenloch verstopfen/Gegendrücken mit Lappen umwickelten runden Holzgriff – etwa der Durchmesser des Kerzenlochs
- Starten …
- wenn Ok. Drückt sich weg und zischt/pufft
- wenn sich nicht wegdrückt, ist keine Kompression vorhanden
(Sektkorken aus Kunststoff im Kerzenloch stopfen geht auch, dann gucken wie weit die hochfliegen).

2. Wenn Pressluft vorhanden (ach ja – Schlagschrauber benutzt)

- einzelne Zylinderkolben auf OT stellen und gegen verdrehen blockieren
(IV Gang einlegen + mit ein Stück Brett (im Notfall mit der Wagenheber) die Sitzkante gegen das Bremspedal schieben/drücken/festklemmen)
- Ventile geschlossen
Pfeifgeräusche im Ansaugkrümmer, Auspuffkrümmer oder KW-Gehäuse (Ölmessstabrohr, Öleinfüllstütze) zeigt, wo die Luft entweicht

3. Hackt es oder gar nicht weitergedreht werden kann, ist Vorsicht geboten (nicht mit Gewalt weiterdrehen), dann ist es mechanisch beschädigt – Kette ab oder übergesprungen, Ventile krumm usw. - Nicht Starten!

Lösen der KW-Schraube (soweit ich weiß, ist es SW 18mm, zumindest bei meinem K7J10 Motor)
Motor gegen verdrehen blockieren
- so wie im Punkt 2 oder
- mit spezial geschliffener Stahlstange/Schraubenzieher ca. Ø 8mm im V Schliff von vorn, wie die Lücke am Zahnkranz, leicht ca. ab 5 cm gebogen.

Steuerkette/Zeiten, Stellung der KW zur NW kontrollieren (OT-Dorn + Markierungen)

Soviel erstmals, wenn weitere Fragen anstehen … gerne.

Gruß
Vielen Dank für deine ausführlichen Informationen!
Wir haben schon viele Überprüfungen gemacht. Entsteht Kompression; dreht die Kurbelwelle frei usw. Dabei hatten wir ja festgestellt, dass die Welle nicht mehr komplett frei dreht, weshalb wir davon ausgehen, dass die Steuerkette übergesprungen ist und dabei Ventile verbogen wurden. Wenn ich weitere Fragen haben, melde ich mich. Danke!
 
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  • Themenstarter Themenstarter
  • #25
Nur mal so zur Information:
Diese Methode der Schwungradarretierung ist kein „Bastlertipp“ gewesen sondern steht auch genau so in der offiziellen Renault Montageanleitung zum Lösen der Schraube der Kurbelwellenriemenscheibe an diesem Motor. Es wird auch nicht als Alternative genannt oder empfohlen, sondern ist dort die einzige Methode.
Es sollte schon selbstverständlich sein das man keinen Werbegeschenk-Weichblech-Schraubendreher benutzen sollte sondern einen „Richtigen“. Auch sollte es klar sein das dieser nicht erst beim Drehen der Kubelwelle dieses blockieren sollte, sondern von Anfang an richtig fest sitzt.
Ich habe an diversen Motoren, Maschinen und Antrieben Zahnräder auf solche Art blockiert. Noch nie ist mir dabei irgend etwas abgebrochen. Nicht am jeweiligen Zahnrad und auch nicht das Arretierwerkzeug.
Ich bevorzuge allerdings, wenn vorhanden und passend immer einen Dorn aus "richtigem" Werkzeugstahl.
Vielen Dank für deinen Hinweis und dem Ausräumen von "unerfahrenen Bedenken" gegenüber der offiziellen Vorgehensweise. Das werden wir dann auch so einmal versuchen. Ist die von dir genannte Reparaturanleitung von Renault irgendwo käuflich zu erwerben? Ich hatte schon nach einem Reparatur-Handbuch a la "so wird's gemacht-Büchern geschaut", aber keins gefunden.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #26
Liebe Leute, erst einmal vielen Dank für all eure Rückmeldungen und Tipps! Wir haben uns das alles angeschaut. Was wir nicht machen wollen, ist mit dem Schraubendreher die Schwungschweibe zu blockieren. Da haben wir einfach zu viele Bedenken, dass es abbricht und dann in die Kupplungsglocke fällt, wie von @DaciaBastler beschrieben. Wir haben uns dann der Schlagschraubermethode zugewandt und dafür das Rad samt Radkastenverkleidung abmontiert, so dass wir ausreichenden Platz zum arbeiten haben. Wir haben es zigfach mit einem 1/2" Akku-Schlagschrauber mit 500Nm versucht; da passierte leider gar nichts. Wir hatten auch schon den Verdacht, dass die Schraube gar mit dem Uhrzeigersinn zu lösen wäre, aber das glauben wir nicht. Jetzt werden wir gleich mit einem langen Knebel die Bremsenblockier-Methode versuchen und hoffen, dass dabei die Kurbelwelle die Torsion überlebt :) .
Da wir grundsätzlich "optimistisch" sind, hoffen wir dann auch weiter zu kommen und den Seitendeckel abnehmen zu können, um dann die nächsten Schritte zu entscheiden. Fragen möchte ich gerne noch einmal in die Runde, ob ihr Quellen habt, wo man die Anzugsmomente findet, die es für einen "Reparatur- und Rettungsversuch" zum Zusammenbau braucht, bzw. wo man günstige Austauschmotoren finden kann, falls es aussichtslos erscheint? Ich melde mich dann wieder mit neuen Erkenntnissen.
Update: Wir haben gestern oben beschriebene Methode ausprobiert und sind gescheitert. Die Schraube sitzt immer noch fest, dafür haben wir jetzt eine gerissene Nuss . Ich habe jetzt von einem Bekannten noch einmal den Hinweis bekommen, die Schraube zu erhitzen und dann sollte die 500Nm des Schlagschraubers ausreichen. Da ich ja auch aus dem Forum jetzt noch weitere Tipps bekommen habe, hoffe ich inständig bald einen Erfolg vermelden zu können.
 
