Vor ca. 20 Jahren fand ich einen Wechsel der Bremsflüssigkeit sinnlos und zu teuer. Also nicht gemacht, mit dem
Ergebnis, das die Hydraulikteile festgegammelt sind. War sehr teuer diese durch Neuteile zu ersetzten. Das war mir
eine Lehre und wechsel die Bremsflüssigkeit sogar alle 2 Jahre.
Und warum:
Die Bremsflüssigkeit zirkkuliert kaum im dem halboffenen System. Die Brühe in den Hydraulikteilen bleibt da
wo sie ist. Genau da entstehen sehr hohe Themeraturschwankungen bei einem Bremsvorgang. Dazu nicht
vergessen das die Reibbeläge, die Bremsscheiben und die Bremstrommel durch die Reibung einem Verschleiß
unterliegen. Zwangsläufig rücken die Kolben in den Bremszangen/Radbremszylindern immer weiter nach.
Bremsflüssigkeit ist in einem sehr hohen Anteil auf Alkoholbasis aufgebaut, welcher wiederrum durch die sehr hohen
Themeraturschwankungen die Bestandteile verliert und daraus Wasser entsteht. Und weil schlicht und einfach
die Bremsflüssigkeit kein Schmier/Schutzanteil hat, entsteht Rost an den Kolben und den Zylinderwänden.
Verfärbt sich die Bremsflüssigkeit, steigt die Umwandlung in Wasser ( diese ist leichter ) in den Vorratsbehälter.
Der Wasseranteil ist messbar. So weit lasse ich es erst gar nicht kommen.
Folge ist :
So wie Wasser ab einem bestimmte Punkt vorhanden ist, nimmt der Druck ab, weil eine Verdichtung von
Wasser gegenüber der Bremsflüssigkeit geringer ist. Das spürt jeder selbst viel zu spät. OK. die Bremsanlage
wird inspiziert und die Verschleißteile wie Bremsscheiben, Bremstrommeln, Reibbeläge je nachdem getauscht.
Dabei werden die Hydraulikteile in eine Stellung gebracht, welche diese schon lange nicht benötigt haben.
Das Schadensbild ist :
Die Dichtmanschetten müssen nun genau dort wo eine Rostbildung stattgefunden hat den Bremsdruck
aufbauen. Das geht nicht gut wenn die Gummiteile in einer von korossiongefallenden Laufbahn den gleichen
Druck aufbauen sollen wie in einer porenfreien Laufbahn.
Ergebnis:
Die Bremsanlage versagt weil die Druckmanschetten in der rostigen Laufbahn beschädigt wurden. Bremsflüssigkeit
gelangt dann auf die Reibbeläge, schmieren diese hervorragend.
Ich sehe das so:
Geiz ist geil und wer billig kauft, kauft zweimal. Bei einer Bremse irgendwelche Experimente machen, soll und
muss nicht sein. Und wer für eine fachlich sachgerechte Wartung einer Bremsanlage kein Geld auf Tasche
hat, sollte sich einmal Gedanken darüber machen was passieren kann, wenn die Bremsanlage NICHT die
vorgeschriebenen Verzögerungswerte erreicht.
Meine ehemaligen Arbeitgeber haben sich immer gefreut über die Fahrzeughalter welche nicht bereit waren
Taler herzugeben um ein verkehrssicheres Fahrzeug bewegen zu können. Erst wenn das "Kind in den Brunnen gefallen ist" haben die gejammert und richtig tief in den Geldbeutel greifen müssen.
@ Intrepid
Genau das wird nicht gesehen. Zudem muss Bremsflüssigkeit gesondert entsorgt werden. Aber das juckt ja
nicht, da es eh nichts kosten soll.