Luftdruck senken...
... da wäre ich eher vorsichtig, bei Drücken unter 1,2-1,5 Bar hast du die Gefahr, dass sich die Reifen auf der Felge drehen oder noch schlimmer vom Bett springen können (=sofortiger Total Druckverlust).
Auch bei Sand musst du sorgfältig sein: Sand ist nicht immer gleich Sand. Hatte mal in der Kalahari eine Passage (Landi 110, ca 6-8km = 2h), da war der Sand so fein, dass die Spuren (auch von den Schuhen) gleich wieder ganz zusammengerieselt sind. Da braucht es dann eher mehr Druck, damit Du genügend Kraft hast durchzukommen und unbedingt 4x4 lock, da Du als oberstes Ziel das Durchdrehen/Eingraben verhindern musst. In solchen Passagen möglichst nicht anhalten und durchfahren.
Allgemein ist ein niedriger Druck eher eine Notlösung, lediglich beim "Rock-Climbing" ist es nötig um den "Grip" zu erhöhen.
Du hast aber immer (vor allem bei grösserer Ladung) ein höheres Risiko einen Platten zu bekommen (vor allem auch, Dir die Reifenflanken irreparabel zu beschädigen).
Und falls Du einen früheren Platten mittels Schlauch geflickt hast (gängige Methode in Afrika) darfst du nicht stark absenken, da sonst das Ventil abgerissen werden kann (Reifenwanderung auf Felge).
Grundsätzlich gilt:
Alles was fest ist und genügend Grip hat = 2 Rad genügt.
Überall wo der Untergrund sehr wenig Grip hat (glitschig, körnig, steil etc). 4x4.
Je schwieriger das Gelände je langsamer (und auch mal aussteigen um zu schauen, bezw. die Tragfähigkeit/Tiefe zu prüfen).
Aber auch, wenn es mal nicht anders geht: Draufhalten, Gas geben und Augen zu (letzteres bitte nicht wörtlich nehmen). Aber nichts erzwingen wollen - wenn man merkt, dass es anfängt zu Rutschen, eher anhalten und sorgfältig (zurück) korrigieren als Gas zu geben - meist wird es sonst nur schlimmer.
Noch wichtig: Daumen nie innen beim Lenkrad - es entwickelt manchmal eine sehr starke Eigendynamik!
Und: Furchen lesen lernen. Mit der Zeit kennt man den freien Raum seines Fahrzeuges und kann gut abschätzen, ob er unten genug Platz hat, oder ob man sich neben den Furchen durchzirkeln muss.
Rest sind Erfahrungswerte, Feingefühl und/oder Frage der Ausrüstung. Wobei ich mal trotz 40m Windenseil keinen geeigneten Baum gefunden hatte als mein höher gelegter Dodge Ram Cummins auf der einen Seite bis zum Kotflügel (über 1m) im Wasser stand. Ein grösserer Busch, die Chuckerkette und eine gleichzeitige sehr feinfühlige Benutzung des 4x4 mit 2 Sperren hatten dann aber doch geholfen - allerdings war auch mehrmaliges Ein- und Aussteigen durch das Fenster und mehrmaliges Durchwaten des Krokodil verseuchten Wassers und eine gehörige Portion Zeit notwendig ...
Üben in der Kiesgrube ist aber sicherlich ein guter Anfang.
Auch wichtig: Selbst in Afrika, muss man nicht zwangsläufig immer Off-Road gehen - die meisten meiner Freunde hatten nur 2x4 Bakkies und sind doch (meist) zu den meisten Orten gekommen. Ist eben auch ne Einstellungssache ob man Off-Roaden will oder nicht. Und besorg Dir anständiges Werkzeug und Wagenheber!
Wann soll's denn losgehen?
PS: Mit dem Duster bin ich mich noch am einarbeiten (hat ja erst 900km) - aber mein Hund freut sich immer so wenn wir in den Wald fahren und wenn die Wege schlecht genug sind haben sie meist auch kein Fahrverbots-Schild stehen