  • Themenstarter Themenstarter
  • #28
Ist sichergestellt das dort kein Linksgewinde vorhanden ist ?

LG Rob
Oha, dass wäre ja dann der Supergau, wenn wir die ganze Zeit die Schraube noch fester angezogen hätten. Das was ich bisher gesehen hatte war Rechtsgewinde. Und ehrlich gesagt, hatte ich ja sehr sehr indirekt in meinem früheren Post "angedeutet", dass wir uns auch schon unsicher waren, ob wir da richtig lösen, in der Hoffnung man würde mich korrigieren; was aber nicht geschehen ist.
Aber vielleicht sollte ich direkt fragen.
Kann jemand sagen, dass dort ein Rechts- oder Linksgewinde verbaut ist?
 
Hallo Vibian71,

lösen von festen Schrauben mit Erhitzen im Falle des Motors könnte zu Problemen führen - was die Thermoeigenschaften, Härte des KW verändert, zusätzlich Brandgefahr wegen Öl. Meine Empfehlung wäre, Kältespray bzw. Rostlöser mit Kältewirkung und Bronzedorn (bei Kälte, zieht sich Metall zusammen und schrumpft, was die Trennung zweier Metalle erleichtert) - außerdem nicht so aufwendig zu bearbeiten, zusätzlich mit dem Dorn axial die Gewinde-Windungen verschieben/trennen und mit Schlagschrauber, der wie ein Hammer wirkt, zu lösen. Ein nur im äußersten Fall, Zerstörung von Riemenscheibe, um direkt an die Schraubengewinde heranzukommen.
Schrauben mit Linksgewinde sind mit Kerbung an die 6-Kanten gezeichnet. Ist auch aus der Motor-Drehrichtung her unwahrscheinlich, dass es anders ist als bei den anderen Motoren. Einfach passende Schraube im Internet angucken, - Gewinde steigt nach rechts=Rechtsgewinde, nach links=Linksgewinde.
Gruß
 
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500 NM hört sich ja viel an, sind aber tatsächlich nur ca. 50 Kg auf einem Meter.
Das ist eigentlich nicht viel wenn man bedenkt das Jede Radschraube an einem LKW mit ca. 80 Kg. angezogen wird.
Besorg dir ordentlichen Werkzeug (Gebrochene Nuss ist ja wohl ein scherz) und mach es so wie "Omnivor" geschrieben hat.

Übrigens bei meinem K4M Motor ist es ein normales Rechtsgewinde. Bei deinem auch?

Achso. und wenn dein Motor keine Hydrostössel hat kann man durch Ventilspiel kontrolle sofort sehen ob etwa ein Ventil verbogen ist. Ventilspiel zu groß, bedeutet Ventil schließt nicht mehr ganz, bedeutet verbogen.

Gruß Martin
 
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